„Zeig mir deine Welt“ – Methoden der kulturellen Bildung in internationalen Schulprojekten

Eine Fortbildung des PAD (Pädagogischer Austauschdienst) vom 3. bis 5. Dezember in Köln vermittelte Lehrkräften, wie sich künstlerische Impulse für den internationalen Schulaustausch nutzen lassen. Frauke Brieger war als Fachobfrau Spanisch dabei.

Können künstlerische Impulse gemeinsamen Projekten zusätzliche Perspektiven verleihen? Welche Methoden der kulturellen Bildung ermöglichen es, das Verständnis junger Menschen füreinander zu intensivieren? Welche Projektideen können Künstlerinnen und Künstler Lehrkräften für eine internationale Austauschbegegnung mit auf den Weg geben? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Fortbildung „Zeig mir deine Welt!“ des PAD vom 3. bis 5. Dezember 2018 in Köln. Lehrerinnen und Lehrer aus der gesamten Bundesrepublik, die Schüleraustauschprojekte mit Partnern in Mittel- und Lateinamerika, Afrika oder Südostasien betreuen, lernten zwei Tage lang mit Künstlerinnen und Künstlern Strategien und Methoden kennen, die dem projektorientierten Austausch neue Impulse geben können.

Kultur und Bildung leisten einen wesentlichen Beitrag zu Dialog, Austausch und Zusammenarbeit weltweit und tragen damit zu einem besseren Verständnis der Menschen untereinander bei. Seit vielen Jahren fördert der PAD deshalb im Auftrag des Auswärtigen Amts Austauschbegegnungen zwischen Schulen in Deutschland und Schulen in allen Regionen der Welt. Im Rahmen der PASCH-Initiative, die 2008 vom damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier ins Leben gerufen wurde, befassen sich deutsche und ausländische Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit gesellschaftlich relevanten Themen, mit der Geschichte ihrer Länder oder ihren jeweiligen Lebenswelten.

Die Fachgruppe Spanisch des Ratsgymnasiums pflegt seit 2013 einen Austausch mit dem „Colegio Alemán Alexander von Humboldt, La Herradura“ in Mexiko-Stadt und ist für seine interkulturelle Projektarbeit mit mexikanischen und deutschen Schülern vom PAD finanziell gefördert worden. Im letzten Jahr wurde das Kunst-Projekt „Frida trifft Paula“ aus der letzten Austauschbegegnung als Projekt des Monats ausgezeichnet.

Zu der im vergangenen Jahr ausgehändigten Urkunde gesellt sich nun eine weitere Plakette, die Frauke Brieger für das Ratsgymnasium aus den Händen von Katja Röhl, Referentin für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) im PAD entgegennehmen durfte. Das Ratsgymnasium wurde für seine regelmäßig stattfindenden Austauschbegegnungen und erfolgreiche Projektarbeit zur offiziellen PASCH-Schule ernannt. Darüber freut sich die Fachgruppe Spanisch sehr.

Frauke Brieger und Ulrike Lützen bereiten zurzeit den Besuch der mexikanischen Schüler im November 2019 vor und stellen Anträge auf Förderung beim PAD in der Hoffnung, dass das neue Projekt auch wieder als förderungswürdig beurteilt wird.

Text und Fotos: Frauke Brieger


Die Schüleraustauschbegegnung wird aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt

„Eine Insel der Besinnung“ – Das Weihnachtskonzert des Ratsgymnasiums

Als sich die Türen schlossen, wurde es in Erwartung des diesjährigen Weihnachtskonzertes des Ratsgymnasiums ganz still in der Stadtkirche. Schulleiterin Iris Rehder fand dann auch in ihren kurzen Eröffnungsworten im Weihnachtskonzert eine „Insel der Besinnung in Trubel und Hektik der Vorweihnachtszeit“. Sie hatte bewusst wohl nicht von Ruhe gesprochen, denn die Auftritte der Musikklassen und verschiedener Einzel- und Gruppeninterpreten hatten weit mehr zu bieten als die „Stille Nacht“.

Eröffnet wurde der Abend vom ersten großen Auftritt der Bläser- und Chorklassen des 5. Jahrgangs, geleitet von Meike Henning und Petra Wolf. Trotz der Aufregung in den Gesichtern meisterten die Schülerinnen und Schüler komplizierte Stücke wie „Ubi sunt gaudia“ oder aber Pophits wie „Last Christmas“ bravourös.

