Tag der offenen Tür 2020

Mit besonderer Spannung erwartet hatte das Kollegium des Ratsgymnasiums in diesem Jahr den „Tag der Offenen Tür“ – zum ersten Mal wurde ein neues, im Lauf des vergangenen Jahres von Kollegium, Fachobleuten und Schulleitung gemeinsam entwickeltes Konzept in die Praxis umgesetzt. Aufbauend auf den Erfahrungen der letzten Jahre wurde das eher starre Konzept der getakteten Schulführungen zugunsten eines offeneren, flexibleren Programms (hier auch in digitaler Fassung) weitgehend aufgelöst. 

Zwar gab es auch in diesem Jahr zu festen Zeiten in der Aula informierende Vorträge zum Ratsgymnasium und seinem Schulkonzept (digitale Fassung) durch die Schulleitung, Kinder und Eltern konnten sich aber ansonsten ganz frei durch das Gebäude bewegen, um Räume und Fächer zu entdecken. In den Naturwissenschaften gab es kleine Shows, die oft auch mit Knalleffekt Physik, Chemie oder Biologie vorstellten, das Fach Mathematik lockte mit Knobelaufgaben, Erdkunde und Geschichte gewährten Einblicke in den Unterricht. Nach einem Besuch im Sprachendorf in der Cafeteria, in dem sich die modernen Fremdsprachen sowie Latein präsentierten, gab es auch die Gelegenheit, in einem typischen Klassenraum des Jahrgangs 5 schon mal Probe zu sitzen, ehe direkt nebenan die Fächer Religion und Werte-und-Normen in Augenschein genommen wurden. Gern besuchtes Highlight war für viele der Gäste von den Grundschulen die Gymnastikhalle, in der die Zirkus- und Akrobatik-AG gemeinsam mit den Sportlehrerinnen und -lehrern gewagte Sprünge auch zum Mitmachen anbot. Etwas Ruhe konnte man danach in der Schulbibliothek finden, die sich den zukünftigen Schülerinnen und Schülern mit Mitmachaktionen, Schmökergelegenheiten und jeder Menge spannender Geschichten präsentierte.

Und wem das immer noch nicht reichte, der konnte an einer Schulrallye teilnehmen, die auf der Suche nach Rätselantworten durch das verwinkelte Ratsgymnasium führte. Zur Stärkung hielt dann der 12. Jahrgang Waffeln bereit. Wuselig und voll war es also am Freitag Nachmittag und auch noch am frühen Abend am Ratsgymnasium, sichtlich erschöpft waren am Ende dann Eltern, Kinder und Lehrkräfte – aber ein Lächeln im Gesicht hatten sie alle.

Bildergalerie zum "Tag der Offenen Tür 2020" am Ratsgymnasium

„Können wir nicht verlängern?“ – Ratsgymnasiasten zurück aus Mexiko

Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Spanisch-Fachobfrau Frauke Brieger berichtet vom Mexiko-Austausch – unten finden Sie auch noch eine Bildergalerie.

Nach zwei aufregenden und interessanten Wochen in Mexiko-Stadt sind 23 Schüler und Schülerinnen der Spanischlerngruppen der Jahrgänge 9 – 11 mit ihren Lehrerinnen Frauke Brieger und Ulrike Lützen wieder gut in Deutschland gelandet.

Als sich der Aufenthalt in Mexiko dem Ende zuneigt, fragen die ersten Schüler, ob wir nicht verlängern können. Auf meine Frage ob um eine Woche ist die einhellige Antwort „Um ein Jahr“! Diese Schülerreaktion lässt eindeutig darauf schließen, dass die nunmehr dritte Austauschbegegnung des Ratsgymnasiums mit Schülern unserer Partnerschule Colegio Alemán Alexander von Humboldt, La Herradura wieder einmal auf große Begeisterung bei unseren Spanischschülern gestoßen ist.

