„Man will ja nicht irgendwo WEG – man will irgendwo HIN…“ – Abschiede am Ratsgymnasium

Referendar Nico Reinke (rechts) wechselt nach Achim

Vieles war und ist dieser Tage anders als sonst am Ratsgymnasium Rotenburg, nicht nur die Übergabe und Verabschiedung der Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien passiert ganz ungewohnt in zwei Etappen, auch die Verabschiedung von Kolleginnen und Kollegen kann nicht im sonst üblichen geselligen Rahmen eines gemeinsamen Jahresabschlussgrillens stattfinden. In diesem Jahr muss dafür eine Dienstbesprechung in der Pause ausreichen – unter bestmöglicher Einhaltung von Mindestabständen und Hygieneplan.

Ex-Schüler, nun auch Ex-Bufdi: Maximilian Graf

Und leider gab es so einige Abschiede zu begehen, die allesamt Spuren hinterlassen werden. Mit Maximilian Graf gibt die Schule einen ihr ganz besonders verbundenen den Bundesfreiwilligendienst Leistenden ab – er hat im vergangenen Jahr noch die Schülerrede bei der Abiturentlassung gehalten – und ist danach gleich dageblieben. Da Maximilian aber Lehrer werden möchte, ist aber auch in Zukunft ein Wiedersehen nicht ausgeschlossen…

Mit Christoph Baumann, Jannik Heiligenstadt und Nico Reinke verlassen gleich drei hochengagierte und hervorragend in die Schulgemeinschaft eingebundene Referendare nach erfolgreich bestandenem Examen das Ratsgymnasium. Sie alle haben bereits neue Stellen gefunden, es zieht sie nach Gifhorn, Hannover und ans Cato-Bontjes-van-Beek-Gymnasium in Achim. Nicht nur die Schülerschaft hätte sie gerne weiter in der Gerberstraße gesehen.

„Als Lehrerin bin ich hier erwachsen geworden – schließlich war ich 18 Jahre hier…“ Mit diesen Worten leitete Ulrike Lützen, Lehrerin für Spanisch und Englisch am Ratsgymnasium Rotenburg ihren Abschied ein, sie wird neue Fachobfrau für das Fach Spanisch am Delmenhorster Gymnasium an der Willmsstraße, wo sie sich ebenfalls um den Einsatz neuer Medien kümmern wird. Schulleiterin Iris Rehder kündigte dann auch gleich an, man habe damit ja gleich eine bekanntermaßen überzeugende Referentin, die man für Fortbildungen einladen könne. Sie sei eben immer am Puls der Zeit, eine Haltung, die sie auch in ihrer Arbeit für einen großen Schulbuchverlag so wertvoll mache.

Musikalischer Abschied für Ulrike Lützen

Lützen selbst sagte, sie habe sich immer wohl gefühlt am Ratsgymnasium, sie gehe aber, um nach beinahe zwanzig Jahren an der Wümme eine neue Aufgabe zu finden. Mit Blick auf die alte und die neue Schule sagte tröstete sie die Kolleginnen und Kollegen: „Man will ja nicht irgendwo WEG – man will irgendwo HIN…“

Neben einer DVD mit filmischen Abschieden des Kollegiums ließen sich lange Weggefährtinnen und Weggefährten den am Ratsgymnasium traditionellen letzten musikalischen Abschiedsgruß dann nicht nehmen – vier Singende darf es nach Hygieneplan geben:

Mit mehr als leichtem Augenzwinkern wurde Sven Regeners nicht ganz unkritische Ballade auf seine alte Heimat umgedichtet: „Du bist bald immer da, wo wir nicht sind. Und das ist meistens Delmenhorst.“

 

Hockeyturnier des 7. Jahrgangs

Die Stimmung war hervorragend beim Hockeyturnier des 7. Jahrgangs des Ratsgymnasiums – kein Wunder, hatten die organisierenden Lehrkräfte um die Referendare Lisa Meinke und Christoph Baumann doch einen Sonderpreis ausgelobt für  für die Klasse mit den besten Fans. Die Auswahl fiel der Jury sichtlich sehr schwer, da das Turnier insgesamt von allen Mannschaften und Fans sehr fair geführt wurde. Am Ende konnte dennoch die Klasse 7a mit ihren tollen Plakaten und der positiven Stimmung als beste Unterstützer überzeugen.

