“Au revoir, Loïsse!” – französische Austauschschülerin verabschiedet

Genau am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, hat die Klasse 10PF gemeinsam mit ihrer Französisch-Lehrerin Frauke Brieger die Gastschülerin Loïsse Babin mit Geschenken, kleinen Reden auf Französisch und Deutsch und einem französischen Buffet verabschiedet. Die Mitschüler betonten in ihren Abschiedsworten, dass sie die Französin nur sehr ungern wieder in die Heimat zurückkehren ließen und wie sehr diese in den letzten Wochen ihre Deutschkenntnisse verbessert habe.

Die Französisch-Fachgruppe am Ratsgymnasium war glücklich, den Lerngruppen eine „waschechte Französin” vorstellen zu können, die den Schülerinnen und Schülern von ihrem Leben in Caen in der Normandie berichtete – und dabei mit ihrem Akzent und ihrer freundlichen Art in der norddeutschen Tiefebene erfolgreich ihren französischen Charme versprühte.

Loïsse verlässt das Ratsgymnasium nach einem dreimonatigen Austausch, der durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) organisiert wurde, das französischen und deutschen Schülern unkompliziert und kostengünstig einen Aufenthalt im jeweiligen Nachbarland ermöglicht.

Im neuen Schuljahr wird Loïsses Austauschpartnerin Merle Damerow ihrerseits im Rahmen des Brigitte-Sauzay-Programms für drei Monate nach Frankreich reisen. Das deutsch-französische Tandem hat sich bereits in Rotenburg bestens verstanden und freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen in der Normandie. Da könnte man doch glatt Lust verspüren, es den beiden gleich zu tun…

Wir wünschen Loïsse und Merle alles Gute und “Bonne chance!”

Text und Fotos: Frauke Brieger

INTERESSE?

Selbst mal Frankreich kennenlernen?

Austauschprogramm 2022 : Jahrgänge 10/11

Kontakt: Frau Rößler

Gastschüler aus Alaska verabschiedet

Annika Linne, Schülerin der 10Pf, stellt in diesem Text Axton Siekmann aus den USA vor, der trotz der nicht ganz einfachen Begleitumstände das Ratsgymnasium als Gastschüler besucht hat. Axton hat am 21. Juni die Rückreise in die USA angetreten. Zuvor wurde er aber selbstverständlich noch gebührend von seinen Mitschülern und Freunden verabschiedet.

Wir haben zur Zeit einen Gastschüler aus Alaska in unserer Klasse, der 10Pf. Axton wird noch bis zum 21.06. unsere Schule besuchen. Seine Schwester ist zurzeit ebenfalls in Rotenburg, geht jedoch nicht auf unsere Schule, sondern auf die IGS.

Da seine Mutter Deutsche ist, ist er zweisprachig aufgewachsen und hat eine Oma hier in Rotenburg. Axton ist jetzt hier, weil er sein Deutsch noch etwas verbessern möchte. Er überlegt sogar in Deutschland zu studieren. In seiner Freizeit spielt Axton Tennis und geht gerne Laufen. Außerdem interessiert er sich für Geschichte und Mathematik.

In unser Englischstunde am Montag, dem 7. Juni, hat Axton eine Präsentation über seine Heimat Alaska gehalten – natürlich auf Englisch. Diese wird er auch noch in manchen anderen Klassen vorstellen. Er hat uns erzählt, dass er zwar in Pennsylvania geboren wurde, jedoch bereits im Kleinkindalter mit seinen Eltern nach Alaska gezogen ist.

Es war für uns sehr spannend zu hören, wie sehr sich das Leben in Alaska von unserem unterscheidet… Alaska ist nämlich deutlich dünner besiedelt als Deutschland. Dadurch sind dort wesentlich längere Wege zurückzulegen. Besonders interessant ist, dass man in seiner Heimatstadt Fairbanks sogar die Nordlichter beobachten kann. Ein etwas lustiger Fakt ist, dass Alaskas Hauptstadt Juneau die einzige Hauptstadt eines amerikanischen Bundeststaats ist, die keine Straßenanbindung hat. Sie ist ausschließlich mit dem Flugzeug oder Schiff zu erreichen.

