Gesangs-Workshop mit Oliver Gies

Oliver Gies am Klavier

Im Zuge der Feierlichkeiten zum 70. Schuljubiläum fand auch der ehemalige Schüler Oliver Gies den Weg zurück an seine alte Bildungsstätte. Hier wurde er einst während seiner Schulzeit von seinem damaligen Musiklehrer Frank Domhardt während der laufenden Bundesjugendspiele bei Seite genommen um – anstatt eine Sportlerkarriere weiter zu verfolgen – erfolgreich für den Chor der Schule gewonnen zu werden. Der Grundstein für das Vokalensemble Maybebop, mit dem der Musiker, Komponist und Arrangeur Oliver Gies zu den Feierlichkeiten rund um das 70. Schuljubiläum des Ratsgymnasiums einen sehnlichst erwarteten Auftritt hat, war somit gelegt.

Tipps vom Profi zur Atmung beim Singen

Die Chorklasse des Ratsgymnasiums ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und organisierte am Nachmittag des Konzerts einen Gesangsworkshop mit dem ehemaligen Schüler. Die 30 Mädchen und Jungen zeigten zum Abschluss ihrer dreijährigen Gesangsausbildung ihr Können, denn sie studierten mit dem engagierten Vokalartisten in nur zwei Stunden den Song „A Thousand Years“ von Christina Perri ein, den Gies eigens für den Anlass arrangiert hat.

Das Klangergebnis können die Besucher des diesjährigen Sommerserenadenkonzertes am 20.6. ab 19:00 Uhr in der Aula des Ratsgymnasiums bestaunen. Direktorin Iris Rehder dankte Oliver Gies nicht nur für seine fortgesetzte und gelebte Verbundenheit mit dem Ratsgymnasium sowie für sein Engagement an der alten Schule, sondern freute sich auch über den schönen Klang der Chorklasse 6m/7C, den auch der Maybebopper mit „Das klingt ja entzückend!“ quittierte.

(Text: Mujica-Alvarado/NtB)

Berufsinformationsabend bleibt eher im kleinen Rahmen

„Sollte ich den Berufsinfoabend nach Kriterien der Wirtschaftlichkeit beurteilen, dann stehen Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis zueinander,“ so fasst Koordinator André Artinger den nur sehr schwach besuchten Berufsinformationsabend „Wirtschaft trifft Ratsgymnasium“ kurz vor den Pfingsttagen zusammen. Positiv bewertet er jedoch, dass die wenigen Besucher die ihnen gebotene Gelegenheit sehr intensiv zu nutzen wussten. Dennoch entschuldigte sich Artinger bei den geladenen Gästen für die offensichtlich geringe Besucherzahl, sprach zugleich aber ein großes Lob an allen Beteiligten aus, die sehr professionell und gelassen mit der Situation umgingen.

Die Riege derer, die als Informierende den Weg in die Aula gefunden hatten, war indes eine umfangreiche und vielseitige: Tischlerobermeister Hans-Dieter Henke, Malerobermeister Ullrich Hollmann, Maurerobermeister Gunnar Meyer, Geschäftsführer Ulf Cordes von Cordes Holzbau, Kreishandwerksmeister Rotenburg/KFZ-Obermeister Norbert Schmudlach, Stephan Slomma vom Kooperationspartner Rotenburger Werke sowie Friedhelm Horn vom Rotenburger Wirtschaftsforum.

In dieser Zahl stellten die Vertreter der Wirtschaft beinahe die Hälfte der Anwesenden an diesem Abend. Die gekommenen vorwiegend Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs ließen sich davon aber nicht abschrecken, suchten das persönliche Gespräch und den engen Austausch, der dann eben von Angesicht zu Angesicht möglich war. Das eigentliche Ziel des Abends war es, ein informatives Angebot sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für deren Erziehungsberechtigte anzubieten. Bei der Vielzahl von Angeboten zur Berufsinformation spielen gerade auch die Eltern eine wichtige Rolle bei der Beratung der Jugendlichen für den zukünftigen Weg in eine komplexe Arbeitswelt. Hier sah André Artinger einen Schwachpunkt des Konzepts, da trotz eines über die Schule herausgegebenen Einladungsschreibens an Eltern und Schülerschaft nur so wenige die Zeit gefunden haben, die Veranstaltung zu besuchen.