Die Streicherklasse 6m unter Kirsten Toddenroth, die zuvor noch mit gesanglicher Publikumsunterstützung unter anderem den Klassiker „Alle Jahre wieder“ hatte erklingen lassen, unterstützte in der Folge die Chorklasse 7c bei ihrem letzten Weihnachtskonzert. Klassenlehrerin Astrid Mujica Alvarado war bei dieser Mitteilung sichtlich schwer ums Herz. Bei Cesar Bresgens „O Du stille Zeit“ wurde es dann auch andächtig ruhig, als die Stimmen des Mädchenchors durch die Kirche trugen, Leonard Cohens „Hallelujah“ indes wurde zu einer solchen „Insel der Besinnung“ – kein Geräusch war außer dem Gesang zu hören. Bis der tosende Applaus losbrach.

Das Gesangstrio um Ella Parry trug dann, begleitet am Klavier, trug unter anderem Ben. E. Kings „Stand by me“ vor, in Stimme und Stimmung hervorragen angepasst an die Zeit der inneren Einkehr, ehe die Jazz-AG unter der Leitung von Jörn Gohde mit amerikanischen Kinderweihnachtsliedern frisch und temperamentvoll die Kirche musikalisch durchrüttelte.

Diese Lebendigkeit und Stimmung wurde weitergetragen von der Bläserklassse 7m unter Kirsten Toddenroth, ebenfaslls mit ihrem letzten Auftritt in dieser Form, und der Musikprofilklasse 10m geführt von Ignacia Mujica Alverado. Auch hier wurde das begeitserte Publikum in der Stadtkirche zum Mitsingen eingeladen – ein Ruf, der auch gerne aus den Kehlen der Gäste beantwortet wurde. Mit dem Oberstufenchor und dem Orchester strebte das Konzert dann weiteren musikalischen Höhepunkten entgegen.

Am Ende blieb den in die nasskalte Rotenburger Nacht aus der Kirche strömenden Besuchern nur ein Fazit: Ein fantastisches Konzert, großartige Schülerleistungen und viele Emotionen. Und die Erkenntnis, dass die Nachbarinsel der Besinnung eine Insel des gemeinsamen Feierns und Lachens ist. Dann kann Weihnachten ja kommen.

„Heimat“-Film zur Lesenacht 2018

Darauf haben Freunde der Romanvorlage lange gewartet: Nach der Live-Vorführung im September kommt nun endlich die Verfilmung des Klassikers „Heimat – Eine Lesenacht“ in die Rotenburger Kinos…

Die Film-AG hat sich also auch in diesem Jahr nicht nur die Arbeit gemacht, die Lesungen der Lesenacht zu dokumentieren, sondern hat passend zum Jahresausklang daraus einen sehenswerten Kurzfilm geschnitten.

Viel Spaß dabei!

Bücherkisten des Freundeskreises an den Jahrgang 5 übergeben

Ende November waren alle Klassen des 5. Jahrgangs am Ratsgymnasium mit ihren Deutschlehrkräften in die Schulbibliothek eingeladen, wo ihnen im Rahmen der Leseförderung eine Bücherkiste für die jeweilige Klasse in Empfang zu nehmen. Die Bücher wurden 2017 vom Freundeskreis der Schule finanziert, in diesem Jahr konnten darüber hinaus etliche aktuelle Jugendbücher aus dem Bibliotheksetat erworben werden.

Jede 5. Klasse erhält eine Kiste mit rund zwanzig Titeln aus verschiedenen Interessenkreisen, z.B. Abenteuer, historische Romane, Fantasy, Pferdebücher, Sachbücher. Die Kisten bleiben den Schultag über im Klassenraum. Die Bücher können dort in Vertretungs- oder Verfügungsstunden oder im Rahmen des Deutschunterrichts gelesen werden. Schnell konnten so in allen Klassen zwei Bücherpaten gewonnen werden, die sich bereit erklärt haben, bis Weihnachten die Bücherkisten am Anfang eines Schultages aus der Bibliothek zu holen und mittags zurückzubringen.

Bei einem Buch-Casting konnten die Schülerinnen und Schüler vier Bücher Anhand von Titel, Klappentext und Leseprobe, gelesen von Bibliotheksleiterin Sigrid Baden-Schirmer und Mitarbeiterin Doris Nickau, näher kennenlernen und ihren Favoriten auswählen. Im Rahmen eines Lesewettbewerbes können die Schülerinnen und Schüler nun zu einem der Bücher der Kiste eine Rezension anfertigen und spannende Buchpreise gewinnen.

