Kunst der besonderen Art – Besuch bei den Bildnerischen Werkstätten

Viele kunstinteressierte Schülerinnen und Schüler der Klassen 7B, 5M und 5D am Ratsgymnasium Rotenburg besuchten die diesjährige Jahresausstellung der Bildnerischen Werkstatt der Rotenburger Werke.

Im Angesicht der doch etwas überraschenden Fragestellung “Was ist der Unterschied zwischen einem Vergleich und einem Hund?” machten sie sehr genaue Kunstbeobachtungen und waren erstaunt von der Vielfalt, der Ausdauer und der Qualität der ausgestellten Arbeiten von Menschen mit Einschränkungen.

Die Anerkennung für die besonderen Fähigkeiten der Künstlerinnen und Künstler, die regelmäßig im Atelier arbeiten, war groß. Ragna Müller zeigte an ausgewählten Künstlern die Entwicklungen über längere Zeiträume auf, z.B. die unterschiedlichen Phasen im Werk von Wolfgang Steinbach, von dem die Bildernische Werkstatt ein großes Archiv besitzt.

Viele der vorhandenen Kunstwerke können von privater Seite auch ausgeliehen werden, sie werden aber auch für überregionale Ausstellungsbeteiligungen zur Verfügung gestellt. Mit spannenden Erkenntnissen und frischen Eindrucken bekamen die Schülerinnen und Schüler dann große Lust, selbst den Pinsel zu schwingen.

Ratsgymnasiasten zu Gast beim Landtag in Hannover

Die Klasse 9Nw des Ratsgymnasium Rotenburg besuchte im Rahmen des Unterrichts in Politik-Wirtschaft bei ihrem Fachlehrer André Artinger den umgebauten Landtag in Hannover. Der Landtag hatte die Schülerinnen und Schüler zu dem Besuch eingeladen und die Reisekosten übernommen. So konnten Politik und Demokratie hautnah erlebt und eine laufende Plenarsitzung aus nächster Nähe verfolgt werden.

Im Anschluss an die parlamentarische Debatte stellten sich die Politikerinnen Dörte Liebtruth von der SPD, Eva Viehoff von den Grünen und die beiden Politiker Jan-Christoph Oetjen von der FDP und Eike Holsten von der CDU den interessierten und kritischen Fragen der Schülerinnen und Schüler. Unter anderem zu Themen wie Bildungspolitik, den Zugang zu schnellem Internet und den weiteren Ausbau des Breitbandnetzes in Niedersachsen gab es eine Menge, dass die Schülerinnen und Schüler von ihren Landtagsabgeordneten wissen wollten. Aber auch andere Belange wie die Zukunft der Bildung im Land wurden kritisch beleuchtet und die Vertreter der politischen Parteien dazu befragt.

Sowohl für die Klasse 9Nw als auch für André Artinger war der Besuch nach eigenem Bekunden eine tolle Erfahrung, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Über den Wolken – Ratsgymnasiasten fahren Ski!

26 wintersportbegeisterte Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs am Ratsgymnasium verbrachten eine unvergessliche Woche in Europas höchsten Skigebiet in Val Thorens in den französischen Alpen. Bereits seit 20 Jahren können die Ratsgymnasiasten den Kurs „Alpiner Skilauf“ als benoteten Sportkurs mit in die Abiturwertung einbringen. Um auf die technischen und konditionellen Anforderungen bestens vorbereitet zu sein, beginnt jeweils nach den Sommerferien in besonderen Kursen ein spezielles und genau auf die Bedürfnisse abgestimmtes Fitnessprogramm.

Auf den Skipisten werden dann im Winter auf unterschiedlichen Niveaustufen vom Könner bis zum Anfänger sechs Stunden Unterricht pro Tag abgehalten. Mit Engagement und Lernbereitschaft haben die Ratsgymnasiasten auch in diesem Jahr wieder das Skifahren entweder neu erlernt oder ihre Fähigkeiten weiter optimiert. Am Ende des sechstägigen Skikurses stand eine praktische Prüfung auf dem Programm, bei der die Teilnehmer ihre gelernten Fertigkeiten unter den kritischen Augen der begleitenden Sportlehrkräfte Michael Plötz und André Artinger unter Beweis stellen mussten.

Die Unterbringung erfolgte in einem Appartement Hotel, so dass die Schülerinnen und Schüler selbstständig einen Speiseplan erstellen, ihre Einkäufe tätigen und die Speisen zubereiten mussten.