 

Auszeichnung für unseren Austausch mit Mexiko!

Wie so Vieles liegt auch gerade der Austausch des Ratsgymnasiums mit Mexiko auf Eis. Ohne Corona wären die Zevener Kollegen vom St.-Viti-Gymnasium in diesem Jahr an der Reihe, ihre Koffer für Mexiko zu packen, und am Ratsgymnasium wäre die Spanisch-Fachschaft dabei, das nächste Austausch-Projekt mit austauschbegeisterten Schülern vorzubereiten…

Umso mehr freuen wir am Ratsgymnasium uns zusammen mit der Spanisch-Fachgruppe um Frauke Brieger über eine Auszeichnung, die unsere Schule gemeinsam mit der Partnerschule, dem  Colegio Alemán Alexander von Humboldt in Mexiko-Stadt, vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) kürzlich erhalten hat. Gerechnet hatten die Beteiligten mit der Prämierung eigentlich nicht, da schon das vorherige Kunstprojekt, „Frida trifft Paula“, als Projekt des Monats prämiert worden war. Damit geht zum zweiten Mal in Folge eine Auszeichnung an das Ratsgymnasium.

Im vergangenen Jahr: Der Totenaltar in der Pausenhalle.

Für die mit Mitteln des Auswärtigen Amtes großzügig geförderte Projektarbeit „Fiesta auf dem Friedhof“, die beim letzten Besuch der mexikanischen Freunde in einen farbenprächtigen mexikanischen Totenaltar in der Pausenhalle mündete, wurden die beiden Schulen für ihre „herausragende Projektarbeit und ihr außerordentliches Engagement zur Förderung von Schulpartnerschaften“,  wie es in einem Schreiben des PAD heißt, ausgezeichnet.

Die Schüler beschäftigten sich im Rahmen des Projekts mit dem sehr unterschiedlichen Umgang mit dem Thema Tod in Deutschland und Mexiko. Die deutschen Jugendlichen waren vor allem von der anderen Sichtweise ihrer mexikanischen Austauschpartner beeindruckt. Sie konnten bei diesem Perspektivwechsel vieles lernen und darin auch Unterstützung für den eigenen Umgang mit Verlust und Trauer finden.

Neben der Verleihung einer Urkunde freuen sich die Beteiligten auch über ein Preisgeld, das die Austauschkasse füllt und hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt werden kann.

Text: Frauke Brieger

Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

„Eigentlich…“: Ratsgymnasium und Kooperationspartner in den Startlöchern für Erasmus+

Eigentlich, ja… eigentlich hätte das Programm Erasmus+ an der Europaschule Ratsgymnasium Rotenburg schon zu den ersten persönlichen Begegnungen geführt:

von links nach rechts: Tabea Bruns, Verantwortliche für die Sammlung der Bildnerischen Werkstatt, Ragna Müller, Stellvertretende Leiterin und tätig in der Bewohnerarbeit, Susanne Rohde, Europakoordinatorin des Ratsgymnasiums, und immer dabei: Hund Meeka

Eigentlich hätten die Europakoordinatorin Susanne Rohde und ihre Kollegen bereits im November die Kolleginnen der Partnerschule aus Lissabon am Ratsgymnasium empfangen wollen, um konkret gemeinsam Arbeits- und Evaluationsmaterialien für das gemeinsam ausgeheckte Projekt „Inklusion und Integration – Bereicherung durch Vielfalt“ erstellen zu können.

Eigentlich wäre in diesem Zusammenhang die Bildnerische Werkstatt der Rotenburger Werke gemeinsam aufgesucht worden, um den geplanten Workshop als Kooperationserfahrung von Menschen mit und ohne Behinderung im Detail vorzubereiten…

Nun ja, im Zeichen von Corona ist alles notgedrungen anders. Dennoch ließ es sich die Projektinitiatorin Susanne Rohde nicht nehmen, mit Ragna Müller als stellvertretender Leiterin der Bildnerischen Werkstatt und ihrer Mitarbeiterin Tabea Bruns die Freude darüber zu teilen, dass die Europäische Union ihr Vorhaben würdigt und daher finanziell großzügig unterstützt. Deshalb ist dem Ratsgymnasium dann auch ein entsprechendes Schild als Qualitätssiegel für diese auf Erasmus+ aufbauende Schulbildung zugegangen, das noch im Gebäude seinen Platz finden wird.

