Weit, weiter, richtig weit… Das Mausefallenrennen 2022

Nach der durch die Pandemie bedingten Pause der letzten Jahre lebte im Mai nun endlich die Tradition des Mausefallenrennens am Ratsgymnasium wieder auf. Ausgerechnet am Freitag, den 13. fand in der Pestalozzi-Halle das Mausefallenrennen der Physikkurse des 11ten Jahrgangs unter der Leitung der Lehrkräfte Sabine Meyer und Ulf Konrad statt. Beteiligt waren sagenhafte 47 Schülerinnen und Schüler mit 23 startbereiten Fahrzeugen.

Die gestellte kniffelige Aufgabe war es, ein Fahrzeug zu bauen, das ausschließlich mit einer Mausefalle angetrieben wird und mit der in der Falle gespeicherten Spannenergie eine möglichst weite Strecke zurücklegt. Die Materialwahl z.B. für Fahrgestell und Räder war recht frei – musste aber eben nützlich sein. Neben dem eigentlichen Bau des Fahrzeugs war aber auch ein kurzer, aber prägnanter Bericht zu den jeweiligen Fahrzeugen anzufertigen, der eine technische Zeichnung, eine Beschreibung des Baus, eine Messreihe der anschließenden Fahrversuche und deren physikalische Auswertung beinhaltet. Die notwendigen Fallen und die konkrete Aufgabenstellung hatten die Schülerinnen und Schüler bereits im Februar erhalten, so dass ausreichen Zeit für Versuch und Irrtum blieb – und auch für so einige Neuentwürfe.

Wenn beim Bauen, Experimentieren und dem eigentlichen Rennen sicherlich alle Beteiligten gewonnen haben, so gab es aber ebenso eine klar messbare Siegergruppe, die zum Teil begeisternde Distanzen mit ihren Fahrzeugen erreichen konnten:

  1. Platz:  Jan Schlüter, Jordi Wegner und Jan Pleines mit 44,80m
  2. Platz:  Louis Helwig mit 30,20m
  3. Platz:  Michel Andresen und Fritz Hachmöller mit 19,00m

Alle Beteiligten waren mit viel Engagement und Freude dabei, so waren denn auch viele der Fahrzeuge mit geringeren Weiten spannend und liebevoll gestaltet – ein Zeichen für den ehrlichen und echten Einsatz für die Idee, die eben nicht nur zur effektivsten, sondern auch zur überraschenden und kreativen Lösungen animiert. Ein für alle Teilnehmenden großer Erfolg war sicher, dass alle angetretenen Fahrzeuge auch wirklich gefahren sind. Die für die Konstrukteure mit den längsten zurückgelegten Distanzen vergebenen Preise wurden, ebenso wie die an alle Teilnehmer im Vorfeld ausgehändigten Mausefallen, vom Freundeskreis des Ratsgymnasiums gestiftet.

Die Frage nach dem direkten Nutzen für die Schülerinnen und Schüler beantwortet Physiklehrer Ulf Conrad persönlich so:

„Vor dem Hintergrund, dass 90% des einmal Verstandenen wieder vergessen werden (keine bösartige Unterstellung sondern nachgewiesene Realität), ist es weniger entscheidend, was wir unseren Schülern alles erzählen, welche Sätze und Definitionen sie auswendig lernen müssen, es kommt darauf an, was sie davon behalten und was sie  in kreative und eigenständige Arbeit transferieren können, neudeutsch – ‚Output- statt Input-Orientierung‘

Medienkompetenz – Es wird erwartet, dass die Schüler digitale Kompetenzen besitzen, eine Kompetenz  jenseits von  Spielen, Surfen und Chat. Die Kompetenzen in den Bereichen Text- und Bildverarbeitung, Tabellenkalkulation und Internetrecherchen müssen wir nicht nur einfordern sondern auch vermitteln und ausbauen.

Selbstständigkeit – Dieses Projekt stellt bezüglich seiner Komplexität  für die Schüler eine der größeren Herausforderung in ihrer bisherigen Schulzeit dar.  Neben der kreativen und manuellen Tätigkeit am Mausefallenkatapult sind fachwissenschaftliche Überlegungen in wissenschaftlich adäquater Form darzulegen.  Ein weiteres Problem wird für viele Schüler das Zeitmanagement darstellen. Der zunächst lang anmutende Bearbeitungszeitraum muss vor dem Hintergrund anderer schulischer Termine (Klausuren, Referate,…) sinnvoll geplant werden. Zeit ist hier nicht zu verschenken.