Voll gepumpt mit frischer Luft, neuen Erfahrungen und tollen Erlebnissen kehrten alle Teilnehmer zufrieden nach Hause zurück und weil es so schön war, wird die nächste Fahrt für das Jahr 2019 bereits geplant.

Stillleben mit drei L – Besuch der Kunsthalle Bremen

Bei bester Laune verließen die Schülerinnen und Schüler des Kunstkurses 11ku2 am Freitag die Kunsthalle in Bremen – und das nicht, weil Wochenende und Weihnachtsmarkt auf sie warteten. Vielmehr lag ein spannender Morgen in den Ausstellungsräumen und im künstlerischen Atelier hinter ihnen.

Pieter Claesz, Paula Modersohn-Becker, Juan Gris waren nur einige der Namen, die im Laufe der Führung zum Thema „Stillleben“ fielen. Hierbei zeigte sich die Kursteilnehmer gut informiert und interessiert. Aufgrund der frühen Morgenstunde war die Kunsthalle noch leer, was viel Platz und Ruhe bot, sich mit dem Gang durch die Entwicklungsgeschichte des Genres zu befassen.

Die anschließende Arbeit im Atelier war zwar zeitlich etwas knapp bemessen, aber hier zeigten alle nochmal so richtig, was künstlerisch in ihnen steckt. Bei leider etwas beschränkter Materialwahl und unter dem Druck der unerbittlich tickenden Uhr entstanden bei dennoch gelöster Arbeitsatmosphäre spannende Auseinandersetzungen mit den gerade gesehenen Werken.

Dementsprechend zufrieden standen die fünfzehn Schülerinnen und Schüler mit ihrem Kunsterzieher Niels ten Brink am Ende vor den Türen der Kunsthalle – allerdings mit dem festen Vorsatz, sehr bald wiederzukommen, um noch ein wenig mehr Kunst zu schmökern…

Ehrung durch PAD und Kultusministerium: „Baut Brücken!“

Im Rahmen einer von Schulleiterin Iris Rehder eröffneten Feierstunde am Ratsgymnasium wurde heute das Projekt „Frida trifft Paula“ mit einer Urkunde des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) und des Kultusministeriums Niedersachsen ausgezeichnet. Zuvor war die interdisziplinäre und internationale Auseinandersetzung mit der mexikanischen Malerin Frida Kahlo und der norddeutschen Künstlerin Paula Modersohn-Becker bereits bundesweites „Projekt des Monats“ beim PAD gewesen. Durchgeführt wurde es im Zuge des Besuches der Rotenburger Austauschschüler am Colegio Alemán Alexander Humboldt in Mexiko-Stadt.

Nach einer höchst gelungenen musikalischen Einstimmung mit Kinderliedern in spanischer Sprache, vorgetragen von der Chorklasse 6m unter der Leitung von Astrid Mujica Alvarado, wurde es feierlich.

Ministerialrätin Christel Schröder war extra aus Hannover angereist, um persönlich die Urkunde zu überreichen (Bild links). Zunächst einmal berichteten aber Wiebke Hermsteiner und Aaron Kruse aus Schülersicht über die Erfahrungen, die sie im Rahmen des Mexiko-Austausches mit den Menschen und der Kultur vor Ort gemacht haben, aber auch von der künstlerischen Arbeit im Projekt (Bild rechts). Einen bleibenden Eindruck hat bei beiden die Herzlichkeit der Gastfamilien hinterlassen, aber auch die Erkenntnis, wie privilegiert man in Deutschland mit staatlichem Bildungssystem und Sicherheit im Alltag lebt.

Die kommissarische Fachobfrau des Fachbereichs Spanisch, Ulrike Lützen, begrüßte die Anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Mexiko-Austausches und bedankte sich im Namen der Fachgruppe für die Ehrung. Besonders verwies sie hierbei auf die erkrankte Frauke Brieger, die seit Beginn des Austausches im Jahr 2013 federführend für jede Fahrt ein neues, vom PAD für förderungswürdig erachtetes Projekt entwickelt hat. Dank, so Lützen, gebühre aber auch Sabine Neugebauer, die als Kunsterzieherin die Arbeit in Rotenburg maßgeblich begleitet habe.