Eigentlich ist das Projekt auf zwei Jahre angelegt, in denen Jugendliche aus Lissabon und Rotenburg dreimal persönlich zueinander finden sollen: Zunächst einmal im Rahmen des Kunstprojektes in Kooperation mit den Rotenburger Werken, danach in Lissabon, wo weitere Kunstprojekte im Rahmen der Integrationsarbeit mit afrikanischen Jugendlichen durchgeführt werden. Als gemeinsame Abschlussfahrt ist ein letztes Treffen in Den Haag geplant. Der Besuch des Internationalen Gerichtshofes rundet die Beschäftigung mit den Grundrechten auch von Minderheiten ab.

Zwischen diesen persönlichen Treffen werden die Schulen dauerhaft im digitalen Austausch stehen – eine Arbeitsweise, die in Corona-Zeiten mehr und mehr nicht nur den schulischen Alltag bestimmt. Entsprechend vertraut sind die beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie Ihre Lehrkräfte bereits mit diesen Kanälen und nutzen die Zeit, sich aktuell einander und die eigene Umgebung virtuell vorzustellen.

Und eigentlich, so hoffen alle am Projekt Beteiligten, geht es nach all der geleisteten Vorarbeit noch 2021 wirklich los…

Weitere Informationen zu Erasmus+
Weitere Informationen zur Europaschule RGR
Weitere Informationen zur Kooperation mit den Werken

„Stimmt“ und „Ohrwurm“ – Vokabeln, die Madeleine begeistert haben

Am 5. Oktober betritt Madeleine Stoclet aus Paris zum letzten Mal das Ratsgymnasium, das sie seit Schuljahresbeginn besucht hat. Ihre Austauschpartnerin Alina Friedrichsen aus dem 9. Jahrgang fiebert ihrem eigenen Aufenthalt in Paris vom 31. Oktober bis zu den Weihnachtsferien entgegen.

Dieser Abschied bietet Gelegenheit, im Gespräch mit der Europakoordinatorin Susanne Rohde, die selbst seit Studienzeiten in der deutsch-französischen Zusammenarbeit engagiert ist, ein Evaluations- bzw. Vorbereitungsgespräch mit den beiden zu führen:

Fazit: Einhellig betonen beide, dass sie schon jetzt nach der „1. Halbzeit“ sprachlich enorm von ihrem gemeinsamen Austauschprojekt profitiert hätten. Madeleine begeistert sich vor allem für das deutsche „Stimmt!“, das so vielseitig und praktisch sei, und liebt den bildlichen Ausdruck „Ohrwurm“. Habe sie zunächst nur wenig im Unterrichtsgeschehen verstanden, so könne sie inzwischen in vielen Fächern gut folgen – und sich auch äußern. Auch Alina hat bereits in Deutschland vor allem umgangssprachliche Wendungen im Französischen bei ihrem Gast erfragt.

Zwar habe Madeleine ihre Familie oder Freunde manchmal vermisst, doch das sei die Sache allemal wert: Kleinstadt statt Metropole – und vor allem ein völlig anderer Schulalltag mit anderem Rhythmus, ungewohnten Freiheiten und anderem, „menschelndem“ Kontakt zu den Lehrkräften. Dies lässt Alina aufhorchen, der bei Madeleines Schilderung der Rollenverteilung in französischen Schulen schon ein wenig mulmig wird…

Bald wird sie dies selbst erfahren und ebenso an den vielschichtigen Eindrücken persönlich wachsen können. Im Gepäck wird sie eines bestimmt nicht vergessen: Backzutaten für die leckeren deutschen Kuchen, die Madeleine ihrer Familie und ihren Freunden zubereiten möchte.

Susanne Rohde indes weiß aus eigener Erfahrung, wie bereichernd solche Austausche sind, und hofft auf weitere aufgeschlossene und mutige Schülerinnen und Schüler. Das Ratsgymnasium unterstütze als Europaschule eine Vielzahl solcher Begegnungen in Form von Austauschen mit Frankreich, Ungarn, Polen oder Mexiko – oder aber individuelle Austauschprogramme – so wie bei Alina und Madeleine.

