CORONAVIRUS: Elterninformationen zur stufenweisen Wiederaufnahme des Unterrichts in den Jahrgängen 5 – 10

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

in den vergangenen Tagen sind niedersachsenweit eine Fülle von Regelungen für den schrittweisen Wiedereinstieg in den Schulunterricht ergangen und es werden in der nächsten Zeit weitere folgen.

Wir passen diese Vorgaben an die konkrete Situation am Ratsgymnasium an und teilen Ihnen den aktuellen Stand laufend über Iserv und unsere Homepage mit. Informationen über die Organisation des Unterrichts für die Jahrgänge 11 und 12 finden Sie bereits auf der Homepage. Die Betroffenen haben darüber hinaus eine Mail über Iserv erhalten.

Auch für die Jahrgänge 5–10 gilt, dass die Klassen bei Wiederaufnahme des Unterrichts jeweils umschichtig in zwei Lerngruppen unterrichtet werden. Das Ratsgymnasium folgt dabei dem unten dargestellten Modell:

Die Einteilung der Lerngruppen erfolgt durch die Schulleitung und wird den Klassen über Iserv mitgeteilt. Vorrangig bemühen wir uns hierbei, klassenübergreifenden Unterricht in Kursen (2. Fremdsprache, Religion/WuN, Profile) so weit wie möglich zu vermeiden.

Die anstehenden Wahlen zu der 2. Fremdsprache (Jg. 5) und den Profilen (Jg. 7) werden erst erfolgen, wenn alle Schüler*innen die Gelegenheit hatten, die Angebote ausführlich kennenzulernen.

Bis wir unsere Schüler*innen wieder in der Schule begrüßen können, setzen wir den digitalen Unterricht in der bereits beschriebenen Weise fort. Bitte beachten Sie auch die Tipps für das Lernen zu Hause, die sich im Brief des Kultusministers finden.

Für die tägliche Lernzeit zu Hause gelten folgende Richtwerte:

  • Schuljahrgänge 5 bis 8 des Sekundarbereiches I: 3 Stunden
  • Schuljahrgänge 9 und 10 des Sekundarbereiches I: 4 Stunden
  • Schuljahrgänge 11-13 des Sekundarbereiches II: 6 Stunden

Durch die Berücksichtigung von Wochenplänen lassen sich in der Regel Überlastungen an einzelnen Tagen vermeiden. Sollten sich dennoch Probleme ergeben, kontaktieren Sie gerne über eine Mail auf Iserv die Klassenleitung, die sich besonders um die Koordinierung der Aufgaben bemüht.

Probleme durch die Überlastung des Servers zu Spitzenzeiten treffen in dieser Zeit nahezu alle Bemühungen, in digitalen Gruppen zu kommunizieren. Unsere externen Partner bemühen sich, diese Schwierigkeiten zeitnah zu beheben. Bis dahin lässt es sich nicht vermeiden, digitale Treffen auch außerhalb der üblichen vormittäglichen Unterrichtszeiten zu vereinbaren. Ich bitte ich Sie hier um die Geduld und Gelassenheit, die wir im Alltag gerade ohnehin verstärkt an den Tag legen müssen.

Uns allen ist bewusst, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht der gesamte im Kerncurriculum aufgeführte Stoff bis zum Schuljahresende vermittelt werden kann. Deshalb stimmen sich die Fachgruppen darüber ab, inwieweit der Themenkanon für das laufende Schuljahr „ausgedünnt“ werden kann. Dabei verständigen wir uns darauf, welche Inhalte ggf. verzichtbar sind bzw. auf das kommende Schuljahr verschoben werden können. Selbstverständlich werden diese besonderen Umstände auch bei allen Entscheidungen zur Bewertung, Notenermittlung und insbesondere Versetzung zum Wohle der Schüler*innen berücksichtigt.

Die täglichen Belastungen beim Lernen zu Hause sind für alle Beteiligten ungewohnt und zum Teil wirklich hoch. Auf Iserv verweisen wir deshalb auf das Hilfsangebot: „kein Kind alleine lassen“ . Darüber hinaus können Sie aber bei Problemen selbstverständlich auch unsere Beratungslehrkräfte kontaktieren. Diese rufen bei Angabe einer Nummer auch gerne telefonisch zurück.

