Mehr als 350 Gäste fanden ihren Weg zum diesjährigen Winterball des Ratsgymnasiums im „Haus am Luhner Forst“. Veranstalter war wie auch in den vergangenen Jahren der Freundeskreis des Ratsgymnasiums, der mit einem hohen Maß an ehrenamtlicher Arbeit nach zwei Jahren coronabedingter Pause endlich wieder einladen konnte. Bereits der Kartenvorverkauf offenbarte das große Interesse ehemaliger Schülerinnen und Schüler, aber auch derer, die jetzt gerade die Oberstufe an der Gerberstraße besuchen.
So fanden sich dann am Samstagabend die herausgeputzten Gäste, die eine der Karten ergattern konnten, in festlicher Kleidung ein. Sie alle nutzten, gemeinsam mit ihren ehemaligen und aktuellen Lehrerinnen und Lehrern, die Gelegenheit, in alten und neuen Erinnerungen und Geschichten zu schwelgen, zu feiern und zu tanzen, zu klönen und zu lachen.
Dementsprechend groß dürfte die Vorfreude auf den Winterball 2023 sein, der bereits für den 22. Dezember fest eingeplant ist.
Die Worte aus dem Gedicht von Hilde Domin durchzogen die Lesenacht, die nach 3 Jahren Corona bedingter Pause erstmals wieder stattfinden konnte.
Nach dem „Freedom is coming“ des Oberstufenchors, der selbstständig und mit großem Engagement auch ohne Chorleitungen, die erkrankt waren, mitwirkte, setzten Lehrkräfte des Organisationsteams (bestehend aus Julia Methner, Eva Evers, Christoph Gleser, Jannick Sievers, Regina Koch, Annette Thies, Ava-Lara Früchtenicht, Kerstin Lubkowitz, Doris Nickau, Sigrid Baden-Schirmer, Martina Lechner-Domhardt) das Gedicht Hilde Domins auf der Bühne der Schulstraße gekonnt in Szene und stimmten damit die Gäste und Mitwirkenden auf das Thema des Abends ein.
Dieses stand im Zusammenhang mit der vom KMK für diese Wochen angeregten Aktionszeitraum „Klar für den Frieden“.
Martina Lechner-Domhardt als Fachobfrau Deutsch verdeutlichte anschließend in ihrer Begrüßungsrede eindringlich die Brüchigkeit unserer aktuellen Situation angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Sie machte darin, was es heißt, wenn der „Frieden“ auf einmal nicht mehr selbstverständlich zu sein scheint und bisherige Wertemaßstäbe und Menschenbilder nicht mehr zuverlässig sind und griff damit genau das Gefühl vielen Anwesenden auf.
Die anschließenden Lesungen in den verschiedenen Räumen zeigten ein breites Spektrum diverser literarischer Werke, auch Selbstgeschriebenes war zu hören. Besonders schön, dass es so viele junge Vorleser*innen aus den 6. Klassen gab, aber auch Volker Evers als ehemaliger Kollege war der Einladung zum Vorlesen gefolgt. Eine durchgängige Bildinstallation in der Schulstraße, die Fotos zum Thema „Krieg und Frieden“ zeigte sowie ein Catering der Oberstufenschüler*innen, die mit Getränken und Leckereinen für das leibliche Wohl sorgten, rundeten diese Lesenacht ab. Hervorzuheben ist Dustin Oelkers aus dem 11. Jahrgang, der stellvertretend für die erkrankte Leitung die ganze Bühnentechnik übernommen hatte.
Am Ende hatten wieder der Chor mit seinem „We are the World“ und Hilde Domin das Wort: Eine kleine szenische Lesung von 4 Lehrkräften appellierte an die Besucher*innen, nicht müde zu werden bei der Suche nach Versöhnung und gab allen ein wenig Hoffnung mit auf den Weg.
Lesen Sie hier die Elterninformation der Schulleitung zum Beginn des Schuljahres 2022/2023. Bitte beachten Sie die Terminübersicht am Ende des Dokuments.
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, liebe Freunde des Ratsgymnasiums!