Der anschließende Film mit Aufnahmen und geschnitten von Ignacio Mujica Alvarado zeigte in eindrucksvollen Bildern, welche Vielfalt an Erfahrungen die Fahrt den Schülerinnen und Schülern ermöglichte. Neben dem Besuch in Frida Kahlos Wohnhaus, dem „Casa Azul“ in Coyoacán, wurden die Überreste aztekischer Kultur und Architektur in Teotihuacán besucht, aber auch kunsthandwerkliche Betriebe wie eine Fliesenwerkstatt oder eine Glasschleiferei. Herzstück des Filmes aber war die Dokumentation der gemeinsamen künstlerischen Arbeit der Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums mit ihren Austauschpartnern an der Deutschen Schule in Mexiko-Stadt.

So dankte Ministerialrätin Christel Schröder dann auch herzlich allen Beteiligten für das besondere Engagement und gratulierte persönlich und im Namen des Kultusministeriums zur Ehrung: „Wir sind stolz, dass diese Auszeichnung nach Niedersachsen geht!“ Sie betonte, wie ungewöhnlich zunächst einmal ein Austausch zwischen einem Colegio in der Metropole Mexiko-Stadt und einem Gymnasium in einer niedersächsischen Kreisstadt anmute – betrachte man aber die mannigfaltigen internationalen Aktivitäten des Ratsgymnasiums, so lege sich die Überraschung recht schnell.

Es sei beeindruckend, wie die Schülerinnen und Schüler sich den Anforderungen einer solchen Begegnung gestellt hätten, für Schröder werfe dies die Frage auf wie ist es wohl sei, aus dem beschaulichen Rotenburg nach Mexiko-Stadt zu kommen. Gerade deshalb danke sie aber den Ratsgymnasiasten dafür, sich so einer Herausforderung zu stellen. Sie täten dies ganz im Sinne der die Auszeichnung unterstützenden Initiative „Schulen – Partner der Zukunft“, die für ein gutes Miteinander der Völker und Kulturen eintrete, indem man Gemeinsamkeiten entdecke, anstatt Unterschiede zu pflegen. Das Eintreten für Offenheit und Toleranz sei Auftrag an eine neue Generation. Christel Schröders abschließender Appell an die Schülerinnen und Schüler war dann auch: „Baut Brücken!“


Die Schüleraustauschbegegnung wird aus Mitteln der Initiative “Schulen: Partner der Zukunft” (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt

Schüleraustausch 2017 nach Wegorzewo

Am 26.05.2017 war es endlich soweit: Die Fahrt, auf die alle teilnehmenden Austauschschüler und die begleitenden Lehrkräfte des Ratsgymnasiums, Metta Lorenzen-Mahnken und Eckhard Teichgräber, über ein Jahr gewartet hatten, begann. Der erste Zug aus der Heimat fuhr um 5:29 Uhr von Rotenburg ab und eine anstrengende 15 stündige Reise startete. Die lange Fahrt verlief ohne größere Ereignisse, lediglich ein paar polnische Kühe mussten von unseren Gleisen vertrieben werden.

Irgendwann wuchs die Anspannung jedoch, da wir uns Gizycko näherten und dort die ersten Seen zu Gesicht bekamen. Als der Zug endlich hielt, wurden wir nicht nur von zahlreichen Mücken begrüßt, sondern auch von unseren polnischen Austauschschülern, die mit ihren Lehrern zu unserem Empfang nach Gizycko gekommen waren.

Nach einer ersten Begrüßung ging es weiter mit dem Bus zum Lyzeum, der Austauschschule in Wegorzewo, wo die übrigen Austauschschüler auf uns warteten. Es bot sich ein fantastisches Bild, da sich alle Austauschpaare mit einem Strahlen in die Arme fielen. Immerhin war ja seit dem Kennenlernen in Rotenburg bereits ein Jahr vergangen, in dem man sich nicht gesehen hatte.

Die große Gruppe löste sich schnell auf und alle machten sich auf den Weg in ihre Gastfamilien. Dort wurde man, wie die gesamte nächste Woche immer wieder spürbar, mit ausreichend Essbarem versorgt. Als sich die erste Aufregung gelegt und man sich an das neue Umfeld gewöhnt hatte, war für die meisten das Bett die allergrößte Wohltat.

