Portugiesische Gäste des Erasmus+ Programms starten gleich durch!

Seit heute arbeiten insgesamt 30 Jugendliche aus Lissabon und vom Ratsgymnasium unter dem Dach des Programms Erasmus+ der Europäischen Union an einem Inklusionsprojekt in der Bildnerischen Werkstatt der Rotenburger Werke. Das Projekt, das nach langer Wartezeit durch die Coronapandemie immer wieder aufgeschoben werden musst, festigt die Stellung der Schule als Europaschule und setzt gleichzeitig auch Impulse für neue, vertiefte Kooperationen mit der Bildnerischen Werkstatt.

Begonnen hat der Tag jedoch mit der Begrüßung der Schülerinnen und Schüler von der Escola Secundaria António Damásio in Lissabon mit ihren Lehrkräften Carla Montero, Luísa Beló und Prudencia Valente durch die Partnerschülerinnen und -schüler sowie Schulleiterin Iris Rehder. Nach dem freundlichen Empfang im Zeichen Europas gab es beim ersten Kennenlernen bereits einen regen Austausch als Einstimmung auf das gemeinsame Projekt unter dem Titel „Inklusion und Integration – Bereicherung durch Vielfalt“. Am ersten Tag von mehreren Tagen in der Bildnerischen Werkstatt wurden die binationalen Teams schon gemeinsam mit den dort arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern tätig, schnell mischten sich die Gruppen über alle vermeintlichen Grenzen hinweg.

Die für die Organisation des Programms zuständigen Lehrkräfte, Europakoordinatorin Susanne Rohde und Alexander Vardakis, waren deshalb schon am ersten Tag sicher: “Die EU weiß, dass ihre Gelder hier gut angelegt sind!”

In dieser Galerie gibt es einige Eindrücke von Tag 1 – mehr werden folgen!

DANKE: Das Ukraine-Benefizkonzert sammelt mehr als 6.000€ an Spenden

Mehr als sagenhafte 6.000€ Euro waren es am Ende, die Marie Kehrstephan, Meike Pesch und Iris Rehder als Spendensumme aus dem Benefizkonzert der Kreismusikschule und der Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums an den Ukraine-Hilfsfond des Lions-Clubs und des Diakonissen-Mutterhauses sowie die SOS-Kinderdörfer in der Ukraine übergeben konnten.

Aus einer spontanen Idee aus dem Gefühl heraus, etwas tun zu müssen, helfen zu wollen, hat Initiatorin Marie Kehrstephan gemeinsam mit unzähligen helfenden Händen aus den Reihen der Schülerschaft und des Kollegiums des Ratsgymnasiums sowie der Kreismusikschule in kürzester Zeit ein tolles Programm mit talentierten und engagierten Solisten und Gruppen auf die Bühne bringen können. Hier konnte der Freundeskreis des Ratsgymnasiums abermals helfend mit Logistik und als Veranstalter beispringen.

Lohn für die Mühe war nicht nur eine zum ersten Mal seit zwei Jahren gut gefüllte Aula am Ratsgymnasium, sondern eben auch eine Spendensumme, die sicherlich mehr ist als nur ein Tropfen. Dementsprechend strahlend waren dann nach den bravourösen Auftritten die Gesichter aller Beteiligten.

Sehen Sie in der folgenden Galerie einige Eindrücke vom Abend:

Für weitere Spenden:

Diakonissen-Mutterhaus Spendenkonto
Sparkasse Rotenburg Osterholz
BIC: BRLADE21ROB
IBAN: DE 57 2415 1235 0025 1234 56
Stichwort: Ukraine und Anschrift.

Links:

Genug gewartet: Die DELF-Zertifikate sind vergeben!

Auch in diesem Jahr freuen sich Schulleiterin Iris Rehder, Europakoordinatorin Susanne Rohde und Französischlehrerin Anja Richter, das vom französischen Erziehungsministerium ausgestellte Sprachzertifikat DELF an zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums überreichen zu können.

