Metta Lorenzen-Mahnken verabschiedet sich in den Ruhestand

Es war das Ende eines langen Schuljahres am Ratsgymnasium, das am Dienstag vor dem Zeugnistag mit dem traditionellen Kollegiumsgrillen seinen Abschluss finden konnte. Und abgesehen von der allgemeinen Freude, trotz widrigster Umstände und nach wie vor schwerer Rahmenbedingungen die Schülerinnen und Schüler wieder einmal erfolgreich ans Ziel gebracht zu haben, so mischte sich doch auch wieder ein Hauch von Abschied in die Veranstaltung.

Michael Plötz verabschiedet “Bufdi” Marius Hillebrand

Marius Hillebrand verlässt nun endgültig das Ratsgymnasium, an dem er nach dem erfolgreichen Abitur auch seinen Bundesfreiwilligendienst im Bereich Sport absolviert hat. Oft hat er aber auch in seiner freundlichen, offenen und zupackenden Art Schülerinnen und Schülern, aber auch Kolleginnen und Kollegen spontan unter die Arme gegriffen und so manche Notsituation pragmatisch entschärfen können.

Mit Yonis Mohamoud gibt es hingegen einen Rückkehrer – er verlässt das Ratsgymnasium Rotenburg in seiner Eigenschaft als Referendar, kehrt aber nach den Sommerferien zur Freude der ganzen Schulgemeinschaft als Kollege für die Fächer Englisch und Politik in die Gerberstraße zurück.

Metta Lorenzen-Mahnken unterzeichnet die Pensionierungsurkunde

Sicherlich kommt auch Metta Lorenzen-Mahnken immer mal wieder zurück an ihre ehemalige Wirkungsstätte, sie wird dies allerdings aus der betrachtenden Position der Pensionärin heraus tun: nach beinahe 20 Jahren am Ratsgymnasium verabschiedete sich die plattdeutsche Muttersprachlerin von ihren Klassen und dem Kollegium. Mit Ihr geht, so Schulleiterin Iris Rehder in ihren verabschiedenden Worten, eine „empathische Gesprächspartnerin und optimistische Mutmacherin“, der es immer gelang, sowohl Schülerinnen und Schüler als auch ihr Kollegium in Krisenzeiten in Krisenzeiten zu stützen. Immer wieder sei es deshalb ein vertrautes Bild gewesen, Lorenzen-Mahnken von Schülertrauben oder ganzen Klassen umringt in der Pausenhalle vorzufinden.

Martina Manthey, Fachobfrau und Biologiekollegin, wies dann auch zu recht auf den Ursprung des Namens „Metta“ aus dem Sanskrit als „Maitri“ mit der Bedeutung „die Fürsorgende“ oder „die Gütige“ hin. Dies spiegele sich in der Offenheit und Gelassenheit wider, die sie den Menschen um sie herum entgegenbringe: „Du bist eine der Wenigen, die wirklich zuhören kann!“

Nicht zuletzt deshalb hatten etliche der ehemaligen, inzwischen ebenso pensionierten Weggefährten den Weg nicht gescheut, um ihr den Weg in den Ruhestand zu bereiten – vielleicht aber dazu auch, um noch einmal Schulluft zu schnuppern.

 

Zahlreiche Abschiede am Ratsgymnasium Rotenburg

Anders als im letzten Sommer machten es diesmal die Inzidenzzahlen und ein nachhaltiges Hygienekonzept dem Kollegium des Ratsgymnasium Rotenburg möglich, die aus dem aktiven Dienst an der Schule ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen angemessen zu verabschieden.

So kamen denn am Abend vor der Zeugnisvergabe im Lehrergarten zahlreiche Gäste auf Abstand zusammen, um sich mit Reden, Danksagungen bei Wasser, Bier und Wein zu unterhalten und um “Adieu!” oder “Bis bald!” zu sagen.

Michael Plötz verabschiedet Merlin Berge.
Michael Plötz verabschiedet Merlin Berge.

Ehe die Reihe aber an die Pensionäre kam, ging es zunächst einmal daran, verschiedenen Referendaren, Praktikantinnen und FSJlern Dank auszusprechen. So schloss mit dem Ende des Schuljahres Merlin Berge sein freiwilliges soziales Jahr ab, das – ein wenig anders als geplant – vor allem mit der Arbeit in der Notbetreuung während diverser Lockdownphasen bestand. Merlin ist aber auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass zahlreiche Schülerinnen und Schüler in eigens angebotenen Schwimmkursen noch ihr Bronzeabzeichen machen konnten.