Der darauffolgende erste Tag vor Ort war ein Tag in den Familien. Es wurde Kanu gefahren, gesegelt oder einfach nur entspannt. Am nächsten Tag traf sich dann die gesamte Gruppe in der Schulküche, wo alle zusammen polnische Pierogi zubereiteten und aßen. Als Nachtisch gab es dann noch Torte, da wir zwei Geburtstage zu feiern hatten. Es war also ein ganz und gar gelungenes Mittagessen. Nach dieser Stärkung erhielten wir eine Führung durch die Stadt bei schönem Sonnenschein. Schnell war jedoch auch dieser Tag schon wieder zu Ende und alle machten sich wieder auf den Weg nach Hause in die Familien, denn am nächsten Tag stand Unterricht in der Schule auf dem Terminplan. Viele Schüler besuchten den Deutschunterricht, aber auch Klassen in Chemie und Mathematik. Nacheiner Begrüßung durch den Bürgermeister ging es weiter in Richtung Goldap nahe der russischen Grenze. Später am Tag bekamen wir dann noch eine Safaritour durch einen Wildtierpark.

Am nächsten Tag besichtigten wir die „Wolfsschanze“ (Bild oben), das ehemalige Hauptquartier Hitlers an der Ostfront. Weitere Stationen waren die Stadt Ketrzyn mit der katholischen Kirche Heilige Linde, in der wir uns ein Orgelkonzert anhörten.

Am Mittwoch ging es dann nach Gizycko. Dort waren wir alle zusammen bowlen und uns die Stadt anschauen. Am Donnerstag war es bereits wieder so weit, dass wir uns von den Gasteltern und Geschwistern verabschieden mussten. An diesem Tag war in Polen Kindertag, somit wurden wir mit ausreichend Süßem für die Rückreise ausgestattet. Mit dem Bus ging es los in Richtung Stutthof. Dort bekamen wir eine Führung über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Ein emotionaler Moment.

Der Kontrast hierzu war für uns recht stark: Wir übernachteten auf einem Platz mit vielen kleineren Holzhütten, in denen jeweils bis vier Personen schlafen konnten. Wir hatten ein Volleyballfeld, das gerne genutzt wurde und haben abends noch ein Lagerfeuer gemacht. Allerdings konnten wir nicht allzu lange diese schöne entspannte Atmosphäre im Camp genießen, weil es am nächsten Morgen bereits sehr früh weiter nach Gdansk, dem ehemaligen Danzig, ging.

Dort setzten wir uns mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges auseinander und besichtigten die Westerplatte, den Ort, an dem durch das Schulschiff Schleswig-Holstein am 1. September 1939 die ersten Schüsse des Krieges abgegeben wurden (Bild rechts). Nach diesem Geschichtseinschub ging es noch in die Danziger Altstadt, wo wir Freizeit hatten. Die Nacht verbrachten wir in einem Hostel, das wir allerdings auch schon wieder sehr schnell verlassen mussten, da wir am nächsten Morgen bereits sehr früh in den Zug nach Hause steigen mussten. Schweren Herzens war es dann also so weit. Die aufregende Woche war viel zu schnell zu Ende gegangen und wir alle wollten viel lieber noch länger dortbleiben. Aber irgendwann geht eben auch die schönste Zeit zu Ende…

DVDs zur Oxford-Fahrt: Film-AG des Ratsgymnasiums überrascht Mitschüler

Da staunten die 50 Schülerinnen und Schüler, die im vergangenen September im Rahmen der Englandfahrt des Ratsgymnasiums Rotenburg nach Oxford/England gefahren waren nicht schlecht: Die Teilnehmer der Film-AG der Schule überreichten ihnen die in Kleinauflage hergestellten DVD-Boxen mit dem frisch geschnittenen Meisterwerk.

Der Arbeitsaufwand bis hin zum fertigen Produkt war erheblich: mehr als 120 Stunden ihrer Freizeit investierten Franka Pohl, Tobias Postler und Anastasia Trippel in den Film. Ein großer Teil der Arbeit entfiel dabei zunächst einmal auf das Sichten und Sortieren des von Schülern und Lehrern während der Fahrt gefilmten Material. „Wir ordneten die Clips zunächst einmal farbig nach Themen, um eine bessere Übersicht zu haben, ehe wir sie verschiedenen Sequenzordnern für die einzelnen Tage zuweisen konnten“, erläutert Anastasia die komplizierte Vorarbeit. In mehreren Film- und Tonspuren wurden dann für eine Rohfassung des Schnitts Musik und Bild aufeinander abgestimmt und gegebenenfalls weniger relevanter Inhalt wieder entfernt.

Erst an dieser Stelle kam der Leiter der AG, Herr Jochen Baecker, zum ersten Mal ins Spiel – er gab aber fast sofort grünes Licht für die DVD-Produktion. Lediglich kleinere Änderungen mussten eingearbeitet werden und ein Menü für die Kapitelanwahl erstellt werden, ehe die Vervielfältigung durch eine externe Firma erfolgen konnte. Diese bedruckte die DVD dann auch gleich und versah sie mit dem passenden Cover (Bild).

