Etliche Emotionale Abschiede am Ratsgymnasium

Wie immer verlassen auch dieses Mal mit dem zu Ende gehenden Schuljahr etliche Kolleginnen und Kollegen das Ratsgymnasium. Alle haben auf ihre Weise die Schule und das Schulleben geprägt, sei es in dem einen Jahr als “Bufdi”, so wie es bei Glenn Cedric Fochtler der Fall war, oder als Referendar, so wie es Jannik Sievers in seiner Zeit bis zum erfolgreichen zweiten Staatsexamen geschafft hat.

Vardakis wird von seinen Fachgruppen verabschiedet.

Neben diesen beiden von aus der Natur ihrer Stelle und Funktion am Ratsgymnasium erwachsenden befristeten Zeit sind aber auch noch andere Abschiede zu feiern. Mit Alexander Vardakis verlässt ein Eigengewächs die Gerberstraße, an der er bereits sein Referendariat absolviert hat, ehe er neben seiner Tätigkeit als Sport- und Englischkollege insbesondere in der Unter- und Mittelstufe auch lange Jahre in verschiedenen sozialen Bereichen an der Schule engagiert war. Vardakis tritt eine Stelle am beachbarten Cato-Bontjes-van-Beek-Gymnasium in Achim an.

In den Ruhestand und in die neue Wahlheimat Dänemark verabschiedet das Ratsgymnasium die Schulpastorin Andrea Wauer-Höflich, die nach zahlreichen beruflichen Stationen in ganz Deutschland eine Heimat an der Schule gefunden und etlichen Schülerinnen und Schülern im Rahmen ihrer Tätigkeit eine solche auch geboten hat. Wir sagen: “Tillykke med pensionen!”

Schulleiterin Rehder überreicht Thies die Pensionierungsurkunde.

Ebenfalls in die wohlverdiente Pensionierung entließ Schulleiterin Iris Rehder mit einer Urkunde des Landes Niedersachsen die Kollegin Annette Thies, die seit 2004 an der Schule tätig war. Zuvor hatte sie bereits an zahlreichen anderen Stationen nicht nur in Deutschland oder Niedersachsen gewirkt. Die Fachgruppen Englisch und Deutsch bedankten sich sehr herzlich für ihre kollegiale Arbeit – Thies hatte aber auch im Bereich Kunst über Jahre auch aus persönlicher Neigung dabei geholfen, den Personalnotstand zu überbrücken.

Abschied unter großer Beteiligung: Frank Domhardt.

Natürlich sind alle Abschiede schwer und alle hinterlassen ihre Lücken – wenn aber ein das Ratsgymnasium so prägender und so prominent in der öffentlichen Wahrnehmung repräsentierender Kollege wie Frank Domhardt die Schule verlässt, dann ist das schon etwas ganz Besonderes. Nachdem er 1988 als dann einer von zwei (!) Musiklehrern seinen Dienst aufnahm, wurde er sehr schnell die treibende Kraft hinter Big Band und Jazz-AG, ganz besonders im Gedächtnis nicht nur der Schule sondern auch der Rotenburger sind aber auch solche Musicals wie “Joseph” oder “Linie 1” geblieben. Auch für den Aufbau des Musikleistungskurses und der Musikprofilklassen zeichnet Frank Domhardt verantwortlich. “Ich bin hier ein Dino an der Schule”, so schätzte der Musiker und Biologielehrer in seiner Abschiedsrede seine eigene Situation schmunzelnd ein, als solcher sei es vielleicht ein guter Zeitpunkt, jetzt zu gehen. Pläne, so ließ sich aus den Beiträgen seiner beiden Fachgruppen entnehmen, hat er noch genug.

Wie bedeutend und nachhaltig die Arbeit Frank Domhardts am Ratsgymnasium war, das ließ sich aber an einer ganz besonderen Geste ablesen: Aus ganz Deutschland, sogar aus ganz Europa waren ehemalige Schülerinnen und Schüler, ehemalige Orchester- und Big-Band-Mitglieder nach Hause ans “Rats” gekommen, um sich mit einem letzten musikalischen Tribut vor ihrem ehemaligen Lehrer zu verneigen. Was für ein Abend!