Kein Wunder, denn bei fast immer strahlend blauem Himmel und einem sehr interessanten Begleitprogramm haben die Jugendlichen viele Eindrücke sammeln und Erfahrungen machen können, die man nicht alle Tage macht.

Die Herzlichkeit der Gastfamilien und die mexikanischen Austauschpartner haben ihr Übriges dazu beigetragen, die Begegnung zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Schon am Flughafen in Mexiko-Stadt fragten sich wohl etliche Passagiere, welche Stars denn in der Megalopolis erwartet würden, denn als sich nach der Zollkontrolle die Türen öffneten, brach sich die Begeisterung und Freude über das Wiedersehen lautstark Bahn. Die Mexikaner waren erst im November zu ihrem zweiwöchigen Besuch in der Wümmestadt und waren ganz aus dem Häuschen, ihre Partner wieder zu sehen.

Nach dem ersten Wochenende in den Gastfamilien, stand am Montag – nach noch nicht ganz ausgestandenem Jetlag –  der erste Schultag an. Da das colegio alemán die Schulinspektion im Haus hatte, wurden wir nach einer großen offiziellen Begrüßung durch die Schulgemeinschaft und unsere mexikanischen Autausch-Kolleginnen Lena Fleschhut und Andrea Rosas Rojas und einem mexikanischen Frühstück kurzerhand in den Kindergarten der Deutschen Schule geschickt, wo in bestem „Humboldt-Deutsch“ (= Mischung aus Deutsch und Spanisch) mit den Kleinen gesungen und gespielt wurde.

An den folgenden Schultagen wurde dann aber ernsthaft an unserem Projektthema „Feste, Bräuche und Traditionen“ gearbeitet. In diesem Rahmen entstanden zwei überdimensionale Scheiben aus Holz, die jeweils die vier Jahreszeiten in Mexiko und Deutschland darstellen und mit QR-Codes bestückt wurden, hinter denen sich von den Schülern gedrehte kurze Handyfilme zum Projektthema verbergen.

Neben der Teilnahme am Unterricht und verschiedenen Beobachtungsaufgaben zu interkulturellen Aspekten, kam auch das Ausflugsprogramm nicht zu kurz. Nach der traditionellen Stadtrundfahrt durch die Millionenstadt und dem Besuch der beeindruckenden Pyramidenanlage von Teotihuacán ging es mit fast 50 Schülern und fünf Lehrern in die Silberstadt Taxco in der Sierra Madre. Durch die inhaltliche Vorbereitung des Austausches im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft am Ratsgymnasium konnten unsere Schüler Führungen und Erklärungen besser verstehen und geschichtlich einordnen, obwohl der eine oder andere die Mayas immer noch mit den Azteken verwechselt …

Beim Besuch des riesigen Chapultepec-Parks im Zentrum von Mexiko-Stadt waren dann aber etliche doch sehr erstaunt zu hören, dass Ferdinand Maximilian von Habsburg als mexikanischer Kaiser Mitte des 19. Jahrhunderts das Schloss in eben  diesem Park bewohnte.

Neben den vielen Annehmlichkeiten der Austauschbegegnung wurden den Schülern aber auch die Schattenseiten eines Landes wie Mexiko durchaus bewusst. Von den großen sozialen Unterschieden über die mangelnden Freiheiten ihrer mexikanischen Freunde erlangten unsere Schüler Einblicke in eine der vielen Realitäten des Landes. Einblicke und Einsichten, die im Gegensatz zu einer rein touristischen Reise in einem Schüleraustausch möglich und erwünscht sind.

Eins der größten Probleme der mexikanischen Kapitale ist der permanente Verkehrskollaps in der Stadt, der uns bis zum Schluss zittern ließ, ob wir den Internationalen Flughafen auch rechtzeitig erreichen würden. Es hat geklappt. Der nächste Austausch ist in Planung.

Text und Fotos: Frauke Brieger

Um euch gleich zum Weiterlesen zu motivieren, möchte ich zu Beginn sagen, dass dieser Austausch absolut lohnenswert war!