Für das Turnier stellte jede der Klassen des Jahrgangs drei Teams, so dass die sagenhafte Zahl von 15 Mannschaften in drei Vorrundengruppen aufeinander trafen. In den anschließenden Platzierungsspielen wurden die Plätze 1 bis 15 ausgespielt. Viel zu pfeifen und zu begleiten also für die Organisatoren, die sich deshalb tatkräftige Unterstützung von acht Sportassistenten aus den Jahrgängen 10 und 11 geholt hatten. Ebenso tatkräftig vor Ort waren die Schülerinnen und Schüler des Sanitätsdienstes am Ratsgymnasium.

Gespielt wurden die Partien des Turniers zeitgleich auf zwei Spielfeldern. In der Mitte konnten die Klassen Zusatzpunkte durch eine Pendelstaffel in Form eines Slaloms durch Hütchen mit fünf Personen pro Team sowie durch Zielschüsse auf einen Kasten erlangen.

Die Wahl der Teamnamen war traditionell ungewöhnlich: neben der Nudel Mafia traten unter anderem Die Gockels und die Laufenden Döhner (ja, mit „h“!) an, um um den Turniersieg zu spielen. Spielerisch durchsetzen konnten sich am Ende aber die Tscheilas aus der 7m. In der Gruppenwertung aller Klassenteams trug hingegen die 7d den Sieg davon, gefolgt von den Klassen 7m, 7c, 7a und 7b.

Stolz auf das am Vormittag  Geleistete waren aber schlussendlich alle, erschöpft waren sie jedoch ebenso – Schülerinnen und Schüler genauso wie Lehrkräfte und Sportassistenten. „Ziemlich laut war’s,“ so Lisa Meinke mit zufriedenem Lachen.

Eindrücke vom Turnierverlauf

Fotos: André Artinger

Zahlreiche Abschiede am Ratsgymnasium Rotenburg

Der 3. Juli 2019 war nicht nur für die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums Rotenburg ein besonderer Tag, schließlich war es der letzte Unterrichtstag eines ereignisreichen Schuljahres und es gab Zeugnisse. Am frühen jedoch Abend standen dann die im Mittelpunkt, die sonst vor den Klassen stehen – die Kolleginnen und Kollegen, die sich nicht nur in die Ferien, sondern leider ganz vom Ratsgymnasium verabschieden.

Referendariat beendet: Anna Panknin und Nora Mundt (rechts)

Gleich sechs Abschiede galt es zu feiern, wenngleich auch aus ganz verschiedenen Gründen. Mit Anna Panknin und Nora Mundt verlassen zwei engagierte Referendarinnen die Schule, da sie erfolgreich die zweite Phase der Lehrerausbildung mit dem Staatsexamen abgeschlossen haben. Sie zieht es nun hinaus in die Schullandschaft, um erste vollwertige Stellen anzutreten.

Frédéric Espitalier und Ute Primavesi verlassen aufgrund von aus privaten Gründen gewünschten Versetzungen das Ratsgymnasium. Beide waren seit weit mehr als zehn Jahren der Schule eng verbunden. Dr. Meike Mattick indes, die ihre Lehramtskarriere einst am Ratsgymnasium als Referendarin begonnen hat, bricht die Zelte in Rotenburg ab, um sie wenige Kilometer weiter die Wümme hinab, in Sottrum, als Koordinatorin am dortigen Gymnasium wieder aufzuschlagen.