Trotz der Coronaeinschränkungen der vergangenen Wochen, Monate und Jahre, von denen natürlich auch die jüngsten Prüfungen betroffen waren, haben sich die an der Sprache unseres Nachbarlandes und wichtigsten Partners in Europa interessierten Schülerinnen und Schüler nicht beirren lassen. Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft DELF unter der Leitung von Anja Richter haben sie fleißig und unbeirrt für die DELF-Prüfung geübt. Sie haben sich diese besondere Auszeichnung also redlich erarbeitet und verdient. Die Ergebnisse können sich abermals mehr als sehen lassen: 28 Schüler und Schülerinnen haben mit Bravour bestanden – auch wenn es nicht alle zur Übergabe und zum Fototermin geschafft haben.

Félicitations!

Jetzt bewerben: Projekt mit portugiesischen Jugendlichen über Erasmus+

Vom 30. April 2022 bis zum 7. Mai 2022 besuchen 15 Jugendliche, 9 Mädchen und 6 Jungen, von der Escola Secundaria António Damásio in Lissabon mit ihren Lehrkräften das Ratsgymnasium, um im Rahmen des Programms Erasmus+ der Europäischen Union das Projekt „Inklusion und Integration – Bereicherung durch Vielfalt“ durchzuführen. Das Programm wird außer dem schulischen Teil auch weitere gemeinsame Aktivitäten und Ausflüge umfassen. Vorgesehen ist außerdem ein abschließendes Wiedersehen aller Teilnehmer 2023 in Den Haag, um gemeinsam den Abschlussbericht zu verfassen. Die Kosten für die Aktivitäten werden nahezu vollständig von der Europäischen Union übernommen.

Für interessierte Ratsgymnasiastinnen und Ratsgymnasiasten im Alter von ca. 15 Jahren besteht jetzt die Möglichkeit, sich von unserer deutschen Seite für die Teilnahme zu bewerben. Hierzu sollten die Bewerber*innen folgende Kriterien erfüllen:

  • Du bist anderen Menschen, Gebräuchen und Sichtweisen gegenüber aufgeschlossen und hast Interesse daran, Neues über andere Kulturen, andere Menschen und Dich selbst zu erfahren.
  • Du hast Spaß daran, in einer Gruppe aus deutschen und portugiesischen Jugendlichen gemeinsam an einem Kunstprojekt in der Bildnerischen Werkstatt der Rotenburger Werke mitzuarbeiten.
  • Du und Deine Familie seid bereit, vom 30.4. bis 7.5.22 einen portugiesischen Gast aufzunehmen – ein Gästezimmer ist hierfür keine Voraussetzung!
  • Du bist interessiert daran, beim Gegenbesuch im Herbst 2022 in Lissabon Neues zu erleben – im Schulalltag und bei einem dortigen Kunstprojekt mit afrikanisch-stämmigen Jugendlichen.
  • Du möchtest bei einem Besuch 2023 in Den Haag Weiteres über den internationalen Umgang mit Minderheiten erfahren.

Wenn dies zutrifft, dann bewirb Dich noch vor den Osterferien. Du kannst hier das Bewerbungsformular herunterladen, ab sofort liegen diese aber auch in der Bibliothek aus. Die Abgabe des (gerne auf Englisch) ausgefüllten und unterschriebenen Formulars kann bis zum 1. April 2022 in der Bibliothek in Papierform oder aber als Scan über IServ an Susanne Rohde oder Alexander Vardakis erfolgen.

Online mit Tel Aviv: Multikulturelle Kommunikation in der Praxis

Auf eine besondere Religionsstunde konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a und 6c freuen: Eine junge orthodoxe Jüdin aus Tel Aviv beantwortete in einer Videokonferenz ihre Fragen zu Lehre und Glaubenspraxis im Judentum.

Im 6. Jahrgang beschäftigen sich alle Lerngruppen des Ratsgymnasiums regelmäßig in einem fächerübergreifenden Projekt mit dem Thema Judentum. Während im Deutschunterricht ein Jugendbuch zur Verfolgung der Juden im Dritten Reich gelesen wird, erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler in Religion und Werte und Normen grundlegende Kenntnisse über das Judentum. Zunächst war deshalb die Enttäuschung groß, dass in diesem Jahr der Besuch der Cohn-Scheune wegen der Corona-bedingten Schließung des Museums verschoben werden musste. Als dann aber klar wurde, dass die ältere Schwester einer Schülerin zum Judentum konvertiert war und jetzt in Israel lebt, wuchs die Spannung: Würde Noga (so ist der jüdische Name der jungen Frau) Zeit für ein Interview mit der Lerngruppe des Ratsgymnasiums finden? Ja – sie hatte Zeit.