Wieder liegt ein langes und anstrengendes Schuljahr mit zahlreichen Höhen und leider auch Tiefen hinter uns – wie immer haben wir aber alle gemeinsam mit- und füreinander die uns gestellten Herausforderungen bewältigt. Dafür möchten wir uns von Herzen bedanken!
Nun ist es aber an der Zeit, durchzuschnaufen, einige der Sorgen fahren zu lassen und Kraft zu tanken. Wir alle sehen uns wieder zum kommenden Schuljahr wieder, in alten und in neuen Klassen, Kursen und Lerngruppen, auf Elternabenden, Elternsprechtagen, bei Konzerten.
Es war das Ende eines langen Schuljahres am Ratsgymnasium, das am Dienstag vor dem Zeugnistag mit dem traditionellen Kollegiumsgrillen seinen Abschluss finden konnte. Und abgesehen von der allgemeinen Freude, trotz widrigster Umstände und nach wie vor schwerer Rahmenbedingungen die Schülerinnen und Schüler wieder einmal erfolgreich ans Ziel gebracht zu haben, so mischte sich doch auch wieder ein Hauch von Abschied in die Veranstaltung.
Marius Hillebrand verlässt nun endgültig das Ratsgymnasium, an dem er nach dem erfolgreichen Abitur auch seinen Bundesfreiwilligendienst im Bereich Sport absolviert hat. Oft hat er aber auch in seiner freundlichen, offenen und zupackenden Art Schülerinnen und Schülern, aber auch Kolleginnen und Kollegen spontan unter die Arme gegriffen und so manche Notsituation pragmatisch entschärfen können.
Mit Yonis Mohamoud gibt es hingegen einen Rückkehrer – er verlässt das Ratsgymnasium Rotenburg in seiner Eigenschaft als Referendar, kehrt aber nach den Sommerferien zur Freude der ganzen Schulgemeinschaft als Kollege für die Fächer Englisch und Politik in die Gerberstraße zurück.
Sicherlich kommt auch Metta Lorenzen-Mahnken immer mal wieder zurück an ihre ehemalige Wirkungsstätte, sie wird dies allerdings aus der betrachtenden Position der Pensionärin heraus tun: nach beinahe 20 Jahren am Ratsgymnasium verabschiedete sich die plattdeutsche Muttersprachlerin von ihren Klassen und dem Kollegium. Mit Ihr geht, so Schulleiterin Iris Rehder in ihren verabschiedenden Worten, eine „empathische Gesprächspartnerin und optimistische Mutmacherin“, der es immer gelang, sowohl Schülerinnen und Schüler als auch ihr Kollegium in Krisenzeiten in Krisenzeiten zu stützen. Immer wieder sei es deshalb ein vertrautes Bild gewesen, Lorenzen-Mahnken von Schülertrauben oder ganzen Klassen umringt in der Pausenhalle vorzufinden.
Martina Manthey, Fachobfrau und Biologiekollegin, wies dann auch zu recht auf den Ursprung des Namens „Metta“ aus dem Sanskrit als „Maitri“ mit der Bedeutung „die Fürsorgende“ oder „die Gütige“ hin. Dies spiegele sich in der Offenheit und Gelassenheit wider, die sie den Menschen um sie herum entgegenbringe: „Du bist eine der Wenigen, die wirklich zuhören kann!“
Nicht zuletzt deshalb hatten etliche der ehemaligen, inzwischen ebenso pensionierten Weggefährten den Weg nicht gescheut, um ihr den Weg in den Ruhestand zu bereiten – vielleicht aber dazu auch, um noch einmal Schulluft zu schnuppern.
Am Montag ist überraschend unser langjähriger geschätzter Kollege Eckard Teichgräber verstorben. Wir als Schulgemeinschaft des Ratsgymnasiums sind traurig und geschockt. Betroffen mussten wir in den letzten Wochen seine schwere Erkrankung zur Kenntnis nehmen. Wir erinnern uns in Eckard Teichgräber an einen engagierten Kollegen, der sich neben seinem Fachunterricht in den Fächern Englisch, Geschichte und Werte und Normen immer warmherzig und mit viel Humor um seine Schülerinnen und Schüler bemüht hat. Viele Jahre engagierte er sich für den Schüleraustausch ins polnische Węgorzewo und die Friedensfahrt nach Lommel und hat sich um diese verdient gemacht. Auch die Betreuung der Cambridge-AG lag ihm besonders am Herzen. Die Schulgemeinschaft des Ratsgymnasiums trauert um einen beliebten und geschätzten Kollegen und Lehrer. Genauso werden wir ihn in Erinnerung behalten.