Klassenklimatag am Ratsgymnasium – damit sich alle in der Klasse wohlfühlen!

„Wir tun etwas für das Klassenklima“ lautet das Motto des jährlichen Aktionstages für alle 6. Klassen des Rotenburger Ratsgymnasiums, der in diesem Jahr im November stattfand.

Ziel des Programms ist es, sich frühzeitig mit dem Thema Mobbing auseinanderzusetzen, damit dieses Problem innerhalb der Klassen gar nicht erst akut wird. Mit Hilfe von Theater- und Rollenspielen sowie Gesprächen und anderen Spielen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Thematik und auch mit der Frage, was eine Klassengemeinschaft funktionieren lässt, was sie stört und wen man gegebenenfalls um Hilfe bitten kann.

Die Schülerinnen und Schüler waren dann auch mit großem Ernst bei der Sache, als es beispielsweise um die Bewertung der Ereignisse im Beispielfilm „Sandra wird fertig gemacht“ ging. Mit Hilfe theaterpädagogischer Ansätze wurden entscheidende Konflikte und mögliche Lösungen zunächst spielerisch herausgearbeitet. Wesentlich dabei war die Erkenntnis, dass man etwas gegen Mobbing tun kann und dass letztlich die Schülerinnen und Schüler, die sich zunächst selbst nur als Zuschauerwahrnehmen, doch die Macht haben, ein Mobbing zu beenden. Nach dieser fallbezogenen Einführung wurden dann, innerhalb der Klassen nach Jungen- und Mädchengruppen getrennt, die eigenen Konflikte in der Klasse konkret benannt und mit Hilfe eines „Mobbing-Barometers“ verdeutlicht. Im letzten Teil der Veranstaltung hatten alle Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, diese Probleme offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Organisiert wird dieses regelmäßig stattfindende Projekt von den Beratungslehrkräften des Ratsgymnasiums Rotenburg, Marina Petersen und Gerd Wenschkewitz. Unterstützt werden sie an diesem Tag durch etliche sehr engagierte Lehrkräfte, die dafür extra als Moderatoren geschult und vorbereitet wurden. Nach einer kurzen Wartephase werden diese Moderatoren auch wieder in die von ihnen begleiteten Klassen gehen und mit Unterstützung der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer überprüfen, was sich verbessert hat und wo noch Handlungsbedarf besteht. Das Programm setzt also sehr deutlich nicht auf kurzzeitigen Aktionismus, sondern auf nachhaltiges Wirken.

Ratsgymnasium zu Gast bei der 15. Ausbildungsmesse der BBS Rotenburg

Zum stolzen Jubiläum an der benachbarten BBS Rotenburg besuchten 90 Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs am Ratsgymnasium Rotenburg im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung die bereits 15. Ausbildungsmesse.

Von 8:30-12:30 Uhr an konnten die Schülerinnen und Schüler an zahlreichen Messeständen verschiedene Berufe kennenlernen. Einige nahmen an den angebotenen Workshops oder aber an einem Speeddating der Berufe teil, das erstmals in dieser Form auf der Messe stattfand.

Die Resonanz auf und das Interesse an den aufgezeigten Möglichkeiten war dann auch überaus positiv, auf Nachfrage freuten sich die Schüler aber nicht nur über die kleinen Geschenke, sondern vor allem auch über die Erfahrungsberichte der derzeitigen Auszubildenden oder Studierenden, die im Rahmen ihrer Ausbildung bei einem lokalen oder regionalen Unternehmen ein duales Studium durchführen.

So war für alle etwas von Interesse dabei, erste zarte oder auch schon sehr konkrete Kontakte konnten geknüpft werden. Auch im kommenden Jahr werden die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums Rotenburg wieder an der BBS zu Gast sein, wenn dort zur dann 16. Ausbildungsmesse eingeladen wird.

„Schlamm“ – 15. bundesweiter Vorlesetag am Ratsgymnasium

„Ich hab‘ meine Lehrerin in den Schrank gesperrt… und da ist sie immer noch drin!“ Verschmitzt blickt Volker Evers in die Runde der vor ihm in der Aula des Ratsgymnasiums Rotenburg versammelten Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 7. Grinsende und feixende Gesichter blicken zurück. Und dann geht sie weiter, die Geschichte.

