Ehrung durch PAD und Kultusministerium: „Baut Brücken!“

Im Rahmen einer von Schulleiterin Iris Rehder eröffneten Feierstunde am Ratsgymnasium wurde heute das Projekt „Frida trifft Paula“ mit einer Urkunde des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) und des Kultusministeriums Niedersachsen ausgezeichnet. Zuvor war die interdisziplinäre und internationale Auseinandersetzung mit der mexikanischen Malerin Frida Kahlo und der norddeutschen Künstlerin Paula Modersohn-Becker bereits bundesweites „Projekt des Monats“ beim PAD gewesen. Durchgeführt wurde es im Zuge des Besuches der Rotenburger Austauschschüler am Colegio Alemán Alexander Humboldt in Mexiko-Stadt.

Nach einer höchst gelungenen musikalischen Einstimmung mit Kinderliedern in spanischer Sprache, vorgetragen von der Chorklasse 6m unter der Leitung von Astrid Mujica Alvarado, wurde es feierlich.

Ministerialrätin Christel Schröder war extra aus Hannover angereist, um persönlich die Urkunde zu überreichen (Bild links). Zunächst einmal berichteten aber Wiebke Hermsteiner und Aaron Kruse aus Schülersicht über die Erfahrungen, die sie im Rahmen des Mexiko-Austausches mit den Menschen und der Kultur vor Ort gemacht haben, aber auch von der künstlerischen Arbeit im Projekt (Bild rechts). Einen bleibenden Eindruck hat bei beiden die Herzlichkeit der Gastfamilien hinterlassen, aber auch die Erkenntnis, wie privilegiert man in Deutschland mit staatlichem Bildungssystem und Sicherheit im Alltag lebt.

Die kommissarische Fachobfrau des Fachbereichs Spanisch, Ulrike Lützen, begrüßte die Anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Mexiko-Austausches und bedankte sich im Namen der Fachgruppe für die Ehrung. Besonders verwies sie hierbei auf die erkrankte Frauke Brieger, die seit Beginn des Austausches im Jahr 2013 federführend für jede Fahrt ein neues, vom PAD für förderungswürdig erachtetes Projekt entwickelt hat. Dank, so Lützen, gebühre aber auch Sabine Neugebauer, die als Kunsterzieherin die Arbeit in Rotenburg maßgeblich begleitet habe.

Der anschließende Film mit Aufnahmen und geschnitten von Ignacio Mujica Alvarado zeigte in eindrucksvollen Bildern, welche Vielfalt an Erfahrungen die Fahrt den Schülerinnen und Schülern ermöglichte. Neben dem Besuch in Frida Kahlos Wohnhaus, dem „Casa Azul“ in Coyoacán, wurden die Überreste aztekischer Kultur und Architektur in Teotihuacán besucht, aber auch kunsthandwerkliche Betriebe wie eine Fliesenwerkstatt oder eine Glasschleiferei. Herzstück des Filmes aber war die Dokumentation der gemeinsamen künstlerischen Arbeit der Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums mit ihren Austauschpartnern an der Deutschen Schule in Mexiko-Stadt.

So dankte Ministerialrätin Christel Schröder dann auch herzlich allen Beteiligten für das besondere Engagement und gratulierte persönlich und im Namen des Kultusministeriums zur Ehrung: „Wir sind stolz, dass diese Auszeichnung nach Niedersachsen geht!“ Sie betonte, wie ungewöhnlich zunächst einmal ein Austausch zwischen einem Colegio in der Metropole Mexiko-Stadt und einem Gymnasium in einer niedersächsischen Kreisstadt anmute – betrachte man aber die mannigfaltigen internationalen Aktivitäten des Ratsgymnasiums, so lege sich die Überraschung recht schnell.

