Portugiesische Gäste des Erasmus+ Programms starten gleich durch!

Seit heute arbeiten insgesamt 30 Jugendliche aus Lissabon und vom Ratsgymnasium unter dem Dach des Programms Erasmus+ der Europäischen Union an einem Inklusionsprojekt in der Bildnerischen Werkstatt der Rotenburger Werke. Das Projekt, das nach langer Wartezeit durch die Coronapandemie immer wieder aufgeschoben werden musst, festigt die Stellung der Schule als Europaschule und setzt gleichzeitig auch Impulse für neue, vertiefte Kooperationen mit der Bildnerischen Werkstatt.

Begonnen hat der Tag jedoch mit der Begrüßung der Schülerinnen und Schüler von der Escola Secundaria António Damásio in Lissabon mit ihren Lehrkräften Carla Montero, Luísa Beló und Prudencia Valente durch die Partnerschülerinnen und -schüler sowie Schulleiterin Iris Rehder. Nach dem freundlichen Empfang im Zeichen Europas gab es beim ersten Kennenlernen bereits einen regen Austausch als Einstimmung auf das gemeinsame Projekt unter dem Titel „Inklusion und Integration – Bereicherung durch Vielfalt“. Am ersten Tag von mehreren Tagen in der Bildnerischen Werkstatt wurden die binationalen Teams schon gemeinsam mit den dort arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern tätig, schnell mischten sich die Gruppen über alle vermeintlichen Grenzen hinweg.

Die für die Organisation des Programms zuständigen Lehrkräfte, Europakoordinatorin Susanne Rohde und Alexander Vardakis, waren deshalb schon am ersten Tag sicher: “Die EU weiß, dass ihre Gelder hier gut angelegt sind!”

In dieser Galerie gibt es einige Eindrücke von Tag 1 – mehr werden folgen!

„Zeitenwende ’45“ – Neue Ausstellung des Volksbundes am Ratsgymnasium


75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges widmet sich die Ausstellung „Zeitenwende ʼ45 – Aufbruch in ein neues Europa“ den zentralen historischen und politischen Entwicklungslinien der europäischen Integration seit 1945. Sie versucht dabei, sowohl die politischen Vorstellungen für eine neue europäische Friedensordnung aufzuzeigen als auch die Mechanismen, Garantien und Verträge darzulegen, durch die folgenschwere Fehler vergangener Friedensschlüsse vermieden werden sollten.

Begleitend bietet die Ausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. aber auch einen Blick auf dessen inzwischen mehr als 100jährige Geschichte und Entwicklung. Das Augenmerk liegt hierbei insbesondere auf der Zeit seit dem Kriegsende 1945. Die Ausstellung ist, aufgrund der Coronapandemie etwas verspätet, in den nächsten zwei Wochen für alle Schülerinnen und Schüler in der Pausenhalle des Ratsgymnasium Rotenburg zu sehen.

Zur Eröffnung kamen Vertreter aus Kommunal- und Landespolitik.

Zur heutigen Eröffnung in der Aula der Schule waren neben Karl-Friedrich Boese, Pressereferent des Volksbundes, auch Landrat Hermann Luttmann und Eike Holsten, MdL, in die Gerberstraße gekommen. Sie wurden von Schulleiterin Iris Rehder und Norbert Bitzer, als Koordinator am Ratsgymnasium Rotenburg zuständig für die Kooperation mit dem Volksbund, ebenso begrüßt wie durch die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 11. Diese hatten als letzte Gruppe die jährliche Fahrt in die Begegnungsstätte des Volksbundes im belgischen Lommel angetreten, ehe auch hier die Coronabeschränkungen bis auf Weiteres die Türen verschlossen.

Norbert Bitzer, selbst Historiker, wies mit Blick auf den Titel der Ausstellung darauf hin, dass das Kriegsende eben nicht, wie in der Vergangenheit gerne so bezeichnet, eine „Stunde Null“ für Eruopa gewesen sei. Schließlich habe es bei allem Zusammenbruch und aller Zerstörung auch Kontinuitäten gegeben, im Guten wie im Schlechten. Mit der Beseitigung der mörderischen Nazidiktatur seien aber ein weitgehender Zusammenbruch der Vorkriegsordnung und die Erkenntnis einhergegangen, dass ein neues, gemeinsames Europa den Platz des alten übernehmen müsse. Dieser lange Weg sei aber noch nicht zu Ende gegangen.

In seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender des Volksbundes bezeichnete Hermann Luttmann die Friedenserziehung als hohes Gut, insbesondere deshalb, weil der Wunsch nach dauerhaftem Frieden in Europa nicht mehr ganz selbstverständlich und einhellig zu sein schiene. Er selbst sei in seiner Jugend mit einem in gegenseitiger Bedrohung erstarrten, in Blöcke gespaltenen Europa aufgewachsen. 1989 habe ihn dann das Gefühl „Jetzt wird alles gut!“ ergriffen – das indes mit dem Balkankrieg sehr schnell zerstob. Eines aber sei ihm anhand dieses warnenden Beispiels damals klar geworden: Der Frieden in Europa muss erhalten werden.

Karl-Friedrich Boese sprach für den Volksbund.

Eike Holsten verwies auf die Erfahrungen, die er selbst mit den auch viele Jahrzehnte nach Kriegsende noch mit seinem Großvater machte. Der begabte Leichtathlet, vor seinem Einrücken in die Wehrmacht noch bei den Gaumeisterschaften in Oldenburg geehrt, wurde 1940 in Frankreich schwer verwundet und litt zeitlebens unter seiner Kriegsversehrtheit. Der Jahrestag seiner Verwundung brachte Jahr für Jahr Wut und Trauer – und für Eike Holsten eine bittere Erkenntnis: „Krieg vergeht nicht.“

Dass es im Jahr 2010 erstmals seit 1945 mit drei Gefallenen und acht Verwundeten wieder im Kampf gefallenen und verletzte deutsche Soldaten gab, noch dazu welche, die im Landkreis Rotenburg stationiert waren, nahm Eike Holsten zum Anlass, die anwesenden Schülerinnen und Schüler dazu aufzufordern, sich mit der Geschichte ihres Kontinents zu befassen, um dessen Gegenwart zu verstehen und seine Zukunft gestalten zu können.

Karl-Friedrich Boese stellte heraus, wie sehr das Kriegsende eben eine Zeitenwende gewesen sei, ein Aufbruch in eine friedlichere Zukunft. Die europäische Einigung habe sich als Garant des Friedens erwiesen, die EU, brachte Boese in Erinnerung, habe deshalb im Jahr 2012 den Friedensnobelpreis erhalten.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11f konnten sich im Anschluss als erste Gruppe durch die Ausstellung bewegen, ehe ihnen die anderen Lerngruppen in den beiden kommenden Wochen im Rahmen des Geschichtsunterrichts nachfolgen werden.

Bildergalerie

ERGEBNISSE: Junior-Europawahl 2019

Bis zum 26. Mai fand in Deutschland ebenso wie in den meisten Ländern der Europäischen Union die Europawahl statt. Im Rahmen der alle fünf Jahre stattfindenden Wahl werden die Abgeordneten des Europaparlamentes gewählt.

An der Juniorwahl begleitend zur Europawahl 2019 nahmen in diesem Jahr 2.760 Schulen teil, innerhalb Deutschlands, aber auch Deutsche Auslandsschulen – und die Europaschule Ratsgymnasium Rotenburg war selbstverständlich eine davon. Im Vorfeld wurde im Rahmen des Politikunterrichtes intensive Vorbereitungsarbeit geleistet. So wurden beispielsweise die Programme der verschiedenen antretenden Parteien durchleuchtet und miteinander verglichen, um den Schülerinnen und Schülern tiefere Einblicke in Pläne, Vorhaben und Forderungen der unterschiedlichen politischen Gruppierungen zu geben. So konnten sich alle eine eigene Meinung bilden, ehe es in die Wahlkabine ging.