Auch Lena Sünkenberg verlässt die Schule.

Mit Lena Sünkenberg (En/Sp) konnte eine überaus kompetente Referendarin erfolgreich ihr zweites Staatsexamen am Ratsgymnasium ablegen, um nunmehr den Dienst an der IGS Achim anzutreten.

Ava-Lara Früchtenicht indes verlässt lediglich die Funktion der Praktikantin an der Schule, kehrt aber nach den Sommerferien zur Freude der Schülerschaft und des Kollegiums als Referendarin für Englisch und Französisch zurück. In den vergangenen Monaten war sie bereits in der Notbetreuung und im Rahmen des Deutsch-als-Zweitsprache-Unterrichts ein fester Bestandteil des Schulalltags.

Doris Nickau wird besonders geehrt.

Eine besondere Ehrung erhielt Doris Nickau, die in den vergangenen Monaten weit über ihre Stelle als Bibliothekskraft hinaus unentbehrliche Arbeit am Ratsgymnasium Rotenburg geleistet hat, sei es in der Schüler-Notbetreuung oder in der organisatorischen Unterstützung des Kollegiums, vor allem aber in der pragmatischen und moralischen Hilfe insbesondere der jüngeren Schülerinnen und Schüler. Im Namen der Schulöffentlichkeit sprach ihr die Personalratsvorsitzende Bianca Baecker Dank aus.

Marina Petersen geht in den Ruhestand.

Mit Marina Petersen muss die Schule weit mehr als eine Kollegin ziehen lassen. Seit 1990 am Ratsgymnasium war sie seit Mitte der 90er Beratungslehrerin und maßgeblich verantwortlich für das erfolgreiche Präventionskonzept. Darüber hinaus organisierte und begleitete Marina Petersen das Ankommen der neuen Fünftklässler nach den Sommerferien. Mit viel Emotion wurde sie denn auch von Schulleitung und ihren Fachgruppen Physik und Mathematik verabschiedet. „Die Umstände der letzten Monate haben’s Dir leicht gemacht“, so die Aussage des Fachobmanns Mathematik, Dr. Marcus Prass-Jaussi. Dem konnte Petersen indes nicht so ganz zustimmen – der Abschied viel bei aller erkennbaren Freude dann doch auch sichtlich schwer.

Fast wäre er Rockstar geworden: Lothar Husmann.

„Ursprünglich wollte ich Rockstar werden!“Lothar Husmann wurde dann aber schlussendlich nach verschiedenen Umwegen doch Lehrer am Ratsgymnasium. Nach dem 2. Staatsexamen im Jahr 1986  kam er über verschiedene Lehraufträge 2005 an die Gerberstraße, wo der passionierte Wassersportler die Kanu-AG leitete. Der Deutsch- und Sportlehrer war, so Schulleiterin Iris Rehder, für die Rolle des Klassenlehrers prädestiniert, war doch kaum jemand so genau über die persönlichen Hintergründe der eigenen Schülerschaft informiert. Dies, so kamen auch Kolleginnen und Kollegen in ihren Abschiedsgrüßen überein, zeigt das immense Engagement, mit dem Lothar Husmann seinen Beruf bis zum vorläufig letzten Tag ausgeübt hat – aber die große Bühne mag er dann doch noch nicht verlassen: Als Zugabe wird er nach den Sommerferien freiwillig mit einigen Stunden an die  Schule zurückkehren.

Siglinde Löwer lässt einen funktionierenden Motor zurück.

Siglinde Löwer-von-Hoyningen-Huene trat ihren Dienst am Ratsgymnasium 1985 an. Launig und sehr zur Erheiterung berichtete sie davon, wie sie als junge Frau aus der Arbeit in einem Kinderheim über das Studium der Ernährungslehre zum Studium der Mathematik und der Physik gelangte – mit der eigentlich erklärten Absicht, nicht Lehrerin zu werden. Nun indes musste sie sich dennoch sogar von einem ihrer eigenen Referendare, Dr. Prass-Jaussi, verabschieden lassen, der sich ausdrücklich für den kritischen Geist bedankte, der der Schule nun verloren geht. Ein Geschenk lässt Siglinde Löwer-von-Hoyningen-Huene der Fachgruppe Physik aber da: sie rechtzeitig zu ihrer Pensionierung das lange streikende Modell eines Sterlingmotors endlich wieder zum Laufen gebracht.

