„Heimat“ – Lesenacht am Ratsgymnasium

Es war sicher nicht die am besten besuchte Lesenacht der vergangenen Jahre, aber in vielerlei Hinsicht sicherlich eine der spannendsten, war doch das bereits im letzten Jahr festgelegte Thema „Heimat“ im Angesicht der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse der letzten Wochen ungeahnt aufgeladen.

Die von den Lesenden gewählten Annährungen und Auseinandersetzungen trugen dem durchaus Rechnung, waren persönlich und individuell, reflektierend und diskursiv und teils auch humorvoll und einfach unterhaltsam. Lesungen, Kurzvortrage, Performances, Gruppen- und Einzelauftritte, Poetry Slams – die Darbietungsformen waren dabei ebenso mannigfaltig wie die Zugänge zu diesem schwer fassbaren Begriff, „Heimat“. Besonders spannend waren die zahlreichen lyrischen Auseinandersetzungen durch Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs, die nach dem Zufallsprinzip selbstverfasste Heimatgedichte vortrugen und dabei zu interessanten Einblicken in die eigene Weltsicht gewährten. „Heimat – eine Frage der Perspektive“, so das Fazit eines der Nachwuchspoeten. Aber auch Mitglieder der jüngeren Jahrgänge trugen eigene Texte zum Thema vor, teils selbstverfasst, teils von zeitgenössischen oder vergangenen Autoren ersonnen.

In teilweise liebevoll hergerichteten Räumen, zum Beispiel in der von Sigrid Baden-Schirmer und Doris Nickau bereits herbstlich-gemütlich ausstaffierten Bibliothek (Bild: Sigrid Baden Schirmer liest aus Ulla Hahns „Aufbruch“), lasen Schüler und Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen des Ratsgymnasiums.

Zum Abschluss gelang dann noch ein ungewöhnliches Experiment: Musikalisch angeleitet und am Klavier begleitet von Deutschlehrerin Kerstin Lubkowitz versuchten sich die Anwesenden an der heute aus der Zeit gefallenen Ode an seine Heimat, dem „Rotenburg-Lied“ von Kantor Helmke.

Mein Erfahrungsbericht zur Klassenfahrt nach Lommel

„Von Lynn Vollmers

Am Ratsgymnasium fahren jährlich die jeweiligen 10. Klassen auf Klassenfahrt nach Lommel in Belgien. In diesem Jahr war es mein Jahrgang und wenn ich ehrlich bin, hatte ich bei dem Gedanken noch gar keine Lust darauf.

Wir fuhren also morgens los und kamen spätnachmittags in der Jugendbegegnungsstätte an. Ich sah zum allerersten Mal die Kriegsgräberstätte mit eigenen Augen und konnte den Mund vor Erstaunen kaum zu halten. Natürlich habe ich mir vorher Bilder angeschaut, aber diese konnten mir im Weiten nicht das Gefühl geben, dass ich bekam, als ich es selbst sah. An diesem Tag kamen wir erst einmal in Lommel an, und lebten uns schonmal ein wenig ein.

Direkt am nächsten Tag stand die Kriegsgräberpflege auf dem Tagesprogramm. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt, welche dann abwechselnd die Gräber gepflegt oder in einem Workshop teilgenommen haben. Dies klingt vielleicht im ersten Moment komisch, aber ich rede im Namen der Klassen, wenn ich sage, dass das für uns keine elendige Aufgabe war. Es war eine kleine Ehre dies für die gefallenen Personen zu tun und ihnen unseren Respekt zu zeigen, indem wir uns ein wenig um die Gräber gekümmert haben. In dem kleinen Workshop haben wir uns z.B. mit den Geschichten auseinandergesetzt, die hinter manchen Gräbern stecken.

Am späten Nachmittag waren wir noch für eine Stunde direkt in Lommel. Mittwoch war für mich persönlich der emotionalste Tag. Wir besuchten am frühen Morgen das Fort Breendonk. Dies ist ein sogenanntes Arbeitslager. Wir erlebten dort alles hautnah und es war wie schon erwähnt eine sehr emotionale Erfahrung für mich und auch für viele andere aus meinem Jahrgang. Am Nachmittag sind wir dann nach Antwerpen gefahren. Hier haben wir ein wenig die Stadt erkundet und anschließend ging es wieder zur Jugendbegegnungsstätte.

