Zahlreiche Abschiede am Ratsgymnasium Rotenburg

Anders als im letzten Sommer machten es diesmal die Inzidenzzahlen und ein nachhaltiges Hygienekonzept dem Kollegium des Ratsgymnasium Rotenburg möglich, die aus dem aktiven Dienst an der Schule ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen angemessen zu verabschieden.

So kamen denn am Abend vor der Zeugnisvergabe im Lehrergarten zahlreiche Gäste auf Abstand zusammen, um sich mit Reden, Danksagungen bei Wasser, Bier und Wein zu unterhalten und um „Adieu!“ oder „Bis bald!“ zu sagen.

Michael Plötz verabschiedet Merlin Berge.
Michael Plötz verabschiedet Merlin Berge.

Ehe die Reihe aber an die Pensionäre kam, ging es zunächst einmal daran, verschiedenen Referendaren, Praktikantinnen und FSJlern Dank auszusprechen. So schloss mit dem Ende des Schuljahres Merlin Berge sein freiwilliges soziales Jahr ab, das – ein wenig anders als geplant – vor allem mit der Arbeit in der Notbetreuung während diverser Lockdownphasen bestand. Merlin ist aber auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass zahlreiche Schülerinnen und Schüler in eigens angebotenen Schwimmkursen noch ihr Bronzeabzeichen machen konnten.

Auch Lena Sünkenberg verlässt die Schule.

Mit Lena Sünkenberg (En/Sp) konnte eine überaus kompetente Referendarin erfolgreich ihr zweites Staatsexamen am Ratsgymnasium ablegen, um nunmehr den Dienst an der IGS Achim anzutreten.

Ava-Lara Früchtenicht indes verlässt lediglich die Funktion der Praktikantin an der Schule, kehrt aber nach den Sommerferien zur Freude der Schülerschaft und des Kollegiums als Referendarin für Englisch und Französisch zurück. In den vergangenen Monaten war sie bereits in der Notbetreuung und im Rahmen des Deutsch-als-Zweitsprache-Unterrichts ein fester Bestandteil des Schulalltags.

Doris Nickau wird besonders geehrt.

Eine besondere Ehrung erhielt Doris Nickau, die in den vergangenen Monaten weit über ihre Stelle als Bibliothekskraft hinaus unentbehrliche Arbeit am Ratsgymnasium Rotenburg geleistet hat, sei es in der Schüler-Notbetreuung oder in der organisatorischen Unterstützung des Kollegiums, vor allem aber in der pragmatischen und moralischen Hilfe insbesondere der jüngeren Schülerinnen und Schüler. Im Namen der Schulöffentlichkeit sprach ihr die Personalratsvorsitzende Bianca Baecker Dank aus.

Marina Petersen geht in den Ruhestand.

Mit Marina Petersen muss die Schule weit mehr als eine Kollegin ziehen lassen. Seit 1990 am Ratsgymnasium war sie seit Mitte der 90er Beratungslehrerin und maßgeblich verantwortlich für das erfolgreiche Präventionskonzept. Darüber hinaus organisierte und begleitete Marina Petersen das Ankommen der neuen Fünftklässler nach den Sommerferien. Mit viel Emotion wurde sie denn auch von Schulleitung und ihren Fachgruppen Physik und Mathematik verabschiedet. „Die Umstände der letzten Monate haben’s Dir leicht gemacht“, so die Aussage des Fachobmanns Mathematik, Dr. Marcus Prass-Jaussi. Dem konnte Petersen indes nicht so ganz zustimmen – der Abschied viel bei aller erkennbaren Freude dann doch auch sichtlich schwer.

Fast wäre er Rockstar geworden: Lothar Husmann.

„Ursprünglich wollte ich Rockstar werden!“Lothar Husmann wurde dann aber schlussendlich nach verschiedenen Umwegen doch Lehrer am Ratsgymnasium. Nach dem 2. Staatsexamen im Jahr 1986  kam er über verschiedene Lehraufträge 2005 an die Gerberstraße, wo der passionierte Wassersportler die Kanu-AG leitete. Der Deutsch- und Sportlehrer war, so Schulleiterin Iris Rehder, für die Rolle des Klassenlehrers prädestiniert, war doch kaum jemand so genau über die persönlichen Hintergründe der eigenen Schülerschaft informiert. Dies, so kamen auch Kolleginnen und Kollegen in ihren Abschiedsgrüßen überein, zeigt das immense Engagement, mit dem Lothar Husmann seinen Beruf bis zum vorläufig letzten Tag ausgeübt hat – aber die große Bühne mag er dann doch noch nicht verlassen: Als Zugabe wird er nach den Sommerferien freiwillig mit einigen Stunden an die  Schule zurückkehren.