Traditionspflege mit dem Julius-Club

Auf einen Termin kann man sich zuverlässig jedes Jahr freuen im Bibliothekskalender des Ratsgymnasiums: der „Julius-Club“ kommt. Die Möglichkeit, die Stadtbibliothek in die Schule zu holen, wird von Kollegium und Schülerschaft immer gerne wahrgenommen. Die Lese(r)initiative unter dem Langtitel „Jugend liest und schreibt“, aus der sich das Akronym „Julius“ ableitet, sieht dann auch die Schulen als wichtige Partner in der Leseförderung an. Von der engen Kooperation profitieren alle Beteiligten, da diese dem sogenannten „Leseknick“ entgegenwirken kann.

Zwischen dem 27. Mai und dem 3. Juni war denn auch Christine Braun, Leiterin der Stadtbibliothek Rotenburg, unterstützt von Schulbibliotheksleiterin Sigrid Baden-Schirmer und Bibliothekskraft Doris Nickau wieder zu Gast in der Schule an der Gerberstraße.

An insgesamt drei Vormittagen erfreuten sich die 15 Klassen der Jahrgänge 5 bis 7 an den Auszügen verschiedener Bücher, die ihnen in diesem Jahr ebenso wie unzähligen Schülerinnen und Schülern an 50 anderen Standorten in Niedersachsen vorgestellt wurden. Aus insgesamt 100 Buchtiteln wurde durch ein Gremium aus jugendlichen Lesern und Jugendbuchexperten eine individuelle Auswahl von Büchern für die jeweilige Bibliothek zusammengestellt.

Die vorgestellten Werke können bis zum Ende der Sommerferien aus der Stadtbibliothek Rotenburg entliehen und gelesen werden. Das begehrte „Julius-Diplom“ erhält dann, wer mindestens zwei Bücher gelesen und für andere Leser bewertet hat. Ab dem fünften gelesenen Buch gibt es dann sogar das begehrte „Vielleser-Diplom“.

Die Schülerinnen der Chorklasse 7c (im Bild mit Christine Braun), die gemeinsam mit ihrem Deutschlehrer Jonas Kruse den Ausführungen der Stadtbibliothekarin lauschten, sind echte Leseratten – einige haben in Gedanken zu Hause schon einen Bilderrahmen für das „Vielleser-Diplom“ freigeräumt.

Zu Gast am Ratsgymnasium Rotenburg: „Let’s Benz – Gestalte Deine Zukunft!“

Auch in diesem Jahr war unser Kooperationspartner, das Bremer Mercedes-Werk, mit einem Team aus der Ausbildungsabteilung des Autobauers zu Gast am Ratsgymnasium Rotenburg. Ausbildungsmeister Patrick Schmidt informierte mit seinem Team aus drei Auszubildenden im Rahmen eines Praxistages der regelmäßigen Berufs- und Studienorientierung der Schule den 11. Jahrgang über die Ausbildungs- und Studienplatzmöglichkeiten in Bremen und im Mercedes-Konzern. Hierzu hatten sie neben einem multimedialen Vortrag mit detaillierten Informationen vor allem auch persönliche Erfahrungen im Gepäck, die sie an die Anwesenden weitergeben konnten.

Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, sich im Rahmen der zweistündigen Veranstaltung in der Aula ausgiebig zu informieren und im Plenum Fragen zu stellen. Nach dem Ende des offiziellen Teils suchten Gäste und Schülerschaft auch noch bei einem zwanglosen Austausch den direkten Kontakt. Vielleicht hat der eine Schüler oder die andere Schülerin so noch nützliche und hilfreiche Informationen für die eigene zukünftige Karriere bekommen.

ERGEBNISSE: Junior-Europawahl 2019

Bis zum 26. Mai fand in Deutschland ebenso wie in den meisten Ländern der Europäischen Union die Europawahl statt. Im Rahmen der alle fünf Jahre stattfindenden Wahl werden die Abgeordneten des Europaparlamentes gewählt.

An der Juniorwahl begleitend zur Europawahl 2019 nahmen in diesem Jahr 2.760 Schulen teil, innerhalb Deutschlands, aber auch Deutsche Auslandsschulen – und die Europaschule Ratsgymnasium Rotenburg war selbstverständlich eine davon. Im Vorfeld wurde im Rahmen des Politikunterrichtes intensive Vorbereitungsarbeit geleistet. So wurden beispielsweise die Programme der verschiedenen antretenden Parteien durchleuchtet und miteinander verglichen, um den Schülerinnen und Schülern tiefere Einblicke in Pläne, Vorhaben und Forderungen der unterschiedlichen politischen Gruppierungen zu geben. So konnten sich alle eine eigene Meinung bilden, ehe es in die Wahlkabine ging.