Alina jedenfalls wird regelmäßig aus Frankreich berichten und hoffentlich anderen Schülerinnen und Schüler nicht nur am Ratsgymnasium Rotenburg Geschmack auf ein solches Abenteuer machen.

RGR bei der Fachtagung der Europaschulen

Ende Februar fand in Soltau die jährliche Fachtagung der “Europaschulen in Niedersachsen e.V.” statt. In diesem Verbund ist auch das Ratsgymnasium Rotenburg inzwischen Mitglied.

Erwin Eggers (BBS) und Susanne Rohde (RGR) vertraten die Rotenburger Schulen.

Im Rahmen von Fortbildungen zu Themen wie eTwinning – Europa im Klassenzimmer“ konnten sich die Anwesenden zu zahlreichen Inhalten im Spannungsfeld zwischen schulischem Alltag und europäischer Idee informieren, ehe die Mitgliederversammlung des Netzwerkes den ersten Tag des Treffens beschloss.

Am nächsten Morgen informierte zunächst Elisabeth Walter aus dem Kultusministerium des Landes Niedersachsen umfänglich zu aktuellen Entwicklungen bei den Europaschulen: Im Zentrum standen dabei die neuen Austauschformate im Rahmen des Programms „Erasmus+“ ab 2021.

Unter dem Titel “Europa in der Krise – Was tun?” referierten die ehemalige Angehörige des Europaparlamentes Rebecca Harms und Johannes Schraps (MdB). Letzterer benannte die aktuellen Herausforderungen der EU: Klimawandel, Digitalisierung, Flucht und Migration, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Eurostabilität sowie Rechtspopulismus und EU-Skeptizismus.

Die Ausführungen lieferten den Zuhörerinnen und Zuhörern Ansätze für die sich anschließende angeregte Diskussionsrunde. Berichte über in der Ukraine, im Grenzgebiet zwischen staatlicher ukrainischer Hoheit und dem von Separatisten gehaltenen Gebiet, gemachte Erfahrungen verdeutlichten eindringlich, dass dauerhafter Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit ist, die Fragen der europäischen Sicherheit auch in Zukunft nicht kleingeredet werden dürfen.

Eine fächerübergreifende Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler besonders an den Europaschulen muss also weiterhin dazu beitragen, die Jugend für den europäischen Gedanken zu gewinnen und zu überzeugen.

„Können wir nicht verlängern?“ – Ratsgymnasiasten zurück aus Mexiko

Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Spanisch-Fachobfrau Frauke Brieger berichtet vom Mexiko-Austausch – unten finden Sie auch noch eine Bildergalerie.

Nach zwei aufregenden und interessanten Wochen in Mexiko-Stadt sind 23 Schüler und Schülerinnen der Spanischlerngruppen der Jahrgänge 9 – 11 mit ihren Lehrerinnen Frauke Brieger und Ulrike Lützen wieder gut in Deutschland gelandet.

Als sich der Aufenthalt in Mexiko dem Ende zuneigt, fragen die ersten Schüler, ob wir nicht verlängern können. Auf meine Frage ob um eine Woche ist die einhellige Antwort „Um ein Jahr“! Diese Schülerreaktion lässt eindeutig darauf schließen, dass die nunmehr dritte Austauschbegegnung des Ratsgymnasiums mit Schülern unserer Partnerschule Colegio Alemán Alexander von Humboldt, La Herradura wieder einmal auf große Begeisterung bei unseren Spanischschülern gestoßen ist.

Kein Wunder, denn bei fast immer strahlend blauem Himmel und einem sehr interessanten Begleitprogramm haben die Jugendlichen viele Eindrücke sammeln und Erfahrungen machen können, die man nicht alle Tage macht.

Die Herzlichkeit der Gastfamilien und die mexikanischen Austauschpartner haben ihr Übriges dazu beigetragen, die Begegnung zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Schon am Flughafen in Mexiko-Stadt fragten sich wohl etliche Passagiere, welche Stars denn in der Megalopolis erwartet würden, denn als sich nach der Zollkontrolle die Türen öffneten, brach sich die Begeisterung und Freude über das Wiedersehen lautstark Bahn. Die Mexikaner waren erst im November zu ihrem zweiwöchigen Besuch in der Wümmestadt und waren ganz aus dem Häuschen, ihre Partner wieder zu sehen.