Lesen Sie hier die Elterninformation der Schulleiterin zum Beginn des zweiten Halbjahres 2021/2022. Die im Text angesprochene Übersicht der Quarantäne- und Isolierungsdauern des Kultusministeriums finden Sie rechts zum Herunterladen.
Anders als im letzten Sommer machten es diesmal die Inzidenzzahlen und ein nachhaltiges Hygienekonzept dem Kollegium des Ratsgymnasium Rotenburg möglich, die aus dem aktiven Dienst an der Schule ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen angemessen zu verabschieden.
So kamen denn am Abend vor der Zeugnisvergabe im Lehrergarten zahlreiche Gäste auf Abstand zusammen, um sich mit Reden, Danksagungen bei Wasser, Bier und Wein zu unterhalten und um „Adieu!“ oder „Bis bald!“ zu sagen.
Ehe die Reihe aber an die Pensionäre kam, ging es zunächst einmal daran, verschiedenen Referendaren, Praktikantinnen und FSJlern Dank auszusprechen. So schloss mit dem Ende des Schuljahres Merlin Berge sein freiwilliges soziales Jahr ab, das – ein wenig anders als geplant – vor allem mit der Arbeit in der Notbetreuung während diverser Lockdownphasen bestand. Merlin ist aber auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass zahlreiche Schülerinnen und Schüler in eigens angebotenen Schwimmkursen noch ihr Bronzeabzeichen machen konnten.
Mit Lena Sünkenberg(En/Sp) konnte eine überaus kompetente Referendarin erfolgreich ihr zweites Staatsexamen am Ratsgymnasium ablegen, um nunmehr den Dienst an der IGS Achim anzutreten.
Ava-Lara Früchtenicht indes verlässt lediglich die Funktion der Praktikantin an der Schule, kehrt aber nach den Sommerferien zur Freude der Schülerschaft und des Kollegiums als Referendarin für Englisch und Französisch zurück. In den vergangenen Monaten war sie bereits in der Notbetreuung und im Rahmen des Deutsch-als-Zweitsprache-Unterrichts ein fester Bestandteil des Schulalltags.
Eine besondere Ehrung erhielt Doris Nickau, die in den vergangenen Monaten weit über ihre Stelle als Bibliothekskraft hinaus unentbehrliche Arbeit am Ratsgymnasium Rotenburg geleistet hat, sei es in der Schüler-Notbetreuung oder in der organisatorischen Unterstützung des Kollegiums, vor allem aber in der pragmatischen und moralischen Hilfe insbesondere der jüngeren Schülerinnen und Schüler. Im Namen der Schulöffentlichkeit sprach ihr die Personalratsvorsitzende Bianca Baecker Dank aus.
Mit Marina Petersen muss die Schule weit mehr als eine Kollegin ziehen lassen. Seit 1990 am Ratsgymnasium war sie seit Mitte der 90er Beratungslehrerin und maßgeblich verantwortlich für das erfolgreiche Präventionskonzept. Darüber hinaus organisierte und begleitete Marina Petersen das Ankommen der neuen Fünftklässler nach den Sommerferien. Mit viel Emotion wurde sie denn auch von Schulleitung und ihren Fachgruppen Physik und Mathematik verabschiedet. „Die Umstände der letzten Monate haben’s Dir leicht gemacht“, so die Aussage des Fachobmanns Mathematik, Dr. Marcus Prass-Jaussi. Dem konnte Petersen indes nicht so ganz zustimmen – der Abschied viel bei aller erkennbaren Freude dann doch auch sichtlich schwer.