(Text und Bilder: Niels ten Brink)

Stadtradeln für ein gutes Klima

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen,

ab sofort könnt ihr euch hier wieder beim diesjährigen Wettbewerb “Stadtradeln”  im Team Ratsgymnasium Rotenburg anmelden. Der Wettbewerb startet am 14.05.23 und endet am 03.06.23.

Beim Stadtradeln geht es darum, 21 Tage lang möglichst viele Wege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob ihr jeden Tag fahrt oder eher selten mit dem Rad unterwegs seid. Jeder Kilometer zählt! Wir wollen unseren 1. Platz aus dem vergangenen Jahr verteidigen, daher wäre es schön, wenn sich viele Ratsgymnasiasten anmelden.

Neben den aktivsten und größten Teams werden in diesem Jahr auch die teilnehmenden Schulen ausgezeichnet. Dafür müssen sich jedoch möglichst viele von euch anmelden und mitradeln. Den aktuellen Kilometerstand der Schule könnt Ihr unten und auf der auf der Startseite der Homepage erfahren.

Es gibt wie immer viele attraktive Geld- und Sachpreise zu gewinnen. Los geht’s – anmelden!

Liebe Grüße, 
Michael Plötz (Fachobmann Sport)

Wir trauern um Carola Hollmann

Mit großer Bestürzung haben Schülerschaft, Eltern und Kollegium des Ratsgymnasiums vom Tod der langjährigen Schulsekretärin Carola Hollmann erfahren. 

Frau Hollmann prägte mit ihrer fröhlichen und offenen Art seit Februar 2001 das Gesicht unserer Schule, für viele von uns war sie auch das erste Gesicht, das wir am Ratsgymnasium gesehen haben. Sie war zahllosen Schülerinnen und Schülern, aber auch Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat eine Stütze in Notsituationen und konnte mit ihrer herzlichen Art so manche Wolke schnell vertreiben.

Wir trauern mit der Familie und wünschen allen Freunden und Verwandten die Kraft, die in so schweren Tagen nötig ist.

Für die Schulgemeinschaft des Ratsgymnasiums wird Carola Hollmann unvergessen bleiben.

Alle mitmachen: Stadtradeln 2021

Liebe Schülerinnen und Schüler, Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, liebe Kolleginnen und Kollegen,

ab sofort könnt ihr euch wieder beim diesjährigen Wettbewerb “Stadtradeln” im Team Ratsgymnasium Rotenburg anmelden.

Beim Stadtradeln geht es darum, 21 Tage lang möglichst viele Wege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei ist es egal, ob ihr jeden Tag fahrt oder eher selten mit dem Rad unterwegs seid. Jeder Kilometer zählt! Wir wollen unseren 1. Platz aus dem vergangenen Jahr verteidigen, daher wäre es schön, wenn sich viele Ratsgymnasiasten, Eltern, Freunde für unser Team anmelden. Der Wettbewerb startet am 30.05.2021 und endet am 19.06.2021.

Die gefahrenen Kilometer können übrigens ganz bequem auch mit der Stadtradeln-App  (android/iOS) aufgezeichnet werden – siehe unten!

Neben den aktivsten und größten Teams werden in diesem Jahr zum ersten Mal auch die teilnehmenden Schulen gesondert ausgezeichnet. Dafür müssen sich jedoch möglichst viele von Euch anmelden und mitradeln. Kleiner Anreiz: Es gibt wie immer viele attraktive Geld- und Sachpreise zu gewinnen.

Los geht`s – anmelden!

Stadtradeln-Apps

Achtung: Die App ist in keiner Weise mit dem Ratsgymnasium verbunden. Die Nutzung geschieht auf Grundlage individueller Entscheidung!

Mit der STADTRADELN-App bist du noch smarter unterwegs. Du trackst deine Strecken ganz einfach per GPS und die App schreibt die Kilometer deinem Team und deiner Kommune gut. In der Ergebnisübersicht siehst du auf einen Blick, wo dein Team und deine Kommune stehen und im Team-Chat können du und deine Teammitglieder euch zu gemeinsamen Touren verabreden oder euch gegenseitig anfeuern.

Übrigens: Indem du die App nutzt, verbesserst du ganz nebenbei die Radinfrastruktur vor deiner Haustür!