Die Notbetreuung am Ratsgymnasium wird – wie durch die Behörden vorgegeben – zurückhaltend gewährt und in Anspruch genommen. Bei Bedarf können Sie sich hier über die geltenden Richtlinien informieren: Bei zunehmend frühlingshaftem, sonnigem Wetter wünsche ich uns allen Zuversicht und Hoffnung für die kommenden Wochen

Ihre

Iris Rehder

Eine Reise zum “Universum”…

Am Ende des Monats Januar 2020 fand eine Exkursion der Klasse 6b ins Universum in Bremen statt, wo die Schülerinnen und Schüler an einer Forscherzeit zum Thema “Unruhige Erde” teilnahmen. Dabei erfuhren sie spannende Details über solch faszinierende geologische Zusammenhänge wie Plattentektonik, Vulkanismus oder Erdbeben.

In kleinen Gruppen führten sie zunächst ein sehr anschauliches Experiment zur Konvektion des zähplastischen Gesteins im Erdmantel durch und erforschten danach selbständige die umfangreiche Ausstellung, wo die Gruppen Antworten auf unterschiedliche Fragestellungen finden mussten. Vier Scouts standen den Schülerinnen und Schülern hierzu hilfreich zur Seite. Für einige Gruppen waren zeitgleich auch weitere Versuche im Labor des Universums vorgesehen.

Abschließend stellte jede der Gruppen ihr erarbeitetes Ergebnis der gesamten Klasse vor, ehe nach gut 2 ½ Stunden das Programm beendet war. Aber: Es war noch ausreichend Zeit für die Schülerinnen und Schüler, um die anderen Themenwelten im Universum zu erkunden, im Restaurant etwas zu essen und den Souvenir-Shop zu plündern.

Bericht: Astrid v. Sulecki-Schmidt

Bild: UNIVERSUM® BREMEN

Besuch in der Cohnscheune

Die 6b des Ratsgymnasiums verlegte am Montag ihr Klassenzimmer in die Cohnscheune. In Deutsch lesen die Schülerinnen und Schüler zurzeit das Jugendbuch „Damals war es Friedrich“, das die Geschichte eines jüdischen Jungen im Nationalsozialismus aus der Sicht seines Freundes erzählt. In Religion beschäftigen sie sich gerade mit der jüdischen Religion. Da lag es nahe in einem fächerübergreifenden Projekt gemeinsam mit den Lehrkräften Regina Koch und Iris Rehder das jüdische Museum in der Cohnscheune zu besuchen. Unter der kundigen Führung von Frau Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg und Michael Göx vom Förderverein Cohn-Scheune erarbeitete sich die Klasse zunächst im Erdgeschoss die Geschichte der Familie Cohn in Rotenburg, indem die Schülerinnen und Schüler in Gruppen mit Hilfe der Ausstellung Einzelheiten über das Schicksal der einzelnen Familienmitglieder herausfanden. Danach konnten sie im ersten Stock ihr Wissen über die jüdische Religion vertiefen. Neben vielen Kultgegenständen zu jüdischen Festen und Bräuchen gab es dort auch einen Nachbau des Thoraschreines aus dem Bethaus in Zeven zu bestaunen. Das Original wurde in der Pogromnacht im November 1938 zerstört. Bei so viel Erkenntniszuwachs kann es kaum verwundern, dass beim abschließenden Lernspiel an den bereit stehenden Tablets nahezu überall hohe Punktzahlen erzielt wurden. Der Heimweg führte an den Stolpersteinen in der Großen Straße vorbei, die an das Schicksal der Familie Cohn und ihrer Angestellten erinnern. Abschließend zeigten sich die Schülerinnen und Schüler davon beeindruckt, im regionalen Museum vor Ort so vielfältige Informationen zu Unterrichtsinhalten zu erfahren, die ihre Lebenswirklichkeit sonst weniger berühren.