„Ursprünglich wollte ich Rockstar werden!“ – Lothar Husmann wurde dann aber schlussendlich nach verschiedenen Umwegen doch Lehrer am Ratsgymnasium. Nach dem 2. Staatsexamen im Jahr 1986 kam er über verschiedene Lehraufträge 2005 an die Gerberstraße, wo der passionierte Wassersportler die Kanu-AG leitete. Der Deutsch- und Sportlehrer war, so Schulleiterin Iris Rehder, für die Rolle des Klassenlehrers prädestiniert, war doch kaum jemand so genau über die persönlichen Hintergründe der eigenen Schülerschaft informiert. Dies, so kamen auch Kolleginnen und Kollegen in ihren Abschiedsgrüßen überein, zeigt das immense Engagement, mit dem Lothar Husmann seinen Beruf bis zum vorläufig letzten Tag ausgeübt hat – aber die große Bühne mag er dann doch noch nicht verlassen: Als Zugabe wird er nach den Sommerferien freiwillig mit einigen Stunden an die Schule zurückkehren.
Siglinde Löwer-von-Hoyningen-Huene trat ihren Dienst am Ratsgymnasium 1985 an. Launig und sehr zur Erheiterung berichtete sie davon, wie sie als junge Frau aus der Arbeit in einem Kinderheim über das Studium der Ernährungslehre zum Studium der Mathematik und der Physik gelangte – mit der eigentlich erklärten Absicht, nicht Lehrerin zu werden. Nun indes musste sie sich dennoch sogar von einem ihrer eigenen Referendare, Dr. Prass-Jaussi, verabschieden lassen, der sich ausdrücklich für den kritischen Geist bedankte, der der Schule nun verloren geht. Ein Geschenk lässt Siglinde Löwer-von-Hoyningen-Huene der Fachgruppe Physik aber da: sie rechtzeitig zu ihrer Pensionierung das lange streikende Modell eines Sterlingmotors endlich wieder zum Laufen gebracht.
Auf stolze 55 Jahre Ratsgymnasium blickt Bernd Mertins zurück – schließlich hat er hier bereits als Schüler 1976 sein Abitur abgelegt, ehe er während seines Studiums als Kranführer im Zuge des Erweiterungsbaus in die Gerberstraße zurückkehrte. 2001 kam er dann als Lehrkraft für Sport und Erdkunde wieder, war aber auch als Stützpunkttrainer beim DFB tätig. Das Kollegium entließ ihn nur widerwillig und mit einer Hausaufgabe in die Pensionierung – der passionierte Hobbymaler erhielt Leinwand und Farben, damit nach dem nächsten Schulumbau ein echter Mertins das erneuerte Lehrzimmer verzieren möge.
Bilder ließ auch Wolfgang Schneevoigt zur Erinnerung zurück – allerdings gerahmte Comicstrips statt Malereien. Der auf einem abgebildete seufzende Bär brächte die zwei Seufzer in seiner eigenen Brust zum Ausdruck: „Ich gehe ungern, aber ich gehe. Mit vielen tollen Erinnerungen.“ Neben seiner Tätigkeit als Geschichtslehrer leitete Schneevoigt seit seinem Wechsel von der Eichenschule die Fachgruppe Englisch, war als Multiplikator für den Regierungsbezirk Lüneburg tätig und war lange Jahre Vorsitzender des Personalrats der Schule. Darüber hinaus organisierte und begleitete er den Austausch mit Long Prärie in den USA. Trotz der tiefen Verbundenheit mit Schule und Kollegium sei es aber nun gut zu gehen: „Es beginnt nicht der Lebensabend, sondern die Lebensphase ‚Freiheit‘!“
Wir wünschen ihm und allen anderen, die das Ratsgymnasium Rotenburg verlassen, alles Gute!
Kollegium und Schulleitung des Ratsgymnasiums Rotenburg
Ein ereignisreiches, anspruchsvolles und für die Schulgemeinschaft durchaus anstrengendes Schuljahr 2020-2021 neigt sich allmählich dem Ende zu – Zeit für die Schulleiterin Iris Rehder, auch einmal auf die trotz aller erlebten Schwierigkeiten zahlreichen positiven Ereignisse des Jahres zurückzublicken. Lesen Sie hier den wohl letzten Elternbrief vor den Sommerferien:
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Die nach wie vor besonderen Umstände des alltäglichen Lebens machten es nötig: Gleich zwei Mal wurde am Freitagmorgen die Feier zur Entlassung und Verabschiedung des Jahrgangs 2021 am Ratsgymnasium mit dem Einzug der frischgebackenen Abiturientinnen und Abiturienten eröffnet. „Passt ja – letztes Jahr gab’s ja kein Abi. Also dieses Mal doppelt feiern!“ schmunzelte einer der anwesenden Kollegen und verwies damit auf die Pause durch den Wechsel zu G9 im vergangenen Schuljahr.