Nun war es also endlich soweit. In der Religionsstunde konnte die Videokonferenz stattfinden. Im Vorfeld hatten alle ihre Fragen zum Judentum formuliert. Während des Gesprächs ging es dann aber nicht nur um koscheres Essen und den Synagogenbesuch, ebenso wurden die Namen und das Alter von Nogas Kindern erfragt wie angesagte Freizeitaktivitäten. Überraschung für alle: auch in Israel kann man im Winter Schlitten fahren!

Zum Abschluss des online-Gesprächs gab es viel Lob von der israelischen Gesprächspartnerin, die sich beeindruckt vom Kenntnisstand und dem engagierten Interesse der Ratsgymnasiasten  zeigte und eine baldige Fortsetzung des digitalen Gesprächs anbot. Die Themen würden allen Beteiligten sicherlich nicht so schnell ausgehen!

Von Chile nach Rotenburg – trotz Pandemie

Antonia Pacheco hat es geschafft, trotz Pandemie gemeinsam mit vielen anderen jungen Chilenen über den DCB (Deutsch-Chilenischer Bund) nach Deutschland zu kommen. In Rotenburg hat sie bei Laura Nowacki aus Jg. 11 eine Gastfamilie gefunden, die sich freut, Antonia für fünf Wochen aufzunehmen und neue kulturelle Erfahrungen zu machen.

Die junge Chilenin kommt aus einer mittelgroßen Stadt südlich von Santiago de Chile mit dem wohlklingenden Namen „Los Ángeles“, ist 17 Jahre alt und besucht in ihrer Stadt die deutsche Schule. Nun ist sie zum ersten Mal in Deutschland und verbringt ihre Weihnachtsferien bei uns. Aus dem hochsommerlichen Chile ins kalte Rotenburg. Das ist ein Sprung und auch ein kleiner Kulturschock, wenn man bislang die deutsche Sprache und Kultur nur aus der Schule kennt.

Am Ratsgymnasium besucht Antonia den Unterricht gemeinsam mit ihrer Gastschwester Laura und hält in den Spanisch-Lerngruppen Vorträge über Chile. So profitieren auch die Ratsgymnasiasten von Antonias Aufenthalt bei uns. Wir freuen uns, dass wieder ein kleiner Hauch der großen weiten Welt durch die Flure der Schule weht und hoffen auf viele weitere Gastschüler in diesem Jahr.

Antonia wünschen wir noch eine schöne Zeit in Deutschland und viel Glück und alles Gute für ihre Zukunft. Und à propos Zukunft: Laura plant schon ihren Gegenbesuch in Chile in unseren Sommerferien!

Text und Fotos: Frauke Brieger

„Jawoll, endlich!!!“: Kick-Off am Ratsgymnasium für das Erasmus-Plus-Projekt

Noch im vergangenen Dezember lautete die Überschrift der Pressemitteilung „Eigentlich….“. Jetzt können wir beginnen mit „Jawoll, endlich!!!“:

Das Ratsgymnasium Rotenburg hat als Europaschule nun tatsächlich außerhalb des virtuellen Kontaktraums den ersten Schritt mit der Partnerschule aus Lissabon unternehmen können – mit einem Jahr Verspätung aufgrund der pandemischen Situation: Die Europakoordinatorin Susanne Rohde, Initiatorin dieses Projektes, nahm freudig ihre drei Kolleginnen aus Lissabon in Empfang. Gemeinsam mit Schulleiterin Iris Rehder und Englischlehrer Alexander Vardakis wurden im persönlichen Kontakt unter Einhaltung der Corona-Auflagen vor Ort konkrete Schritte abgesprochen.