„Man will ja nicht irgendwo WEG – man will irgendwo HIN…“ – Abschiede am Ratsgymnasium

Referendar Nico Reinke (rechts) wechselt nach Achim

Vieles war und ist dieser Tage anders als sonst am Ratsgymnasium Rotenburg, nicht nur die Übergabe und Verabschiedung der Schülerinnen und Schüler in die Sommerferien passiert ganz ungewohnt in zwei Etappen, auch die Verabschiedung von Kolleginnen und Kollegen kann nicht im sonst üblichen geselligen Rahmen eines gemeinsamen Jahresabschlussgrillens stattfinden. In diesem Jahr muss dafür eine Dienstbesprechung in der Pause ausreichen – unter bestmöglicher Einhaltung von Mindestabständen und Hygieneplan.

Ex-Schüler, nun auch Ex-Bufdi: Maximilian Graf

Und leider gab es so einige Abschiede zu begehen, die allesamt Spuren hinterlassen werden. Mit Maximilian Graf gibt die Schule einen ihr ganz besonders verbundenen den Bundesfreiwilligendienst Leistenden ab – er hat im vergangenen Jahr noch die Schülerrede bei der Abiturentlassung gehalten – und ist danach gleich dageblieben. Da Maximilian aber Lehrer werden möchte, ist aber auch in Zukunft ein Wiedersehen nicht ausgeschlossen…

Mit Christoph Baumann, Jannik Heiligenstadt und Nico Reinke verlassen gleich drei hochengagierte und hervorragend in die Schulgemeinschaft eingebundene Referendare nach erfolgreich bestandenem Examen das Ratsgymnasium. Sie alle haben bereits neue Stellen gefunden, es zieht sie nach Gifhorn, Hannover und ans Cato-Bontjes-van-Beek-Gymnasium in Achim. Nicht nur die Schülerschaft hätte sie gerne weiter in der Gerberstraße gesehen.

„Als Lehrerin bin ich hier erwachsen geworden – schließlich war ich 18 Jahre hier…“ Mit diesen Worten leitete Ulrike Lützen, Lehrerin für Spanisch und Englisch am Ratsgymnasium Rotenburg ihren Abschied ein, sie wird neue Fachobfrau für das Fach Spanisch am Delmenhorster Gymnasium an der Willmsstraße, wo sie sich ebenfalls um den Einsatz neuer Medien kümmern wird. Schulleiterin Iris Rehder kündigte dann auch gleich an, man habe damit ja gleich eine bekanntermaßen überzeugende Referentin, die man für Fortbildungen einladen könne. Sie sei eben immer am Puls der Zeit, eine Haltung, die sie auch in ihrer Arbeit für einen großen Schulbuchverlag so wertvoll mache.

Musikalischer Abschied für Ulrike Lützen

Lützen selbst sagte, sie habe sich immer wohl gefühlt am Ratsgymnasium, sie gehe aber, um nach beinahe zwanzig Jahren an der Wümme eine neue Aufgabe zu finden. Mit Blick auf die alte und die neue Schule sagte tröstete sie die Kolleginnen und Kollegen: „Man will ja nicht irgendwo WEG – man will irgendwo HIN…“

Neben einer DVD mit filmischen Abschieden des Kollegiums ließen sich lange Weggefährtinnen und Weggefährten den am Ratsgymnasium traditionellen letzten musikalischen Abschiedsgruß dann nicht nehmen – vier Singende darf es nach Hygieneplan geben:

Mit mehr als leichtem Augenzwinkern wurde Sven Regeners nicht ganz unkritische Ballade auf seine alte Heimat umgedichtet: „Du bist bald immer da, wo wir nicht sind. Und das ist meistens Delmenhorst.“

 

„Corona war ein Brennglas für die Digitalisierung“ – Lars Klingbeil zu Gast am RGR

Zeigte sich als geduldiger Zuhörer: Lars Klingbeil

Vor allem zum Zuhören sei er hier, sagte der Gast aus Berlin in die in großem Abstand zueinander sitzende Runde in der Aula des Ratsgymnasiums Rotenburg. Lars Klingbeil, Generalsekretär der SPD und selbst Kind der Region war gemeinsam mit Dörte Liebetruth, MdL für den Wahlkreis Verden, an die Gerberstraße gekommen, um mit Schülerinnen und Schülern, Elternvertretern, dem Personalrat des Ratsgymnasiums sowie der Schulleitung über die Folgen der Corona-Pandemie für das System Schule zu sprechen und sich ungefilterte Meinungen einzuholen.