Nach dem schon gelungenen Austausch im November, als die Mexikaner bei uns waren, war die Wiedersehensfreude beim herzlichen Empfang am Flughafen groß. Von Beginn an haben wir uns in den Familien wohlgefühlt.

Ebenso herzlich wurden wir am ersten Schultag mit einer landestypischen Zeremonie willkommen geheißen. Die festen Programmpunkte, die sowohl mit als auch ohne die Mexikaner stattfanden, ermöglichten uns einen intensiven Einblick in die Kultur und Geschichte des Landes! Egal in welcher Konstellation: der Gruppenzusammenhalt und die Stimmung waren immer großartig.

Bei den gemeinsamen Aktivitäten sind mir persönlich die Pyramiden in Teotihuacán und die gemeinsame Fahrt nach Taxco mit Hotelübernachtung in besonderer Erinnerung geblieben. Die Wochenenden wurden in den Familien verbracht und haben uns allen unterschiedliche und unvergessliche Momente verschafft! In nur 2 Wochen, die viel zu schnell vergangen sind, habe ich neue Freunde, eine ganz andere Lebensweise und leckeres Essen in einem wunderschönen Land bei stets bestem Wetter kennenlernen dürfen!

Es ist der guten Vorbereitung, Begleitung und natürlich der Sicherheitsvorkehrungen vor Ort geschuldet, dass wir uns jederzeit sicher fühlten und uns oft frei bewegen konnten. Somit wurden auch unsere Ängste und Bedenken uns in einem der „gefährlichsten Länder der Welt“ aufzuhalten ausgeräumt und teilweise als „Vorurteile“ erkannt. Der Aufwand (extra Schulstunden, Projektarbeit zuhause…) sollte einen auf gar keinen Fall davon abhalten, diese einmalige Chance zu ergreifen – ich selber würde es jederzeit wieder machen!

Also – ab ins Spanisch-Profil!

Austausch: Erste Impressionen aus Mexiko!

Spanischlehrerin Frauke Brieger, die sich mit Schülerinnen und Schülern aus den verschiedenen Spanischkursen und -klassen und Kollegin Ulrike Lützen derzeit auf dem Austausch mit dem Colegio Aleman Alexander von Humboldt befindet, sendet aus der Ferne diesen ersten Bericht und – weiter unten auf der Seite – einige bildhafte Eindrücke:

„Nach einem interessanten Wochenende in den Gastfamilien und der Überwindung des Jetlags starten wir heute in unseren ersten Schultag. Das colegio alemán hat gerade die Schulinspektion im Haus, die BLI (Bund-Länder-Inspektion), die gemeinsam mit uns in einer feierlichen Zeremonie begrüßt wurden: Begrüßung der mexikanischen und deutschen Fahne und Singen der beiden Nationalhymnen. Wegen der Schulinspektion können wir in den ersten Stunden nicht am Unterricht teilnehmen und sind im Kindergarten der Deutschen Schule, wo unsere Schüler mit den Kleinen spielen und mit ihnen deutsch sprechen. Zuvor hat uns der stellvertretende Schulleiter über das Schulgelände geführt und den Schülern u.a. erklärt, wie sie sich im Falle eines Erdbebens zu verhalten haben. Beim letzten großen Erdbeben im September 2017 in Mexiko/Stadt habe die Schule keinen Schaden genommen, weil das Gebäude sehr sicher sei. Auch zu einem mexikanischen Frühstück in der Schulcafeteria wurden wir eingeladen.“


Die Schüleraustauschbegegnung wird aus Mitteln der Initiative “Schulen: Partner der Zukunft” (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Eindrücke des ersten Schultags in Mexiko