Der 16. November ist Vorlesetag am Ratsgymnasium und bundesweit, zum insgesamt bereits 15. Mal lesen und hören in ganz Deutschland beinahe 700,000 Teilnehmer zu. Evers liest indes mit all der Raffinesse seiner auf Theaterbühnen geschulten Stimme so fesselnd und lebendig, dass die von ihm vorgetragenen Szenen aus Louis Sachars „Schlamm oder Die Katastrophe von Heath Cliff“ alle Anwesenden, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte packen. Bei gemütlichem Herbstwetter versinkt der Vorleser in seinem bereitgestellten Sessel, greift ab und an nach Wasser oder einem Keks, und berichtet von Marshall und Tamaya, die auf dem Nachhauseweg nur eine Abkürzung durch den Wald einschlagen wollen und in der sich entwickelnden bizarren Geschichte über einen schlierigen Schlamm einen biologischen Super-GAU auslösen – Spannung pur. Und das sah man auf den Gesichtern der Zuhörerinnen und Zuhörer.

Der Vorlesetag findet mit Veranstaltungen am Ratsgymnasium Rotenburg ebenso wie an anderen Orten der Kreisstadt inzwischen in guter Tradition statt. Eingeladen und organisiert hatten auch dieses Mal wieder die Bibliothekskraft der Schule, Doris Nickau, und die Leiterin der Schulbibliothek, Sigrid Baden-Schirmer.

Mathematik-Olympiade am Ratsgymnasium

Am Ratsgymnasium fand am Donnerstag die zweite Runde der Mathematik-Olympiade statt, an der jährlich bundesweit über 200,000 Schülerinnen und Schüler teilnehmen. In jeder Runde werden, nach Klassenstufen getrennt, Aufgaben aus verschiedenen Bereichen der Mathematik bearbeitet, deren Niveau von Runde zu Runde steigt. Jeweils die Besten qualifizieren sich für die nächste Runde, dann zunächst auf Landesebene im Februar in Göttingen – und anschließend vielleicht sogar auf Bundesebene.

An der nun zu absolvierenden Klausurenrunde haben insgesamt rund 60 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 5 bis 11 teilgenommen. Es sind dabei jeweils vier anspruchsvolle Aufgaben eigenständig zu lösen. Diese sind jedoch weitaus komplexer, als die aus dem regulären Mathematikunterricht. Während die Jahrgänge 5 und 6 mit 180 Minuten Bearbeitungszeit auskommen müssen, stehen den höheren Jahrgängen indes 240 Minuten zur Verfügung.

Hoch motiviert knobelten und brüteten die Schülerinnen und Schüler bei strahlendem Sonnenschein über den Aufgaben – ins Schwitzen brachte sie dabei aber nicht nur die Herbstsonne. Wir drücken die Daumen für Runde drei!

„Ohne Sissi geht gar nichts“ – Ratsgymnasiasten zu Besuch in Budapest

In der ersten Schulwoche nach den Herbstferien erkundeten 20 Ratsgymnasiasten der Jahrgänge 10 und 11 mit ihren Lehrkräften Susanne Rohde und André Artinger im Rahmen des Austausches mit dem Deutschen Nationalitätengymnasiums Budapest die Donau-Metropole. Vorangegangen war der Besuch der ungarischen Schülerinnen und Schüler in Rotenburg.

Untergebracht waren die meisten Jugendlichen in Gastfamilien, drei von Ihnen erlebten – wie auch die Lehrkräfte – Internatsleben im angrenzenden Schülerwohnheim. Eine neue Erfahrung mit einem eingeschränkten Internetzugang zu leben und die Bettruhe nicht in Frage zu stellen.

Wesentlicher Bestandteil des Programms war die Teilnahme am Unterricht, sodass auch neue, bei uns eher unbekannte Unterrichtsfächer wie beispielsweise „Volkskunde“ entdeckt werden konnten. Diese Hospitationen machten es nachvollziehbar, weshalb die Schülerinnen und Schüler an der Partnerschule über so gute Deutschkenntnisse verfügen: Deutsch wird mit hoher Stundenzahl unterrichtet, etliche Fächer aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich werden auf Deutsch erteilt – wohingegen das Englische nur mit drei Stunden einen eher untergeordneten Platz hat. Gerade im Literaturunterricht („Sturm und Drang“) und bei den Vorbereitungen auf das deutsche Sprachdiplom waren die Ratsgymnasiasten aktive und wichtige Ansprechpartner.

Außerhalb des Unterrichts entdeckten sie das Alltagsleben in den Gastfamilien:

So machten sie die Erfahrung, dass Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln keinesfalls ein Schicksal ist, das lediglich von den Botheler und Visselhöveder Jugendlichen getragen wird, sie kosteten die Spezialitäten der ungarischen Küche und wandten ihre Englischkenntnisse an, da keineswegs in allen Familien Deutsch gesprochen wird. Außerdem war diese Woche lange genug, um erste Sätze in Ungarisch zu beherrschen. Und sie beobachteten den auffälligen Kontrast zwischen den Randbezirken und der Budapester Innenstadt.