Für die Schülerinnen und Schüler war die Trennung in zwei nach Tutorengruppen getrennte Veranstaltungen zwar bedauerlich, nach der wochenlangen Sorge, ob es aber überhaupt eine standesgemäße Verabschiedung geben würde, nahm man die Einschränkung aber gerne in Kauf. Sie war ja letzten Endes nur eine in einer langen Reihe, die einen dicken Strich durch so viele Traditionen rund ums Abitur gemacht hatten – seien es ausgefallene Kurs- und Jahrgangspartys, die Kursfahrten oder aber der Abischerz.
So zogen nun also einmal um 10:00 Uhr und einmal um 12:00 Uhr die dem Anlass angemessen gekleideten und sichtlich stolzen nunmehr beinahe ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums vorbei an ebenso stolzen Eltern und Lehrkräften ein in die feierlich zurechtgemachte Aula der Schule, um ihre Abiturzeugnisse aus der Hand der Schulleiterin Iris Rehder in Empfang zu nehmen. Zunächst aber gab es aber – auch dies ganz im Zeichen und Geiste der vergangenen Monate – zur Begrüßung eine eingespielte Videogrußbotschaft des Landrates Hermann Luttmann. Dieser hatte für die insgesamt 82 Abiturientinnen und Abiturienten vor allem eine Botschaft: „Seien Sie stolz – es ist Ihr Abitur, es ist Ihre Leistung.“ Er wisse um die zahlreichen Entbehrungen der letzten Monate, aber so könnte nun die Frage potenzieller Arbeitgeber nach der eigenen Belastbarkeit mit „Ja, denn ich habe 2021 mein Abitur gemacht!“ beantwortet werden.
Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Iris Rehder durften die Anwesenden zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Livemusik in der Aula genießen (Bild): Dankenswerterweise hatten sich Elina Schumacher aus dem 11. Jahrgang am Ratsgymnasium und ihre Partnerin Alina Kober vom Domgymnasium bereit erklärt, für musikalische Begleitung zu sorgen. Das Klavierduo hat in diesem Jahr beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ den 1. Bundespreis gewonnen.
Als zuständige Koordinatorin sprach Dana Stäblein-Fischer (Bild), die den Jahrgang seit der 11. Klasse durch die Oberstufe begleitet hat. Mit Augenzwinkern verwies sie auf das Netzangebot der Seite „Abireden-schnell-und-leicht.de“, das ihr als Stütze beim Verfassen der ersten Abiturrede gedient habe. Wenig rezepthaft indes war dann tatsächlich die emotionale und sehr persönliche Ansprache an die Anwesenden, den die Koordinatorin einen „in vielerlei Hinsicht einen ganz besonderen Jahrgang“ nannte. Schließlich sei es ihr erster als Koordinatorin gewesen, aber auch die erschwerten Rahmenbedingungen sorgten doch für eine enge Bindung. In launigen und emotionalen Anekdoten schilderte Stäblein-Fischer die Beziehung zum 2021er-Jahrgang, ehe sie sichtlich bewegt schloss: „Ihr seid mir ans Herz gewachsen – ich werde Euch vermissen!“.
Um 10:00 Uhr sprach für die Elternschaft Klaus Rinck, der zunächst einmal dem Kollegium des Ratsgymnasiums seinen Dank für die in schwierigen Zeiten geleistete Arbeit dankte. Den Abiturientinnen und Abiturienten gratulierte er zum Geleisteten, trat aber auch mit dem Wunsch auf sie zu, in Zukunft gesellschaftliche Präsenz zu zeigen und die vielfältigen Möglichkeiten für Partizipation und Engagement zu nutzen. Zuversichtlich sei er was die Zukunft dieser Generation angeht- wer das vergangene Jahr bewältigt habe, der sei gut gewappnet für die Anforderungen, die kommen werden.