Holocaust-Gedenktag am 27. Januar

Am 27. Januar 2020 jährte sich zum 75. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, in dem nach jüngeren Erkenntnissen weit mehr als 1,1 Millionen Menschen ihr Leben lassen mussten.  Aus diesem Anlass heraus, aber auch aus der Sorge um einen in Deutschland und Europa wieder erstarkenden Antisemitismus, wurde am Ratsgymnasium Rotenburg unter Beteiligung der Fächer Politik-Wirtschaft, Deutsch, Religion und Geschichte zum Thema Judenfeindlichkeit eine schulische Ausstellung eröffnet, die bis zum 07.02.2020 in der Pausenhalle präsentiert wird. Schulleiterin Iris Rehder erinnerte in ihrer Eröffnungsrede daran, dass sowohl Täter wie Opfer Menschen waren. „Die Täter waren fast immer Deutsche. Damit wir uns immer wieder klar machen, dass es hier nicht um anonyme Geschichtsfakten geht, sondern dass das Unrechtsregime im Dritten Reich Nachbarn, Verwandte und Freunde betraf, auch hier in Rotenburg.“ Aus diesem Grund hätten sich Lehrende und Lernende am Ratsgymnasium zusammengefunden und diese Ausstellung vorbereitet. Sie dankte allen Beteiligten für die geleistete Arbeit.

Manfred Göx, Vorstandsmitglied des Fördervereins der Cohn-Scheune, dem zentralen Ort für die Erinnerung an Leben, Kultur und Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Rotenburg, berichtete von der gesellschaftlichen Relevanz der Erinnerung und der Verantwortung, die den Nachfahren zukommt. Gerade deshalb sprach auch er den beteiligten Jugendlichen seine Hochachtung und seinen Dank für die geleistete Arbeit aus.

Der Historiker und ehemalige Kollege am Ratsgymnasium Friedhelm Horn erinnerte Beispielhaft an das Leben von Hildegard Jacobsen, der letzten Überlebenden der Familie Cohn. Sie konnte nach Großbritannien fliehen, ihre Eltern aber wurden 1943 in Auschwitz-Birkenau ermordet. Hildegard war zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt. Horn verwies darauf, wie wichtig die Auseinandersetzung mit eben dieser menschlichen Seite des Holocaust sei – auch oder gerade deswegen sei das Ausstellungsprojekt ein wichtiger Baustein der lebendigen Erinnerung.

Die Ausstellung umfasst Erläuterungen zu historischen und gegenwärtigen Formen sowie Entwicklungen der Judenfeindlichkeit in Deutschland. Die Projektarbeit einer 8. Klasse zeigt am konkreten Schicksal Anne Franks, ihrer Familie und Mitverfolgten, wie sich Judenfeindlichkeit auf das Leben von einzelnen Menschen ausgewirkt hat. Die Ausstellung beinhaltet neben einer Audiodatei mit einem von einer Schülerin vorgelesenen Tagebucheintrag von Anne Frank auch ein Quiz, das mit Hilfe der der Ausstellung gelöst werden kann- Der in liebevoller Arbeit gefertigte Modellnachbau des Hinterhauses, in dem sich die Familie Frank und Bekannte (vergeblich) vor den Verfolgern zu verstecken versuchten ergänzt den Thementisch, der in der Schulbibliothek zentral aufgebaut ist.

Leider ist es in der Ausstellung aber auch notwendig, ganz aktuelle Entwicklungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu thematisieren. Insbesondere Beispiele aus den neuen sozialen Medien belegen hier eine fortschreitende Verrohung.

Die Ausstellung will schließlich auch ganz konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, wie jeder Hass und Hetze effektiv begegnen kann. So sollen Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums, aber auch das Kollegium gestärkt werden für ein klares Eintreten gegen Antisemitismus, Hass, Rassismus und Intoleranz.

Deutsch-Französischer Tag 2020

Am Deutsch-Französischen Tag, alljährlich gefeiert am 22. Januar in Gedenken an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages 1963, wurden die Schülerinnen und Schüler der Europaschule Ratsgymnasium Rotenburg heute wieder durch die entsprechende Beflaggung vor dem Haupteingang der Schule begrüßt: Einträchtig nebeneinander wehten in der Gerberstraße die Fahnen von Deutschland, Frankreich und die der Europäischen Union.