Der Film wurde dann auch mit dementsprechender Begeisterung in Empfang genommen, erhielten die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise doch eine tolle Erinnerung an eine rundum gelungene Fahrt.

Frida trifft Paula – Kunstprojekt in Mexiko

Zum Gegenbesuch nach Mexiko aufgemacht haben sich 25 Schüler des Ratsgymnasiums, nachdem die mexikanischen Freunde im Juni 2016 für zwei Wochen in Rotenburg weilten. Vom 20. Januar bis zum 3. Februar haben die Schüler aus Rotenburg, begleitet von ihren Lehrern Frauke Brieger und Ignacio Mujica, zwei spannende und lehrreiche Wochen in einer der größten Städte der Welt verbracht.

Neben dem Unterrichtsbesuch an der Deutschen Schule Alexander von Humboldt, einer der renommiertesten Auslandsschulen in Mexiko, die erst vor einiger Zeit ihr 120-jähriges Bestehen gefeiert hat, standen vielfältige Ausflüge in- und außerhalb von Mexiko-Stadt auf dem Programm.

Grafisches Reisetagebuch einer Schülerin

Die Besucher aus Rotenburg waren beeindruckt von der Pyramidenanlage von Teotihuacán, genossen bei schönstem Wetter und strahlend blauem Himmel eine Stadtrundfahrt durch die Megalopolis, deren Ursprünge zurückgehen auf die in einem See errichtete Haupstadt der Azteken, Tenochtitlán, auf deren Trümmern die spanischen Eroberer schließlich ihre kolonialen Bauten errichteten.

Geschichte, wohin man schaut und ein Nationalgefühl, dass sich z.B. in riesigen mexikanischen Fahnen ausdrückt. So wurden bei der offiziellen Begrüßung der Rotenburger Gäste in der deutschen Schule ganz selbstverständlich die Fahnen beider Länder gehisst und die Nationalhymnen gesungen. Für die Ratsgymnasiasten eine etwas ungewohnte Ehre.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten vor Ort stand aber die Kunst. Der Austausch zwischen dem Ratsgymnasium und der deutschen Schule, der alle zwei Jahre im Wechsel mit dem St. Viti-Gymnasium in Zeven stattfindet, wird finanziell gefördert vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) in Bonn unter der Bedingung, dass beide Seiten an einem thematischen Projekt arbeiten. Nachdem die deutschen und mexikanischen Schüler sich im Juni letzten Jahres bereits intensiv mit den Worpsweder Malern und vor allem Paula Modersohn-Becker beschäftigt hatten, stand nun die berühmte mexikanische Malerin Frida Kahlo im Zentrum der Arbeit. Deren ehemaliges Wohnhaus in Coyoacán, mittlerweile ein Museum, wurde natürlich gemeinsam mit den Mexikanern besucht und der wunderschöne Garten im Innenhof des Hauses bewundert. Diego Rivera, der berühmte mexikanische Maler und Ehemann Fridas hat übrigens zu seiner Zeit der Künstlerkolonie in Worpswede einen Besuch abgestattet. „El mundo es un pañuelo”, wie es auf Spanisch heißt, “Die Welt ist ein Taschentuch“.

Mexikanische und deutsche Schüler vor ihren Werken

Auf den auf die Azteken zurückgehenden Kanäle mit den „chinampas“, künstlich angelegten Inseln, begaben sich die Schüler im Anschluss an den Besuch im Frida-Kahlo-Museum auf eine Tour in farbenprächtigen kleinen Booten, den „trajineras“ und staunten über das Gewimmel auf dem Wasser. Von diversen Essensangeboten über indigenes Kunsthandwerk und sogar den berühmten „mariachis“, mexikanischen Musikgruppen, konnte man auf den Kanälen so gut wie alles erstehen. Die Boote der feilbietenden Händler machten einfach an unseren Booten fest, und schon konnte man seinen Hunger und Durst stillen.

Das Kunstprojekt mündete schließlich in einer gemeinsamen Arbeit angeleitet von den mexikanischen Kunstkollegen unter dem Motto „Frida trifft Paula“. Die von den Ratsgymnasiasten angefertigten Ausschnitte von Bildern Paulas zeigen, dass sie sich von der unglaublichen Farbigkeit Mexikos haben anstecken lassen.