Siglinde Löwer lässt einen funktionierenden Motor zurück.

Siglinde Löwer-von-Hoyningen-Huene trat ihren Dienst am Ratsgymnasium 1985 an. Launig und sehr zur Erheiterung berichtete sie davon, wie sie als junge Frau aus der Arbeit in einem Kinderheim über das Studium der Ernährungslehre zum Studium der Mathematik und der Physik gelangte – mit der eigentlich erklärten Absicht, nicht Lehrerin zu werden. Nun indes musste sie sich dennoch sogar von einem ihrer eigenen Referendare, Dr. Prass-Jaussi, verabschieden lassen, der sich ausdrücklich für den kritischen Geist bedankte, der der Schule nun verloren geht. Ein Geschenk lässt Siglinde Löwer-von-Hoyningen-Huene der Fachgruppe Physik aber da: sie rechtzeitig zu ihrer Pensionierung das lange streikende Modell eines Sterlingmotors endlich wieder zum Laufen gebracht.

Mehr Zeit zum Malen: Bernd Mertins.

Auf stolze 55 Jahre Ratsgymnasium blickt Bernd Mertins zurück – schließlich hat er hier bereits als Schüler 1976 sein Abitur abgelegt, ehe er während seines Studiums als Kranführer im Zuge des Erweiterungsbaus in die Gerberstraße zurückkehrte. 2001 kam er dann als Lehrkraft für Sport und Erdkunde wieder, war aber auch als Stützpunkttrainer beim DFB tätig. Das Kollegium entließ ihn nur widerwillig und mit einer Hausaufgabe in die Pensionierung – der passionierte Hobbymaler erhielt Leinwand und Farben, damit nach dem nächsten Schulumbau ein echter Mertins das erneuerte Lehrzimmer verzieren möge.

Wolfgang Schneevoigt geht mit zwei Seufzern.

Bilder ließ auch Wolfgang Schneevoigt zur Erinnerung zurück – allerdings gerahmte Comicstrips statt Malereien. Der auf einem abgebildete seufzende Bär brächte die zwei Seufzer in seiner eigenen Brust zum Ausdruck: „Ich gehe ungern, aber ich gehe. Mit vielen tollen Erinnerungen.“ Neben seiner Tätigkeit als Geschichtslehrer leitete Schneevoigt seit seinem Wechsel von der Eichenschule die Fachgruppe Englisch, war als Multiplikator für den Regierungsbezirk Lüneburg tätig und war lange Jahre Vorsitzender des Personalrats der Schule. Darüber hinaus organisierte und begleitete er den Austausch mit Long Prärie in den USA. Trotz der tiefen Verbundenheit mit Schule und Kollegium sei es aber nun gut zu gehen: „Es beginnt nicht der Lebensabend, sondern die Lebensphase ‚Freiheit‘!“

Wir wünschen ihm und allen anderen, die das Ratsgymnasium Rotenburg verlassen, alles Gute!

Kollegium und Schulleitung des Ratsgymnasiums Rotenburg

Schöne Sommerferien!

Die Französisch-Lerngruppe aus den Klassen 6b bis 6d und ihre Lehrerin Frauke Brieger haben nach einem Buffet mit französischen Spezialitäten wie z.B. Croissants, Baguette und selbst hergestellten Macarons die Sommerferien eingeleitet und schicken ein „Bonnes vacances!“ in Richtung aller Ratsgymnasiast:innen.

Auch wir wünschen Euch allen schöne Sommerferien, genießt die freien Tage! 

Schulleitung und Kollegium des Ratsgymnasiums

Hinweis:

Wiederbeginn des Unterrichts für die Jahrgänge 6-13 ist am Donnerstag, 2. September 2021. Weitere Informationen zum Ablauf des ersten Schultages nach den Sommerferien finden Sie in Kürze hier auf der Homepage.