Es sei beeindruckend, wie die Schülerinnen und Schüler sich den Anforderungen einer solchen Begegnung gestellt hätten, für Schröder werfe dies die Frage auf wie ist es wohl sei, aus dem beschaulichen Rotenburg nach Mexiko-Stadt zu kommen. Gerade deshalb danke sie aber den Ratsgymnasiasten dafür, sich so einer Herausforderung zu stellen. Sie täten dies ganz im Sinne der die Auszeichnung unterstützenden Initiative „Schulen – Partner der Zukunft“, die für ein gutes Miteinander der Völker und Kulturen eintrete, indem man Gemeinsamkeiten entdecke, anstatt Unterschiede zu pflegen. Das Eintreten für Offenheit und Toleranz sei Auftrag an eine neue Generation. Christel Schröders abschließender Appell an die Schülerinnen und Schüler war dann auch: „Baut Brücken!“


Die Schüleraustauschbegegnung wird aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt

Ratsgymnasiasten übergeben Experimentierstationen der Miniphänomenta an Grundschüler

Schulleiterin Susanne Enders und ihre gespannten Schüler hatten am Donnerstagmittag sichtlich Freude an den kurios anmutenden Gegenständen, die da in der Aula der Stadtschule aufgebaut wurden: zehn Experimentierstationen konnten die 18 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs im Seminarfach Physik unter der Leitung von Burkhardt Boehk in die Hände der Schule übergeben.

Entstanden waren die Versuchsaufbauten im Rahmen des Kooperationsverbundes „Förderung besonderer Begabungen“, dem neben der Stadtschule und dem Ratsgymnasium auch die Kantor-Helmke-Schule, die Schule am Grafel sowie die IGS angehören. Die jeweiligen Schulleitungen waren dann auch, ebenso wie die für die Grundschulen zuständige Dezernentin Evelyn Dorweiler und Bürgermeister Andreas Weber gerne gekommen, um durchaus mit Stolz auf die gemeinsame Arbeit zu blicken. Sowohl Susanne Enders in ihrem Grußwort als auch die Schulleiterin des Ratsgymnasiums, Iris Rehder, betonten die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rotenburger Schulen, um die individuelle Lernentwicklung früh zu fördern. Ziel sei es, in Zukunft auch die AGs an den beteiligten Schulen füreinander zu öffnen und so Projekte anbieten zu können, von denen alle Schülerinnen und Schüler in Rotenburg profitieren können. Bereits jetzt, so ergänzte Susanne Enders, besuchten drei Grundschüler der Stadtschule die die AG „Mathematische Knobeleien“ am Ratsgymnasium.

Evelyn Dorweiler betonte, es gebe in Niedersachsen bereits 90 derartige Kooperationen. Dies sei auch gut so, müsse aber noch weiter ausgebaut werden, schließlich sei es ein „bildungspolitisches Leitziel, besondere Begabungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern.“ Dafür aber brauchten die Schülerinnen und Schüler ein ausreichend differenziertes Schulsystem. Mit Spannung verfolge sie hier die anstehenden bildungspolitischen Entwicklungen in Niedersachsen.

Andreas Weber dankte den Ratsgymnasiasten für ihre Arbeit und verwies darauf, dass er ja Erfahrung sowohl mit der Stadtschule als auch dem Ratsgymnasium habe – an beiden war er Schüler. Gewünscht hätte er sich, so Weber, dass solche Kooperationen wie sie nun Gestalt annehmen bereits zu seiner Schulzeit existiert hätten. Die Schülerinnen und Schüler hätten aber sicherlich von ihrer Arbeit für die Grundschule profitiert: Wenn man versuche, anderen etwas beizubringen, dann lerne man eben auch immer selbst etwas.

Burhardt Boehk, Fachobmann Physik am Ratsgymnasium erklärte, die Idee zur Miniphänomenta stamme von der Universität Flensburg und werde von der Nordmetall-Stiftung unterstützt. Aus einer Vielzahl von möglichen Stationen hätten die Schülerinnen und Schüler die nun vorgestellten zehn ausgewählt und gebaut, es sei aber gut vorstellbar, in Zukunft weitere Stationen folgen zu lassen. schließlich gab er die Experimentierstationen zur Benutzung frei – was nicht nur die anwesenden Kinder des Ganztagsbetriebes der Stadtschule gerne annahmen.