Eindrücke von der Arbeit vor Ort

Magische Gestalten in der Bibliothek – Der Vorlesewettbewerb 2019

Big Boss Zeus, Shetlandponys als Gespenster-Agenten, Trolle, Riesen und andere Monster mit magischen Schwertern, der Junge Magnus, der den Weltuntergang verhindern sollte und natürlich Harry Potter – sie alle treffen sich am an einem Mittwoch im späten November in der Bibliothek des Ratsgymnasiums, als es wieder einmal zu klären gilt: “Wer liest am besten?”

Wie in den Jahren zuvor hat die Stiftung Buchkultur und Leseförderung zum Lesewettbewerb aufgerufen. Obwohl sich die versammelten Mädchen und Jungen aus dem 6. Jahrgang der Schule bereits beim Vorlesen in ihren Klassen als „Beste LeserInnen“ bewährt hatten, kann man die Nervosität deutlich spüren. Eng zusammengerückt warten sie auf den eigentlich so gemütlichen Sofas in der Bibliothek darauf, endlich vorlesen zu dürfen. Zum Glück haben alle eine beste Freundin oder einen besten Freund aus ihrer Klasse mitbringen dürfen, die ihnen gut zureden und die Nerven etwas beruhigen.

Drei Minuten lang dürfen die Kinder einen Ausschnitt aus einem Buch ihrer Wahl vorlesen, nachdem sie diesen zunächst in den erzählerischen Zusammenhang eingeordnet und allgemeine Informationen zum Buch mitgeteilt haben. Gar nicht so leicht, wenn die Jury, bestehend aus den Deutschlehrerinnen und -Lehrern des Jahrgangs sowie den Bibliothekarinnen, genau zuhört und sie nicht aus den Augen lässt.

Anschließend sollen die Kinder ihr Lesekönnen für erstaunlich lange zwei Minuten an einem ihnen fremden Text unter Beweis stellen. Dafür hat man ihnen mit einem Auszug aus dem Roman „Das Labyrinth des Fauns“ von Cornelia Funke und Guillermo del Toro schon ganz schön anspruchsvolle Literatur vorgelegt – die sie aber alle mit Bravour vortragen.

Die anschließende Bewertung ist dann für die Lehrkräfte auch deutlich schwer: Lesetechnik, Interpretation und die Textauswahl sind dabei die Kriterien. War der Vortrag lebendig? Wer hatte die Stimmung des Textes am besten vermittelt, hatte deutlich und in einem angemessenen Lesetempo gelesen?

Die Entscheidung fällt schließlich auf Hugo Hermann aus der Klasse 6d, der stolz und glücklich übers ganze Gesicht strahlt. Schokoladenweihnachtsmänner gibt es anschließend als Belohnung für alle (Bild links) – für Hugo allerdings zusätzlich noch eine Urkunde als Schulsieger.

Wünschen wir ihm, dass er beim Regionalentscheid im Frühjahr wieder Grund zum Strahlen hat!

(Text: Lechner-Domhardt, Fachobfrau Deutsch)

Klassenklimaprojekt aller 6. Klassen des Ratsgymnasiums

Der Film “Sandra wird fertiggemacht“ ist zwar schon ein wenig in die Jahre gekommen, macht aber deutlich, dass es hier um das uralte und doch immer wieder aktuelle Thema „Mobbing“ geht.

“Wir tun etwas für das Klassenklima“ ist der Titel des Aktionstages, der dieses Jahr am 11.11.2019 stattfand und dessen Ziel frühzeitige Mobbing-Prävention ist. Organisiert wird dieses regelmäßig stattfindende Projekt von den Beratungslehrern der Schule. Unterstützt werden sie an diesem Tag durch etliche sehr engagierte Lehrkräfte, die dafür extra geschult und vorbereitet wurden.

Mit Hilfe von Theater- und  Rollenspielen (Bild rechts) sowie Gesprächen und anderen Spielen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Unterschied zwischen „Streit“ und „Mobbing“ und auch mit den Fragen, was eine Klassengemeinschaft „gut“ macht, was sie stören kann und welche Möglichkeiten es gibt, in der Gruppe oder individuell gegen erlebtes oder beobachtetes Mobbing vorzugehen.