In der großen Pause ertönte laut schallend die „Marseillaise“, Frankreichs Nationalhymne, durch die Pausenhalle und lockte das Publikum an. Schulleiterin Iris Rehder eröffnete dort im Beisein der Europakoordinatorin Susanne Rohde, der Fachgruppe Französisch sowie von Gästen aus dem Deutsch-Französischen Partnerschaftsverein und zahlreichen Schülerinnen und Schülern die Ausstellung der Projektergebnisse aus den Französischkursen des Jahrgangs 11.

Unter der Leitung ihrer Lehrkräfte hatten sich diese im Rahmen einer umfangreichen Projektarbeit mit Themen befasst, die die Deutsch-französische Zusammenarbeit oder aber französische Persönlichkeiten ins Zentrum ihrer Betrachtungen stellten. Die Präsentation der Ergebnisse auf Plakaten in der Pausenhalle stellte den krönenden Abschluss der Projektarbeit dar, der in den jeweiligen Kursen Präsentationen auf Französisch (Bild) und das Verfassen einer längeren schriftlichen Ausarbeitung vorangegangen war. Die Spanne der Themen reichte hierbei vom Leben Charles de Gaulles über die Geschichte der bewegten sowohl deutsch und französisch geprägten Region Elsass-Alsace, die Erfolgsgeschichte des binationalen Fernsehsenders arte bis hin zum Aachener Freundschaftsvertrag von 2019.

Ganz im Geiste des Deutsch-Französischen Tages, der Jugendliche beider Nationen auf internationale Begegnungsmöglichkeiten aufmerksam machen soll, konnte Europakoordinatorin Susanne Rohde den aktuellen Planungsstand zum diesjährigen Frankreichaustausch bekanntgeben: Das Ratsgymnasium freut sich für den kommenden März auf den Besuch seiner französischen Gäste aus Sainte-Foy-la-Grande – die Vorfreude steigt also bei den Beteiligten.

Bereits heute wurde indes mit großem Appetit der traditionelle französische Dreikönigskuchen verkostet, den Freiwillige aus dem 9. Jahrgang für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler gebacken hatten . Der Besuch der Mitglieder des Deutsch-Französischen Partnerschaftsvereins Anlässlich der Veranstaltung zum deutsch-französischen Tag am Ratsgymnasium Rotenburg zeugt davon, wie sehr die europäische Idee in Gestalt der deutsch-französischen Partnerschaft in Rotenburg gelebt und gefördert wird.

Mit „Ensaladilla“ in Richtung Weihnachten!

Die Spanisch-Anfängerklasse des Neusprachlichen Profils in Klasse 8 am Ratsgymnasium wünscht „Feliz Navidad!“: In ihrem Kurs feierten die Schüler schon einmal vorzeitig Weihnachten und machten selber Tapas, die sie auch gemeinsam verspeisten.

Tapas, so erklärt es Kursleiterin Ulrike Lützen, sind kleine spanische Vorspeisen, die man meist als Appetithappen bestellt. Der Namen stammt von dem spanischen Wort „tapar“ (= etwas abdecken). In den Gasthäusern wurden ursprünglich die Getränke der Gäste mit Bierdeckeln abgedeckt, um Fliegen fernzuhalten. Die Wirte der Gasthäuser legten dann auf diese Deckel gerne kleine Stücke Brot, Käse, Schinken oder Oliven – wie so oft wurde also eine heute als kulinarischer Klassiker angesehene Mahlzeit aus der Not heraus geboren. Inzwischen gibt es indes unzählige Variationen der klassischen sowie Unmengen von neugeschaffenen Tapas.