Schule macht Kirche – Gottesdienst des Seminarfaches

Mutig war´s, am Freitagabend vor dem langen „Reformationstag-Wochenende“ noch einen Gottesdienst im Rotenburger Ratsgymnasium anzusetzen. Mutig war´s auch, ein sehr umfassendes und viel diskutiertes Thema anzufassen: „Frauen in der Kirche“. Und schließlich ist es durchaus mutig, wenn sich 16 Schülerinnen und vier Schüler des zwölften Jahrgangs im Rahmen eines Seminars auf absolut ungewohntes Terrain wagen und einen kompletten Gottesdienst in der Aula inhaltlich und textlich vorbereiten. Unterstützt wurden sie dabei von Schulleiterin Iris Rehder sowie Superintendentin Susanne Briese.

Die Schulaula wirkte fast wie immer: Im hinteren Teil zahlreiche Einzeltische für Klausuren, im vorderen Teil die üblichen Stuhlreihen. Ganz vorne aber war es anders: ein Altartisch mit Kerzen, Blumen und Kreuz.

„Unser Gottesdienst sollte bewusst hier stattfinden“, begrüßte Iris Rehder die Gäste. Seit mehr als einem Jahr beschäftige sich ihr Kurs mit dem Thema „Frauen in der evangelischen Kirche“. Man habe verschiedene Frauengestalten „von der Reformation bis ins 21. Jahrhundert“ erarbeitet, von denen Schülerinnen einige vorstellten: Katharina von Bora, Luthers Ehefrau, oder Argula von Grumbach, eine wenig bekannte und doch sehr bemerkenswerte Publizistin aus dem 16. Jahrhundert. Aber auch Sophie Scholl, die als Mitglied der „Weißen Rose“ von den Nazis hingerichtet wurde oder Corrie ten Boom, eine niederländische Christin, die im „Dritten Reich“ viele Juden vor der Verfolgung retten konnte, kamen in Spielszenen zu Wort.

Anschließend wurde ein selbstgedrehter Film gezeigt: Schwester Christa Godemann (88), eine Diakonisse aus dem Rotenburger Mutterhaus, wurde unter anderen zu – aus heutiger Sicht – durchaus provokanten Bibelstellen befragt: Danach, so der Apostel Paulus, solle eine Frau in der Gemeinde „nicht lehren“, sondern „still sein“. Schwester Christa kommentierte das kurz und knackig: „Ja, lieber Paulus, so geht das heute nicht!“

Über Frauen, „die sich zu Wort gemeldet haben,“ berichtete Iris Rehder dann auch in der von ihr gehaltenen Predigt. „Das Frauen-Thema gehört ins Reformations-Jubiläums-Jahr“, betonte sie, „denn die Kirchen der Reformation sind die einzigen, die Frauen ordinieren“, also als Pastorinnen zulassen.

Wie in jedem Gottesdienst wurde auch hier viel gesungen, gekonnt von zwei Schülern mit Gitarre und beeindruckendem Gesang angeführt. Zusammen mit Schülerinnen gestaltete Susanne Briese den Abschluss.

Ein Gottesdienst, dem man anmerkte, wie viel Arbeit und Mühe dahintersteckte. Mit Freude vermerkten die Akteure, dass einige ihrer Lehrer und auch ein paar Eltern in die Aula gekommen waren. Es hätten durchaus noch weit mehr sein können. Da war´s dann eben doch wie in der Kirche.

(Text und Bild von Michael Schwekendiek (Rotenburger Kreiszeitung), mit freundlicher Genehmigung)

Nestschaukel eingeweiht – Pausenhof verbessert!

Für die sich auf dem Weg in die erste große Pause befindenden Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums gab es heute auf dem Schulhof eine besondere Überraschung: Pünktlich zum Stundenende durchschnitten die Schülervertreter Wiebke Hermsteiner und Jannic Puschmann gemeinsam das Flatterband, dass noch an der Benutzung der frisch fertiggestellten Nestschaukel hinderte.

Die Anschaffung des Spielgerätes war einer der Herzenswünsche insbesondere der jüngeren Schülerinnen und Schüler, wie eine Befragung im vorletzten Jahr ergeben hatte. Bereits die damaligen Schülersprecherinnen Nadja Tannous und Susanna Ali hatten sich für das Projekt stark gemacht, um den Pausenhof des Ratsgymnasiums noch schülerfreundlicher zu gestalten. Diesem Projekt misst der Landkreis Rotenburg ohnehin einen hohen Stellenwert bei, so dass es nach Bewilligung der Mittel zu einer zügigen Ausführung kam.