Im letzen Teil der Veranstaltung hatten alle Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, die Probleme in der Klasse offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Aktionstag ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern zu erkennen, wie wichtig eine gute Klassengemeinschaft ist  – und was dafür zu tun ist, damit sich alle wohlfühlen.

(Text: Marina Petersen)

Konzert und Workshop mit der Gruppe „VerQuer“ und den Musikklassen der Jahrgänge 5-7

Eine spannende Veranstaltung erlebten kürzlich etwa 100 Schülerinnen und Schüler aus den Musikklassen der 5. bis 7. Jahrgangsstufe am Ratsgymnasium. Das professionelle Querflötenquartett „VERQUER“ war zu Gast und beeindruckte die Schülerschaft  zunächst mit einem halbstündigen Konzert, in dem virtuose Werke von Barock bis Jazz und Pop mit viel Spielfreude und allesamt auswendig vorgetragen wurden. Von der kleinen Piccoloflöte bis zur mannshohen Kontrabassquerflöte verblüffte „VERQUER“ das Publikum mit dem Einsatz sämtlicher Querflötengrößen und bezog bei dem rasanten und vielseitigen Mix zur Freude der Schüler auch Body Percussion-Elemente mit ein.

Nach einer kleinen Runde mit Fragen der Schülerinnen und Schüler an die Musiker ging es dann in vier Gruppen in die jeweiligen Workshops. Fünf Flötistinnen der 9. und 10. Jahrgangsstufe studierten mit Britta Roscher, der Leiterin von „VERQUER“, die Stücke „Plain Trout“ und „Snow Bells“ ein und trugen sie am Ende in einem kleinen Konzert mit viel Erfolg vor. Die anderen drei Dozenten erarbeiteten mit ihren Gruppen verschiedene Body Percussion Patterns, die dann mit viel Begeisterung beim großen Finale in der Aula zusammengesetzt wurden.

Wieder einmal hat sich die Zusammenarbeit mit dem Verein „Rotenburger Konzerte e.V.“ als sehr gewinnbringend und motivierend erwiesen. Folgerichtiger Kommentar einer Schülerin: „Hat voll Spaß gemacht – war nur zu kurz!“

Eindrücke vom Workshop

„1. Lange Nacht der Mathematik“ am Ratsgymnasium Rotenburg

Ungewöhnlich jung waren die Schülerinnen und Schüler, die da am Donnerstagabend etwas nervös auf den Stühlen der Cafeteria des Ratsgymnasiums hin und her rutschten und aufgeregte Blicke hin- und herwerfend miteinander tuschelten: Zu Gast waren ca. 110 Kinder der Jahrgänge 3 und 4 der Grundschulen aus Rotenburg und Umgebung, aber auch etliche Ratsgymnasiasten aus den Jahrgangsstufen 5 und 6 des Ratsgymnasiums saßen in dem von der Spätsommersonne erleuchteten Raum.

Schulleiterin Iris Rehder begrüßte dementsprechend gut gelaunt, wenngleich nach eigenem Bekunden ebenso ein wenig nervös bei so viel anspruchsvollem Besuch, die Nachwuchsmathematiker, die sich nicht gescheut hatten, auch abends noch den Weg in die Schule anzutreten. Eröffnet wurde die Veranstaltung, zu der alle Kooperationsschulen der „Talentförderung Mathematik“ eingeladen waren, mit einer Lesung aus Hans-Magnus Enzensbergers „Der Zahlenteufel“, der von der Überwindung der Mathematikangst eines Schuljungen berichtet. Aufmerksam hörten die Gäste zu, wenngleich sie selbst nach eigenem Bekunden – und wenig überraschend – allesamt keine Angst vor Zahlen hatten.

Mit Rieke Alpers und Jakob Lehmann standen den organisierenden und ausführenden Kolleginnen und Kollegen des Faches Mathematik am Ratsgymnasium zwei Masterstudenten zur Seite, die jeweils eine der insgesamt neun thematisch unterschiedlichen Stationen begleiteten. Sie betreuen im Alltag die regelmäßigen Projekte der mathematischen Talentförderung. Auch Kolleginnen von der Stadtschule wollten sich den Abend nicht entgehen lassen und sehen, wie ihre Schützlinge sich schlugen.

