Erstes Nikolaussingen

Ganz am Schluss wurde es dann richtig laut in der Aula: Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler waren dem Aufruf zum ersten „Nikolaussingen“ an diesem Freitag in der ersten großen Pause gefolgt und schmetterten aus voller Kehle Rolf Zukowskis Klassiker „In der Weihnachtsbäckerei“ und klatschten den Takt. Was als eine spontane Idee der drei Lehrkräfte Jonas Kruse, Norbert Bitzer und Niels ten Brink begonnen hatte, erlebte so gleich beim ersten Versuch eine Resonanz, mit der so keiner gerechnet hatte. „Wenn 60 Leute kommen, dann ist das ein Erfolg“ – so war im Vorfeld die Devise.

Mit Liedern wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ oder „O Tannenbaum“ zeigten die Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrkräfte, wie wichtig ihnen das gemeinsame Singen im Advent ist. Und so kam dann, trotz – oder gerade wegen – der fehlenden gemeinsamen Proben und der daraus resultierenden Abstimmungsprobleme zwischen Chor und Instrumenten eine heitere und gelassene Stimmung auf, insbesondere wenn die Lehrer mit den Akkorden mal daneben lagen oder, zur allgemeinen Überraschung, die durch das olfaktorische Organ des stellvertretenden Schulleiters Jonas Kruse angetriebene Nasenflöte zum Einsatz kam. 

Einhellige Forderung des Chores am Ende: „Wir wollen nochmal singen!“ Also: Am kommenden Freitag, gleiche Zeit, gleicher Ort. Auf einen frohen, gemeinsamen Advent!

Eindrücke vom Nikolaussingen

(Fotos: Olaf Buthmann)

Magische Gestalten in der Bibliothek – Der Vorlesewettbewerb 2019

Big Boss Zeus, Shetlandponys als Gespenster-Agenten, Trolle, Riesen und andere Monster mit magischen Schwertern, der Junge Magnus, der den Weltuntergang verhindern sollte und natürlich Harry Potter – sie alle treffen sich am an einem Mittwoch im späten November in der Bibliothek des Ratsgymnasiums, als es wieder einmal zu klären gilt: „Wer liest am besten?“

Wie in den Jahren zuvor hat die Stiftung Buchkultur und Leseförderung zum Lesewettbewerb aufgerufen. Obwohl sich die versammelten Mädchen und Jungen aus dem 6. Jahrgang der Schule bereits beim Vorlesen in ihren Klassen als „Beste LeserInnen“ bewährt hatten, kann man die Nervosität deutlich spüren. Eng zusammengerückt warten sie auf den eigentlich so gemütlichen Sofas in der Bibliothek darauf, endlich vorlesen zu dürfen. Zum Glück haben alle eine beste Freundin oder einen besten Freund aus ihrer Klasse mitbringen dürfen, die ihnen gut zureden und die Nerven etwas beruhigen.

Drei Minuten lang dürfen die Kinder einen Ausschnitt aus einem Buch ihrer Wahl vorlesen, nachdem sie diesen zunächst in den erzählerischen Zusammenhang eingeordnet und allgemeine Informationen zum Buch mitgeteilt haben. Gar nicht so leicht, wenn die Jury, bestehend aus den Deutschlehrerinnen und -Lehrern des Jahrgangs sowie den Bibliothekarinnen, genau zuhört und sie nicht aus den Augen lässt.

Anschließend sollen die Kinder ihr Lesekönnen für erstaunlich lange zwei Minuten an einem ihnen fremden Text unter Beweis stellen. Dafür hat man ihnen mit einem Auszug aus dem Roman „Das Labyrinth des Fauns“ von Cornelia Funke und Guillermo del Toro schon ganz schön anspruchsvolle Literatur vorgelegt – die sie aber alle mit Bravour vortragen.

Die anschließende Bewertung ist dann für die Lehrkräfte auch deutlich schwer: Lesetechnik, Interpretation und die Textauswahl sind dabei die Kriterien. War der Vortrag lebendig? Wer hatte die Stimmung des Textes am besten vermittelt, hatte deutlich und in einem angemessenen Lesetempo gelesen?