Unter den Augen von Christina Kreijkes vom Amt für Gebäudemanagement beim Landkreis und begleitet von Schulleiterin Iris Rehder und ihrem Stellvertreter Jonas Kruse wurde die Schaukel dann auch sofort in Betrieb genommen und ein erster Schaukelhöhenrekord aufgestellt. Noch zum Ende der Pause warteten zahlreiche Testschaukler auf ihre Probefahrt

Alle Jahre wieder: Im Sommer ist JUMP!

In der letzten Woche vor den Sommerferien heißt es jedes Jahr für den 11.Jahrgang am Ratsgymnasium: Die nette Truppe von JUMP-Consulting aus Rotenburg mit ihrem Chef Lars Grewe ist da. Das Bewerbertraining ist fester Bestandteil der umfangreichen Berufs-und Studienorientierung am Ratsgymnasium und hat seinen festen Platz im Kalender der Schule.

Auch diesmal war die Stimmung prächtig, die Schüler waren begeistert von den engagierten Profis. Diese vermittelten im Rahmen umfangreicher Coachings die vielen Facetten einer erfolgreichen Bewerbung. Aber auch die JUMP-Mitarbeiter, hier im Bild Andreas Grube, waren vom Einsatz und der
Kommunikationsfähigkeit der Schülerschaft angetan. „So eine Hingabe, so einen Ehrgeiz kurz vor Beginn der Ferien habe ich nicht mehr erwartet“, erklärte dann auch Team-Chef Lars Grewe.

Er ist nicht der erste, dem die besonderen Stärken der Schülerinnen und Schüler aufgefallen sind: Der aktuelle 11. Jahrgang des Ratsgymnasiums hatte schon im Mai 2017 für positive Schlagzeilen gesorgt, als die Agentur für Arbeit ihm überdurchschnittliche Leistungen gegenüber anderen Gymnasien im Elbe-Weser-Dreieck beim sogenannten „Study-Test“ bescheinigte.

Hoher Besuch bei „erlebe IT“: Workshop unter der Schirmherrschaft von Lars Klingbeil (MdB)

Insgesamt 33 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 7 bis 10 des Ratsgymnasiums konnten am 15. Juni einen Workshop zum Thema „Apps programmieren“ erleben. Die vom Branchenverband bitkom im Rahmen der unter der Schirmherrschaft von insgesamt 140 Bundestagsabgeordneten stehende Initiative „erlebe IT“ hat es sich zum Ziel gemacht, bei Jugendlichen ein digitales Grundverständnis zu entwickeln, und sie somit für die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu wappnen.

Die Ratsgymnasiasten, die sich für den Workshop beworben hatten, lernten mit dem Programm „App-Inventor“ zunächst einmal, einfache Apps für mobile Endgeräte zu programmieren. Da zahlreichen Teilnehmern mit „scratch“ eine ähnliche modulare Programmierumgebung aus dem Informatikunterricht bekannt war, war der Zugang „erfreulich niedrigschwellig“, so der begleitende Informatiklehrer Dr. Kurt Freund.

Lars Klingbeil (MdB), Christine Domgörgen („erlebeIT“), Iris Rehder und Dr. Kurt Freund

Im Rahmen seines Besuchs im Workshop dankte Lars Klingbeil (MdB, SPD), der als netzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Schirmherr von „erlebe IT“ ist, den Schülerinnen und Schülern für ihre Teilnahme am Projekt und freute sich über die, wie er beobachte, „lebendige Mitarbeit“. Klingbeil ließ sich in einer Vorstellungsrunde von den verschiedenen Schülergruppen ihre jeweiligen selbstprogrammierten Apps vorführen, die darauf ausgelegt waren, einfache Fragen mit zufällig generierten Antworten zu beantworten. Die unterschiedlichen, auch humorigen und pfiffigen Lösungen der Teilnehmer sorgten dabei immer wieder für Heiterkeit, aber auch für Erstaunen über die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler.