Auf Fahrten durch das Land haben die Jugendlichen aber auch die Schattenseiten dieses kulturell so reichen Landes zumindest aus dem Reisebus sehen können und haben dankbar erkannt, dass sie in einem Land leben, in dem es diese ausgeprägten sozialen Unterschiede nicht gibt.

Was die Schüler aber am meisten beeindruckt hat, war die übergroße Herzlichkeit und Gastfreundschaft ihrer Gastfamilien und Gastgeschwister. Viele sind sich sicher: „Das war nicht das letzte Mal, dass ich in Mexiko war“. Am Ende der Reise hörte man dann aus vielen Mündern der Gastgeber „Mi casa es tu casa“, „Mein Haus ist dein Haus“.


Die Schüleraustauschbegegnung wird aus Mitteln der Initiative “Schulen: Partner der Zukunft” (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Fachexkursion der Oberstufenlateiner des Ratsgymnasiums

Getreu dem Motto „Latein am Ratsgymnasium ist lebendig“ machten sich die Lateinkurse der Oberstufe unter der Leitung von Sigrid Baden-Schirmer und Susanne Rohde auf zu ihrer alljährlichen Fachexkursion.

Diesmal führte der Weg ins Archäologische Institut der Universität in Göttingen. Dort bot eine interessante und spannende Führung durch die Sammlung von Gipsabgüssen – eine der größten ihrer Art in der Welt – eine anschauliche Einführung in die römische Plastik sowie einen Durchgang durch die griechische Kunst von der Archaik bis hin zum Hellenismus.

Die Schülerinnen und Schüler entdeckten etliche Werke wieder, die ihnen bereits aus den Lehrwerken und dem Unterricht bekannt waren und erfuhren, dass gerade antike Textquellen zur Identifikation von Darstellungen und Künstlern herangezogen werden.

Nach diesem erweiterten Lateinunterricht am außerschulischen Lernort tauchten die Ratsgymnasiasten gemeinsam mit ihren Lehrerinnen bei einem Mittagessen in der Zentralmensa in das Göttinger Studentenleben ein. Ein abschließender Bummel über den Göttinger Weihnachtsmarkt rundete diese vorweihnachtliche Exkursion ab.

Mit vielen neuen Eindrücken ging es zurück nach Rotenburg – auch in der Erwartung, im kommenden Jahr an anderer Stätte neue Kenntnisse zu erwerben.

In guter Tradition: Gäste aus Polen am Ratsgymnasium Rotenburg

Seit Freitagabend sind sie in Rotenburg, heute wurden sie ganz offiziell am Ratsgymnasium begrüßt: 14 Schülerinnen und Schüler und ihre beiden Lehrerinnen aus dem polnischen Wegorzewo, ehemals Angerburg in Ostpreußen, besuchen für eine Woche das Ratsgymnasium. Auch mit diesem Austausch wird, ebenso wie mit den anderen internationalen Fahrten der Schule nach Frankreich, Ungarn, Mexiko und England, der weltoffene Geist der Schule gelebt und weitergeführt.

Die polnischen Jugendlichen haben bereits ein Wochenende in ihren Gastfamilien verlebt, Am Sonntag stand dann ein gemeinsamer Ausflug aller Austauschteilnehmer nach Soltau auf dem Zettel. Heute nun wurden die Gäste von der Schülerschaft und Schulleiterin Iris Rehder im Rahmen einer kleinen Feier am Ratsgymnasium willkommen geheißen. Eckhard Teichgräber, der als Lehrer den Austausch schon seit vielen Jahren begeistert organisiert und begleitet, hat mit seiner Kollegin Sabine Neugebauer ein spannendes Programm auf die Beine gestellt: Neben historisch bildenden Terminen wie einer Fahrt in das Ostpreußenmuseum nach Lüneburg sowie einem Besuch der Cohnscheune in Rotenburg stehen auch etwas leichtere Ausflüge nach Bremen und Hamburg auf dem Programm – Hafenrundfahrt und Stadtführung inclusive und Shopping nicht ausgeschlossen. Zwischen diesen Terminen und dem Abschluss des diesjährigen Austausches bei einer gemeinsamen Fahrt nach Berlin am Freitag steht für die polnischen Gäste und ihre deutschen Austauschpartner am Mittwoch mit einem Besuch im Kreishaus bei Landrat Luttmann noch ein hoher Besuch an.

error: Die Inhalte dieser Seite sind geschützt und können nicht gespeichert werden.