Kreativität – Bei Einstellungstests und Assessmentcentern werden zunehmend kreative Aufgaben an die Bewerber in Einzel- und Teamarbeit herangetragen, die sie in einem vorgegebenen zeitlichen Rahmen lösen und präsentieren müssen. Auf derartige Anforderungen muss die Schule noch stärker vorbereiten.  Aufgabenstellungen wie das ‚Projekt Mausefalle‘  sollen hier einen Beitrag liefern.

Das Mausefallenrennen fungiert hier also mehr als Medium des Lehrens und Lernens denn als Lerngegenstand.“

Ähnliche Projekten mit vergleichbaren Aufgabenstellungen werden an anderen Schulen in Klassen von der Mittelstufe bis in die Leistungskurse der Klasse 12 hinein bearbeitet. Dieses breite Bearbeitungsspektrum veranschaulicht sicher die universelle inhaltliche und formale Breite des Themas. Schülerinnen und Schüler können auf unterschiedlichsten intellektuellen Ebenen in die Thematik eindringen und diese mit individueller Lerntiefe bearbeiten. So ist wird ermöglicht, sich auf einer adäquaten Leistungsebene mit erfolgreich mit den theoretischen physikalischen Grundlagen auseinanderzusetzen. Gleiches gilt aber eben auch für den praktischen Bau des Mausefallenautos. Hier können die Teilnehmenden sowohl über den experimentell-tüftelnden Aufwand ihre persönliche Bestätigung finden als auch einfache Fahrzeuge mit geringem technischen und zeitlichen Aufwand realisieren, die dennoch erfolgreich starten können.

Hier ein paar tolle Eindrücke vom Wettbewerb:

„I’m a rocket man!“ – Das naturwissenschaftliche Profil geht in die Luft…

Die Einen tauchen ab, die anderen gehen in die Luft: Die Physikkurse des Naturwissenschaftsprofils boten den Schülerinnen und Schülern in diesem Jahr die Möglichkeit der inhaltlichen und experimentellen Auseinandersetzung mit den Elementen. So hatte sich der Jahrgang 9 dieses Profils befasste sich mit seinem Fachlehrer Dr. Marcus Prass-Jaussi das gesamte Halbjahr über mit den physikalischen Grundlagen des Fliegens befasst – Luft als Medium des Flugs war also der Gegenstand der Auseinandersetzung.

Nach anfänglichen Vorträgen zu Themen, die von der Anfangszeit der Fliegerei bis hin zur Ära der Raketen reichten, ging es zunächst an praktische Flugversuche mit selbst gefalteten Papierfliegern. Hierbei stand neben der gelungensten und effektivsten Falttechnik auch die Auswertung physikalischer Größen des Fluges mittels Videoanalyse und anschließender Nutzung einer Tabellenkalkulation im Fokus. Das Highlight der experimentellen Ansätze bildete aber für alle zweifellos der Bau von durch Wasserdruck angetriebenen Raketen: Nach Absprache und Festlegung geeigneter Kriterien und Rahmenbedingungen innerhalb des gesamten Kurses ging es für die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen an den Bau der Raketen.

Die Ergebnisse der verschiedenen Konstruktionen wurden schließlich an einem kalten Dienstagmorgen im Januar getestet (Galerie unten auf der Seite!). Hierbei kam es nicht nur auf die Dichtigkeit der verwendeten modifizierten PET-Flaschen und ein optimales Füllungs- zu Druckverhältnis an, auch die Unterkonstruktion der zumeist aus Holz gebauten Startrampe musste die nötige Standfestigkeit für eine große Höhe liefern. Da im Vorfeld auch auf sicherheitstechnische Aspekte eingegangen worden war und alle Zuschauer dementsprechend hellwach die Starts verfolgten, machte es nichts, dass einige Starts eher in die Horizontale denn in die Vertikale erfolgten. Bei den erfolgreichen Vertikalstarts waren Höhen von über 20 m keine Seltenheit, den Spitzenwert aber erreichte die Gruppe bestehend aus Jannes Bremer, Ben Dörfel, Timon Lühring und Henno Wilkens, deren Rakete sich auf unglaubliche 42 m in den grauen Rotenburger Himmel schraubte.

Die sichtbare Begeisterung und Freude an den erfolgreichen Flügen verdeutlichte eindrucksvoll, dass diese Projekt allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht hat. Bemerkenswert war ebenso die gegenseitige Hilfe und Unterstützung bei technischen Problemen oder Materialversagen. Hier trat angesichts der gemeinsamen Lust am Experiment der Wettbewerb miteinander sehr schnell in den Hintergrund. Die einhellig geäußerte Meinung der beteiligten Schülerinnen und Schüler war, dass solche Experimente mit hohem Anspruch, umfassenden praktischen Anforderungen und einer großen Eigenverantwortung im Problemlösen ruhig öfter im Lehrplan stehen sollten.