Mehr Zeit zum Malen: Bernd Mertins.

Auf stolze 55 Jahre Ratsgymnasium blickt Bernd Mertins zurück – schließlich hat er hier bereits als Schüler 1976 sein Abitur abgelegt, ehe er während seines Studiums als Kranführer im Zuge des Erweiterungsbaus in die Gerberstraße zurückkehrte. 2001 kam er dann als Lehrkraft für Sport und Erdkunde wieder, war aber auch als Stützpunkttrainer beim DFB tätig. Das Kollegium entließ ihn nur widerwillig und mit einer Hausaufgabe in die Pensionierung – der passionierte Hobbymaler erhielt Leinwand und Farben, damit nach dem nächsten Schulumbau ein echter Mertins das erneuerte Lehrzimmer verzieren möge.

Wolfgang Schneevoigt geht mit zwei Seufzern.

Bilder ließ auch Wolfgang Schneevoigt zur Erinnerung zurück – allerdings gerahmte Comicstrips statt Malereien. Der auf einem abgebildete seufzende Bär brächte die zwei Seufzer in seiner eigenen Brust zum Ausdruck: „Ich gehe ungern, aber ich gehe. Mit vielen tollen Erinnerungen.“ Neben seiner Tätigkeit als Geschichtslehrer leitete Schneevoigt seit seinem Wechsel von der Eichenschule die Fachgruppe Englisch, war als Multiplikator für den Regierungsbezirk Lüneburg tätig und war lange Jahre Vorsitzender des Personalrats der Schule. Darüber hinaus organisierte und begleitete er den Austausch mit Long Prärie in den USA. Trotz der tiefen Verbundenheit mit Schule und Kollegium sei es aber nun gut zu gehen: „Es beginnt nicht der Lebensabend, sondern die Lebensphase ‚Freiheit‘!“

Wir wünschen ihm und allen anderen, die das Ratsgymnasium Rotenburg verlassen, alles Gute!

Kollegium und Schulleitung des Ratsgymnasiums Rotenburg

„Man will ja nicht irgendwo WEG – man will irgendwo HIN…“ – Abschiede am Ratsgymnasium

Referendar Nico Reinke (rechts) wechselt nach Achim

Vieles war und ist dieser Tage anders als sonst am Ratsgymnasium Rotenburg, nicht nur die Übergabe und Verabschiedung der Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien passiert ganz ungewohnt in zwei Etappen, auch die Verabschiedung von Kolleginnen und Kollegen kann nicht im sonst üblichen geselligen Rahmen eines gemeinsamen Jahresabschlussgrillens stattfinden. In diesem Jahr muss dafür eine Dienstbesprechung in der Pause ausreichen – unter bestmöglicher Einhaltung von Mindestabständen und Hygieneplan.

Ex-Schüler, nun auch Ex-Bufdi: Maximilian Graf

Und leider gab es so einige Abschiede zu begehen, die allesamt Spuren hinterlassen werden. Mit Maximilian Graf gibt die Schule einen ihr ganz besonders verbundenen den Bundesfreiwilligendienst Leistenden ab – er hat im vergangenen Jahr noch die Schülerrede bei der Abiturentlassung gehalten – und ist danach gleich dageblieben. Da Maximilian aber Lehrer werden möchte, ist aber auch in Zukunft ein Wiedersehen nicht ausgeschlossen…

Mit Christoph Baumann, Jannik Heiligenstadt und Nico Reinke verlassen gleich drei hochengagierte und hervorragend in die Schulgemeinschaft eingebundene Referendare nach erfolgreich bestandenem Examen das Ratsgymnasium. Sie alle haben bereits neue Stellen gefunden, es zieht sie nach Gifhorn, Hannover und ans Cato-Bontjes-van-Beek-Gymnasium in Achim. Nicht nur die Schülerschaft hätte sie gerne weiter in der Gerberstraße gesehen.

„Als Lehrerin bin ich hier erwachsen geworden – schließlich war ich 18 Jahre hier…“ Mit diesen Worten leitete Ulrike Lützen, Lehrerin für Spanisch und Englisch am Ratsgymnasium Rotenburg ihren Abschied ein, sie wird neue Fachobfrau für das Fach Spanisch am Delmenhorster Gymnasium an der Willmsstraße, wo sie sich ebenfalls um den Einsatz neuer Medien kümmern wird. Schulleiterin Iris Rehder kündigte dann auch gleich an, man habe damit ja gleich eine bekanntermaßen überzeugende Referentin, die man für Fortbildungen einladen könne. Sie sei eben immer am Puls der Zeit, eine Haltung, die sie auch in ihrer Arbeit für einen großen Schulbuchverlag so wertvoll mache.