Besonders gewürdigt wurde das Ausscheiden zweier altgedienter Lehrkräfte der Schule aus dem aktiven Dienst. Mit Anneliese Schaarschmidt und Burkhardt Böhk verlassen über 70 Dienstjahre an Erfahrung die Schule.

Gut gelaunt in Richtung Ruhestand: Böhk und Schaarschmidt

Böhk, seit 1983 am Ratsgymnasium Rotenburg als Physik-, Mathematik- und Informatiklehrer tätig, leitete seit 2008 auch als Fachobmann die Fachgruppe Physik. Kollegium und Schülerschaft gilt er als ruhiger, besonnener und geduldiger Mensch, der, so eine Einschätzung der Behörde in seiner Dienstakte, „sicher, gründlich, selbstbewusst und lebhaft… den Schülern die Gelegenheit gibt, in Ruhe etwas falsch zu machen.“ Nicht zuletzt deshalb gelang es ihm immer, seine Leidenschaft für die eigenen Unterrichtsfächer auf die Schülerinnen und Schüler zu übertragen. Als leidenschaftlicher Schwedenfahrer wird er sich nun intensiver seiner zweiten Heimat zuwenden können.

Anneliese Schaarschmidt kam ebenfalls zu Beginn der Achtzigerjahre an die Schule, zunächst indes als Referendarin, ehe sie nach der Auflösung der Orientierungsstufe in der Theodor-Heuss-Schule über den Gartenzaun an das Ratsgymnasium wechselte.

Als engagierte Lehrerin, Kollegin, als Schulvertreterin der GEW und als Personalrätin brachte sie sich auf allen Ebenen aktiv in das Leben und die Gestaltung der Schule ein, ab 2011 dann auch als Mitwirkerin in der Lehramtsausbildung am Studienseminar in Verden. Mit Überblick und Routine organisierte sie im Jubiläumsjahr, kurz vor der eigenen Pensionierung, noch die des Schulfest vorbereitenden Projekttage. All dies tat sie mit humoriger, oftmals feinsinnig ironischer und gelassener Art. Schülerinnen und Schüler und Kollegium schätzten ihre Fähigkeit zum Zuhören, zum Ausgleich, zum guten Ratschlag.

Da passt es ins Bild, dass Anneliese Schaarschmidt eigentlich bereits 2018 in den Ruhestand hätte gehen können – aber der Schule noch eben in Zeiten von Personalknappheit und Abordnungen unter die Arme griff und noch ein Jahr dranhängte. So ganz geht sie dann aber auch jetzt immer noch nicht: die Oxford-Fahrt der Schule im Jahr 2020 wird sie abermals begleiten.

Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen alles Gute für den weiteren beruflichen und privaten Weg.

Andacht der Klasse 8L in der Stadtkirche

Zum Abschluss des Schuljahres gestaltete die Klasse 8L unter der Anleitung der Referendarin Nora Mundt und ihrer Religionslehrerin Kerstin Lubkowitz eine Andacht in der Stadtkirche Rotenburg.  Das Thema Rechtfertigung, das die Klasse im endenden Schuljahr behandelt hatte, wurde dabei in Bezug zum (Noten-) Druck des Unterrichts gesetzt. Dazu hatten einige SchülerInnen eine kurze Ansprache zum Thema gemacht, die sich auf das Gleichnis vom verlorenen Sohn bezog. Ebenso wie der Sohn im Gleichnis vom Vater trotz seiner Fehler wieder aufgenommen wird, seien auch wir von Gott unabhängig von allen Erfolgen und Misserfolgen angenommen.

Die von den Schülerinnen und Schülern ausgesuchten Lieder begleitete Frau Mundt auf der Gitarre. Die von Schülerinnen verfassten Gebete wurden vorgetragen, das Vaterunser gemeinsam gebetet. So fand der Religionsunterricht in diesem Schuljahr einen gelungenen Abschluss.

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