Ein Dank deutlicher Dank der Schülerinnen und Schüler sowie des Fachkollegiums Physik geht auch an den Freundeskreis der Schule, der freundlicherweise die Kosten für die notwendigen Materialien übernommen hat.

Das naturwissenschaftliche Profil taucht ab…!?

Im Rahmen des Profilunterrichts NW-Physik des 10. Jahrgangs haben wir seit den Herbstferien das Thema „Physik des Tauchens“ behandelt. Dabei stellt man schnell fest: „Tauchen ist Physik“. Neben der Mechanik, spielen die Optik, und die Akustik eine spannende Rolle. Speziell der Auftrieb und dessen Regulierung sind wichtig, um überhaupt abtauchen zu können. Den größten Einfluss auf unseren Körper hat aber der veränderte Druck in den verschiedenen Wassertiefen. Die veränderten Drücke und deren Einfluss muss man kennen und beachten, um sicher Tauchen zu können.

Nachdem wir uns mit der Ausrüstung zum Tauchen auseinandergesetzt hatten, waren wir schnell bei der Reaktivierung der Gasgesetze. Das war doppelt ergiebig, da einige der Inhalte aus Klasse 9 im Lockdown  zu kurz gekommen sind und die entsprechenden Experimente im Distanzunterricht nicht durchgeführt werden konnten.

Aber auch sehr tauchspezifische Themen wie die Partialdrücke unserer Atemgase, Dekompression, Sicherheitsstopps und ihre Notwendigkeit, die Limits beim Tauchen, das Tauchen im „Buddy-System“ und die „Unterwassersprache“ waren Inhalte des Kurses.

Nachdem die theoretischen Grundlagen gelegt waren, ging es in die Praxis. Mit der Bremer Tauchschule „Tauchertreff Dekostop“ haben wir einen phantastischen Partner gefunden. Schon bei den Vorbesprechungen wurde machten sie klar: „Wir haben da richtig Bock drauf“.

Am Sontag, den 16.01. war es dann soweit. Wir sind nach Bremen ins Schwimmbad gefahren, das wir an diesem Tag für uns hatten. Die vier Tauchlehrer vom „Tauchtreff Dekostop“ haben für alle das passende Material mitgebracht. Für zwei Stunden hatte jeder Schüler seinen Neoprenanzug, seine Maske, Schnorchel, Flossen, Sauerstoffflasche und ein BCD mit Regulator, Atemregler, Inflator, Oktopus und Finimeter.

Nach ein paar einführenden Übungen, die ein Gefühl für das Material und das neue Medium bringen sollten, ging es dann ab in die Tiefe. Hier sollte zunächst ein Gefühl für den Druck und den Druckausgleich geschaffen werden. Nach ein paar Übungen im Nichtschwimmerbereich mit der kompletten Ausrüstung ging es dann in die Tiefe. Mit einer Wassertiefe von 3,8 m ist das Bad hervorragend für Schnuppertauchkurse geeignet.

Hier, in 3,8 m Tiefe, war dann neben ein paar Experimenten zum Druck, zum Auftrieb und zur Optik auch Zeit für ein paar Spiele, wie Unterwasserfrisbee und Fische werfen.

Rückblickend war das ein gelungener Ausflug, den auch die Schüler an einem Sonntag nicht bereut haben. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an die Tauchlehrer Eric, Sarah, Alexandra und Arne. Dank eures Einsatzes und Engagements ist der Ausflug für alle zu einem Erlebnis geworden.

Text und Bilder: Ulf Konrad

Tolle Eindrücke von der Tauchexkursion:

„Mathe im Advent“ – Freundeskreis übernimmt gesamte Teilnahmegebühr

Die Adventszeit scheint am Ratsgymnasium die Forscher- und Knobellust der Schüler hervorzurufen – Wie kann man es sonst erklären, dass neben der digitalen Version der „Langen Nacht der Naturwissenschaften“ gleich mehrere mathematisch-naturwissenschaftliche Projekte stattfinden und auch zahlreich angenommen werden?