In Zusammenarbeit mit der Bildnerischen Werkstatt der Rotenburger Werke als externem Partner werden unter dem Projekttitel „Inklusion und Integration – Bereicherung durch Vielfalt“ im Mai deutsche und portugiesische Jugendliche gemeinsam mit Menschen mit Behinderung an einem Kunstprojekt arbeiten, das den sozialen und interkulturellen Austausch fördert. Der Gegenbesuch wird im Oktober erfolgen, wo Projekte mit Jugendlichen afrikanischer Herkunft den Schwerpunkt bilden.

Die Leitung der Bildnerischen Werkstatt erwartet ebenfalls mit großer Vorfreude diese Kooperation und stellt in Aussicht, dass über Kontakte zum Rotenburger Kunstverein dieses Projekt auch außerhalb des Schulrahmens Beachtung finden wird. Martin Vosswinkel und Ragnar Müller freuten sich, die deutschen und portugiesischen Lehrkräfte durch eine aktuelle Ausstellung der Werke in der Kulturambulanz in Bremen zu führen („Dr. Schmidt“ / Andrae Hoff), um zu zeigen, dass die Arbeiten von Menschen mit Behinderung zu recht auch außerhalb der Werke Beachtung verdienen. Das angestrebte Projekt verspricht ein Gewinn für alle Beteiligten zu werden – und für Rotenburg.

Text und Fotos: Susanne Rohde

Ratsgymnasium sendet zum zweiten Mal Nachrichten in die weite Welt der PASCH-net-Gemeinde

Das Ratsgymnasium und die das Projekt begleitende Lehrerin Frauke Brieger freuen sich,  zum zweiten Mal eine von in diesem Jahr nur drei deutschen Schulen zu sein, die eingeladen wurden, sich am Projekt #PASCHinDeutschland zu beteiligen.

2008 rief der damalige Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) ins Leben – und seit über 10 Jahren vernetzt die Initiative nunmehr erfolgreich Schulen auf der ganzen Welt, die auf unterschiedlichen Sprachniveaus Deutsch unterrichten. Das Ratsgymnasium in Rotenburg führt die Austausche mit Mexiko und Ungarn über dieses Programm durch und wird finanziell aus Mitteln des Auswärtigen Amts gefördert.

Hintergrund für das Instagram-Projekt ist, dass Schülerinnen und Schüler der PASCH-Schulen im Ausland großes Interesse an Deutschland, der deutschen Sprache und Kultur und insbesondere am Alltag deutscher Gleichaltriger zeigen und auf der PASCH-Webseite Beiträge, die Einblick in die Lebenswelten Jugendlicher in Deutschland geben, sehr gerne lesen und kommentieren. Mit dem Projekt soll Jugendlichen aus verschiedenen Teilen Deutschlands die Möglichkeit gegeben werden, ihre Region, ihre Schule, ihren Alltag in und außerhalb der Schule einer weltweiten Community vorzustellen.

Die drei deutschen Schulen, die an dem Projekt mitwirken, werden den Kanal eine Woche lang zu unterschiedlichen Themen betreuen, d. h. Fotos mit kurzen erklärenden Texten hochladen, die von den ausländischen PASCH-Schülerinnen und -Schülern weltweit kommentiert werden können. Ab Montag, den 15.11.2021 hatten nun zwei Ratsgymnasiastinnen aus dem 11.  Jahrgängen die Verantwortung für das „Takeover“ des Instagram-Kanals und posteten für eine Woche ihre Nachrichten zum Thema „Fleischlos leben“ in die große weite Welt.

Ein herzlicher Dank für ihr Engagement geht an Laura Nowacki, die schon zum zweiten Mal dabei ist, und Laurentien Stuijt!

Text und Foto: Frauke Brieger

Ehrung für Schülerinnen und Schüler im ehemaligen Straflager Sandbostel

Die Übersichtstafel an Ort und Stelle

Drei Schulen wurden am 2. November im ehemaligen Straflager X B Sandbostel für das besondere Engagement der Schülerschaft für eine lebendige Erinnerungskultur geehrt.