Ebenso folgen alle wesentlichen Informationen für den ersten Schultag des neuen 5. Jahrgangs, der am Freitag, 3. September 2021 stattfindet.

Ehrung der Teilnehmer des Wettbewerbs zum Holocaust-Gedenktag am Ratsgymnasium

Am 13. Juli 2021 konnten nach langem Warten endlich Hauptpreis und Urkunden des Wettbewerbs für demokratisches Engagement, ausgerichtet mit Unterstützung des Fördervereins der Cohn-Scheune e.V. in Rotenburg, an die auszuzeichnenden Schülerinnen und Schüler am Ratsgymnasium übergeben werden. Der von der Schulbibliothek des Ratsgymnasiums initiierte Wettbewerb fand anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar statt.

Da die pandemiebedingten Schulschließungen die vorgesehenen Gedenkformate nicht zuließen, konnte mit freundlicher Unterstützung der Leiterin des Jüdischen Museums in Rotenburg, Prof. Inge Hansen-Schaberg, der Gedenktag dennoch in digitaler Form stattfinden. Der damit verbundene Wettbewerb richtete sich anhand konkreter antisemitischer Vorfälle, beispielsweise einer antisemitischen Zeichnung im Schulheft eines jüdischen Mädchens, an Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs. Ihre Aufgabe war es, möglichst einfühlsame und effektive Reaktionen auf solche oder ähnliche Situationen zu entwickeln, die der betroffenen Schülerin in oder nach der Situation hätten helfen können. Als Abgabeformate waren beispielsweise Fotostory, ein Drehbuch für ein Rollenspiel, ein Podcast, eine Zeichnung oder ein Comic möglich. Entsprechend vielfältig und spannend waren die über 100 eingegangenen Beiträge.

Emma June Greßmann aus der 8L hat schließlich mit einem aufwändig produzierten Video die Jury besonders davon überzeugen können, dass die von ihr inszenierten Handlungsmöglichkeiten eine effektive Reaktion auf antisemitische Handlungen darstellen: Zivilcourage, die Einbindung von Erziehungsverantwortlichen, von Lehrkräften und Schulleitung, standen bei Emmas Ansatz im Mittelpunkt.

Eine Fotostory, eine Zeichnung und ein Comic gehören zu den weiteren preiswürdigen Beiträgen gegen Antisemitismus: Mariella Wilzer und Letizia Gerla aus der 8K konnten den 2., Hannes Busse und Bastian Emshoff aus der 8L den 3., Johannes Heilscher (8P2) den 4. Platz, Jenna Sophie Behrens (8P2) und Finni Lotte Kuhlke (8L) den 5. und Nike Westermann (8L) den 6. Platz erreichen.

Während der Preisverleihung, coronabedingt ohne Publikum in der Aula des Ratsgymnasiums, fand nicht nur Schulleiterin Iris Rehder lobende Worte, auch die den Wettbewerb und die Schülerinnen und Schüler begleitende Lehrkraft Dr. Corinna Barholdt war sichtlich beeindruckt von den Leistungen. In einer eine Videobotschaft gratulierte schließlich auch Prof. Inge Hansen-Schaberg und würdigte das besondere Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger. Sie wiederholte bei dieser Gelegenheit auch ihre Zusage, die prämierten Arbeiten in der Cohn-Scheune einem breiteren Publikum präsentieren zu wollen.

Antisemitismus im Rotenburg der NS-Zeit

Gratulation an die Schülerinnen und Schüler

„Au revoir, Loïsse!“ – französische Austauschschülerin verabschiedet

Genau am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, hat die Klasse 10PF gemeinsam mit ihrer Französisch-Lehrerin Frauke Brieger die Gastschülerin Loïsse Babin mit Geschenken, kleinen Reden auf Französisch und Deutsch und einem französischen Buffet verabschiedet. Die Mitschüler betonten in ihren Abschiedsworten, dass sie die Französin nur sehr ungern wieder in die Heimat zurückkehren ließen und wie sehr diese in den letzten Wochen ihre Deutschkenntnisse verbessert habe.