Die 8P1 und 8P1 probierten den spanischen Kartoffelsalat „Ensaladilla“, das einfache, aber leckere Tomatenbrot, das „pan con tomate“ und dazu gefüllte Eier, die „huevos rellenos“, und waren sich einig: „Einfach nur lecker!“

Mit vollem Bauch wünschen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Ulrike Lützen und der Fachgruppe Spanisch „İFeliz Navidad y próspero Año Nuevo!“

Gegenbesuch aus Ungarn trifft in Rotenburg ein

Jetzt sind sie da! Nur eine Woche nach dem Abschied der Ratsgymnasiasten in Budapest sind ihre 25 ungarischen Gastschüler mit ihren zwei Lehrerinnen zum Gegenbesuch am Bahnhof in Rotenburg eingetroffen, wo sie von den Partnerinnen und Partnern sowie den organisierenden Lehrkräften Alexandra Meier-Holst und Bernd Mertins sowie der Europa-Koordinatorin Susanne Rohde erwartet wurden. Die Wiedersehensfreude war trotz der kurzen Trennungszeit bei allen Beteiligten groß. Erst im letzten Jahr ist dieser Austausch des Ratsgymnasium mit dem Nationalitätengymnasium in Budapest wiederbelebt worden – und erfreut sich steigender Beliebtheit.

Für die ungarischen Schülerinnen und Schüler beginnt eine spannende Woche in ungewohnten Gefilden, auch der Schulbesuch an der Europaschule Ratsgymnasium Rotenburg hat sicherlich seinen ganz eigenen Reiz. Hier wurden die Gäste von Schulleiterin Iris Rehder begrüßt, die die Bedeutung dieses Austausches für den Gedanken eines vereinten Europas betonte. Es seien eben diese zwischenmenschlichen Begegnungen, die dem oftmals abstrakten europäischen Gedanken Leben einhauchen.

Für die ungarischen Schülerinnen und Schüler schloss sich an dieses offizielle Willkommen ein Unterrichtsbesuch an, in dem den anwesenden Ratsgymnasiasten die ersten Wörter in dieser für deutsche Ohren so ungewohnten ungarischen Sprache vermittelt wurden. Nach einer Erkundung Rotenburgs in Form einer Rallye – Ergebnis der Jubiläumsprojektwoche aus dem Juni – wird der Schwerpunkt jetzt auf das Thema „Hanse“ gelegt. Entsprechend stehen Besuche in Lübeck und Buxtehude auf dem Programm. Ein Wochenende in den Gastfamilien rundet den Aufenthalt in Deutschland ab, ehe es am Montag schon wieder Abschiednehmen heißt.

Für das Ratsgymnasium bleibt danach eine kurze Verschnaufpause, bevor schon im November die mexikanischen Austauschschülerinnen und -schüler eintreffen. An einer Europa- und Pasch-Schule geht es eben stets lebendig zu!

Schülerbericht: Polenaustausch 2018/19

Ein Jahr nachdem uns unsere polnischen Austauschschüler des Lyzeums aus Wegorzewo besucht hatten, konnten am 25. Mai 2019 schließlich auch wir unsere Reise nach Polen starten.

Mit dem Zug fuhren wir um 05:29 Uhr am Rotenburger Bahnhof los. In der 15 stündigen Reise fuhren wir über Hamburg und Berlin bis hin nach Poznań und Olsztyn Zachodni und schließlich nach Gizycko. Dort wurden wir schon von einigen Lehrern und Schülern erwartet und herzlich in Empfang genommen. Mit dem Bus ging es dann weiter zum Lyzeum in Wegorzewo, wo nun auch die restlichen Schüler ihre Partner nach einem Jahr wieder in die Arme schließen konnten.

Schulleiterin Iris Rehder übergibt ein Plakat anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Austausches

Schnell löste sich die große Gruppe auf und wir lernten die Familien unserer Austauschschüler kennen. Nach einem kurzen Kennenlernen und dem Nachlassen der Aufregung freuten sich schließlich alle auf eine Dusche und ein gemütliches Bett. Den nächsten Tag verbrachten wir in den Familien. Es wurde gesegelt, im Kletterpark geklettert, Spaziergänge unternommen, oder einfach entspannt.