In der Woche vom 20. bis zum 22. Mai haben die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10 und 11 dann ihre Stimme abgegeben, als Wahllokal fungierte die Bibliothek, die Wahlhelfer rekrutierten sich aus der Schülerschaft. Ebenso wie für die Wahlberechtigten am Sonntag galt auch für die Teilnehmenden am Ratsgymnasium: Ausweis und Wahlbenachrichtigung mitbringen, nur dann wurden die Stimmzettel ausgehändigt. Die versiegelte Urne wurde nach Abschluss der letzten Stimmabgabe sicher verschlossen, bis die Auszählung beginnt.

Die Ergebnisse der Juniorwahl am Ratsgymnasium bestätigen einen Trend, der auch in den realen Ergebnissen in Deutschland zu bemerken war: Klima-, Umwelt- und Tierschutzpolitik werden für die Wählerschaft immer gewichtigere Themen, die sich sehr deutlich im Wahlverhalten niederschlagen. Mit 91% war die Wahlbeteiligung noch mal höher als die auch in Europa gestiegene – Europa lebt, die Demokratie lebt!

Einige Eindrücke der Juniorwahl der Klasse 10Nw

„Ihr habt’s geschafft!“ – Das Ratsgymnasium ist Europaschule

Es war ein langer Marsch durch Bewertungen, Kategorien, Evaluationen, der da am Morgen des 14. Juni in der Aula des Ratsgymnasiums mit der Ernennung des Ratsgymnasiums durch Schuldezernentin Christine Hartmann seinen erfolgreichen Abschluss fand.

Nach angemessen internationaler Begrüßung mit Musik aus Frankreich, einem Cancan dargeboten von der Streicherklasse 7c unter der Leitung von Frank Domhardt und dem Chanson „Vois sur ton chemin“ von Chorklasse 6c und 5m unter der Leitung von Astrid Mujica Alvarado, hieß Schulleiterin Iris Rehder die Gäste willkommen, die gemeinsam mit dem Ratsgymnasium die Ernennung feiern wollten.

Aus der Landesschulbehörde in Lüneburg war auch die Koordinatorin für den Bereich Europa und Internationales, Sylvia Onstein, gekommen. Die benachbarte Europaschule, die BBS Rotenburg, wurde von Schulleiter Wolf Hertz-Kleptow und deren Europakoordinator Erwin Eggers vertreten. Weiter gefüllt wurde die Aula durch Elternvertreter, interessierte Kolleginnen und Kollegen und das „Europa-Team“ des Ratsgymnasiums, das unter der Leitung von Koordinatorin Susanne Rohde dafür gearbeitet hat, nunmehr diesen Ehrentitel führen zu dürfen.

Erreicht wurde dieses Ziel, so Iris Rehder, durch die besondere und dauerhafte Verbindung mit den Partnerschulen in Frankreich, durch den nunmehr wiederbelebten Ungarnaustausch, durch Oxfordfahrt und Friedensarbeit in Lommel, aber eben auch durch den abwechslungsreichen und europaoffenen Unterricht in den Fremdsprachen, in Musik und Kunst, in Politik und Geschichte. Schlussendlich trügen aber doch alle Unterrichtsfächer zum Gelingen bei.

Dezernentin Christine Hartmann gratulierte mit den Worten „Ihr habt’s geschafft!“ in Richtung der Anwesenden Ratsgymnasiasten. Aber Europa sei immer noch ein Projekt, verwies sie auf aktuelle Abgrenzungstendenzen und populistisch-nationalistische Tendenzen in der Union. Der Keim für Frieden und Verständigung liege in der Kenntnis des vermeintlich Anderen – die Europaschulen vermittelten genau dieses Wissen über Europa und seine Vielfältigkeit und trügen so zum gegenseitigen Verständnis bei. „Das Ratsgymnasium Rotenburg leistet diese Arbeit sehr überzeugend und ganz offenkundig auch von Herzen,“ stellte Christina Hartmann fest, ehe sie Ernennungsurkunde, Europafahne und Schild in die Hände von Iris Rehder übergab.

Zu den Klängen der Europahymne, abermals vorgetragen von den Klassen 5m und 6c, ging es dann für alle ans Feiern, noch die Zeilen im Ohr: „Unser Herz schlägt für Europa und wir stehen dafür ein, dass dem Erdteil es gelinge, in der Vielfalt eins zu sein!“

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