„Können wir nicht verlängern?“ – Ratsgymnasiasten zurück aus Mexiko

Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Spanisch-Fachobfrau Frauke Brieger berichtet vom Mexiko-Austausch – unten finden Sie auch noch eine Bildergalerie.

Nach zwei aufregenden und interessanten Wochen in Mexiko-Stadt sind 23 Schüler und Schülerinnen der Spanischlerngruppen der Jahrgänge 9 – 11 mit ihren Lehrerinnen Frauke Brieger und Ulrike Lützen wieder gut in Deutschland gelandet.

Als sich der Aufenthalt in Mexiko dem Ende zuneigt, fragen die ersten Schüler, ob wir nicht verlängern können. Auf meine Frage ob um eine Woche ist die einhellige Antwort „Um ein Jahr“! Diese Schülerreaktion lässt eindeutig darauf schließen, dass die nunmehr dritte Austauschbegegnung des Ratsgymnasiums mit Schülern unserer Partnerschule Colegio Alemán Alexander von Humboldt, La Herradura wieder einmal auf große Begeisterung bei unseren Spanischschülern gestoßen ist.

Kein Wunder, denn bei fast immer strahlend blauem Himmel und einem sehr interessanten Begleitprogramm haben die Jugendlichen viele Eindrücke sammeln und Erfahrungen machen können, die man nicht alle Tage macht.

Die Herzlichkeit der Gastfamilien und die mexikanischen Austauschpartner haben ihr Übriges dazu beigetragen, die Begegnung zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Schon am Flughafen in Mexiko-Stadt fragten sich wohl etliche Passagiere, welche Stars denn in der Megalopolis erwartet würden, denn als sich nach der Zollkontrolle die Türen öffneten, brach sich die Begeisterung und Freude über das Wiedersehen lautstark Bahn. Die Mexikaner waren erst im November zu ihrem zweiwöchigen Besuch in der Wümmestadt und waren ganz aus dem Häuschen, ihre Partner wieder zu sehen.

Nach dem ersten Wochenende in den Gastfamilien, stand am Montag – nach noch nicht ganz ausgestandenem Jetlag –  der erste Schultag an. Da das colegio alemán die Schulinspektion im Haus hatte, wurden wir nach einer großen offiziellen Begrüßung durch die Schulgemeinschaft und unsere mexikanischen Autausch-Kolleginnen Lena Fleschhut und Andrea Rosas Rojas und einem mexikanischen Frühstück kurzerhand in den Kindergarten der Deutschen Schule geschickt, wo in bestem „Humboldt-Deutsch“ (= Mischung aus Deutsch und Spanisch) mit den Kleinen gesungen und gespielt wurde.

An den folgenden Schultagen wurde dann aber ernsthaft an unserem Projektthema „Feste, Bräuche und Traditionen“ gearbeitet. In diesem Rahmen entstanden zwei überdimensionale Scheiben aus Holz, die jeweils die vier Jahreszeiten in Mexiko und Deutschland darstellen und mit QR-Codes bestückt wurden, hinter denen sich von den Schülern gedrehte kurze Handyfilme zum Projektthema verbergen.

Neben der Teilnahme am Unterricht und verschiedenen Beobachtungsaufgaben zu interkulturellen Aspekten, kam auch das Ausflugsprogramm nicht zu kurz. Nach der traditionellen Stadtrundfahrt durch die Millionenstadt und dem Besuch der beeindruckenden Pyramidenanlage von Teotihuacán ging es mit fast 50 Schülern und fünf Lehrern in die Silberstadt Taxco in der Sierra Madre. Durch die inhaltliche Vorbereitung des Austausches im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft am Ratsgymnasium konnten unsere Schüler Führungen und Erklärungen besser verstehen und geschichtlich einordnen, obwohl der eine oder andere die Mayas immer noch mit den Azteken verwechselt …

Beim Besuch des riesigen Chapultepec-Parks im Zentrum von Mexiko-Stadt waren dann aber etliche doch sehr erstaunt zu hören, dass Ferdinand Maximilian von Habsburg als mexikanischer Kaiser Mitte des 19. Jahrhunderts das Schloss in eben  diesem Park bewohnte.

Neben den vielen Annehmlichkeiten der Austauschbegegnung wurden den Schülern aber auch die Schattenseiten eines Landes wie Mexiko durchaus bewusst. Von den großen sozialen Unterschieden über die mangelnden Freiheiten ihrer mexikanischen Freunde erlangten unsere Schüler Einblicke in eine der vielen Realitäten des Landes. Einblicke und Einsichten, die im Gegensatz zu einer rein touristischen Reise in einem Schüleraustausch möglich und erwünscht sind.

Eins der größten Probleme der mexikanischen Kapitale ist der permanente Verkehrskollaps in der Stadt, der uns bis zum Schluss zittern ließ, ob wir den Internationalen Flughafen auch rechtzeitig erreichen würden. Es hat geklappt. Der nächste Austausch ist in Planung.

Text und Fotos: Frauke Brieger

Um euch gleich zum Weiterlesen zu motivieren, möchte ich zu Beginn sagen, dass dieser Austausch absolut lohnenswert war!

Nach dem schon gelungenen Austausch im November, als die Mexikaner bei uns waren, war die Wiedersehensfreude beim herzlichen Empfang am Flughafen groß. Von Beginn an haben wir uns in den Familien wohlgefühlt.

Ebenso herzlich wurden wir am ersten Schultag mit einer landestypischen Zeremonie willkommen geheißen. Die festen Programmpunkte, die sowohl mit als auch ohne die Mexikaner stattfanden, ermöglichten uns einen intensiven Einblick in die Kultur und Geschichte des Landes! Egal in welcher Konstellation: der Gruppenzusammenhalt und die Stimmung waren immer großartig.

Bei den gemeinsamen Aktivitäten sind mir persönlich die Pyramiden in Teotihuacán und die gemeinsame Fahrt nach Taxco mit Hotelübernachtung in besonderer Erinnerung geblieben. Die Wochenenden wurden in den Familien verbracht und haben uns allen unterschiedliche und unvergessliche Momente verschafft! In nur 2 Wochen, die viel zu schnell vergangen sind, habe ich neue Freunde, eine ganz andere Lebensweise und leckeres Essen in einem wunderschönen Land bei stets bestem Wetter kennenlernen dürfen!

Es ist der guten Vorbereitung, Begleitung und natürlich der Sicherheitsvorkehrungen vor Ort geschuldet, dass wir uns jederzeit sicher fühlten und uns oft frei bewegen konnten. Somit wurden auch unsere Ängste und Bedenken uns in einem der „gefährlichsten Länder der Welt“ aufzuhalten ausgeräumt und teilweise als „Vorurteile“ erkannt. Der Aufwand (extra Schulstunden, Projektarbeit zuhause…) sollte einen auf gar keinen Fall davon abhalten, diese einmalige Chance zu ergreifen – ich selber würde es jederzeit wieder machen!

Also – ab ins Spanisch-Profil!

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