Am letzten Tag, Donnerstag, haben wir die Chance gehabt einen Zeitzeugen kennenzulernen. Er erzählte uns seine Geschichte und wir durften ihn alles Mögliche darüber fragen. Im Laufe des Tages haben wir in den Klassen noch einige Workshops gehabt und viele Informationen zu diesem Thema erarbeitet. Da es für manche Personen schwer sein kann, die erlebten Eindrücke zu verarbeiten, hatten wir immer die Chance, uns mit den Lehrern und Mitschülern auszutauschen.

Den letzten Abend haben wir nochmal so richtig zusammen genossen und am nächsten Morgen ging es wieder los nach Hause. Mein Fazit dieser Klassenfahrt ist, dass ich unheimlich froh bin, Teil dieser Reise gewesen zu sein. Ich habe viele schöne, aber eben auch sehr bewegende Eindrücke mit nach Hause genommen. Natürlich hat man sich an diesem Ort sehr respektvoll verhalten, jedoch konnten wir trotzdem auch durchaus Spaß zusammen haben.“

„Újra találkozunk!“ – Ratsgymnasiasten freuen sich auf Wiedersehen in Ungarn

Am vergangenen Montag gingen für zwanzig Ratsgymnasiasten und ihre jeweiligen Austauschpartner aus Ungarn ereignisreiche Tage zu Ende, die allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben werden. Die ungarischen Schülerinnen und Schüler, untergebracht bei Gastfamilien in Rotenburg, haben in der Woche in Deutschland das alltägliche Leben ihrer Gastgeber in zahlreichen Facetten kennengelernt. Begleitet und betreut wurden sie dabei von zwei Lehrerinnen der Deutschen Schule Budapest.

Im Watt vor Cuxhaven

Die Anreise mit dem Zug aus Budapest gestaltete sich recht beschwerlich, leider kam die Gruppe aufgrund zahlreicher Verspätungen am 10. September erst sehr verspätet um 23:30 Uhr in Rotenburg an. Hier wurde die Gruppe wurde aber mit viel Freude von den Austauschpartnern begrüßt und herzlich aufgenommen. Nach einer etwas kurzen Nachtruhe konnten am ersten Tag alle gemeinsam den Unterricht am Ratsgymnasium besuchen und erste Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Schulsystem entdecken.

Am Mittwoch machten Gäste und Gastgeber bei bester Laune eine gemeinsame Fahrt nach Bremen und erkundeten im Rahmen einer Stadtralley Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Am Donnerstag stand ein Ausflug ins Wattenmeer bei Cuxhaven auf dem Programm. Mit dem blauen Klassenzimmer und einem Wattführer wurde der Unterricht in die einmalige Natur des Weltnaturerbes verlegt. Die Schüler stapften mutig bei schönsten Wetter zumeist barfuß durch den Schlick und konnten bei bester Sicht sogar bis zur Hallig Neuwerk sehen. Am Freitag stand für die ungarischen Schüler wiederum das Erleben eines ganzen Schultages mit Unterricht am Ratsgymnasium im Vordergrund – eine Besonderheit solcher Schulaustausche, die eine touristische Reise nie bieten kann. Im Rahmen eines gemeinsam durchgeführten Quizz lernten ungarische und deutsche Schülerinnen und Schüler sich und ihre jeweilige Heimat nochmal mit viel Spaß kennen.

Am Wochenende genossen die aufnehmenden Familien ihre ungarischen Gäste die freie Zeit und unternahmen Ausflüge, um das Leben in Rotenburg zu zeigen. Am Montag, den 17. Septemberging die für alle aufregende Zeit vorbei. Sehr früh am Morgen verließen die ungarischen Gäste Rotenburg mit vielen neuen Eindrücken in Richtung Budapest. Am Ratsgymnasium ist die Vorfreude auf den Gegenbesuch vom 15. bis zum 22. Oktober groß, Schülerinnen und Schüler sowie begleitende Kollegen werden dann an der Deutschen Schule in Budapest zu Gast sein.