Nach dem ersten Wochenende in den Gastfamilien, stand am Montag – nach noch nicht ganz ausgestandenem Jetlag –  der erste Schultag an. Da das colegio alemán die Schulinspektion im Haus hatte, wurden wir nach einer großen offiziellen Begrüßung durch die Schulgemeinschaft und unsere mexikanischen Autausch-Kolleginnen Lena Fleschhut und Andrea Rosas Rojas und einem mexikanischen Frühstück kurzerhand in den Kindergarten der Deutschen Schule geschickt, wo in bestem „Humboldt-Deutsch“ (= Mischung aus Deutsch und Spanisch) mit den Kleinen gesungen und gespielt wurde.

An den folgenden Schultagen wurde dann aber ernsthaft an unserem Projektthema „Feste, Bräuche und Traditionen“ gearbeitet. In diesem Rahmen entstanden zwei überdimensionale Scheiben aus Holz, die jeweils die vier Jahreszeiten in Mexiko und Deutschland darstellen und mit QR-Codes bestückt wurden, hinter denen sich von den Schülern gedrehte kurze Handyfilme zum Projektthema verbergen.

Neben der Teilnahme am Unterricht und verschiedenen Beobachtungsaufgaben zu interkulturellen Aspekten, kam auch das Ausflugsprogramm nicht zu kurz. Nach der traditionellen Stadtrundfahrt durch die Millionenstadt und dem Besuch der beeindruckenden Pyramidenanlage von Teotihuacán ging es mit fast 50 Schülern und fünf Lehrern in die Silberstadt Taxco in der Sierra Madre. Durch die inhaltliche Vorbereitung des Austausches im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft am Ratsgymnasium konnten unsere Schüler Führungen und Erklärungen besser verstehen und geschichtlich einordnen, obwohl der eine oder andere die Mayas immer noch mit den Azteken verwechselt …

Beim Besuch des riesigen Chapultepec-Parks im Zentrum von Mexiko-Stadt waren dann aber etliche doch sehr erstaunt zu hören, dass Ferdinand Maximilian von Habsburg als mexikanischer Kaiser Mitte des 19. Jahrhunderts das Schloss in eben  diesem Park bewohnte.

Neben den vielen Annehmlichkeiten der Austauschbegegnung wurden den Schülern aber auch die Schattenseiten eines Landes wie Mexiko durchaus bewusst. Von den großen sozialen Unterschieden über die mangelnden Freiheiten ihrer mexikanischen Freunde erlangten unsere Schüler Einblicke in eine der vielen Realitäten des Landes. Einblicke und Einsichten, die im Gegensatz zu einer rein touristischen Reise in einem Schüleraustausch möglich und erwünscht sind.

Eins der größten Probleme der mexikanischen Kapitale ist der permanente Verkehrskollaps in der Stadt, der uns bis zum Schluss zittern ließ, ob wir den Internationalen Flughafen auch rechtzeitig erreichen würden. Es hat geklappt. Der nächste Austausch ist in Planung.

Text und Fotos: Frauke Brieger

Um euch gleich zum Weiterlesen zu motivieren, möchte ich zu Beginn sagen, dass dieser Austausch absolut lohnenswert war!

Nach dem schon gelungenen Austausch im November, als die Mexikaner bei uns waren, war die Wiedersehensfreude beim herzlichen Empfang am Flughafen groß. Von Beginn an haben wir uns in den Familien wohlgefühlt.

Ebenso herzlich wurden wir am ersten Schultag mit einer landestypischen Zeremonie willkommen geheißen. Die festen Programmpunkte, die sowohl mit als auch ohne die Mexikaner stattfanden, ermöglichten uns einen intensiven Einblick in die Kultur und Geschichte des Landes! Egal in welcher Konstellation: der Gruppenzusammenhalt und die Stimmung waren immer großartig.