Die Französisch-Fachgruppe am Ratsgymnasium war glücklich, den Lerngruppen eine „waschechte Französin“ vorstellen zu können, die den Schülerinnen und Schülern von ihrem Leben in Caen in der Normandie berichtete – und dabei mit ihrem Akzent und ihrer freundlichen Art in der norddeutschen Tiefebene erfolgreich ihren französischen Charme versprühte.

Loïsse verlässt das Ratsgymnasium nach einem dreimonatigen Austausch, der durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) organisiert wurde, das französischen und deutschen Schülern unkompliziert und kostengünstig einen Aufenthalt im jeweiligen Nachbarland ermöglicht.

Im neuen Schuljahr wird Loïsses Austauschpartnerin Merle Damerow ihrerseits im Rahmen des Brigitte-Sauzay-Programms für drei Monate nach Frankreich reisen. Das deutsch-französische Tandem hat sich bereits in Rotenburg bestens verstanden und freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen in der Normandie. Da könnte man doch glatt Lust verspüren, es den beiden gleich zu tun…

Wir wünschen Loïsse und Merle alles Gute und „Bonne chance!“

Text und Fotos: Frauke Brieger

INTERESSE?

Selbst mal Frankreich kennenlernen?

Austauschprogramm 2022 : Jahrgänge 10/11

Kontakt: Frau Rößler

CORONAVIRUS: Sonderaktion – Impfungen von Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 17 Jahren am 18. Juli!

Derzeit sind die Infektionszahlen landesweit auf ein erfreulich niedriges Niveau zurückgegangen. Die Ausbreitung der Delta-Variante des SARS-CoV-2 Virus macht aber weitere Überlegungen zum Infektionsschutz unbedingt erforderlich. Die wichtigste Maßnahme ist hier das Impfen.

Eine Sonder-Impfaktion für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren findet am Sonntag, 18.07.2021, in vielen Impfzentren Niedersachsens statt. Das Land stellt dafür rund 27.000 Impfdosen bereit.

Die Anmeldung erfolgt ausschließlich telefonisch über die Hotline (0800) 99 88 665.

Hier können Sie detaillierte Informationen des Landes einsehen:

Auch mal gute Nachrichten: Elterninformation zum Schuljahresende 2020-2021

Ein ereignisreiches, anspruchsvolles und für die Schulgemeinschaft durchaus anstrengendes Schuljahr 2020-2021 neigt sich allmählich dem Ende zu – Zeit für die Schulleiterin Iris Rehder, auch einmal auf die trotz aller erlebten Schwierigkeiten zahlreichen positiven Ereignisse des Jahres zurückzublicken. Lesen Sie hier den wohl letzten Elternbrief vor den Sommerferien:

Endlich wieder Musik: Sommerserenaden-Konzert im Ratsgymnasium

Über viele Monate musste wegen der Corona-Pandemie auch im Ratsgymnasium auf kulturelle Veranstaltungen verzichtet werden. Mehrere Konzerte und eine Musical-Produktion  konnten deshalb nicht wie geplant stattfinden. Doch angesichts der derzeit niedrigen Inzidenz freuen sich die musikbegeisterten Schüler und Lehrer sehr, dass am Montag, den 19. Juli, das traditionelle Sommerserenaden-Konzert nun wieder stattfinden kann.

Obwohl  das Singen und das Spielen von Musikinstrumenten pandemiebedingt  in der Schule über lange Zeit nicht möglich war, ist es den Beteiligten gelungen, in wenigen Wochen mit viel Motivation und intensiver Probenarbeit  ein vielfältiges Programm vorzubereiten. Bläser-, Streicher- und Chorklassen, Musikprofil, Orchester, Jazz AG, Solisten und ein Vokalensemble stehen auf der Bühne und werden ihr Bestes geben, um das Publikum gut zu unterhalten.

Im Sinne des geltenden Hygienekonzepts werden die Konzertbesucher gebeten, einen tagesaktuellen Nachweis über ein negatives Corona-Testergebnis oder alternativ einen für sie geltenden Impfnachweis oder Genesenennachweis vorzulegen. Es gilt ferner eine Pflicht zur Erhebung der personenbezogenen Daten. Dies kann schriftlich oder per Luca App erfolgen. Sollte die Inzidenz am 19.07. wider Erwarten über 10 liegen, gilt eine Maskenpflicht.