Der nächste Tag war ein Montag und es ging für uns alle in die Schule. Dort lernten wir uns noch etwas besser kennen und nahmen am polnischen Unterricht in den Fächern Englisch und Physik teil. Danach ging es mit dem Bus nach Lötzen, wo wir uns die Feste Boyen anschauten und auf einem Turm die Aussicht genießen konnten. Nach etwas Freizeit gingen wir alle gemeinsam bowlen.

Der nächste Tag startete mit einem ganz besonderen Projekt. In Kleingruppen bekamen wir die Aufgabe, ein Modell der Wolfsschanze anzufertigen. Aus Styropor, Papier, Farbe und vielem mehr entstanden kreative und sehr gut gelungene Modelle, die wir teilweise bei unserer darauffolgenden Besichtigung der historischen Wolfsschanze in natura wiederfanden.

Nach der Wolfsschanze gab es ein gemeinsames Essen, wo es die traditionellen Pierogi gab. Anschließend bekamen wir eine Führung durch die Kirche Heilige Linde und hörten ein viertelstündiges Orgelkonzert.

Am Mittwoch konnten wir unsere Geschicklichkeit beim Basteln von traditionellen Blumen unter Beweis stellen, die wir danach für zu Hause behalten durften. Nach einer Präsentation über Wegorzewo gab es ein Mittagessen in der Schulmensa. Daraufhin hatten wir Zeit mit allen zusammen Spiele zu spielen. Die polnischen Austauschschüler brachten zum Beispiel Monopoly, UNO und vieles mehr mit. Am Abend veranstalteten wir noch eine kleine Feier.

Gemeinsam im Unterricht

Der nächste Tag begann mit einer Busfahrt zu einer Brücke, an der wir nicht nur die Gegend bestaunen konnten, sondern auch die große Brücke selber. Anschließend fuhren wir zu einem Gradierwerk und einem weiteren Aussichtspunkt, an dem wir entspannen und das schöne Wetter genießen konnten.

Am nächsten Tag mussten wir uns von den Gasteltern und Geschwistern verabschieden, denn auf uns wartete eine sechsstündige Busfahrt nach Warschau. Nachdem die Busfahrt gut überstanden war folgten ein Museumsbesuch und eine Stadtrundführung. Die Nacht verbrachten wir in einer Jugendherberge, die wir aber am Vormittag des nächsten Tages wegen der Heimreise wieder verlassen mussten. Am Bahnhof mussten wir uns dann von unseren Austauschschülern verabschieden, die für uns spätestens nach der vergangenen Woche nicht mehr nur Austauschschüler, sondern viel mehr Freunde waren. Der Abschied verlief nicht ohne Tränen und es überraschte uns immer mehr, wie viel wir in einer Woche erlebt hatten, die uns doch so kurz vorkam.

Doch nach unserer langen Rückreise freuten wir uns, wieder unsere Familien in die Arme zuschließen und ihnen von den ganzen Erlebnissen der vergangenen Woche erzählen zu können.

ERGEBNISSE: Junior-Europawahl 2019

Bis zum 26. Mai fand in Deutschland ebenso wie in den meisten Ländern der Europäischen Union die Europawahl statt. Im Rahmen der alle fünf Jahre stattfindenden Wahl werden die Abgeordneten des Europaparlamentes gewählt.

An der Juniorwahl begleitend zur Europawahl 2019 nahmen in diesem Jahr 2.760 Schulen teil, innerhalb Deutschlands, aber auch Deutsche Auslandsschulen – und die Europaschule Ratsgymnasium Rotenburg war selbstverständlich eine davon. Im Vorfeld wurde im Rahmen des Politikunterrichtes intensive Vorbereitungsarbeit geleistet. So wurden beispielsweise die Programme der verschiedenen antretenden Parteien durchleuchtet und miteinander verglichen, um den Schülerinnen und Schülern tiefere Einblicke in Pläne, Vorhaben und Forderungen der unterschiedlichen politischen Gruppierungen zu geben. So konnten sich alle eine eigene Meinung bilden, ehe es in die Wahlkabine ging.