Genug gestrickt – jetzt wird gefeiert!

Der Hartmannshof der Rotenburger Werke und die Stiftung „mittendabei“ laden zur zur Einweihung des Tipis ein, das in den vergangenen Wochen und Monaten in gemeinsamer Arbeit durch eine unglaubliche Zahl an Helferinnen und Helfern hergestellt wurde: Bereits im Frühjahr diesen Jahres haben sich dutzende Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte an dem Gemeinschaftsprojekt beteiligt und fleißig über 1,300 Wollquadrate gestrickt und gehäkelt, die von der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck nunmehr zu einem Tipi zusammengefügt wurden.

Das Tipi wird gemeinsam mit Gästen von der Stiftung „mittendabei“ der Rotenburger Werke am Sonntag, den 23.09.2018 ab 11.30 Uhr im Erlebnisgarten auf dem Hartmannshof eingeweiht.

Neben den Organisatoren der Stiftung und der Rotenburger Werke hofft auch die Schülerschaft des Ratsgymnasiums, die sich so rege an der Aktion beteiligt hat, auf zahlreichen Gästezuspruch. Das Ratsgymnasium wird durch die Chorklasse 7C vertreten sein, sie tritt im Rahmen der Andacht um 11.30 Uhr auf. Für das leibliche Wohl der Gäste wird gesorgt.

Schulleiterin Iris Rehder wird sich, begleitet von den Kolleginnen Astrid Mujica-Alvarado (Klassen- und Chorleitung 7c) sowie den Kunsterzieherinnen Martina Bantje-Reuter und Sabine Neugebauer, das Vergnügen, sich das Farbenprächtige Zelt eingehend zu betrachten, nicht nehmen lassen.

Die „Leseratten“ kommen: Der neue 5. Jahrgang erkundet die Bibliothek

Ein wenig Zeit zur Eingewöhnung und zum Kennenlernen haben sie nun gehabt, die Schülerinnen und Schüler des neuen Jahrgangs 5 am Ratsgymnasium. Zumeist sind nun Räume und Wege, aber auch Klassenkameraden und Lehrkräfte so bekannt, dass ein gewisses Maß an Sicherheit und Routine einkehren konnte.

Nach einer herzlichen Vorstellung des Bibliotheksteams mit einigen grundsätzlichen Informationen zu Organisation und Funktionsweise der Schulbücherei wurden die neuen Ratsgymnasiasten spielerisch an die Benutzung der über 25.000 Bücher herangeführt. Im Rahmen einer Rallye durch die Regalreihen mussten in Kleingruppen bestimmte Werke gefunden werden, in denen jeweils ein Puzzleteil versteckt war. So ergab sich am Ende in gemeinsamer Rätselarbeit aus allen Teilstücken ein Bild der drei Leseratten Blacky, Alba und Grey, die als Maskottchen der Bibliothek fungieren. In einer aufregenden Jagd mussten diese dann auch noch wirklich mit vereinten Kräften gefunden werden. Mit Einsatz, Feuereifer und Jagdfieber gelang diese Aufgabe aber problemlos.

Den Abschluss bildete eine Lesung aus Eoin Colfers „Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy“, in dem zwei Jungen in ihrer örtlichen Bibliothek eine kinderhassende Bibliothekarin bekehren müssen.

Ziel des Programms, das der Jahrgang 5 gemeinsam mit den Klassenlehrkräften jeweils einzeln durchlief, ist neben praktischen Aspekten natürlich die Leseförderung und Betonung der Lesekultur, die auch Teil des Schulprofils des Ratsgymnasiums ist. Lesefreude soll geweckt werden, erste Begegnungen mit Büchereien als Leseorte angebahnt werden.