Die Entscheidung fällt schließlich auf Hugo Hermann aus der Klasse 6d, der stolz und glücklich übers ganze Gesicht strahlt. Schokoladenweihnachtsmänner gibt es anschließend als Belohnung für alle (Bild links) – für Hugo allerdings zusätzlich noch eine Urkunde als Schulsieger.

Wünschen wir ihm, dass er beim Regionalentscheid im Frühjahr wieder Grund zum Strahlen hat!

(Text: Lechner-Domhardt, Fachobfrau Deutsch)

„Wir wollen Verantwortung übernehmen!“ – Klimasitzstreik am Ratsgymnasium

Dieser Freitag war wieder einer der global koordinierten Aktionstage der „Fridays For Future“-Bewegung um Greta Thunberg. In zahlreichen Ländern und ebenso in Deutschland finden Demonstrationen in mehr als 500 Städten statt, ehe am Montag in Madrid die UN-Klimakonferenz beginnt. Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise wollten die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums nicht zurückstehen und deutlich machen, was sie von der gegenwärtigen Handlungsbereitschaft in Politik und Wirtschaft halten. In zahlreichen Klassenräumen herrschte deshalb relative Leere, waren doch zahlreiche Ratsgymnasiasten statt in die Gerberstraße nach Bremen gereist, um dort trotz des schlechten Wetters an der großen Demonstration teilzunehmen.

Doch auch die Daheimgebliebenen ließen es sich nicht nehmen, ein Zeichen zu setzen: pünktlich um 12:00 verließ der Großteil der anwesenden Schülerinnen und Schüler den laufenden Unterricht und versammelte sich in der Pausenhalle unter dem Motto „Wir für Klimaschutz, Erde und Leben“ zum Sitzstreik.

Mitorganisatorin Marie Kehrstephan: „Da in Rotenburg nahezu nichts zur Klimakrise stattfinden sollte, haben wir uns dazu entschieden, selbst aktiv zu werden, denn wir wollen nicht Opfer dieser Katastrophe werden – wir müssen etwas verändern.“ Sie und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter fänden es wichtig, dass alle etwas dazu beitragen, dass unsere Welt nicht weiter zerstört wird. Der Sitzstreik solle dabei helfen, Politiker aufmerksam zu machen, denn schließlich, wir so die Organisatoren, „sitzen wir alle im selben Boot“.

Unterstützung gab es, neben verständnisvollen Pädagogen und der Schulleitung, auch von den Schülersprechern, der Arbeitsgemeinschaft Bühnentechnik, die bereitwillig eine Lautsprecheranlage aufbaute, sowie von der Film-AG. Diese wird die Vorbereitung und Durchführung der Aktion in einem kurzen Film dokumentieren. Die größte Unterstützung für den Sitzstreik kam allerdings von der Schülerschaft selbst: Zu Hunderten saßen in der Pausenhalle auf dem Boden, so dass Marie Kehrstephan sichtlich überwältigt ins Mikrophon sagen konnte: „Ich hätte nie damit gerechnet, dass so viele von Euch unserem Aufruf folgen würden. Vielen Dank dafür. Und nun – lasst uns laut sein für’s Klima! Lasst uns gemeinsam für unsere Zukunft kämpfen! Die Zeit rennt!“

Schokolade gegen Kinderarbeit

Die AG Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ am Ratsgymnasium hat mit einer pfiffigen, zuckersüßen Aktion über die schrecklichen Umstände und Folgen der weltweiten Kinderarbeit die eigenen Mitschülerinnen und Mitschüler aufgeklärt. Weltweit sind 152 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren von Kinderarbeit betroffen. Diese Kinder leiden unter schweren körperlichen und psychischen Folgen, können häufig nicht zur Schule gehen und haben kaum oder sogar keine Zeit zum Lernen.