Im sich anschließenden Gespräch mit den Nachwuchsprogrammierern stellte sich Lars Klingbeil den Fragen der Teilnehmer, zeigte sich aber selbst auch sehr interessiert an den technischen Fähigkeiten und dem Medienverhalten der Anwesenden. Themen waren hier zum Beispiel die Nutzung von youtube, sozialen Medien und Streamingdiensten.  „Ich schaue mir viele Schulen an, war aber zum heute zum ersten Mal bei einem Programmierworkshop dabei. Ich bin dankbar, dass diese Schule sich bereit erklärt hat und engagiert dabei ist, sich mit der Digitalisierung zu befassen. Deutschland braucht kluge Köpfe, die programmieren können,“ äußerte sich Klingbeil im Rahmen der Veranstaltung. Besonders fiel ihm hier die große Zahl weiblicher Teilnehmer auf. Dies sei in der Branche leider noch immer die Ausnahme, bedauerte er. Workshops wie dieser hälfen aber eben allen dabei, ein grundlegendes IT-Sicherheitsverständnis zu entwickeln. Sie seien außerdem auf dem Arbeitsmarkt eine wesentliche Qualifikation. Es sei „originäre Aufgabe der Schule, auf das Leben vorzubereiten.“

Auch Christine Domgörgen, die für die Initiative „erlebe IT“ zusammen mit Hannes Riechert vom Deutschen Jugendforscher Netzwerk e.V. den Workshop leitete, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Engagement und den Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler. Sie betonte, die Möglichkeit, auf diese Weise am Computer kreativ Tätig zu sein, motiviere sehr stark und entwickle in der Folge häufig eine große Eigendynamik. „Apps zu programmieren fördert logisches Denken, das Nachdenken über Abfolgen sowie Ursache und Wirkung“, so Domgörgen.

Abschließend bedankte sich Schulleiterin Iris Rehder bei „erlebe IT“ und Lars Klingbeil für die Möglichkeit, solche Veranstaltungen am Ratsgymnasium durchführen zu können. Innerhalb der Schule würden viele Gespräche über Medien und deren Nutzung geführt, Impulse von außen seien da immer wichtig. Folglich freue sich die Schule auf die Rückkehr von „erlebe IT“ nach den Sommerferien, wenn ein Workshop zur Mediennutzung stattfände.

Schüleraustausch 2017 nach Wegorzewo

Am 26.05.2017 war es endlich soweit: Die Fahrt, auf die alle teilnehmenden Austauschschüler und die begleitenden Lehrkräfte des Ratsgymnasiums, Metta Lorenzen-Mahnken und Eckhard Teichgräber, über ein Jahr gewartet hatten, begann. Der erste Zug aus der Heimat fuhr um 5:29 Uhr von Rotenburg ab und eine anstrengende 15 stündige Reise startete. Die lange Fahrt verlief ohne größere Ereignisse, lediglich ein paar polnische Kühe mussten von unseren Gleisen vertrieben werden.

Irgendwann wuchs die Anspannung jedoch, da wir uns Gizycko näherten und dort die ersten Seen zu Gesicht bekamen. Als der Zug endlich hielt, wurden wir nicht nur von zahlreichen Mücken begrüßt, sondern auch von unseren polnischen Austauschschülern, die mit ihren Lehrern zu unserem Empfang nach Gizycko gekommen waren.

Nach einer ersten Begrüßung ging es weiter mit dem Bus zum Lyzeum, der Austauschschule in Wegorzewo, wo die übrigen Austauschschüler auf uns warteten. Es bot sich ein fantastisches Bild, da sich alle Austauschpaare mit einem Strahlen in die Arme fielen. Immerhin war ja seit dem Kennenlernen in Rotenburg bereits ein Jahr vergangen, in dem man sich nicht gesehen hatte.

Die große Gruppe löste sich schnell auf und alle machten sich auf den Weg in ihre Gastfamilien. Dort wurde man, wie die gesamte nächste Woche immer wieder spürbar, mit ausreichend Essbarem versorgt. Als sich die erste Aufregung gelegt und man sich an das neue Umfeld gewöhnt hatte, war für die meisten das Bett die allergrößte Wohltat.