Das Konzert beginnt um 18 Uhr und wird bei gutem Wetter open air stattfinden. Der Eintritt ist frei. Ein gastronomisches Angebot kann aufgrund des Hygienekonzepts nicht erfolgen. Die Gäste können sich für die Pause aber gern selbst Getränke mitbringen.

Abiturentlassung des Jahrgangs 2021

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Die nach wie vor besonderen Umstände des alltäglichen Lebens machten es nötig: Gleich zwei Mal wurde am Freitagmorgen die Feier zur Entlassung und Verabschiedung des Jahrgangs 2021 am Ratsgymnasium mit dem Einzug der frischgebackenen Abiturientinnen und Abiturienten eröffnet. „Passt ja – letztes Jahr gab’s ja kein Abi. Also dieses Mal doppelt feiern!“ schmunzelte einer der anwesenden Kollegen und verwies damit auf die Pause durch den Wechsel zu G9 im vergangenen Schuljahr.

Fast schon wieder normales Leben – aber eben doch nur der halbe Jahrgang…

Für die Schülerinnen und Schüler war die Trennung in zwei nach Tutorengruppen getrennte Veranstaltungen zwar bedauerlich, nach der wochenlangen Sorge, ob es aber überhaupt eine standesgemäße Verabschiedung geben würde, nahm man die Einschränkung aber gerne in Kauf. Sie war ja letzten Endes nur eine in einer langen Reihe, die einen dicken Strich durch so viele Traditionen rund ums Abitur gemacht hatten – seien es ausgefallene Kurs- und Jahrgangspartys, die Kursfahrten oder aber der Abischerz.

So zogen nun also einmal um 10:00 Uhr und einmal um 12:00 Uhr die dem Anlass angemessen gekleideten und sichtlich stolzen nunmehr beinahe ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums vorbei an ebenso stolzen Eltern und Lehrkräften ein in die feierlich zurechtgemachte Aula der Schule, um ihre Abiturzeugnisse aus der Hand der Schulleiterin Iris Rehder in Empfang zu nehmen. Zunächst aber gab es aber – auch dies ganz im Zeichen und Geiste der vergangenen Monate – zur Begrüßung eine eingespielte Videogrußbotschaft des Landrates Hermann Luttmann. Dieser hatte für die insgesamt 82 Abiturientinnen und Abiturienten vor allem eine Botschaft: „Seien Sie stolz – es ist Ihr Abitur, es ist Ihre Leistung.“ Er wisse um die zahlreichen Entbehrungen der letzten Monate, aber so könnte nun die Frage potenzieller Arbeitgeber nach der eigenen Belastbarkeit mit „Ja, denn ich habe 2021 mein Abitur gemacht!“ beantwortet werden.

Elina Schumacher und Alina Kober am Klavier.

Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Iris Rehder durften die Anwesenden zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Livemusik in der Aula genießen (Bild): Dankenswerterweise hatten sich Elina Schumacher aus dem 11. Jahrgang am Ratsgymnasium und ihre Partnerin Alina Kober vom Domgymnasium bereit erklärt, für musikalische Begleitung zu sorgen. Das Klavierduo hat in diesem Jahr beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ den 1. Bundespreis gewonnen.

Koordinatorin Dana Stäblein-Fischer

Als zuständige Koordinatorin sprach Dana Stäblein-Fischer (Bild), die den Jahrgang seit der 11. Klasse durch die Oberstufe begleitet hat. Mit Augenzwinkern verwies sie auf das Netzangebot der Seite „Abireden-schnell-und-leicht.de“, das ihr als Stütze beim Verfassen der ersten Abiturrede gedient habe. Wenig rezepthaft indes war dann tatsächlich die emotionale und sehr persönliche Ansprache an die Anwesenden, den die Koordinatorin einen „in vielerlei Hinsicht einen ganz besonderen Jahrgang“ nannte. Schließlich sei es ihr erster als Koordinatorin gewesen, aber auch die erschwerten Rahmenbedingungen sorgten doch für eine enge Bindung. In launigen und emotionalen Anekdoten schilderte Stäblein-Fischer die Beziehung zum 2021er-Jahrgang, ehe sie sichtlich bewegt schloss: „Ihr seid mir ans Herz gewachsen – ich werde Euch vermissen!“.