Die Organisatoren Sigrid Baden-Schirmer und Doris Nickau zeigten sich dann auch überaus zufrieden mit den Besuchern: „Für unsere Schülerinnen und Schüler ist die Bibliothek immer ein besonders positiver Ort – und das freut uns sehr!“

Ratsgymnasium und BBS bei Brandschutz auf aktuellstem Stand

Der Landkreis hat die Sanierungsmaßnahmen zum Brandschutz am Ratsgymnasium und den Berufsbildenden Schulen in Rotenburg (Wümme) abgeschlossen. Rund 4,15 Mio. € wurden investiert, um den Brandschutz zu modernisieren. Die Sanierung dauerte rund dreieinhalb Jahre und wurde parallel zum laufenden Schulbetrieb ausgeführt.

Am Ratsgymnasium und den Berufsbildenden Schulen in Rotenburg (Wümme), wurde in den letzten Jahren immer wieder an- und umgebaut, um die Räumlichkeiten an die Bedürfnisse des Unterrichts und der Schülerzahl anzupassen. Der Landkreis als Träger der beiden Schulen hat hier viel investiert. In 2015 wurde eine Überprüfung und Anpassung des bisherigen Brandschutzkonzeptes für beide Schulen in Auftrag gegeben. Im Rahmen dessen, wurden bestehende Mängel behoben und eine Brandschutzsanierung in mehreren Bauabschnitten umgesetzt. Beteiligt waren dabei, neben dem Amt für Gebäudemanagement, ein Ingenieur- und ein Architekturbüro. Diese Sanierung ist jetzt erfolgreich abgeschlossen.

Die besondere Herausforderung bestand darin, die Baumaßnahmen während des laufenden Schulbetriebes umzusetzen. Während der gesamten Bauzeit von dreieinhalb Jahren war eine intensive Koordinierung von Planern, Handwerkern und Lehrerschaft notwendig. Lärmintensive Arbeiten wurden so weit wie möglich in die Nachmittags- und Ferienzeiten gelegt, so dass die Beeinträchtigungen für den Schulbetrieb weitestgehend minimiert werden konnten.

Im Zuge der Baumaßnahme wurden Türen mit Brandschutz- und Rauchschutzqualität eingebaut oder ertüchtigt sowie Brandschutzfenster in Brandüberschlagsbereichen eingesetzt. Außerdem wurden im Ratsgymnasium circa 1000 m² Flurdecken ausgebaut, um den Einbau von Brandmeldeanlagen mit annähernd 400 Brandmeldern sowie neuen Hausalarmierungsanlagen zu ermöglichen. Darüber hinaus wurde ein Notfallinformationssystem in jedem der insgesamt fast 200 Klassenräume installiert, mit dem eine direkte Kommunikation zwischen dem Sekretariat der Schule und dem Lehrer/der Lehrerin im Klassenraum erfolgen kann. Weiterhin konnten in beiden Schulen Deckendurchdringungen von Kabeln und Rohrleitungen nach dem Ausbau der Flurdecken brandschutztechnisch geschottet werden. Schließlich wurde die komplette Beleuchtung einschließlich der Verkabelung in den Fluren und Treppenhäusern ersetzt, bevor die neuen feuerhemmenden Flurdecken eingebaut werden konnten.

Durch die neue tageslicht- und präsenzabhängige LED-Beleuchtung in den Fluren, wird nun Energie eingespart und gleichzeitig sind die Flure hell und freundlich ausgeleuchtet. Zuletzt konnten die alte Alarmierungsanlagen und die abgängigen Flur- und Sicherheitsbeleuchtungen zurückgebaut werden, nachdem die neuen sicherheitsrelevanten Anlagen in Betrieb genommen worden waren. Dies ist auch der Grund, warum alle Flurdecken erst zum Ende der Baumaßnahme wieder geschlossen wurden.