Der darauffolgende erste Tag vor Ort war ein Tag in den Familien. Es wurde Kanu gefahren, gesegelt oder einfach nur entspannt. Am nächsten Tag traf sich dann die gesamte Gruppe in der Schulküche, wo alle zusammen polnische Pierogi zubereiteten und aßen. Als Nachtisch gab es dann noch Torte, da wir zwei Geburtstage zu feiern hatten. Es war also ein ganz und gar gelungenes Mittagessen. Nach dieser Stärkung erhielten wir eine Führung durch die Stadt bei schönem Sonnenschein. Schnell war jedoch auch dieser Tag schon wieder zu Ende und alle machten sich wieder auf den Weg nach Hause in die Familien, denn am nächsten Tag stand Unterricht in der Schule auf dem Terminplan. Viele Schüler besuchten den Deutschunterricht, aber auch Klassen in Chemie und Mathematik. Nacheiner Begrüßung durch den Bürgermeister ging es weiter in Richtung Goldap nahe der russischen Grenze. Später am Tag bekamen wir dann noch eine Safaritour durch einen Wildtierpark.

Am nächsten Tag besichtigten wir die „Wolfsschanze“ (Bild oben), das ehemalige Hauptquartier Hitlers an der Ostfront. Weitere Stationen waren die Stadt Ketrzyn mit der katholischen Kirche Heilige Linde, in der wir uns ein Orgelkonzert anhörten.

Am Mittwoch ging es dann nach Gizycko. Dort waren wir alle zusammen bowlen und uns die Stadt anschauen. Am Donnerstag war es bereits wieder so weit, dass wir uns von den Gasteltern und Geschwistern verabschieden mussten. An diesem Tag war in Polen Kindertag, somit wurden wir mit ausreichend Süßem für die Rückreise ausgestattet. Mit dem Bus ging es los in Richtung Stutthof. Dort bekamen wir eine Führung über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Ein emotionaler Moment.

Der Kontrast hierzu war für uns recht stark: Wir übernachteten auf einem Platz mit vielen kleineren Holzhütten, in denen jeweils bis vier Personen schlafen konnten. Wir hatten ein Volleyballfeld, das gerne genutzt wurde und haben abends noch ein Lagerfeuer gemacht. Allerdings konnten wir nicht allzu lange diese schöne entspannte Atmosphäre im Camp genießen, weil es am nächsten Morgen bereits sehr früh weiter nach Gdansk, dem ehemaligen Danzig, ging.

Dort setzten wir uns mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges auseinander und besichtigten die Westerplatte, den Ort, an dem durch das Schulschiff Schleswig-Holstein am 1. September 1939 die ersten Schüsse des Krieges abgegeben wurden (Bild rechts). Nach diesem Geschichtseinschub ging es noch in die Danziger Altstadt, wo wir Freizeit hatten. Die Nacht verbrachten wir in einem Hostel, das wir allerdings auch schon wieder sehr schnell verlassen mussten, da wir am nächsten Morgen bereits sehr früh in den Zug nach Hause steigen mussten. Schweren Herzens war es dann also so weit. Die aufregende Woche war viel zu schnell zu Ende gegangen und wir alle wollten viel lieber noch länger dortbleiben. Aber irgendwann geht eben auch die schönste Zeit zu Ende…

DVDs zur Oxford-Fahrt: Film-AG des Ratsgymnasiums überrascht Mitschüler

Da staunten die 50 Schülerinnen und Schüler, die im vergangenen September im Rahmen der Englandfahrt des Ratsgymnasiums Rotenburg nach Oxford/England gefahren waren nicht schlecht: Die Teilnehmer der Film-AG der Schule überreichten ihnen die in Kleinauflage hergestellten DVD-Boxen mit dem frisch geschnittenen Meisterwerk.