Sechs informative Pulttafeln und eine große Übersichtstafel hatten Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums für das Gelände entworfen und gestaltet, nun wurden sie besonders für deren Erstellung gewürdigt. Auf den Tafeln werden die Gräberfelder, ihre geschichtlichen Hintergründe sowie jeweilige Besonderheiten detailliert dargestellt und erklärt. Die gesamte Schülerschaft des Ratsgymnasiums beteiligte sich außerdem an der Finanzierung einer weiteren Informationstafel, die an die im Lager inhaftierten und ermordeten russischen Kriegsgefangene erinnert.

Ruth Gröne spricht zu den Gästen
Ruth Gröne spricht zu den Gästen

Im Rahmen eines kleinen Festaktes, musikalisch begleitet von Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums Rotenburg, brachten Peter Radzio, Bürgermeister von Sandbostel, der neu gewählte Landrat des Landkreises Rotenburg, Marco Prietz, sowie verschiedene Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ihre Anerkennung für den gezeigten Einsatz zum Ausdruck.

Einen ganz persönlichen Dank formulierte die 88jährige Ruth Gröne, deren Vater als KZ-Häftling in Sandbostel ermordet wurde. Eine der neuen Gedenktafeln informiert über ihn als repräsentatives Einzelschicksal. Mit der Formulierung „Häftlinge haben Nummern, Menschen haben Namen“ regte sie alle Anwesenden zum Nachdenken an. Als kleinen Dank überreichte sie den Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums ein Buch ihrer Lebenserinnerungen mit einer ganz persönlichen Widmung für die Schulbibliothek.

10P1: Erfahrungsbericht der Lommelfahrt im September 2021

Nach der pandemiebedingten Zwangspause können in diesem Schuljahr die 10. Klassen des Ratsgymnasiums endlich wieder auf die Friedensfahrt nach Lommel aufbrechen. Lesen Sie hier den Erfahrungsbericht von Amelie und Mia aus der Klasse 10P1, die in Begleitung von Klassenlehrer Jürgen Fitschen und Koordinatorin Dana Stäblein-Fischer als zweite Lerngruppe in diesem Schuljahr den Weg nach Belgien antreten konnten:

“Eine Woche waren wir, die 10P1 mit Frau Stäblein-Fischer und Herrn Fitschen, in Lommel. Wir haben viele neue Erfahrungen gesammelt – viel aus der Zeit mitgenommen; interessante und neue Eindrücke gewonnen. Es gab Zeit zum Nachdenken und Zuhören, aber auch Zeit, um sich mit der Klasse zu entspannen, loszulassen und Spaß zu haben.

Montags ging unsere Reise los. Wir kannten alle schon die Programmpunkte, hatten Bilder von den vorherigen Fahrten gesehen, aber waren teilweise trotzdem etwas aufgeregt. Schon die Busfahrt war lustig und die Stimmung war befreit. Nach 6 Stunden kamen wir dann an. Die Zimmervergabe verlief reibungslos; wir erhielten den Schlüssel und konnten auspacken. Als wir wieder runter gingen, machten einige einen kleinen Gang, um sich den Garten und das Gebäude näher anzuschauen und sahen von dort aus erstmalig den Friedhof. Er lag direkt neben unserer Jugendherberge. Der Anblick erschreckte einen für den Moment. So viele Kreuze standen dort, dass man die Zahl nicht mit dem Augen erfassen konnte. Es war einschüchternd und schwer begreiflich. Langsam lösten wir den Blick und gingen weiter.

Als wir mit unserer kleinen Tour fertig waren, machte jeder das, wozu er Lust hatte – Tischkicker spielen, einen Spaziergang, Volleyball spielen, Wikinger Schach oder was einem sonst noch einfiel. Dann gab es Abendbrot (das auch alle bis auf Herrn Fitschen, ganz in Ordnung fanden) und wer Lust hatte, konnte im Anschluss an einem Tisch draußen gemeinsam Gesellschaftsspiele spielen. Damit fand der Tag ein Ende und wir gingen alle auf unsere Zimmer.