In der Woche vom 20. bis zum 22. Mai haben die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10 und 11 dann ihre Stimme abgegeben, als Wahllokal fungierte die Bibliothek, die Wahlhelfer rekrutierten sich aus der Schülerschaft. Ebenso wie für die Wahlberechtigten am Sonntag galt auch für die Teilnehmenden am Ratsgymnasium: Ausweis und Wahlbenachrichtigung mitbringen, nur dann wurden die Stimmzettel ausgehändigt. Die versiegelte Urne wurde nach Abschluss der letzten Stimmabgabe sicher verschlossen, bis die Auszählung beginnt.

Die Ergebnisse der Juniorwahl am Ratsgymnasium bestätigen einen Trend, der auch in den realen Ergebnissen in Deutschland zu bemerken war: Klima-, Umwelt- und Tierschutzpolitik werden für die Wählerschaft immer gewichtigere Themen, die sich sehr deutlich im Wahlverhalten niederschlagen. Mit 91% war die Wahlbeteiligung noch mal höher als die auch in Europa gestiegene – Europa lebt, die Demokratie lebt!

Einige Eindrücke der Juniorwahl der Klasse 10Nw

Stadtradeln

Wie in den vergangenen Jahren auch nimmt das Ratsgymnasium auch im Jahr 2019 wieder am „Stadtradeln“ teil. Wir hoffen auf eine große Teilnehmerschar, die wieder so eine fantastische Kilometerzahl erradelt, wie im vergangenen Jahr.

Unter diesem Link können sich alle interessierten Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen sowie natürlich auch die Elternschaft für die Gruppe „Ratsgymnasium Rotenburg“ registrieren und mitradeln!

Unbedingt mitmachen.

„Es geht auch ohne Alkohol!“ – Alkoholprävention für Achtklässler am Ratsgymnasium

 „Rauschtrinken“? „Vorglühen“? „Keine gute Feier ohne Alkohol!“ – Besonders Jugendliche und junge Erwachsene werden häufig mit exzessivem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Dieser Umstand verdeutlicht, dass Jugendliche in unserer Gesellschaft einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol erlernen müssen. Die Schule ist ein idealer Ort, um sie zu erreichen und mit ihnen auch außerhalb des Elternhauses über Alkohol ins Gespräch zu kommen.

Kurz vor den Osterferien fand am Ratsgymnasium deshalb zum wiederholten Male der etablierte und bewährte Workshop „Tom und Lisa“ zum Thema Alkoholprävention statt. Angesprochen waren alle Achtklässler, die unter der Leitung von Maike Clüver und Jörn Gohde sowie Kai Paulsen und Anja Richter das Projekt durchgeführt haben. „Wir haben uns für den achten Jahrgang entschieden, weil die Jugendlichen in diesem Alter häufig das erste Mal bewusst mit Alkohol konfrontiert werden, gerade auch bei den bei dieser Altersgruppe anstehenden Konfirmationen. Dabei geht es nicht darum, den Schülern quasi mit erhobenem Zeigefinger den Alkohol zu verbieten, sondern ihnen in zwei aufeinander aufbauenden Einheiten von je drei Schulstunden verschiedene Aspekte im Umgang mit Alkohol bewusst zu machen und so einen vernünftigen Umgang mit Alkohol zu vermitteln,“ so die leitenden Lehrkräfte.

In dem von der Stiftung Villa Schöpflin, einem Zentrum für Suchtprävention, entwickelten Projekt-Workshop „Tom-und-Lisa“ erarbeiten die Jugendlichen im Rahmen eines Planspiels unter anderem die rechtlichen Grundlagen, die Auswirkungen und mögliche Folgen des Alkoholkonsums. Ab wann darf man welche Art von Alkohol trinken? Wie verändert Alkohol die Wahrnehmung? Kann man an Alkohol ersticken? Wann ist die Alkoholkonzentration im Blut am Höchsten? Wie verhalte ich mich richtig, wenn jemand zu viel Alkohol getrunken hat? Eine für die Lehrkräfte überraschende Beobachtung: „Erstaunlich war für uns zum Beispiel die Tatsache, dass die meisten Schüler davon ausgingen, dass bereits ca. 30-50% der Jugendlichen in ihrem Alter regelmäßig einmal pro Woche Alkohol trinken, obwohl dies laut bundesweiter Statistik tatsächlich nur bei etwa 6% der Fall ist und die überwiegende Mehrheit keinen bis selten Alkohol konsumiert.“