Unter dem Motto „Education not for Sale‟ verkauften die AG-Mitglieder deshalb rund 140 Tafeln Fair-Trade-Schokolade. Der Erlös von rund 133 Euro geht an das Kinderhilfswerk Plan, das sich aktiv gegen Kinderarbeit einsetzt und Zugänge zu Bildungsangeboten für Jungen und Mädchen in Regionen eröffnet, in denen Kinderarbeit weit verbreitet ist. Zusätzlich hatten die Ratsgymnasiasten die Möglichkeit, Postkarten zu unterschreiben, die zu einer stärkeren Bekämpfung von Kinderarbeit aufrufen und an Gremien in Bund und Kommunen verschickt werden. Die Idee zu der Aktion stammt vom Jugendbeirat von Plan, sie wurde höchst motiviert von den die AG-Mitgliedern aufgegriffen. Langfristiges Ziel der im gesamten Bundesgebiet durchgeführten Aktionen soll es sein, ein gesteigertes Bewusstsein für nachhaltige und faire Produkte zu schaffen.

Die AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist Teil eines deutschlandweiten Netzwerkes, das sich gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Mobbing im Alltag einsetzt. Ein weiteres, am Ratsgymnasium noch ausstehendes Projekt hat eher künstlerischen Charakter. So soll eine Wand in der Schule mit Fotos der Schülerschaft unter dem Motto „Dein Gesicht gegen Rassismus“ neu gestaltet werden. Man darf gespannt sein!

Klassenklimaprojekt aller 6. Klassen des Ratsgymnasiums

Der Film „Sandra wird fertiggemacht“ ist zwar schon ein wenig in die Jahre gekommen, macht aber deutlich, dass es hier um das uralte und doch immer wieder aktuelle Thema „Mobbing“ geht.

„Wir tun etwas für das Klassenklima“ ist der Titel des Aktionstages, der dieses Jahr am 11.11.2019 stattfand und dessen Ziel frühzeitige Mobbing-Prävention ist. Organisiert wird dieses regelmäßig stattfindende Projekt von den Beratungslehrern der Schule. Unterstützt werden sie an diesem Tag durch etliche sehr engagierte Lehrkräfte, die dafür extra geschult und vorbereitet wurden.

Mit Hilfe von Theater- und  Rollenspielen (Bild rechts) sowie Gesprächen und anderen Spielen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Unterschied zwischen „Streit“ und „Mobbing“ und auch mit den Fragen, was eine Klassengemeinschaft „gut“ macht, was sie stören kann und welche Möglichkeiten es gibt, in der Gruppe oder individuell gegen erlebtes oder beobachtetes Mobbing vorzugehen.

Im letzen Teil der Veranstaltung hatten alle Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, die Probleme in der Klasse offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Aktionstag ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern zu erkennen, wie wichtig eine gute Klassengemeinschaft ist  – und was dafür zu tun ist, damit sich alle wohlfühlen.

(Text: Marina Petersen)

Mexikanischer Totenkult am Ratsgymnasium

Einer der großen Höhepunkte des Besuches der mexikanischen Austauschschüler am Ratsgymnasium war die farbenprächtige Präsentation eines Totenaltars in der Pausenhalle der Schule.

Im Rahmen des PAD-Austauschprogramms mit dem Colegio Alemán Alexander von Humboldt in Mexiko-Stadt, arbeiteten die 23 deutschen Spanischschüler mit ihren jeweiligen Austauschpartnern sowie ihren Lehrkräften Frauke Brieger und Ulrike Lützen und den mexikanischen Kolleginnen Lena Fleschhut und Andrea Rosas Rojas am Projekt „Fiesta auf dem Friedhof. Feste, Bräuche und Traditionen“, bei dem sowohl deutsche Bräuche also auch mexikanische vorgestellt wurden.

Besonders hervorzuheben ist der jährlich Anfang November stattfindende Día de Muertos, der Tag der Toten, der in Mexiko sehr farbenprächtig gefeiert wird, da man glaubt, dass die Seelen der Verstorbenen für diesen Tag auf die Erde zurückkehren werden. Hierfür stellt man in Mexiko einen Altar auf, der mit Fotos der Verstorbenen, Dingen, die man mit ihnen verbindet, speziellem Gebäck und bunten Blumen und Girlanden prächtig geschmückt wird. Ebenso gibt es an diesem Tag Totenköpfe aus Teig, Zuckerguss oder Schokolade, die auch die Schüler des Ratsgymnasiums mit ihren mexikanischen Austauschpartnern hergestellt hatten und zum Probieren anboten.