Für die Eltern: Klaus Rinck

Um 10:00 Uhr sprach für die Elternschaft Klaus Rinck, der zunächst einmal dem Kollegium des Ratsgymnasiums seinen Dank für die in schwierigen Zeiten geleistete Arbeit dankte. Den Abiturientinnen und Abiturienten gratulierte er zum Geleisteten, trat aber auch mit dem Wunsch auf sie zu, in Zukunft gesellschaftliche Präsenz zu zeigen und die vielfältigen Möglichkeiten für Partizipation und Engagement zu nutzen. Zuversichtlich sei er was die Zukunft dieser Generation angeht- wer das vergangene Jahr bewältigt habe, der sei gut gewappnet für die Anforderungen, die kommen werden.

Für die Eltern: Martina Patschull-Vellguth

Genau zwei Stunden später trat an gleicher Stelle Martina Patschull-Vellguth (Bild) abermals für die Eltern, aber auch für den Schulelternrat ans Rednerpult. Sie habe sich auf die Rede ebenso frühzeitig vorbereitet wie manche Prüflinge auf die Abiturklausuren, so die Juristin augenzwinkernd. Sie gab den Abiturientinnen und Abiturienten deshalb einen berufsspezifischen Tipp mit auf den Weg: „Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“. Allerdings sei diese Aussage nicht so selbstbeschneidend zu verstehen, wie sie zunächst klingen mag. Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit seien vielmehr wichtig, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. „Übernehmen Sie Verantwortung, gründen Sie Familien, verdauen Sie Rückschläge. Treten Sie sicheren Schrittes in die Zukunft – insbesondere angesichts der Ahnungslosigkeit, was Ihnen das Leben bringen wird!“

Für die Abiturient:innen: Eva Kruschinski und Arthur Weigle

Für die Abiturientinnen und Abiturienten sprachen Eva Kruschinski und Arthur Weigle (Bild) auf beiden Veranstaltungen. Ein ganz besonderer Anlass sei es, hier nun zu stehen, so unsicher, wie die Rahmenbedingungen doch gewesen seien.

In der heiteren, mit scheinbarem Stehgreif kokettierenden Rede boten die beiden zunächst einen humorigen Überblick über all das, was in den vergangenen dreizehn Jahren den Schulalltag dominiert hat, darüber, wie aus dem angekündigten „Ernst des Lebens“ irgendwann Alltag wurde – und erläuterten, wie nervig manchmal die Zeit zwischen den Pausen sein konnte.

In der zweiten Hälfte der Redewurde indes ein ernsthafter Ton angeschlagen: Zwar habe man ab Ratsgymnasium gemeinsam mit den eigenen Lehrkräften die Anforderungen der letzten Monate gut bewältigt, die insbesondere ihrer Generation auferlegten Ein- und Beschränkungen seien aber nicht immer nachvollziehbar gewesen, oftmals hätten diese sogar willkürlich gewirkt. So sei es nicht leicht zu akzeptieren gewesen, immer zurückgestellt zu werden, obwohl man doch als junge Generation angeblich „so wichtig“ sei. Gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe in der Zukunft sei es deshalb, die entstandenen Gräben zwischen Jung und Alt wieder zu schließen.

Auch Schulleiterin Iris Rehder nannte die besonderen Umstände der vergangenen Monate den „Elefanten im Raum“, den man nicht ignorieren könne – der Blick solle aber vor allem der Gegenwart und Zukunft gehören. Eines habe die Gesellschaft, hätten wir alle gelernt: „Wir sind nicht, wir funktionieren nicht allein. Der Zusammenhalt zwischen Freunden und in Familien hat einen neuen Wert bekommen.“ Achtsamer seien wir und seien insbesondere auch die Abiturientinnen und Abiturienten geworden, die lernen mussten, andere genauer zu lesen, um diese Zeit zu überstehen.

