Schulleiterin Susanne Enders und ihre gespannten Schüler hatten am Donnerstagmittag sichtlich Freude an den kurios anmutenden Gegenständen, die da in der Aula der Stadtschule aufgebaut wurden: zehn Experimentierstationen konnten die 18 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs im Seminarfach Physik unter der Leitung von Burkhardt Boehk in die Hände der Schule übergeben.
Entstanden waren die Versuchsaufbauten im Rahmen des Kooperationsverbundes „Förderung besonderer Begabungen“, dem neben der Stadtschule und dem Ratsgymnasium auch die Kantor-Helmke-Schule, die Schule am Grafel sowie die IGS angehören. Die jeweiligen Schulleitungen waren dann auch, ebenso wie die für die Grundschulen zuständige Dezernentin Evelyn Dorweiler und Bürgermeister Andreas Weber gerne gekommen, um durchaus mit Stolz auf die gemeinsame Arbeit zu blicken. Sowohl Susanne Enders in ihrem Grußwort als auch die Schulleiterin des Ratsgymnasiums, Iris Rehder, betonten die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rotenburger Schulen, um die individuelle Lernentwicklung früh zu fördern. Ziel sei es, in Zukunft auch die AGs an den beteiligten Schulen füreinander zu öffnen und so Projekte anbieten zu können, von denen alle Schülerinnen und Schüler in Rotenburg profitieren können. Bereits jetzt, so ergänzte Susanne Enders, besuchten drei Grundschüler der Stadtschule die die AG „Mathematische Knobeleien“ am Ratsgymnasium.
Evelyn Dorweiler betonte, es gebe in Niedersachsen bereits 90 derartige Kooperationen. Dies sei auch gut so, müsse aber noch weiter ausgebaut werden, schließlich sei es ein „bildungspolitisches Leitziel, besondere Begabungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern.“ Dafür aber brauchten die Schülerinnen und Schüler ein ausreichend differenziertes Schulsystem. Mit Spannung verfolge sie hier die anstehenden bildungspolitischen Entwicklungen in Niedersachsen.
Andreas Weber dankte den Ratsgymnasiasten für ihre Arbeit und verwies darauf, dass er ja Erfahrung sowohl mit der Stadtschule als auch dem Ratsgymnasium habe – an beiden war er Schüler. Gewünscht hätte er sich, so Weber, dass solche Kooperationen wie sie nun Gestalt annehmen bereits zu seiner Schulzeit existiert hätten. Die Schülerinnen und Schüler hätten aber sicherlich von ihrer Arbeit für die Grundschule profitiert: Wenn man versuche, anderen etwas beizubringen, dann lerne man eben auch immer selbst etwas.
Burhardt Boehk, Fachobmann Physik am Ratsgymnasium erklärte, die Idee zur Miniphänomenta stamme von der Universität Flensburg und werde von der Nordmetall-Stiftung unterstützt. Aus einer Vielzahl von möglichen Stationen hätten die Schülerinnen und Schüler die nun vorgestellten zehn ausgewählt und gebaut, es sei aber gut vorstellbar, in Zukunft weitere Stationen folgen zu lassen. schließlich gab er die Experimentierstationen zur Benutzung frei – was nicht nur die anwesenden Kinder des Ganztagsbetriebes der Stadtschule gerne annahmen.