Der Arbeitsaufwand bis hin zum fertigen Produkt war erheblich: mehr als 120 Stunden ihrer Freizeit investierten Franka Pohl, Tobias Postler und Anastasia Trippel in den Film. Ein großer Teil der Arbeit entfiel dabei zunächst einmal auf das Sichten und Sortieren des von Schülern und Lehrern während der Fahrt gefilmten Material. „Wir ordneten die Clips zunächst einmal farbig nach Themen, um eine bessere Übersicht zu haben, ehe wir sie verschiedenen Sequenzordnern für die einzelnen Tage zuweisen konnten“, erläutert Anastasia die komplizierte Vorarbeit. In mehreren Film- und Tonspuren wurden dann für eine Rohfassung des Schnitts Musik und Bild aufeinander abgestimmt und gegebenenfalls weniger relevanter Inhalt wieder entfernt.

Erst an dieser Stelle kam der Leiter der AG, Herr Jochen Baecker, zum ersten Mal ins Spiel – er gab aber fast sofort grünes Licht für die DVD-Produktion. Lediglich kleinere Änderungen mussten eingearbeitet werden und ein Menü für die Kapitelanwahl erstellt werden, ehe die Vervielfältigung durch eine externe Firma erfolgen konnte. Diese bedruckte die DVD dann auch gleich und versah sie mit dem passenden Cover (Bild).

Der Film wurde dann auch mit dementsprechender Begeisterung in Empfang genommen, erhielten die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise doch eine tolle Erinnerung an eine rundum gelungene Fahrt.

Frida trifft Paula – Kunstprojekt in Mexiko

Zum Gegenbesuch nach Mexiko aufgemacht haben sich 25 Schüler des Ratsgymnasiums, nachdem die mexikanischen Freunde im Juni 2016 für zwei Wochen in Rotenburg weilten. Vom 20. Januar bis zum 3. Februar haben die Schüler aus Rotenburg, begleitet von ihren Lehrern Frauke Brieger und Ignacio Mujica, zwei spannende und lehrreiche Wochen in einer der größten Städte der Welt verbracht.

Neben dem Unterrichtsbesuch an der Deutschen Schule Alexander von Humboldt, einer der renommiertesten Auslandsschulen in Mexiko, die erst vor einiger Zeit ihr 120-jähriges Bestehen gefeiert hat, standen vielfältige Ausflüge in- und außerhalb von Mexiko-Stadt auf dem Programm.

Grafisches Reisetagebuch einer Schülerin

Die Besucher aus Rotenburg waren beeindruckt von der Pyramidenanlage von Teotihuacán, genossen bei schönstem Wetter und strahlend blauem Himmel eine Stadtrundfahrt durch die Megalopolis, deren Ursprünge zurückgehen auf die in einem See errichtete Haupstadt der Azteken, Tenochtitlán, auf deren Trümmern die spanischen Eroberer schließlich ihre kolonialen Bauten errichteten.

Geschichte, wohin man schaut und ein Nationalgefühl, dass sich z.B. in riesigen mexikanischen Fahnen ausdrückt. So wurden bei der offiziellen Begrüßung der Rotenburger Gäste in der deutschen Schule ganz selbstverständlich die Fahnen beider Länder gehisst und die Nationalhymnen gesungen. Für die Ratsgymnasiasten eine etwas ungewohnte Ehre.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten vor Ort stand aber die Kunst. Der Austausch zwischen dem Ratsgymnasium und der deutschen Schule, der alle zwei Jahre im Wechsel mit dem St. Viti-Gymnasium in Zeven stattfindet, wird finanziell gefördert vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) in Bonn unter der Bedingung, dass beide Seiten an einem thematischen Projekt arbeiten. Nachdem die deutschen und mexikanischen Schüler sich im Juni letzten Jahres bereits intensiv mit den Worpsweder Malern und vor allem Paula Modersohn-Becker beschäftigt hatten, stand nun die berühmte mexikanische Malerin Frida Kahlo im Zentrum der Arbeit. Deren ehemaliges Wohnhaus in Coyoacán, mittlerweile ein Museum, wurde natürlich gemeinsam mit den Mexikanern besucht und der wunderschöne Garten im Innenhof des Hauses bewundert. Diego Rivera, der berühmte mexikanische Maler und Ehemann Fridas hat übrigens zu seiner Zeit der Künstlerkolonie in Worpswede einen Besuch abgestattet. „El mundo es un pañuelo”, wie es auf Spanisch heißt, “Die Welt ist ein Taschentuch“.