Nach herzlicher Begrüßung durch Schulleiterin Iris Rehder konnte Lars Klingbeil nicht umhin, kurz von den eigenen Erfahrungen bei Besuchen an Schulen aus den vergangenen Tagen und Wochen zu berichten, von den Treffen mit Schülerinnen und Schüler und Kollegien, den abgesagten Besuchen von Unterrichtsgruppen aus der Region bei ihm in Berlin.

„Wir können alle stolz darauf sein, wie wir die vergangenen Monate gemeistert haben – jetzt wollen wir aber auch die Mängel hören!“ Er setzte dabei gleich Akzente auf die Kernthemen, die alle Anwesenden umtrieben: Digitalisierung, Präsenzunterricht und Homeschooling, die bestehenden und geplanten Maßnahmen zur Schulöffnung. „Ich habe in diesen Tagen keine Beschwerden über unsere Schulen oder die Lehrerinnen und Lehrer gehört – mein Eindruck ist: Es läuft!“ Aber Schülerinnen und Schüler machten sich eben auch Sorgen um ihre Zukunft, ein wesentlicher Aspekt sei da die weitere Digitalisierung der Schulen. „Wie klappt das bei Ihnen? Haben sie da Möglichkeiten?“, so die Frage in Richtung der Schulgemeinschaft.

Personalrätin und Schülersprecher

Iris Rehder konnte sich an dieser Stelle beim Landkreis Rotenburg für schnelle und unbürokratische Hilfe bedanken – bemerkenswerter Zufall: Gerade während der Gesprächsrunde installierte eine Fachfirma im Keller der Schule den neuen, wesentlich Leistungsstärkeren Server für das Schulnetzwerk, der das Ratsgymnasium technisch für die Anforderungen der kommenden Jahre ertüchtigt. Gleichzeitig werden bereits seit mehreren Wochen vom Landkreis die Zugriffspunkte im Gebäude aufgerüstet. Der Schulträger habe sehr schnell reagiert, nun sei es aber wichtig, so ergänzend der stellvertretende Schulleiter Jonas Kruse, keine Investitionen in teure Technik zu tätigen, ohne zuvor ein klares Nutzungskonzept zu entwickeln. Als wesentlich warf Personalrätin Bianca Baecker hier auch die Frage des rechtlichen Rahmens auf. Die Lehrkräfte müssten im Spagat zwischen digitalem und analogem Lehrbetrieb derzeit häufig von Stunde zu Stunde Unterricht ganz neu denken – da sei ein klares Digitalisierungskonzept ebenso notwendig wie ein daten-, arbeits- und dienstrechtlicher Rahmen.

Die Elternvertretung verlieh ihren Sorgen Ausdruck

Die Vertreter der Schülerinnen und Schüler am Ratsgymnasium, Jannick Ballhaus und Tim Hartjen, betonten ebenso, dass es an einheitlichen Konzepten für die Nutzung von digitalen Unterrichtsmethoden fehle. Dies habe oftmals ebenso direkte Auswirkungen auf den analogen Präsenzunterricht. Als wesentlich machten beide aus, dass man auch auf Schülerseite nicht von einem einheitlichen Wissens- und Technikstand ausgehen könnte – eine Beobachtung, die die Vertreterinnen der Elternschaft mit dem Hinweis auf eine fehlende, auch digitale Lernmittel abdeckende Lehrmittelfreiheit untermauerten. Nur so könnten auch soziale Ungleichheiten aufgefangen werden, so Martina Patschull-Vellguth.

Sie sah grundsätzliche Probleme der Schulen in den oftmals dominierenden technischen Problemen, die aus wenig zeitgemäßer Ausstattung resultierten, aber nicht aus fehlendem Engagement der Schulen oder Lehrkräfte. In der gegenwärtigen Situation müsse indes schnell Klarheit über den Fortgang des Unterrichts geschaffen werden, auch angesichts des im kommenden Schuljahr anstehenden Abiturs müsse es weiter voran gehen. Elternvertreterin Ellen Wendt ergänzte, es seien leider nicht alle Eltern und Erziehungsberechtigten dem Dauerzustand des Homeschoolings gewachsen – weder fachlich noch zeitlich. Sie sah die abwartende Geduld vieler Eltern am Ende.