Die Schüler treten in dem Planspiel in Kleingruppen gegeneinander an, um möglichst viele Punkte in den einzelnen Spielrunden zu erreichen und am Ende des Workshops als beste Gruppe einen Preis zu bekommen. So geht es zum Beispiel darum, eine Feier ohne Alkohol zu planen und die besten Ideen für „Stimmungsmacher“ pantomimisch darzustellen. Die gelungenen Vorführungen der einzelnen Gruppen werden dann ebenso wie die Wissensfragen von den Schülern und einer Jury bewertet. Besonderen Spaß haben alle, wenn es darum geht, einen Rauschzustand mit Hilfe einer sogenannten Rauschbrille zu simulieren. Für die Schüler wird dabei schon das einfache Händeschütteln oder das Fangen eines Balls zu einer Herausforderung. Während manche Schüler meinen, dass der Zustand nicht besonders beeinträchtigend sei, fühlten sich andere in der eigenen Wahrnehmung stark eingeschränkt.

In einem Rollenspiel wurde das Verhalten im Ernstfall erprobt, was zu tun ist, wenn jemand aufgrund des übermäßigen Alkoholkonsums tatsächlich bewusstlos und hilflos am Boden liegt und warum es nicht ausreicht, einen betrunkenen Menschen allein und ohne Aufsicht seinen Rausch einfach ausschlafen zu lassen. „Mich hat überrascht, wie gefährlich Alkohol wirklich werden kann“, sagte ein Schüler nach dem Workshop.

Insgesamt haben die Workshops eine sachliche und kritische Reflexion der Schülerinnen und Schüler angeregt. „Es war gut, dass wir so viel selbst machen konnten,“ waren sich die Schülerinnen und Schüler am Ende des schulischen Teils einig. Zwischen den Modulen, die im Abstand von jeweils einer Woche stattfinden, haben die Schüler aber ergänzend die Aufgabe, ihre Eltern zum Thema Alkohol und Alkoholgenuß zu interviewen. Somit werden die Eltern in das Projekt einbezogen und eine themtische Auseinandersetzung innerhalb der Familie wird angeregt.

Vera Meyer spricht zur jüdischen Geschichte

„Ich will Menschen zusammenbringen“ – Vera Meyer spricht am Ratsgymnasium

Ihr Vater, Dr. Alfred Meyer, ein 1920 in Bielefeld geborener, später international renommierter Politikwissenschaftler, floh 1939 vor den Nationalsozialisten in die USA – er war jüdischen Glaubens. Auch ihre Mutter, Eva Apfel, konnte sich gemeinsam mit den Eltern 1936 noch dorthin in Sicherheit retten. Andere Familienangehörige, Großeltern, Tanten, Onkel, hatten weniger Glück, wurden verhaftet, verschleppt und ermordet.

Vera Meyer, deren Eltern sich im Exil kennen und lieben lernten, gehört zur ersten Generation der Nach-Shoa-Kinder, die zwar nicht mehr selbst unmittelbar verfolgt wurden, deren Leben aber durch die allgegenwärtigen physischen und psychischen Folgen, durch Verlust von Familie und Heimat, durch Erzählungen und berichtete Erinnerungen in ihrem gesamten Leben durch den Holocaust begleitet werden.

Umso glücklicher, dass Vera Meyer aus diesem Schatten treten und im Land der Täter auf deren Kinder und Enkel zugehen kann. „Ich will Menschen zusammenbringen, nicht trennen,“ sagt sie über sich selbst. Auch deshalb fand sie auf Einladung von Michael Amthor gerne den Weg nach Rotenburg. Nachdem Vera Meyer am Vorabend in der Cohn-Scheune über die Wurzeln ihrer Familie in Deutschland gesprochen hatte, suchte sie am nächsten Morgen ausgeruht das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums. In der Aula der Schule erzählte die freundliche, aufgeschlossene Bostonerin zunächst zwei 6. Klassen von der Jugend und Kindheit ihrer Eltern in Deutschland, davon wie sich das Land auch vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bereits zu verändern begann, von Flucht und Vertreibung. Beide Klassen hatten im Deutschunterricht den Roman „Und im Fenster der Himmel“ gelesen, der sich mit dem Schicksal jüdischer Kinder im Dritten Reich beschäftigt. Später nahm sie sich nochmals 90 Minuten Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern des 10. Jahrgangs über den Nationalsozialismus und dessen Bedeutung für Deutschland und die Verfolgten im Land zu sprechen. Immer wieder wies sie dabei auch auf den Verlust an Menschen und Kultur hin, den sich das Land mit der wachsenden Barbarei gegen eine Gruppe der eigenen Bevölkerung zufügte. Für die Anwesenden spannend waren die begleitenden Bilder aus dem Privatbesitz Vera Meyers, die den Namen und Erzählungen Gesichter verliehen, deutlich machten, dass hinter diesen Geschichten echte Menschenleben stehen.