Der Altar, den die deutschen Schüler dem verstorbenen Rennfahrer Nikki Lauda widmeten, und die Mexikaner ihrer berühmten Malerin Frida Kahlo, ist noch ca. eine Woche in der Pausenhalle des Ratsgymnasiums zu bewundern. Lerngruppen aus anderen Fächern wie z.B. Religion soll so die Möglichkeit geboten werden, sich mit dem mexikanischen Brauch und Glauben sowie dessen Ursprüngen auseinanderzusetzen.

Die Mexikaner reisen am 15. November nach zehn ereignisreichen Tagen in Rotenburg schon wieder ab, aber alle freuen sich auf ein Wiedersehen Ende Januar, wenn die deutsche Gruppe nach Mexiko reisen wird, um sich weitere Feste, Bräuche und Traditionen in Mexiko anzusehen.

Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Text: Ulrike Lützen

Ratsgymnasium zu Gast bei der Berufsbildungsmesse der BBS

Die Berufsbildungmesse an der BBS Rotenburg lief in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam durchstarten“. Schon zum 16. Mal wurde an unserer Nachbarschule diese Messe mit einem überaus umfangreichen Angebot durchgeführt. Auch die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs am Ratsgymnasium waren abermals eingeladen, sich im Rahmen der Berufsorientierung informieren zu lassen. Gerne nahmen sie die gemachten Angebote wie berufliches Speeddating oder die verschiedenen Workshops an, um so konkrete Informationen zu ausgesuchten Berufen zu erhalten.

Das von der BBS im Rahmen der Messe bereitgestellte Programm wurde von den Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums sehr gelobt, beinahe alle konnten etwas für sich finden –  auch wenn der eigene Traumberuf nicht immer dabei war. Die Lehrkräfte des Fachbereiches Politik-Wirtschaft, Corinna Barkolt und Verena Höggemeier sowie der für die Berufsorientierung zuständige Koordinator André Artinger begleiteten die Klassen zur Messe. In den kommenden Unterrichtsstunden werden die gewonnenen Erkenntnisse aufgegriffen und thematisiert.

Sparkasse lädt MIG-Teilnehmer ins Jumphouse ein

Gerne haben die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums das Angebot der Sparkasse Rotenburg-Osterholz in das „Jump House Bremen“ angenommen. Die jahrelange gute Zusammenarbeit im Rahmen des „Management Information Game“ (MIG) war der Grund zu dieser einmaligen Einladung zu einem Ausflug mit einer Gruppe des 11. und 12. Jahrgangs der Oberstufe an der Gerberstraße.

Nach dem Treffen am Rotenburger Pferdemarkt ging es mit dem Bus nach Bremen, wo sich sich alle Teilnehmer auf den Trampolinen des „Jump House“ satte anderthalb Stunden voll auspowern konnten. Dann ging es vergnügt und erschöpft nach einem langen Tag zurück nach Rotenburg.

(Text: Artinger)

Konzert und Workshop mit der Gruppe „VerQuer“ und den Musikklassen der Jahrgänge 5-7

Eine spannende Veranstaltung erlebten kürzlich etwa 100 Schülerinnen und Schüler aus den Musikklassen der 5. bis 7. Jahrgangsstufe am Ratsgymnasium. Das professionelle Querflötenquartett „VERQUER“ war zu Gast und beeindruckte die Schülerschaft  zunächst mit einem halbstündigen Konzert, in dem virtuose Werke von Barock bis Jazz und Pop mit viel Spielfreude und allesamt auswendig vorgetragen wurden. Von der kleinen Piccoloflöte bis zur mannshohen Kontrabassquerflöte verblüffte „VERQUER“ das Publikum mit dem Einsatz sämtlicher Querflötengrößen und bezog bei dem rasanten und vielseitigen Mix zur Freude der Schüler auch Body Percussion-Elemente mit ein.