Das sei wichtig, so Rehder, denn wir alle wüssten nicht, wie die kommenden Krisen aussehen werden – aber wir werden uns in ihnen auf diese Generation und ihre Zukunftskompetenzen verlassen müssen. Mit Antoine de Sainte-Exupérys  Forderung „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen“ entließ sie die nunmehr ehemaligen Schützlinge des Ratsgymnasiums.

Im Rahmen der anschließenden Zeugnisausgabe, bei der die Abiturientinnen und Abiturienten auch wieder die traditionellen Alberten (Bild) erhielten, gab es auch zahlreiche Ehrungen für besondere schulische oder soziale Leistungen. So erreichten z.B. beeindruckende 25 Prüflinge einen Abiturschnitt unter 2,0. Mit der Note 1,5 und besser schlossen 14 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Schulzeit ab – Sophia Heeg, Ella Parry und Ruben Bartel erreichten sogar die Traumnote 1,0.

Neben den zahlreichen Ehrungen in den verschiedenen Sprachen, Natur- und Geisteswissenschaften erhielten Beispielsweise Franka Pohl und Helene Bargfrede Ehrungen der Schule für ihre jahrelange Tätigkeit beim Schulsanitätsdienst.

Ruben Bartel erfolgreich beim Wettbewerb der Altphilologen

Ruben Bartel, frischgebackener Abiturient am Ratsgymnasium Rotenburg, hat sehr erfolgreich am Rerum Antiquarum Certamen, ausgerichtet vom Niedersächsischen Altphilologenverband, teilgenommen.

Der altsprachliche Wettbewerb fand in diesem Schuljahr unter erschwerten Bedingungen in drei Phasen statt: Zunächst wurde am 30.10.2020 eine vierstündige Klausur geschrieben, die die Übersetzung und Interpretation eines Textes aus der historischen Monographie „Agricola“ des römischen Historikers Tacitus umfasste.  In der zweiten Phase fertige Ruben eine Hausarbeit zum nicht nur dem Titel nach überaus komplexen Thema „Vernünftig handeln! Vernünftig handeln? – Inwieweit ist die Rolle, die die stoische Philosophie der Vernunft (ratio) zuschreibt, mit den Erkenntnissen moderner Hirnforschung in Einklang zu bringen“ an.

Sowohl die Klausur als auch die Hausarbeit wurden mit der Note „sehr gut“ und 14 Punkten bewertet. Das Abschlusskolloquium des diesjährigen Rerum Antiquarum Certamen fand dann vom 17. bis 19.06.2021 in Wolfenbüttel statt. Ruben Bartel ist nun bei 87 eingesendeten Hausarbeiten einer von 12 Landessiegern in seinem Jahrgang. Auch wenn er im Kolloquium nicht den ersten Platz, der mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes verbunden ist, erreichen konnte, so gebührt ihm doch höchste Anerkennung für seine besondere Leistung.

Das Ratsgymnasium Rotenburg gratuliert von Herzen!

Ratsgymnasiastin Elina Schumacher gewinnt im Duo „Jugend musiziert“!

Alina Kober (links) und Elina Schumacher (rechts) haben auch Schulleiterin Iris Rehder tief beeindruckt.

Elina Schumacher, Schülerin im Jahrgang 11 am Ratsgymnasium, hat sich mit ihrer musikalischen Partnerin Alina Kober, Schülerin am Domgymnasium in Verden, beim ersten online durchgeführten 58. Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ durchgesetzt: In ihrer Wertungsklasse erhielten sie 24 von 25 zu erreichenden Punkten und damit den 1. Bundespreis. Mit Werken von Bernardo Pasquini, Francis Poulenc und Manuel Infante erhielten Alina Kober und Elina Schumacher in der Altersgruppe V in der Kategorie „Klavier Duo/Zwei Klaviere“ die Höchstpunktzahl der Jury in ihrer Klasse. Wir gratulieren von Herzen zu dieser tollen Leistung.

Im Rahmen der Abiturentlassfeier 2021 stellten die beiden ihr Talent vor Publikum zur Schau – die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Aula waren begeistert und beeindruckt von der Darbietung. Die Blumen als Dank waren da obligatorisch.

Rotenburger Kreiszeitung

Lesen Sie hier den dementsprechenden Artikel in der Rotenburger Kreiszeitung, aktualisiert am 2.7.21.

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