Offener Ganztag: AG-Vorstellungen in neuem Format

Mit dem Beginn dieses Schuljahres hat sich für das Ratsgymnasium so einiges verändert: Europaschule, mit dem neuen elften Jahrgang kommt die Rückkehr zu G9 in der Oberstufe an und die Schule startet in die Ära als „Offene Ganztagsschule“. Über 30 Arbeitsgemeinschaften hat das Kollegium dafür auf die Beine gestellt, von Computerprogrammierung über Cambridge-Zertifikate und Fahrradwerkstatt bis hin zu kreativem Schreiben und„Jugend forscht“. Die eigene Schülerschaft bietet mit den Sportassistenten Sportprogramme an, der ausschließlich aus Schülerinnen und Schülern bestehende Sanitätsdienst hat Erste Hilfe im Angebot. Zusätzlich ergänzen außerschulische Helfer das Angebot für die Schülerinnen und Schüler um Judo, Schach und sogar Imkerei.

Die Frage, wie Angebot und Nachfrage nun zueinander finden können, war eine der größeren logistischen Fragen zum Schuljahresbeginn, schließlich mussten weit über 1000 Schülerinnen und Schüler informiert werden, welche Aktivitäten zur Auswahl stehen. Das Ratsgymnasium ging in einem geglückten Experiment einen spannenden Weg: In Form eines „Marktes der Möglichkeiten“ in der Pausenhalle konnten sich die verschiedenen Jahrgänge jeweils 45 Minuten lang bei den Ständen der angebotenen AGs informieren. Viel Trubel also, aber auch viele tolle Gespräche und viele neu entdeckte Interessen: „Eigentlich wollte ich gar keine AG wählen,“ so eine Schülerin. „Aber jetzt habe ich die Schulsanitäter entdeckt – da mache ich mit!“.

Die Bilanz der Organisatoren fiel dann auch, ebenso wie die der Schülerinnen und Schüler und des Kollegiums, durchweg positiv aus. Zwar waren alle erschöpft, aber der Funke ist übergesprungen. Die AG-Wahl erfolgt nun vom 17.-24. August über das schulinterne Iserv-Netzwerk.

Stadtradeln: Ratsgymnasium mit „Gold“ geehrt

Mit Stolz konnte Teamchef Michael Plötz am 14. August im Ratssaal in Rotenburg eine goldene Urkunde aus den Händen von Bürgermeister Andreas Weber sowie Andrea Rieß und Anke Jacobs vom Umweltschutzbüro entgegennehmen:  das Ratsgymnasium stellte diesmal das größte Team mit 69 Teammitgliedern, gefolgt von der IGS Rotenburg und den Rotenburger Werken. Das war schonmal eine erste Ehrung wert.

Mit insgesamt 12.570km erradelte unsere Mannschaft aber auch noch das insgesamt drittbeste Ergebnis der Stadt und half so kräftig mit, Rotenburg bundesweit auf einen unglaublichen 74. und in Niedersachsen sogar auf den vierten Platz zu hieven. Hierfür gab es dann gleich nochmal eine bronzene Urkunde hinterher.

Die von lokalen Sponsoren gestifteten Geldpreise im Wert von insgesamt 150,-€ werden am Ratsgymnasium Rotenburg dann auch gleich wieder in Sportutensilien investiert – „Stadtgeradelt“ nämlich auch 2019 wieder vom 26. Mai bis zum 15. Juni. Vielleicht geht dann ja sogar noch mehr… Auf jeden Fall vielen Dank an all die aktiven Radfahrerinnen und Radfahrer aus Schülerschaft und Kollegium, die diesen tollen Erfolg ermöglicht haben.

Übergabe der Spende aus dem Benefizlauf an Bremer Engel e.V.

Eva Paul von den „Bremer Engeln“ war sichtlich gerührt und beeindruckt von der stolzen Spendensumme, die sie von den Rotenburger Ratsgymnasiasten überreicht bekam: 1666,18€ erliefen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Laufes in der Ahe, nun erreichte das Geld seinen Empfänger. Die Initiative „Bremer Engel“ entspringt der Erika-Müller-Stiftung und ist eine mobile Familienhilfe für schwerstkranke Kinder und ihre Angehörigen. Mit acht Vollzeitkräften, darunter speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern, eine Psychologin und eine Kunsttherapeutin, werden die fachlichen und menschlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass schwerstkranke Kinder wesentlich schneller aus der Klinik in ihr familiäres Umfeld entlassen werden können.