Dörte Liebetruth vertrat im Gespräch das Land Niedersachsen

Dörte Liebetruth erläuterte an dieser Stelle die Maßnahmen und den Phasenplan des Landes zur Lockerung der Coronamaßnahmen und betonte dabei die Unterschiedlichkeit der Situation in Niedersachsen. Priorität habe nach wie vor die Minimierung von Risiken für Schülerinnen und Schüler, Kollegien und, in der Folge, die Gesamtgesellschaft. Nicht desto trotz sei es begrüßenswert, dass ab dem 15. Juni alle Kinder in Niedersachsen wieder beschult würden.

Die Kinder und Jugendlichen müssten zurück in den direkten Kontakt und Austausch miteinander und mit den Lehrkräften kommen, pflichtete Schulleiterin Iris Rehder bei. „Schule ist eben auch ein den Alltag strukturierender Raum für Jugendliche“. Mit einem klaren Hygienekonzept sowie der Unterstützung durch Elternschaft und Schülerinnen und Schüler sei die Wiederaufnahme des Schulbetriebes bisher gut gemeistert worden, in den kommenden Wochen stelle aber die Rückkehr insbesondere auch der jüngeren Jahrgänge die Schule vor klare Platzprobleme.

Erhellend sei der Austausch gewesen, so bedankte sich zum Abschluss Lars Klingbeil bei allen Anwesenden. Vieles habe sich in den vergangenen Wochen und Monaten sehr schnell geändert, nun dürfe man nicht in den alten Trott zurückfallen, wenn andere Themen vielleicht vordergründig wichtiger würden als die Situation der Schulen im Land. „Corona,“ so Klingbeil, „war ein Brennglas für die Digitalisierung.“ Nun müsse es weiter voran gehen, ohne ganze Jahrgänge zurückzulassen. 

Im weiten Rund der Aula – dennoch in vielen Positionen nah beieinander

Rotenburger Kreiszeitung (14.06.2020)

Lesen Sie hier den Bericht der Rotenburger Kreiszeitung von Farina Witte.

“Danke für alles… und: Man sieht sich!”

Mit Beginn des zweiten Halbjahres 2019/2020 haben zwei Kolleginnen das Ratsgymnasium Rotenburg verlassen. Dr. Dörthe Nieß war seit 1988 an der Gerberstraße tätig und unterrichtete die Fächer Biologie und Chemie. Sie verabschiedete sich von Kollegium und Schülerschaft in die Pension.

Ebenfalls in den Ruhestand ging Astrid von Sulecki-Schmidt. Neben dem regelmäßigen Unterricht in ihren Fächern Erdkunde und Biologie war sie aktiv beteiligt an Organisation und Durchführung des Polenaustausches. Im Ganztagsbereich seit 2019 und bereits vorher als Arbeitsgemeinschaft brachte sie Schülerinnen und Schülern in den Schreib- und Wordkursen die Arbeit am PC näher. Darüber hinaus war sie ein aktives Verbindungsglied zwischen der GEW und den gewerkschaftlich organisierten Kolleginnen und Kollegen.

Beide nahmen im Rahmen einer Dienstbesprechung aus der Hand von Schulleiterin Iris Rehder die den Ruhestand einleitende Urkunde sowie den Dank der Niedersächsischen Landesschulbehörde und des Landes Niedersachsen entgegen.

Erstes Nikolaussingen

Ganz am Schluss wurde es dann richtig laut in der Aula: Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler waren dem Aufruf zum ersten “Nikolaussingen” an diesem Freitag in der ersten großen Pause gefolgt und schmetterten aus voller Kehle Rolf Zukowskis Klassiker “In der Weihnachtsbäckerei” und klatschten den Takt. Was als eine spontane Idee der drei Lehrkräfte Jonas Kruse, Norbert Bitzer und Niels ten Brink begonnen hatte, erlebte so gleich beim ersten Versuch eine Resonanz, mit der so keiner gerechnet hatte. “Wenn 60 Leute kommen, dann ist das ein Erfolg” – so war im Vorfeld die Devise.