Genau zwei Stunden später trat an gleicher Stelle Martina Patschull-Vellguth (Bild) abermals für die Eltern, aber auch für den Schulelternrat ans Rednerpult. Sie habe sich auf die Rede ebenso frühzeitig vorbereitet wie manche Prüflinge auf die Abiturklausuren, so die Juristin augenzwinkernd. Sie gab den Abiturientinnen und Abiturienten deshalb einen berufsspezifischen Tipp mit auf den Weg: „Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“. Allerdings sei diese Aussage nicht so selbstbeschneidend zu verstehen, wie sie zunächst klingen mag. Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit seien vielmehr wichtig, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. „Übernehmen Sie Verantwortung, gründen Sie Familien, verdauen Sie Rückschläge. Treten Sie sicheren Schrittes in die Zukunft – insbesondere angesichts der Ahnungslosigkeit, was Ihnen das Leben bringen wird!“
Für die Abiturientinnen und Abiturienten sprachen Eva Kruschinski und Arthur Weigle (Bild) auf beiden Veranstaltungen. Ein ganz besonderer Anlass sei es, hier nun zu stehen, so unsicher, wie die Rahmenbedingungen doch gewesen seien.
In der heiteren, mit scheinbarem Stehgreif kokettierenden Rede boten die beiden zunächst einen humorigen Überblick über all das, was in den vergangenen dreizehn Jahren den Schulalltag dominiert hat, darüber, wie aus dem angekündigten „Ernst des Lebens“ irgendwann Alltag wurde – und erläuterten, wie nervig manchmal die Zeit zwischen den Pausen sein konnte.
In der zweiten Hälfte der Redewurde indes ein ernsthafter Ton angeschlagen: Zwar habe man ab Ratsgymnasium gemeinsam mit den eigenen Lehrkräften die Anforderungen der letzten Monate gut bewältigt, die insbesondere ihrer Generation auferlegten Ein- und Beschränkungen seien aber nicht immer nachvollziehbar gewesen, oftmals hätten diese sogar willkürlich gewirkt. So sei es nicht leicht zu akzeptieren gewesen, immer zurückgestellt zu werden, obwohl man doch als junge Generation angeblich „so wichtig“ sei. Gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe in der Zukunft sei es deshalb, die entstandenen Gräben zwischen Jung und Alt wieder zu schließen.
Auch Schulleiterin Iris Rehder nannte die besonderen Umstände der vergangenen Monate den „Elefanten im Raum“, den man nicht ignorieren könne – der Blick solle aber vor allem der Gegenwart und Zukunft gehören. Eines habe die Gesellschaft, hätten wir alle gelernt: „Wir sind nicht, wir funktionieren nicht allein. Der Zusammenhalt zwischen Freunden und in Familien hat einen neuen Wert bekommen.“ Achtsamer seien wir und seien insbesondere auch die Abiturientinnen und Abiturienten geworden, die lernen mussten, andere genauer zu lesen, um diese Zeit zu überstehen.
Das sei wichtig, so Rehder, denn wir alle wüssten nicht, wie die kommenden Krisen aussehen werden – aber wir werden uns in ihnen auf diese Generation und ihre Zukunftskompetenzen verlassen müssen. Mit Antoine de Sainte-Exupérys Forderung „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen“ entließ sie die nunmehr ehemaligen Schützlinge des Ratsgymnasiums.
Im Rahmen der anschließenden Zeugnisausgabe, bei der die Abiturientinnen und Abiturienten auch wieder die traditionellen Alberten (Bild) erhielten, gab es auch zahlreiche Ehrungen für besondere schulische oder soziale Leistungen. So erreichten z.B. beeindruckende 25 Prüflinge einen Abiturschnitt unter 2,0. Mit der Note 1,5 und besser schlossen 14 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Schulzeit ab – Sophia Heeg, Ella Parry und Ruben Bartel erreichten sogar die Traumnote 1,0.
Neben den zahlreichen Ehrungen in den verschiedenen Sprachen, Natur- und Geisteswissenschaften erhielten Beispielsweise Franka Pohl und Helene Bargfrede Ehrungen der Schule für ihre jahrelange Tätigkeit beim Schulsanitätsdienst.
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