Musikalischer Abschied für Ulrike Lützen

Lützen selbst sagte, sie habe sich immer wohl gefühlt am Ratsgymnasium, sie gehe aber, um nach beinahe zwanzig Jahren an der Wümme eine neue Aufgabe zu finden. Mit Blick auf die alte und die neue Schule sagte tröstete sie die Kolleginnen und Kollegen: „Man will ja nicht irgendwo WEG – man will irgendwo HIN…“

Neben einer DVD mit filmischen Abschieden des Kollegiums ließen sich lange Weggefährtinnen und Weggefährten den am Ratsgymnasium traditionellen letzten musikalischen Abschiedsgruß dann nicht nehmen – vier Singende darf es nach Hygieneplan geben:

Mit mehr als leichtem Augenzwinkern wurde Sven Regeners nicht ganz unkritische Ballade auf seine alte Heimat umgedichtet: „Du bist bald immer da, wo wir nicht sind. Und das ist meistens Delmenhorst.“

 

Verabschiedungen am Ratsgymnasium – Volker Evers geht in den Ruhestand

Die Sommerferien bringen an jeder Schule Abschiede mit sich, Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule, es gibt Wechsel allenthalben – auch beim Kollegium. Dieses Jahr ist aber am Ratsgymnasium ein ganz besonderes, denn die Abschiede sind viele und sie wiegen schwer. Wurde bereits am Montag Friedhelm Horn offiziell in den Ruhestand entlassen, so war es am Dienstag mit Volker Evers eines der wenigen verbliebenen Urgesteine der Schule.

Evers, seit 1985 an der Schule, hat nach außen und innen das Gesicht und die Wahrnehmung des Ratsgymnasiums in Stadt und Landkreis maßgeblich geprägt. Als langjähriger Fachobmann steuerte er die Fachgruppe Deutsch durch die Irrungen und Wirrungen der niedersächsischen Bildungspolitik mit ständig wechselnden Curricula, Doppelabitur, Einführung von G8 und dessen Rücknahme inklusive Doppelabitur – ohne dabei jemals die Lust am Beruf und die Interessen der Schülerinnen und Schüler aus dem Blick zu verlieren. Außerdem unterrichtete er die Fächer Geschichte und Religion, sprang in Zeiten großer Not sogar als Lateinlehrer in die Bresche.

Seine Leidenschaft, die Fähigkeit, trotz auch widriger Umstände den Humor und die manchmal auch notwendige Distanz zu wahren, wurden in den Abschiedsreden von Kollegium und Freunden deutlich, ebenso Evers‘ überwältigende Belesenheit und seine Fähigkeit, impromptu auch weniger bekannte Goethegedichte fehlerfrei zu deklamieren – wie er bei dieser Gelegenheit bewies (Bild).

Besondere Erwähnung fanden die zahlreichen Musicals, die Volker Evers im Laufe seiner Zeit am Ratsgymnasium Rotenburg inszenierte. Von Linie 1 über Moskitos zu Siegfried gelang es ihm insgesamt beeindruckende neun Mal, gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler und Kollegium fantastische Stücke auf die Bühne der Aula zu bringen und diese bis zum letzten Platz zu füllen.

Der Abschied wurde denn von seinen langjährigen Weggefährten, den Kolleginnen und Kollegen, den Mit-Musikern, den Lehrersportkameraden denn auch musikalisch eingeläutet, das Leben des Weinkenners von den Germanisten in einer unterhaltsamen Neufassung des Schlagers „Griechischer Wein“ nacherzählt.

In seinen eigenen Abschiedsworten fragte Volker Evers kritisch nach: „33 Jahre im Schuldienst – wie hält man das aus?“ – nur um diese Frage verschmitzt lächelnd selbst zu beantworten: „Am Ratsgymnasium: gut.“ Und sollte er die Schule einmal zu sehr vermissen, so verabschiedete er sich vom Kollegium, werde er einfach an den schulisch-behördlichen Dokumentationswahnsinn denken.

Neben Volker Evers verlassen Arend Mitwollen, der an die Deutsche Schule Shanghai wechselt, das Ratsgymnasium ebenso wie René Grube, der auf eigenen Wunsch an eine Nachbarschule versetzt wird, das Ratsgymnasium Rotenburg. Mit Carina Claassen und Christian Schröder haben außerdem zwei Referendare ihre Ausbildung erfolgreich beendet.