Der Dienstag brach an. Es begann mit dem Frühstück und dem täglichen Corona-Test. Im Anschluss bekamen wir die Führung über den Friedhof. Wir sahen die Gedenkstätte, die Krypta und die Gräber. Uns wurde erzählt, dass 39,111 gefallene Soldaten dort ihre letzte Ruhe fanden. Jedes Kreuz trug zwei Namen, manche immer noch unbekannt. An einzelnen Steinen blieben wir stehen und bekamen das Schicksal der Menschen geschildert – Briefe wurden vorgelesen und von den Angehörigen wurde erzählt. Einigen ging das sehr nahe – es wurde einem greifbar geschildert und doch wirkte es so unvorstellbar. Zu jedem Stein gehörten zwei Menschen, die ein grausames Schicksal erlitten. Die Gedanken blieben, auch als die Führung beendet war und wir uns der Grabpflege widmeten und sich die Stimmung wieder mehr lockerte.

Am Nachmittag machten wir noch einen Workshop mit vier Stationen alle zum Thema „Menschenrechte“. Diese haben sehr viel Spaß gemacht – es wurde gelacht, aber trotzdem zum Nachdenken angeregt. Dann ging es zum Blauwemeer, einem See in der Nähe, zu dem wir gemeinsam liefen. Dort konnten wir auf den Spielplatz, schaukeln und da wir sehr schönes Wetter hatten, sogar baden, bis es wieder zur Jugendherberge ging. Der Tag neigte sich langsam dem Ende – es gab wieder Abendbrot und wir verbrachten die restliche Zeit, bevor wir ins Bett mussten, gemeinsam mit Spielen.

Nun brach schon der Mittwoch an – die Hälfte unserer Zeit in Lommel war schon fast vorüber. Diesmal standen wir früher auf und der Tag begann wieder mit einem Corona Test und dem Frühstücken. Wir hatten 2 Stunden Busfahrt vor uns, um nach Breendonk zu gelangen. Dort machten wir eine Führung durch ein ehemaliges KZ, das damals verharmlosend als Auffanglager galt. Während wir über die Anlage liefen und nähere Informationen zu dem Gebäude, den damaligen Zuständen und den dort gefangen gehaltenen Menschen erhielten, war die Stimmung dementsprechend bedrückend.

Es ist lehrreich gewesen, aber trotzdem war es wohltuend, als wir weiter fuhren nach Antwerpen, um in der Stadt zu flanieren und die Gedanken sacken zu lassen. Wir teilten uns in kleinere Gruppen auf und gestalteten die Zeit so, wie wir gerne mochten.  Dann traten wir den Weg zurück in die Jugendherberge an, wo wir dann zu Abend aßen und der Tag wieder zu Ende ging.

Der letzte vollständige Tag begann. Wir starteten nach dem Frühstück mit einem Workshop, bei dem wir in Gruppen mit Bambusstäben einen möglichst hohen Turm bauen mussten. Dabei ging es bei einigen zum Ende hin ziemlich holprig zu, aber wir konnten nur über unsere eigenen Unglücke lachen. Im Anschluss kam ein Zeitzeuge. Er hat uns seine eigene Geschichte erzählt und damit für uns Nähe zu den Themen geschaffen. Er war als Mensch sehr inspirierend. Wir haben jedem Wort aufmerksam gefolgt.

Danach hatten wir Zeit um über das ganze Nachzudenken, bevor wir als letzten Ausflug Lommel besuchten. Eine wunderschöne Stadt durch dessen Passagen wir in Gruppen schlenderten. Wir fuhren wieder zurück und grillten dort. Es war unser letzter Abend und den genossen wir mit einem Spaziergang um den kompletten Friedhof und später mit Musik tanzend am Lagerfeuer.

Dann war es schon Freitag, unser letzter Tag in Lommel. Wir frühstückten nochmal gemeinsam und fuhren dann los. Auf dem Weg nach Hause hielten wir kurz an einer Apotheke an, um für die Einreise Corona Tests zu machen. Dann fuhren wir weiter. Viele schliefen erschöpft, einige unterhielten sich und andere saßen da und dachten einfach über all diese Erfahrungen nach.

Zusammenfassend kann man sagen, es war eine unglaubliche Zeit, die viel zu schnell vorbei ging. Wir haben gelacht und gelernt – waren mal laut am Tanzen und mal leise am Zuhören. Schöner hätte diese Zeit nicht sein können.

Danke an unsere Klasse und unsere Lehrer, die diese tolle Reise möglich gemacht haben!”

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