So waren die Schülerinnen und Schüler durch den Vortrag sichtlich bewegt, gleichzeitig auch berührt von der offenen und freundlichen Art, mit der Vera Meyer so viele schmerzliche Erinnerungen und Geschichten mit ihnen teilte. Wer Vera Meyer kennt, ist hiervon indes weniger überrascht: „Die von den Nazis angestrebte Ausgrenzung des jüdischen Teils der Bevölkerung möchte ich wieder rückgängig machen. Die Wunden sollen also wieder geheilt werden,” beschreibt sie ihre Motivation. Und das, so Meyer, geht nur, wenn jeder Mensch als wichtig und wertvoll erachtet wird.

Zukunftstag 2019 am Ratsgymnasium

Bücher, Software, Flugzeuge – Ratsgymnasiasten erkunden die Berufswelt

Auffällig leer und ruhig war es am vergangenen Donnerstag im Ratsgymnasium Rotenburg – irgend etwas fehlte. Es war nicht nur der 12. Jahrgang, der in der Aula mit der ersten schriftlichen Abiturprüfung beschäftigt war und deshalb nur sporadisch durch die Schule lief. In den Pausen waren darüber hinaus nur sehr wenige spielende Kinder in der Pausenhalle oder im Außenbereich zu finden. Der Grund dafür war der im Rahmen eines Aktionsprogramms seit 2001 bundesweit stattfindende Zukunftstag.

Erstmals haben die gesamten Jahrgänge 5. und 6. Jahrgangs am Ratsgymnasium in diesem Jahr verpflichtend daran teilgenommen, aber auch in den anderen Jahrgangsstufen wollten etliche Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit nutzen, in die unterschiedlichsten Berufe hineinzuschnuppern. Dafür wurden teilweise sogar Wege bis nach Hamburg zu Airbus auf sich genommen. Mit großen Erwartungen und voller Vorfreude konnten sie die echte Berufswelt für einen Tag erkunden. Einige wählten dafür ihren Traumberuf, andere nahmen die Chance wahr, in für Schülerinnen und Schüler eher untypische Berufe Einblick zu nehmen.

So fanden sich zahlreiche  Zukunftstägler in unmittelbarer Nähe der Schule, bei Bürobedarf Hamelberg oder bei pds It-Systeme in der Gerberstraße. Der Schule am nächsten waren allerdings zwei besonders Buchinteressierte, die bei unserer Bibliothekskraft Doris Nickau eine Vorstellung von der Arbeit in einer der größten Schülerbibliotheken Niedersachsens gewinnen konnten.

Das Ratsgymnasium bedankt sich bei verschiedenen lokalen Unternehmen, Firmen und Institutionen, die sich die Zeit genommen haben, diesen Tag für die Zukunft der jungen Schülerinnen und Schüler erfolgreich mitzugestalten. Aber auch den Eltern, die Ihre Kinder bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen großartig unterstützt haben gebührt Dank.

Volleyballturnier Am Ratsgymnasium 2019

Volleyballturnier des 11. Jahrgangs mit Krimi-Hochspannung im Finale

Beim diesjährigen Volleyballturnier des 11. Jahrgangs in der Pestalozzihalle konnten die Schülerinnen und Schüler ihr im Unterricht erworbenes Können unter Wettkampfbedingungen erproben: In zwei Vorrunden-Gruppen spielten ingesamt acht Mannschaften jeweils zwei Sätze bis zum Stand von 15 Punkten aus.

Volleyballturnier Am Ratsgymnasium 2019 SiegerDie geschlechtergemischten Teams, angekündigt mit einfalls- und abwechslungsreichen Namen wie „Geschichten aus dem Paulaner Garten“ oder „187 Volleyballbande“, spielten im Verlauf des Turniers immer besseres Volleyball. Den Angriffsschlag vorbereiten, zum Block hochsteigen oder eine gezielte Angabe spielen – da schauten die Sportlehrer recht zufrieden zu. Besonders die Halbfinalspiele und die Platzierungsspiele boten allen Zuschauern eine Menge Spannung.

In einem echten Aufreger von Finale setze sich nach drei überaus hart umkämpften Sätzen das Team „Sicarios“ (Bild), was aus dem Spanischen als „Die Auftragskiller“ übersetzt werden kann, gegen das eisern dagegenhaltende Team „11L“ durch. Somit war bei den Siegern der Name Programm, alle Gegner hinter sich gelassen, Aufrag ausgeführt… Aber am Ende gaben sich dann eben doch alle die Hand.

(Text: P. Schwabe)

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