„Nur wer selbst brennt, kann ein Feuer entfachen“ – Zum Abschied Friedhelm Horns

Es war die ganz große Rotenburger Runde, die da zum Abschied des Koordinators Friedhelm Horn  in die Cafeteria des Ratsgymnasiums gekommen war – und das sagt sicherlich am meisten aus über die Wirkkraft des quirligen Rheinländers, der dem Landkreis und der Stadt doch schon lange so verbunden ist, als habe er niemals irgendwo anders gelebt.

Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Schule – langjährige Weggefährten wie auch solche, die sich immer wieder an den klaren Kanten Friedhelm Horns gestoßen und gerieben haben – saßen einträchtig da und so mancher blaue Fleck war spätestens heute vergeben.

Neben dem ehemaligen Schulleiter Dr. Walter Jarecki und dessen ehemaligem Stellvertreter Dr. August Hoffmeister waren Dr. Dörthe Blume, Leiterin des Domgymnasiums in Verden, und Dirk Stelling vom Gymnasium am Markt in Achim gekommen, letztere hatten lange Jahre als Koordinatoren an Horns Seite am Ratsgymnasium gearbeitet.

Die Reden wurden aber von Rotenburgern gehalten: Schulleiterin Iris Rehder gab anhand der Dienstakte einige Einblicke in den beruflichen Werdegang des scheidenden Koordinators und zeigte sich beeindruckt von seiner Begeisterung und seinem Einsatz für das Ratsgymnasium und seine Schülerschaft. Besonders betonte sie aber das große Interesse am Leben und der Persönlichkeit der ihm Anempfohlenen, das seinen sichtbaren Niederschlag in einer mehrere Quadratmeter großen Informationswand mit aktuellen Zeitungsartikeln zu schulischen und außerschulischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler fand. Diese lodernde Begeisterung für den Beruf werde sie vermissen, so Rehder, korrigierte sich aber sofort: „Nein. Ich werde Sie vermissen!“.

Bürgermeister Andreas Weber (Bild rechts) betonte, er wolle kein Grußwort sprechen, vielmehr einen ganz persönlichen Dank für die Stadt Rotenburg aussprechen. Horn habe nicht nur an sich selbst und seine Schule, sondern eben auch an seine Schülerschaft hohe Anforderungen gestellt. Dies habe er über seinen eigenen Sohn, der in der Oberstufe bei ihm im Politikkurs gesessen habe, unmittelbar miterlebt. Besonders sei ihm aber dabei das außerordentliche Interesse an den Schülerinnen und Schülern aufgefallen. „Die Wahl zum beliebtesten Lehrer“, so Weber, „ist da kein Zufall.“ Auch im Außerschulischen sei Friedhelm Horns Wirken für Rotenburg wichtig, sein Interesse an der Aufarbeitung der NS-Geschichte der Stadt habe immer wieder dazu beigetragen, „den Rattenfängern den Boden zu entziehen“. Horn habe sich eingemischt in die politische Landschaft, sei dabei auch immer wieder mutiger Grenzgänger gewesen.

Heiko Kehrstephan vom Rotenburger Wirtschaftsforum (RWF) dankte für die langjährige produktive Zusammenarbeit und hoffte sowohl privat als auch im Namen der lokalen Wirtschaft, dass Friedhelm Horns Expertise und Mitarbeit dem RWF erhalten bleiben möge.

Das letzte Wort gehörte aber schließlich Friedhelm Horns selbst, und er nutzte es in seiner unverwechselbaren Art, um einen weiten Bogen zu spannen über persönliche Ankunft im Landkreis 1977 – „Eine Gegend schwarz wie die Nacht!“ – und den wechselseitigen Kulturschock, den der liberale Junglehrer aus Düsseldorf allen Beteiligten bescherte. Und natürlich kam er nicht umhin, einen kritischen Blick auf die gegenwärtige Schulpolitik in Niedersachsen und in der Stadt zu werfen. Eine wirklich zentrale Frage der Rede war aber: „Wie konnte die Integration eines solchen Exoten gelingen?“ Horn klärte auf: Leserbriefe, Engagement in der Lokalpolitik und, natürlich, Fußball.

Und wie gut diese Integration gelungen ist, zeigte ein Blick in die Gesichter der Anwesenden beim Abschied.

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