Den Beginn machte die Schulrunde der Mathe-Olympiade. Bereits am 11. November versuchten sich 35 Schüler der Jahrgänge 5-7 an 4stündigen schriftlichen Bearbeitungen. Dies geschah gemäß der aktuellen Corona-Vorschriften natürlich in nach Jahrgängen getrennten Räumen und mit viel Platz zwischen den einzelnen Teilnehmern. Nach der internen Auswertung wurden die besten Arbeiten nach Göttingen zu den Landesorganisatoren geschickt, wo die letztendliche Auswahl für die nächste Runde getroffen wurde.

Mit Freude können wir verkünden, dass Sören Kjell Klinger (7m) die Einladung zur 3. Runde erhalten hat: „Sören, der auch bei der Talentförderung Mathematik mitmacht, hat eine nahezu perfekte Leistung abgeliefert und verdientermaßen die nächste Runde erreicht,“ führt Dr. Marcus Prass-Jaussi aus, der Organisator der Mathe-Olympiade und Regionalleiter der Talentförderung am RGR. „Wir wünschen Sören schon einmal alles Gute.“ Die nächste Runde wird im Februar 2021 stattfinden.

Mit großzügiger finanzieller Unterstützung des Freundeskreises wurde es allen Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5-10 ermöglicht, ohne eigene Kosten bei „Mathe im Advent“ teilzunehmen – danke dafür. Wie bei einem traditionellen Adventskalender öffnet sich hier jeden Morgen ein Türchen, hinter dem sich eine mathematische Aufgabe versteckt. Es winken Preise für Einzelspieler und gesamte Klassen. Für die Oberstufe gibt es unter der Rubrik Mathekalender ein entsprechendes Angebot.

Und schlussendlich gibt es auch für die Physikbegeisterten etwas: Bei „Physik im Advent“  kann man die vorweihnachtliche Zeit durch kleine tägliche Experimente überbrücken und so quasi nebenbei noch lernen, die Physik besser zu verstehen. Auch hier können neben dem Spaß auch Preise gewonnen werden.

Es gibt also zahlreiche Angebot, um auch die Zeit im Distanzlernen mit Versuchen und mathematischen Knobelaufgaben interessanter zu gestalten.

Text: Marcus Prass-Jaussi

„Feuer frei!“ – Jahrgang 11 baut Mausefallenkatapulte

Es war schon ein seltsamer Anblick, der sich einem ahnungslosen Beobachter am Montag bot: Dort, wo sonst Kurzsprints und Lauftraining absolviert werden, sollten in Coronazeiten eigentlich keine Aktivitäten zu sehen sein. Dem war aber an diesem Morgen nicht so, stattdessen schleuderten Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrganges mit selbstkonstruierten Katapulten das eiförmige gelbe Innenleben einer passenderweise für Spannung, Spiel und Schokolade bekannten Süßigkeit in vorgegebener Richtung die Bahn entlang. Was war los?

Was nach reiner Spielerei aussah, hatte natürlich einen ernsteren Hintergrund: Anstatt das in den letzten Wochen erworbene physikalische Fachwissen in Form von Klausuren nachzuweisen, wurde aufgrund der besonderen Umstände diese Art der Klausurersatzleistung gewählt, um die Punkte im Fach Physik für dieses Halbjahr zu erlangen.

„Uns war es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler auch einmal hinter ihrem Schreibtisch hervorkommen!“  so Lehrer Dr. Marcus Prass-Jaussi. „Uns“, damit meinte er neben sich selbst die im Jahrgang 11 Physik unterrichtenden Kollegen Sven Bengelsdorff und Olaf Kramer. „Die Schüler sind durch die wöchentlichen Aufgabenpakete, die sie im Homeschooling regelmäßig von den Kolleginnen und Kollegen aller Fächer erhalten haben, recht schnell an ihre Grenzen geführt worden, so dass wir in der knappen Zeit bis zu den Ferien nicht mit weiteren Klausuren noch einen oben draufsetzen wollten.“ Die drei Lehrer konnten sich während einer Videokonferenz sehr schnell auf die Kriterien einigen, die die Schülerinnen und Schüler an der Werkbank beachten mussten:

Mit Hilfe einer zur Verfügung gestellten Mausefalle sollte ein Katapult gebaut werden, mit dem das besagte Ei geworfen werden kann. Die gelungenen Umsetzungen mussten zudem, wie es in der Physik üblich ist, in dokumentierten Versuchsreihen mittels selbst erstellter Videos und entsprechender Software ausgewertet werden. Die Anfertigung eines Berichtes mit allen Überlegungen und theoretischen Herleitungen war ebenfalls obligatorisch: „Wir wollten mit diesem Projekt verdeutlichen, dass das Fach Physik mehr ist, also das Anwenden trockener Formeln und das bloße Berechnen von Werten, mit denen man nichts anfangen kann.“ so Prass-Jaussi. „Die Schülerinnen und Schüler müssten selbständig planen und neben einem realistischen Zeitmanagement auch noch handwerkliches Geschick und Theoretisches einfließen lassen. Nicht ohne Grund sind Physiker Allrounder, die durch ihr Studium in die Lage versetzt werden, sich schnell in neuen Situationen zurecht zu finden, gern gesehene Mitarbeiter in vielen Unternehmen.“