Eine unterstützenswerte Arbeit, fanden die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums Rotenburg und entschieden sich, den Erlös des Laufes hierher zu spenden, zumal die Engel nicht nur in Bremen direkt tätig sind, sondern ihren Wirkungskreis inzwischen auf mehr als 100 Kilometer ins Umland haben ausdehnen können. So profitieren auch zahlreiche Rotenburger Kinder und deren Eltern von der unterstützenden Arbeit.

Neben den Schülersprechern Aaron Kruse und Benjamin Credo nahmen sich auch der Vorsitzende des Fördervereins, Oliver Credo, und Schulleiterin Iris Rehder gerne die Zeit, um den Scheck an Eva Paul zu überreichen.

Verabschiedungen am Ratsgymnasium – Volker Evers geht in den Ruhestand

Die Sommerferien bringen an jeder Schule Abschiede mit sich, Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule, es gibt Wechsel allenthalben – auch beim Kollegium. Dieses Jahr ist aber am Ratsgymnasium ein ganz besonderes, denn die Abschiede sind viele und sie wiegen schwer. Wurde bereits am Montag Friedhelm Horn offiziell in den Ruhestand entlassen, so war es am Dienstag mit Volker Evers eines der wenigen verbliebenen Urgesteine der Schule.

Evers, seit 1985 an der Schule, hat nach außen und innen das Gesicht und die Wahrnehmung des Ratsgymnasiums in Stadt und Landkreis maßgeblich geprägt. Als langjähriger Fachobmann steuerte er die Fachgruppe Deutsch durch die Irrungen und Wirrungen der niedersächsischen Bildungspolitik mit ständig wechselnden Curricula, Doppelabitur, Einführung von G8 und dessen Rücknahme inklusive Doppelabitur – ohne dabei jemals die Lust am Beruf und die Interessen der Schülerinnen und Schüler aus dem Blick zu verlieren. Außerdem unterrichtete er die Fächer Geschichte und Religion, sprang in Zeiten großer Not sogar als Lateinlehrer in die Bresche.

Seine Leidenschaft, die Fähigkeit, trotz auch widriger Umstände den Humor und die manchmal auch notwendige Distanz zu wahren, wurden in den Abschiedsreden von Kollegium und Freunden deutlich, ebenso Evers‘ überwältigende Belesenheit und seine Fähigkeit, impromptu auch weniger bekannte Goethegedichte fehlerfrei zu deklamieren – wie er bei dieser Gelegenheit bewies (Bild).

Besondere Erwähnung fanden die zahlreichen Musicals, die Volker Evers im Laufe seiner Zeit am Ratsgymnasium Rotenburg inszenierte. Von Linie 1 über Moskitos zu Siegfried gelang es ihm insgesamt beeindruckende neun Mal, gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler und Kollegium fantastische Stücke auf die Bühne der Aula zu bringen und diese bis zum letzten Platz zu füllen.

Der Abschied wurde denn von seinen langjährigen Weggefährten, den Kolleginnen und Kollegen, den Mit-Musikern, den Lehrersportkameraden denn auch musikalisch eingeläutet, das Leben des Weinkenners von den Germanisten in einer unterhaltsamen Neufassung des Schlagers „Griechischer Wein“ nacherzählt.

In seinen eigenen Abschiedsworten fragte Volker Evers kritisch nach: „33 Jahre im Schuldienst – wie hält man das aus?“ – nur um diese Frage verschmitzt lächelnd selbst zu beantworten: „Am Ratsgymnasium: gut.“ Und sollte er die Schule einmal zu sehr vermissen, so verabschiedete er sich vom Kollegium, werde er einfach an den schulisch-behördlichen Dokumentationswahnsinn denken.

Neben Volker Evers verlassen Arend Mitwollen, der an die Deutsche Schule Shanghai wechselt, das Ratsgymnasium ebenso wie René Grube, der auf eigenen Wunsch an eine Nachbarschule versetzt wird, das Ratsgymnasium Rotenburg. Mit Carina Claassen und Christian Schröder haben außerdem zwei Referendare ihre Ausbildung erfolgreich beendet.

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