In der Woche vom 20. bis zum 22. Mai haben die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10 und 11 dann ihre Stimme abgegeben, als Wahllokal fungierte die Bibliothek, die Wahlhelfer rekrutierten sich aus der Schülerschaft. Ebenso wie für die Wahlberechtigten am Sonntag galt auch für die Teilnehmenden am Ratsgymnasium: Ausweis und Wahlbenachrichtigung mitbringen, nur dann wurden die Stimmzettel ausgehändigt. Die versiegelte Urne wurde nach Abschluss der letzten Stimmabgabe sicher verschlossen, bis die Auszählung beginnt.

Die Ergebnisse der Juniorwahl am Ratsgymnasium bestätigen einen Trend, der auch in den realen Ergebnissen in Deutschland zu bemerken war: Klima-, Umwelt- und Tierschutzpolitik werden für die Wählerschaft immer gewichtigere Themen, die sich sehr deutlich im Wahlverhalten niederschlagen. Mit 91% war die Wahlbeteiligung noch mal höher als die auch in Europa gestiegene – Europa lebt, die Demokratie lebt!

Einige Eindrücke der Juniorwahl der Klasse 10Nw

„Kümmert Euch weiter um den Frieden“ – Landrat Luttmann ehrt Volksbund-Spendensammler

Landrat Hermann Luttmann, Vorsitzender des Kreisverbandes des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., besuchte heute an der Europaschule Ratsgymnasium Rotenburg die Klasse 10Sn von Klassenlehrerin Ulrike Lützen. Diese hatte sich in der Haus- und Straßensammlung zum Jahresende 2018 besonders eingesetzt und über 980,- € an Spendengeldern geworben.

Nach Begrüßung und Dank an die Klasse sowie die organisierenden Kollegen Eckhard Teichgräber und Norbert Bitzer verwies Schulleiterin Iris Rehder auf die starke und über viele Jahrzehnte gewachsene Verbindung zwischen den Volksbund, mit dem die Schule auch einen formalen Kooperationsvertrag hat. Die jährliche Friedensfahrt des 10. Jahrgangs zum Soldatenfriedhof nach Lommel, aber auch die sich erweiternde Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Sandbostel seien geeignet, Lehren zu ziehen und in der Gegenwart und Zukunft die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden.

Auch der Landrat sprach allen Beteiligten persönlich und im Namen des Volksbundes seinen Dank aus. Der gemeinnützige Verein, so Luttmann, betreue seit 1919 die Gräber gefallener deutscher Soldaten, da zunächst das die von Krisen und Verwerfungen geschüttelte junge Weimarer Republik diese Aufgabe nicht bewältigen konnte. Über viele Jahrzehnte sei inzwischen nach einem weiteren Weltkrieg der Frieden in Europa gewachsen, so dass der Gedanke an Krieg in den Köpfen junger Menschen kaum mehr eine Rolle spiele –  Frieden aber, das müsse eine Lehre der Vergangenheit sein, dürfe nicht als Selbstverständlichkeit genommen werden, dieser sei vielmehr harte Arbeit. Deshalb sei es wichtig, sich die Zeugnisse der Kriege bewusst anzuschauen, zu lernen, wie es so weit hat kommen können. Die Jugendbildungsstätte im belgischen Lommel sei ebenso wie das Lager in Sandbostel dazu ein wichtiges Angebot des Ratsgymnasiums. Landrat Luttmann begrüßte deshalb ausdrücklich vor dem Hintergrund des nahenden 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges die sich im Ausbau befindende Zusammenarbeit zwischen dem Lager in Sandbostel und dem Ratsgymnasium, da hier auch ein unmittelbarer lokal Bezug bestehe.

Er schloss, ehe er die Ehrenurkunden des Volksbundes an die Schülerinnen und Schüler übergab (Bild), mit einem Appell: „Kümmert Euch weiterhin um das Zusammenleben in Frieden. Das ist Eure, das ist unsere gemeinsame Aufgabe!“

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