Mexikanische und deutsche Schüler vor ihren Werken

Auf den auf die Azteken zurückgehenden Kanäle mit den „chinampas“, künstlich angelegten Inseln, begaben sich die Schüler im Anschluss an den Besuch im Frida-Kahlo-Museum auf eine Tour in farbenprächtigen kleinen Booten, den „trajineras“ und staunten über das Gewimmel auf dem Wasser. Von diversen Essensangeboten über indigenes Kunsthandwerk und sogar den berühmten „mariachis“, mexikanischen Musikgruppen, konnte man auf den Kanälen so gut wie alles erstehen. Die Boote der feilbietenden Händler machten einfach an unseren Booten fest, und schon konnte man seinen Hunger und Durst stillen.

Das Kunstprojekt mündete schließlich in einer gemeinsamen Arbeit angeleitet von den mexikanischen Kunstkollegen unter dem Motto „Frida trifft Paula“. Die von den Ratsgymnasiasten angefertigten Ausschnitte von Bildern Paulas zeigen, dass sie sich von der unglaublichen Farbigkeit Mexikos haben anstecken lassen.

Auf Fahrten durch das Land haben die Jugendlichen aber auch die Schattenseiten dieses kulturell so reichen Landes zumindest aus dem Reisebus sehen können und haben dankbar erkannt, dass sie in einem Land leben, in dem es diese ausgeprägten sozialen Unterschiede nicht gibt.

Was die Schüler aber am meisten beeindruckt hat, war die übergroße Herzlichkeit und Gastfreundschaft ihrer Gastfamilien und Gastgeschwister. Viele sind sich sicher: „Das war nicht das letzte Mal, dass ich in Mexiko war“. Am Ende der Reise hörte man dann aus vielen Mündern der Gastgeber „Mi casa es tu casa“, „Mein Haus ist dein Haus“.


Die Schüleraustauschbegegnung wird aus Mitteln der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Winterball 2016: Ein gelungener Jahresabschluss

Junge Damen in wallenden Kleidern und filigranen Frisuren, schnieke Herren in feinstem Abendanzug mit Fliege und Einstecktuch – die anwesenden aktuellen Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums waren, ebenso wie die zahlreichen Ehemaligen, kaum wiederzuerkennen. Für die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer ein ungewohnter, aber begeisternder Anblick – wenngleich sie sich in dieser Runde optisch schlichtweg geschlagen geben mussten.

Das „Haus Niedersachsen“ der Rotenburger Werke war an diesem 17. Dezember schon zum zweiten Mal Austragungsort des „Winterballs“ des Ratsgymnasiums, organisiert und ausgerichtet vom Schulelternrat, dem Freundeskreis und den Schülerinnen und Schülern. Und ebenso wie im letzten Jahr, als der Ball seine Premiere feierte, war das Haus voll.

Es wurde gelacht, getanzt, gesungen – kurz: kräftig gefeiert. Schließlich hatten alle Anwesenden zu recht das Gefühl, in den vergangenen Wochen Großes geleistet zu haben. Sowohl den Oberstufenschülern als auch den Lehrkräften steckt eine intensive Zeit mit zahlreichen (Vorabitur-)Klausuren in den Knochen. Aber auch die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums, die in großer Zahl den Weg in die alte Heimat gefunden hatten, blickten gegen Jahresende auf zahlreiche neue Erfahrungen in Studium und Beruf zurück. Besonders spannend war es für Letztere, sich mit den ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern über „die Welt da draußen“, von der in der eigenen Schulzeit doch allzu oft die Rede war, auszutauschen und zu zeigen, wie erfolgreich man sich in ihr behauptet.

Dementsprechend positiv fällt dann auch das Fazit zum „Winterball 2016“ aus. Eine im Verlauf des Abends oft gehörte Aussage war die folgende: „Eine schöne Tradition hat da ihren Anfang genommen. Wir sind nächstes Jahr auf jeden Fall wieder da!“

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