Die zur Verfügung gestellten Angebote reichten von logischen Denkaufgaben über Rätsel mit Würfeln und Streichhölzern bis hin zum Kopfrechnen mit dem Tablet. Besonders gefordert wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Falten Platonischer Körper wie Tetraeder aus Papier, aber auch bei zu knackenden Geheimsprachen von Außerirdischen. Exotisch wurde es beim Stapeln der „Türme von Hanoi“, einem mathematischen Knobel- und Geduldsspiel.

Außerordentlich bewährten sich an diesem Abend die Schülerinnen und Schüler des 7. Jahrgangs des Ratsgymnasiums, die als „Scouts“ überall da den Gästen Hilfe leisteten, wo sie nötig war – sei es bei der Unterstützung von Stationen oder aber bei der Suche nach der nächsten Toilette.

Am Ende konnten die Kinder eine Urkunde mit nach Hause nehmen, die ihnen die erfolgreiche Teilnahme an dieser „1. langen Nacht der Mathematik“ bescheinigte. Das wichtigere Mitbringsel war aber sicherlich die Erkenntnis, dass Mathe nicht nur in der Grundschule noch Spaß macht – zahlreiche Besucher dieser ersten Nacht wollen auch deshalb wiederkommen ans Ratsgymnasium.

Erhalten Sie hier einige Eindrücke von der "1. langen Nacht der Mathematik":

Artikel vom 13.9.2019

Lesen Sie hier den Bericht der Rotenburger Kreiszeitung zur Veranstaltung.

Kooperation beim Sportabzeichen für Jahrgänge 5 und 6

Zum wiederholten Mal führte das Ratsgymnasium in Kooperation mit dem Rotenburger Sportabzeichen Team ein Sportfest für den 5. und 6. Jahrgang durch. Bei bestem Wetter konnten die Schülerinnen und Schüler in den Disziplinen 50m-Sprint, Weitsprung, Seilspringen, Ballwurf und 800m-Lauf das Deutsche Sportabzeichen ablegen. Betreut und unterstützt wurden die jungen Sportler von zahlreichen freiwilligen helfenden Händen – Mitschülerinnen und -schülern aus der Klasse 11f , von den Sportassistenten sowie den Sanitätern des Ratsgymnasiums. Als moralische Stütze und zum Anfeuern ihrer Klassen schauten im Laufe des Vormittags dann auch noch zahlreiche Mitglieder aus dem Lehrerkollegium in der Sportanlage in der Ahe. Das den Wettbewerbstag abschließende Staffelrennen mit den Siegerstaffeln aus der 5d und der 6d bildete sicherlich einen echten Höhepunkt dieser rundum gelungenen Veranstaltung.

Gesangs-Workshop mit Oliver Gies

Oliver Gies am Klavier

Im Zuge der Feierlichkeiten zum 70. Schuljubiläum fand auch der ehemalige Schüler Oliver Gies den Weg zurück an seine alte Bildungsstätte. Hier wurde er einst während seiner Schulzeit von seinem damaligen Musiklehrer Frank Domhardt während der laufenden Bundesjugendspiele bei Seite genommen um – anstatt eine Sportlerkarriere weiter zu verfolgen – erfolgreich für den Chor der Schule gewonnen zu werden. Der Grundstein für das Vokalensemble Maybebop, mit dem der Musiker, Komponist und Arrangeur Oliver Gies zu den Feierlichkeiten rund um das 70. Schuljubiläum des Ratsgymnasiums einen sehnlichst erwarteten Auftritt hat, war somit gelegt.

Tipps vom Profi zur Atmung beim Singen

Die Chorklasse des Ratsgymnasiums ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und organisierte am Nachmittag des Konzerts einen Gesangsworkshop mit dem ehemaligen Schüler. Die 30 Mädchen und Jungen zeigten zum Abschluss ihrer dreijährigen Gesangsausbildung ihr Können, denn sie studierten mit dem engagierten Vokalartisten in nur zwei Stunden den Song “A Thousand Years” von Christina Perri ein, den Gies eigens für den Anlass arrangiert hat.