Nach einer kleinen Runde mit Fragen der Schülerinnen und Schüler an die Musiker ging es dann in vier Gruppen in die jeweiligen Workshops. Fünf Flötistinnen der 9. und 10. Jahrgangsstufe studierten mit Britta Roscher, der Leiterin von „VERQUER“, die Stücke „Plain Trout“ und „Snow Bells“ ein und trugen sie am Ende in einem kleinen Konzert mit viel Erfolg vor. Die anderen drei Dozenten erarbeiteten mit ihren Gruppen verschiedene Body Percussion Patterns, die dann mit viel Begeisterung beim großen Finale in der Aula zusammengesetzt wurden.

Wieder einmal hat sich die Zusammenarbeit mit dem Verein „Rotenburger Konzerte e.V.“ als sehr gewinnbringend und motivierend erwiesen. Folgerichtiger Kommentar einer Schülerin: „Hat voll Spaß gemacht – war nur zu kurz!“

Eindrücke vom Workshop

„Sehnsucht nach dem Anderswo“ – Die Lesenacht 2019

Unter dem Motto „Sehnsucht nach dem Anderswo“, entlehnt aus dem so betitelten Gedicht von Mascha Kaléko, fand in diesem Jahr die traditionelle Lesenacht am Ratsgymnasium statt. Das diesjährige Thema durfte durchaus als Antwort auf die „Heimat“-Lesenacht des Jahres 2018 verstanden werden – nach dem „Hier“ nun also das „Dort“.

Mit weit über 20 Lesesitzungen war für die Besucher die Auswahl besonders groß, die Entscheidung, was man hören und sehen wollte besonders schwer – schließlich hatten sich alle Beteiligten auch wieder mächtig ins Zeug gelegt, tolle Texte ausgewählt oder sogar selbst geschrieben, die Räume liebevoll gestaltet und dekoriert und sich auch selbst in Schale geworfen. So saßen bei der englischen Lesung des Klassikers „Oh wie schön ist Panama“ als „The Trip to Panama“ dann auch wirklich neben Tiger und Bär die anderen Tiere mit im Raum – sehr zum Amüsement des Publikums.

Eröffnet wurde die Lesenacht wie immer mit einem gemeinsamen Start in der Schulstraße, bei der nach den Einleitenden Worten durch Schulleiterin Iris Rehder verschiedene Mitglieder des Organisationsteams in einer interaktiven Performance dem Begriff „Sehnsucht“ nachzuspüren suchten. Im Anschluss ging es für alle zu den verschiedenen Lesestationen, z.B. in die von Doris Nickau und Sigrid Baden-Schirmer zur urgemütlichen Lesehöhle hergerichtete Bibliothek. Andernorts im Schulgebäude gab es vom 12. Jahrgang einen Poetry Slam zum Thema Sehnsucht, verschiedentlich wurden dystopische Texte wie Margaret Atwoods „Report der Magd“ in der englischen Originalfassung gelesen. Aber auch positive Sehnsucht fand ihren Platz in Texten wie eben Janoschs Panamareise oder Amelie Schuberts „Eine Insel zischen Himmel und Meer“. Das vielköpfige Organisationsteam zeigte sich dann angesichts der spannenden Lesungen auch bereits während der Veranstaltung zufrieden, wenngleich auch die doch eher geringe Publikumsresonanz bedauert wurde.

Zum Abschluss gab es noch für alle Anwesenden eine humorige Reise durch die deutsche Sehnsuchtslandschaft schlechthin – Italien. Mit szenisch vorgetragenen, immer wieder mit ironischen Spitzen verzierten Liedtexten der Wirtschaftswunder-Nachkriegszeit wurde die Sehnsucht der Deutschen nach einem sorgenfreien, sonnigen Rückzugsort vom Alltag auf die Bühne gebracht

Mit einem gemeinsam geschmetterten „Bella, bella, bella, Marie – vergiss mich nicht, ich komm zurück morgen früh“ verabschiedeten sich dann alle Beteiligten in die Rotenburger Herbstnacht. Um dann am nächsten Tag in der Frühe in der Tat zurückzukommen… Und sicher auch zur nächsten Lesenacht.

Eindrücke von der Lesenacht

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