Bei den gemeinsamen Aktivitäten sind mir persönlich die Pyramiden in Teotihuacán und die gemeinsame Fahrt nach Taxco mit Hotelübernachtung in besonderer Erinnerung geblieben. Die Wochenenden wurden in den Familien verbracht und haben uns allen unterschiedliche und unvergessliche Momente verschafft! In nur 2 Wochen, die viel zu schnell vergangen sind, habe ich neue Freunde, eine ganz andere Lebensweise und leckeres Essen in einem wunderschönen Land bei stets bestem Wetter kennenlernen dürfen!

Es ist der guten Vorbereitung, Begleitung und natürlich der Sicherheitsvorkehrungen vor Ort geschuldet, dass wir uns jederzeit sicher fühlten und uns oft frei bewegen konnten. Somit wurden auch unsere Ängste und Bedenken uns in einem der „gefährlichsten Länder der Welt“ aufzuhalten ausgeräumt und teilweise als „Vorurteile“ erkannt. Der Aufwand (extra Schulstunden, Projektarbeit zuhause…) sollte einen auf gar keinen Fall davon abhalten, diese einmalige Chance zu ergreifen – ich selber würde es jederzeit wieder machen!

Also – ab ins Spanisch-Profil!

Austausch: Erste Impressionen aus Mexiko!

Spanischlehrerin Frauke Brieger, die sich mit Schülerinnen und Schülern aus den verschiedenen Spanischkursen und -klassen und Kollegin Ulrike Lützen derzeit auf dem Austausch mit dem Colegio Aleman Alexander von Humboldt befindet, sendet aus der Ferne diesen ersten Bericht und – weiter unten auf der Seite – einige bildhafte Eindrücke:

“Nach einem interessanten Wochenende in den Gastfamilien und der Überwindung des Jetlags starten wir heute in unseren ersten Schultag. Das colegio alemán hat gerade die Schulinspektion im Haus, die BLI (Bund-Länder-Inspektion), die gemeinsam mit uns in einer feierlichen Zeremonie begrüßt wurden: Begrüßung der mexikanischen und deutschen Fahne und Singen der beiden Nationalhymnen. Wegen der Schulinspektion können wir in den ersten Stunden nicht am Unterricht teilnehmen und sind im Kindergarten der Deutschen Schule, wo unsere Schüler mit den Kleinen spielen und mit ihnen deutsch sprechen. Zuvor hat uns der stellvertretende Schulleiter über das Schulgelände geführt und den Schülern u.a. erklärt, wie sie sich im Falle eines Erdbebens zu verhalten haben. Beim letzten großen Erdbeben im September 2017 in Mexiko/Stadt habe die Schule keinen Schaden genommen, weil das Gebäude sehr sicher sei. Auch zu einem mexikanischen Frühstück in der Schulcafeteria wurden wir eingeladen.”


Die Schüleraustauschbegegnung wird aus Mitteln der Initiative “Schulen: Partner der Zukunft” (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Eindrücke des ersten Schultags in Mexiko

Deutsch-Französischer Tag 2020

Am Deutsch-Französischen Tag, alljährlich gefeiert am 22. Januar in Gedenken an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrages 1963, wurden die Schülerinnen und Schüler der Europaschule Ratsgymnasium Rotenburg heute wieder durch die entsprechende Beflaggung vor dem Haupteingang der Schule begrüßt: Einträchtig nebeneinander wehten in der Gerberstraße die Fahnen von Deutschland, Frankreich und die der Europäischen Union.

In der großen Pause ertönte laut schallend die „Marseillaise“, Frankreichs Nationalhymne, durch die Pausenhalle und lockte das Publikum an. Schulleiterin Iris Rehder eröffnete dort im Beisein der Europakoordinatorin Susanne Rohde, der Fachgruppe Französisch sowie von Gästen aus dem Deutsch-Französischen Partnerschaftsverein und zahlreichen Schülerinnen und Schülern die Ausstellung der Projektergebnisse aus den Französischkursen des Jahrgangs 11.