Das Klangergebnis können die Besucher des diesjährigen Sommerserenadenkonzertes am 20.6. ab 19:00 Uhr in der Aula des Ratsgymnasiums bestaunen. Direktorin Iris Rehder dankte Oliver Gies nicht nur für seine fortgesetzte und gelebte Verbundenheit mit dem Ratsgymnasium sowie für sein Engagement an der alten Schule, sondern freute sich auch über den schönen Klang der Chorklasse 6m/7C, den auch der Maybebopper mit “Das klingt ja entzückend!” quittierte.

(Text: Mujica-Alvarado/NtB)

Vera Meyer spricht zur jüdischen Geschichte

„Ich will Menschen zusammenbringen“ – Vera Meyer spricht am Ratsgymnasium

Ihr Vater, Dr. Alfred Meyer, ein 1920 in Bielefeld geborener, später international renommierter Politikwissenschaftler, floh 1939 vor den Nationalsozialisten in die USA – er war jüdischen Glaubens. Auch ihre Mutter, Eva Apfel, konnte sich gemeinsam mit den Eltern 1936 noch dorthin in Sicherheit retten. Andere Familienangehörige, Großeltern, Tanten, Onkel, hatten weniger Glück, wurden verhaftet, verschleppt und ermordet.

Vera Meyer, deren Eltern sich im Exil kennen und lieben lernten, gehört zur ersten Generation der Nach-Shoa-Kinder, die zwar nicht mehr selbst unmittelbar verfolgt wurden, deren Leben aber durch die allgegenwärtigen physischen und psychischen Folgen, durch Verlust von Familie und Heimat, durch Erzählungen und berichtete Erinnerungen in ihrem gesamten Leben durch den Holocaust begleitet werden.

Umso glücklicher, dass Vera Meyer aus diesem Schatten treten und im Land der Täter auf deren Kinder und Enkel zugehen kann. „Ich will Menschen zusammenbringen, nicht trennen,“ sagt sie über sich selbst. Auch deshalb fand sie auf Einladung von Michael Amthor gerne den Weg nach Rotenburg. Nachdem Vera Meyer am Vorabend in der Cohn-Scheune über die Wurzeln ihrer Familie in Deutschland gesprochen hatte, suchte sie am nächsten Morgen ausgeruht das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums. In der Aula der Schule erzählte die freundliche, aufgeschlossene Bostonerin zunächst zwei 6. Klassen von der Jugend und Kindheit ihrer Eltern in Deutschland, davon wie sich das Land auch vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bereits zu verändern begann, von Flucht und Vertreibung. Beide Klassen hatten im Deutschunterricht den Roman “Und im Fenster der Himmel” gelesen, der sich mit dem Schicksal jüdischer Kinder im Dritten Reich beschäftigt. Später nahm sie sich nochmals 90 Minuten Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs über den Nationalsozialismus und dessen Bedeutung für Deutschland und die Verfolgten im Land zu sprechen. Immer wieder wies sie dabei auch auf den Verlust an Menschen und Kultur hin, den sich das Land mit der wachsenden Barbarei gegen eine Gruppe der eigenen Bevölkerung zufügte. Für die Anwesenden spannend waren die begleitenden Bilder aus dem Privatbesitz Vera Meyers, die den Namen und Erzählungen Gesichter verliehen, deutlich machten, dass hinter diesen Geschichten echte Menschenleben stehen.

So waren die Schülerinnen und Schüler durch den Vortrag sichtlich bewegt, gleichzeitig auch berührt von der offenen und freundlichen Art, mit der Vera Meyer so viele schmerzliche Erinnerungen und Geschichten mit ihnen teilte. Wer Vera Meyer kennt, ist hiervon indes weniger überrascht: „Die von den Nazis angestrebte Ausgrenzung des jüdischen Teils der Bevölkerung möchte ich wieder rückgängig machen. Die Wunden sollen also wieder geheilt werden,” beschreibt sie ihre Motivation. Und das, so Meyer, geht nur, wenn jeder Mensch als wichtig und wertvoll erachtet wird.

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