Mit Liedern wie “Stille Nacht, heilige Nacht” oder “O Tannenbaum” zeigten die Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrkräfte, wie wichtig ihnen das gemeinsame Singen im Advent ist. Und so kam dann, trotz – oder gerade wegen – der fehlenden gemeinsamen Proben und der daraus resultierenden Abstimmungsprobleme zwischen Chor und Instrumenten eine heitere und gelassene Stimmung auf, insbesondere wenn die Lehrer mit den Akkorden mal daneben lagen oder, zur allgemeinen Überraschung, die durch das olfaktorische Organ des stellvertretenden Schulleiters Jonas Kruse angetriebene Nasenflöte zum Einsatz kam. 

Einhellige Forderung des Chores am Ende: “Wir wollen nochmal singen!” Also: Am kommenden Freitag, gleiche Zeit, gleicher Ort. Auf einen frohen, gemeinsamen Advent!

Eindrücke vom Nikolaussingen

(Fotos: Olaf Buthmann)

Heimvorteil beim Gastspiel: Schulpraktikantinnen am Ratsgymnasium Rotenburg

Für viele ist es beinahe schon ein Albtraumszenario, zumindest aber nichts, dass man sich freiwillig antun würde: Wieder zurück in der alten Schule, bei den alten Lehrern, in den alten Räumen. Was war man schließlich froh, als das vorbei war…

Nicht so bei den beiden jungen Frauen, die derzeit im Rahmen ihres Lehramtsstudiums ein Praktikum am Ratsgymnasium absolvieren: Katharina Masuch und Mara Groß waren beide Schülerinnen hier, haben 2013 beziehungsweise 2015 das Abitur an der Gerberstraße abgelegt. Dann zog es sie weg aus Rotenburg, wenngleich sie beide Niedersachsen treu blieben: Mara Groß studiert Englisch und Sport an der Göttinger Georg-August-Universität, Katharina Masuch an der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg Biologie und evangelische Religion. Am Ende ihres Studiums dürfen beide den Titel „Master of Education“ führen.

Die Entscheidung, in veränderter Rolle den ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern zu begegnen, war im Vorfeld nicht sorgenfrei: „Ich muss zugeben, dass ich zunächst etwas Angst hatte, in der Rolle der Schülerin zu verbleiben. Viele meiner ehemaligen LehrerInnen arbeiten weiterhin am Ratsgymnasium, weshalb ich Angst hatte, eher die Schülerin als die Praktikantin zu sein. Dies hat sich für mich allerdings nicht bestätigt. Ich wurde überall freundlich empfangen und darf nun auch selbst ein paar Einheiten unterrichten,“ so Mara Groß. „Da man die Lehrkräfte größtenteils noch kennt, fällt es leichter, Ansprechpartner zu finden.“

Katharina Masuch pflichtet ihr bei, beobachtet aber auch zufrieden: „Die Lehrkräfte sehen hier nicht mehr die Schülerin in mir. Ich habe mich als Schülerin hier immer sehr wohl gefühlt – und nun kann ich den Alltag hier aus Sicht einer Lehrerin kennenlernen.“

Für sie, die durch kirchliche Jugendarbeit Gefallen an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gefunden hat, ist es eine schöne Erfahrung, dass das Kollegium des Ratsgymnasiums sie nun auch so engagiert durch das Praktikum begleitet. Das Empfinden, selbst gerne zur Schule gegangen zu sein, teilen die beiden miteinander, sie sehen auch darin ihre Motivation begründet, von der Schülerinnen- auf die Lehrerinnenseite zu wechseln. Dabei können sie die Freude am Lernen und Lehren weiter erleben und diese gleichzeitig weitergeben.

Mara Groß haben dabei nach eigenem Bekunden die eigenen Schulerfahrungen maßgeblich beeinflusst, sie sagt rückblickend, durch die Zeit am Ratsgymnasium Rotenburg sehr gut auf das Studium vorbereitet gewesen zu sein.

Nach dem Praktikum – und dem eher leidigen Praktikumsbericht – geht es für die beiden im  Rahmen des Studiums weiter mit Mastermodulen und Masterarbeit. Mara Groß zieht es dann als Teaching Assistant erst einmal in die USA, Katharina Masuch hingegen freut sich auf das Referendariat. Vielleicht wieder am Ratsgymnasium…

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