Unter der Leitung ihrer Lehrkräfte hatten sich diese im Rahmen einer umfangreichen Projektarbeit mit Themen befasst, die die Deutsch-französische Zusammenarbeit oder aber französische Persönlichkeiten ins Zentrum ihrer Betrachtungen stellten. Die Präsentation der Ergebnisse auf Plakaten in der Pausenhalle stellte den krönenden Abschluss der Projektarbeit dar, der in den jeweiligen Kursen Präsentationen auf Französisch (Bild) und das Verfassen einer längeren schriftlichen Ausarbeitung vorangegangen war. Die Spanne der Themen reichte hierbei vom Leben Charles de Gaulles über die Geschichte der bewegten sowohl deutsch und französisch geprägten Region Elsass-Alsace, die Erfolgsgeschichte des binationalen Fernsehsenders arte bis hin zum Aachener Freundschaftsvertrag von 2019.

Ganz im Geiste des Deutsch-Französischen Tages, der Jugendliche beider Nationen auf internationale Begegnungsmöglichkeiten aufmerksam machen soll, konnte Europakoordinatorin Susanne Rohde den aktuellen Planungsstand zum diesjährigen Frankreichaustausch bekanntgeben: Das Ratsgymnasium freut sich für den kommenden März auf den Besuch seiner französischen Gäste aus Sainte-Foy-la-Grande – die Vorfreude steigt also bei den Beteiligten.

Bereits heute wurde indes mit großem Appetit der traditionelle französische Dreikönigskuchen verkostet, den Freiwillige aus dem 9. Jahrgang für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler gebacken hatten . Der Besuch der Mitglieder des Deutsch-Französischen Partnerschaftsvereins Anlässlich der Veranstaltung zum deutsch-französischen Tag am Ratsgymnasium Rotenburg zeugt davon, wie sehr die europäische Idee in Gestalt der deutsch-französischen Partnerschaft in Rotenburg gelebt und gefördert wird.

Mexikanischer Totenkult am Ratsgymnasium

Einer der großen Höhepunkte des Besuches der mexikanischen Austauschschüler am Ratsgymnasium war die farbenprächtige Präsentation eines Totenaltars in der Pausenhalle der Schule.

Im Rahmen des PAD-Austauschprogramms mit dem Colegio Alemán Alexander von Humboldt in Mexiko-Stadt, arbeiteten die 23 deutschen Spanischschüler mit ihren jeweiligen Austauschpartnern sowie ihren Lehrkräften Frauke Brieger und Ulrike Lützen und den mexikanischen Kolleginnen Lena Fleschhut und Andrea Rosas Rojas am Projekt „Fiesta auf dem Friedhof. Feste, Bräuche und Traditionen“, bei dem sowohl deutsche Bräuche also auch mexikanische vorgestellt wurden.

Besonders hervorzuheben ist der jährlich Anfang November stattfindende Día de Muertos, der Tag der Toten, der in Mexiko sehr farbenprächtig gefeiert wird, da man glaubt, dass die Seelen der Verstorbenen für diesen Tag auf die Erde zurückkehren werden. Hierfür stellt man in Mexiko einen Altar auf, der mit Fotos der Verstorbenen, Dingen, die man mit ihnen verbindet, speziellem Gebäck und bunten Blumen und Girlanden prächtig geschmückt wird. Ebenso gibt es an diesem Tag Totenköpfe aus Teig, Zuckerguss oder Schokolade, die auch die Schüler des Ratsgymnasiums mit ihren mexikanischen Austauschpartnern hergestellt hatten und zum Probieren anboten.

Der Altar, den die deutschen Schüler dem verstorbenen Rennfahrer Nikki Lauda widmeten, und die Mexikaner ihrer berühmten Malerin Frida Kahlo, ist noch ca. eine Woche in der Pausenhalle des Ratsgymnasiums zu bewundern. Lerngruppen aus anderen Fächern wie z.B. Religion soll so die Möglichkeit geboten werden, sich mit dem mexikanischen Brauch und Glauben sowie dessen Ursprüngen auseinanderzusetzen.

Die Mexikaner reisen am 15. November nach zehn ereignisreichen Tagen in Rotenburg schon wieder ab, aber alle freuen sich auf ein Wiedersehen Ende Januar, wenn die deutsche Gruppe nach Mexiko reisen wird, um sich weitere Feste, Bräuche und Traditionen in Mexiko anzusehen.

Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Text: Ulrike Lützen

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