Diese wurde ausgiebig mit begleitenden Referaten der ungarischen Gastgeber mal auf der Buda-Seite mal auf der Pest-Seite erkundigt. Abends waren die Teilnehmer überwältigt von der Schönheit und der Pracht sowohl der Gebäude als auch der Brücken über die Donau – dabei natürlich auch eine „Elisabeth-Brücke“.

Außerdem stand ein Ausflug in den Vorort Gödöllö auf dem Programm. Dieser Vorort wurde z. Zt. in Deutschland wg. der Obdachlosenproblematik in Ungarn erwähnt, in Ungarn selbst hingegen ist er mit seinem Barockschloss das Zentrum des immer noch weit verbreiteten „Sissi“-Kultes. Dank mitreißender Schlossführung ist auch dann auch den Ratsgymnasiasten die Bedeutung dieser modernen, unangepassten Monarchin Elisabeth für Ungarn nachvollziehbar geworden.

Nach dem Wochenende in den Gastfamilien erfolgte die Heimreise – voll neuer Eindrücke und mit der Gewissheit, dass von jetzt an wieder regelmäßig Ratsgymnasiasten und Schülerinnen und Schüler des Deutschen Nationalitätengymnasiums in den Genuss dieser Erfahrung kommen werden. Darauf haben sich die beiden Schulen für die Zukunft verständigt.

Schüler des 12. Jahrganges schaffen Großes beim Kleinkunstabend

Wer bei einem Kleinkunstabend an kleine Kunst denkt, war am vergangenen Freitagabend nicht in der Aula des Ratsgymnasiums: Der 12. Jahrgang schmücke den Begriff weit aus und stellte ein bunt gemischtes Programm bestehend aus Musik, Tanz, Film, Gesang, Theater und Gedichten zusammen. Bilder und Fotografien eröffneten den Besuchern einen weitreichenden Einblick in Projekte der Kunstleistungskurse, die von den Besuchern mit Staunen und großem Lob bedacht wurden. Und auch an ein leckeres Buffet, in Eigenarbeit erstellt, war gedacht.

Bereits die kurze Programmübersicht versprach eine vielfältige und abwechslungsreiche Show. Mit launigen Ansagen wurde durch den Abend geführt, der mit sanften Tönen zum Titel „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus eingeleitet wurde. Es folgten beeindruckende Filmsequenzen auf der Grundlage selbstgeschriebener Drehbücher und selbstkomponierter Musik aus dem Kunst-, Englisch- und Musikunterricht. Der Oberstufenchor begeisterte das Publikum mit einem der wohl bekanntesten Hits der 80-er Jahre: „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ von Nena. Doch auch die Musik der heutigen Generation kam nicht zu kurz. Die Choreografie zum Lied „Happy“ von Pharrell Williams war nicht nur unterhaltsam, sondern verdeutlichte mit lebendigen, außergewöhnlichen Kostümen ein ebensolches Lebensgefühl. Neben Pop- und Rockmusik spielte ein Klarinetten-Geigenduo klassische Variationen.

Laut wurde es aber nicht nur bei Musik und Tanz. In selbstgeschriebenen, rezitierten Gedichten, in denen sich die Schülerinnen und Schüler kritisch mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik auseinandersetzen, wurde die Forderung „Werde Laut!“ an das Publikum gestellt. Den Zuhörern mit Liedern nahegelegt, dass die Liebe der Menschen füreinander in der Welt viel wichtiger sei, als materieller Besitz.

Das improvisierte Theater war sicherlich das Highlight des Abends: Aus einzelnen, und zunächst zusammenhangslos erscheinenden Schnipseln wurde eine schließlich doch zueinanderfindende Aufführung geschaffen, die die Zuschauer zum Nachdenken, aber auch zum Lachen brachten. Alle Mitwirkenden wurden mit großem Applaus belohnt.

Nach zwei Stunden Vielfalt und bester Unterhaltung wurden die Besucher mit einem Lächeln auf den Lippen ins Wochenende entlassen. Und der 12. Jahrgang des Ratsgymnasiums hat mit Qualität und überzeugenden Talenten dem Publikum einen wahren Großkunstabend präsentiert…

(Text: Maike Schuppe)

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