Und so sah man an diesem Montagmorgen eine große Gruppe aus dem 11. Jahrgang, die, natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln, ihre Konstruktionen in Position brachten und mal mehr, mal weniger zufrieden mit den von ihnen erzielten Weiten waren – zwischen einigen Zentimetern und mehreren Metern war dann alles dabei.

Dr. Marcus Prass-Jaussi war zumindest zufrieden und fügte schmunzelnd mit einem Augenzwinkern hinzu: „Auch MacGyver hat einmal klein angefangen…“

Eindrücke

Laden und abfeuern eines Katapults

Drei Katapultstarts...

Ratsgymnasiasten übergeben Experimentierstationen der Miniphänomenta an Grundschüler

Schulleiterin Susanne Enders und ihre gespannten Schüler hatten am Donnerstagmittag sichtlich Freude an den kurios anmutenden Gegenständen, die da in der Aula der Stadtschule aufgebaut wurden: zehn Experimentierstationen konnten die 18 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs im Seminarfach Physik unter der Leitung von Burkhardt Boehk in die Hände der Schule übergeben.

Entstanden waren die Versuchsaufbauten im Rahmen des Kooperationsverbundes „Förderung besonderer Begabungen“, dem neben der Stadtschule und dem Ratsgymnasium auch die Kantor-Helmke-Schule, die Schule am Grafel sowie die IGS angehören. Die jeweiligen Schulleitungen waren dann auch, ebenso wie die für die Grundschulen zuständige Dezernentin Evelyn Dorweiler und Bürgermeister Andreas Weber gerne gekommen, um durchaus mit Stolz auf die gemeinsame Arbeit zu blicken. Sowohl Susanne Enders in ihrem Grußwort als auch die Schulleiterin des Ratsgymnasiums, Iris Rehder, betonten die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rotenburger Schulen, um die individuelle Lernentwicklung früh zu fördern. Ziel sei es, in Zukunft auch die AGs an den beteiligten Schulen füreinander zu öffnen und so Projekte anbieten zu können, von denen alle Schülerinnen und Schüler in Rotenburg profitieren können. Bereits jetzt, so ergänzte Susanne Enders, besuchten drei Grundschüler der Stadtschule die die AG „Mathematische Knobeleien“ am Ratsgymnasium.

Evelyn Dorweiler betonte, es gebe in Niedersachsen bereits 90 derartige Kooperationen. Dies sei auch gut so, müsse aber noch weiter ausgebaut werden, schließlich sei es ein „bildungspolitisches Leitziel, besondere Begabungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern.“ Dafür aber brauchten die Schülerinnen und Schüler ein ausreichend differenziertes Schulsystem. Mit Spannung verfolge sie hier die anstehenden bildungspolitischen Entwicklungen in Niedersachsen.

Andreas Weber dankte den Ratsgymnasiasten für ihre Arbeit und verwies darauf, dass er ja Erfahrung sowohl mit der Stadtschule als auch dem Ratsgymnasium habe – an beiden war er Schüler. Gewünscht hätte er sich, so Weber, dass solche Kooperationen wie sie nun Gestalt annehmen bereits zu seiner Schulzeit existiert hätten. Die Schülerinnen und Schüler hätten aber sicherlich von ihrer Arbeit für die Grundschule profitiert: Wenn man versuche, anderen etwas beizubringen, dann lerne man eben auch immer selbst etwas.

Burhardt Boehk, Fachobmann Physik am Ratsgymnasium erklärte, die Idee zur Miniphänomenta stamme von der Universität Flensburg und werde von der Nordmetall-Stiftung unterstützt. Aus einer Vielzahl von möglichen Stationen hätten die Schülerinnen und Schüler die nun vorgestellten zehn ausgewählt und gebaut, es sei aber gut vorstellbar, in Zukunft weitere Stationen folgen zu lassen. schließlich gab er die Experimentierstationen zur Benutzung frei – was nicht nur die anwesenden Kinder des Ganztagsbetriebes der Stadtschule gerne annahmen.

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