Trotz Aufbautag des Hurricane-Festivals und einer Metronom-Verspätung machte sich auch in diesem Jahr der 12. Jahrgang mit dem Zug auf nach Bremen. Bei sonnigem Wetter und angenehm warmen Temperaturen wurde die Wartezeit klaglos am Rotenburger Bahnhof überbrückt. Gerade noch pünktlich konnten die ersten Termine um 12:40 Uhr in Bremen besucht werden. Auf dem Messegelände in der Halle 6 konnten die fast 109 Ratsgymnasiastinnen und -gymnasiasten ihre zuvor gemachten Termine für ihre Wunschberufe wahrnehmen. Mit den unterschiedlichsten Ausstellern der Fachmesse für Ausbildung und Studium Vocatium haben die Schülerinnen und Schüler eigenständig Messeluft geschnuppert und viele interessante Gespräche mit den insgesamt 116 Ausstellern, von Airbus bis Zoll, führen können. Der Jahrgangskoordinator André Artinger, der für die Berufsorientierung zuständig ist, begleitete auch in diesem Jahr den Tag. Im Anschluss berichteten die Schülerinnen und Schüler durchweg von Ihren positiven Gesprächen und Kontakten, die sie auf der Messe knüpfen konnten.
Nach zwei langen Jahren Zwangspause war es mit dem „Management Information Game“ nun endlich wieder für 21 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs des Ratsgymnasiums und der BBS Rotenburg möglich, mit der Teilnahme an diesem bewährten und doch für alle Teilnehmenden immer wieder spannenden Unternehmensplanspiel Erfahrungen mit wirtschaftlichem Denken zu sammeln. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen darin im Rahmen der Simulation die Rollen von Vorstandsmitglieder in verschiedenen Unternehmen.
Unter der Leitung von Andreas Mätzold, Trainer für Wirtschaft und Kommunikation, sowie mit Unterstützung der Sparkasse Rotenburg Osterholz und weiterer Unternehmen aus der Region stellten drei Gruppen verschiedene miteinander konkurrierende Unternehmen dar. Jede Gruppe hatte die Aufgabe, jeweils unternehmerische Ziele festzulegen und diese dann in entsprechende Entscheidungen und daraus resultierende Planungen umzusetzen. Zwischen den einzelnen Spielrunden gab es zusätzliche Informationsblöcke sowie Tipps und Unterstützung von Experten aus lokalen Unternehmen. Da aufgrund der Umbauarbeiten in den Räumlichkeiten der Sparkasse diese als Veranstaltungsort nicht zur Verfügung standen, stellte das Ratsgymnasium angemessene Räumlichkeiten zur Verfügung. Um so bemerkenswerter war das tägliche Auftreten der Schüler*innen in entsprechender Businesskleidung – waren sie doch eigentlich gar nicht aus dem üblichen Lernort herausgelöst.
Der Höhepunkt des Planspiels, die Präsentationsveranstaltung, fand im Rahmen einer Abendveranstaltung am 16.03. in der Aula der Schule statt – natürlich dem Anlass angemessen mit geladenen Gästen aus der Rotenburger Wirtschaft. Drei fiktive Unternehmen – die „Digital Future AG“, die „Limited Electronics AG“ und die „VisionHive AG“ traten hier gegeneinander an und mussten ihr Produkt, eine neu entwickelte Digitalbrille, den anwesenden erfahrenen Wirtschaftsunternehmen präsentieren und als lohnendes, innovatives Investitionsprodukt anbieten.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Ratsgymnasium und der BBS konnten sich indes am Ende als Gewinner fühlen, hatten sie doch alle gemeinsam beachtlich an Erfahrung in den Bereichen Teamfähigkeit, Führungstalent, Stresstoleranz, Präsentations- und Verkaufstalent sowie Zeitmanagement gewinnen können.
Wegen der inzwischen traditionell bundesweit wahlbegleitend durchgeführten „Juniorwahl“ stand die letzte Woche auch am Ratsgymnasium im Zeichen der aktuellen Niedersächsischen Landtagswahlen am 9. Oktober.
Insgesamt 635 Schulen aus ganz Niedersachsen haben dieses Mal teilgenommen, so konnten vom 4.-6. Oktober 188.575 Schülerinnen und Schüler ihre Stimme abgeben und so einen Eindruck des politischen Willens der parlamentarisch nicht direkt repräsentierten jüngeren Generationen vermitteln. Die Möglichkeit, unsere Demokratie so hautnah zu erleben ist für die Schülerinnen und Schüler immer wieder etwas Besonderes.
Am Ratsgymnasium konnten sich 522 Wahlberechtigte Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 8 bis 13 beteiligen – damit alle, die an der Schule Unterricht im Fach Politik und Wirtschaft haben. Der begleitende Koordinator André Artinger beschrieb seine Eindrücke: „Es ist schön zu sehen, was für ein reges Treiben in der zum Wahllokal umfunktionierten Bibliothek herrschte. Großer Dank gebührt dabei den vielen ehrenamtlichen Wahlhelfern, die auch immer wieder ihre Pausen geopfert haben, um die Juniorwahlen zu ermöglichen.“
Auszählung der Stimmzettel
Die Wahlbeteiligung erreichte – anders als bei der eigentlichen Landtagswahl – für eine lebendige Demokratie wichtige 77%. In den Ergebnissen gab es dann weitere Abweichungen zur „echten“ Wahl – aber eben auch Übereinstimmungen.
Auch bei uns an der Schule konnte die SPD mit 96 Stimmen und somit 24,2% auch die Mehrheit erreichte. Zur zweitstärkste Partei wurde von der Schülerschaft des Ratsgymnasiums mit einigem Abstand die Partei „Bündnis ’90/Die Grünen“ mit 69 Stimmen und 17,4% gewählt. Die CDU wurde mit 58 Stimmen die drittstärkste Fraktion bei 14,6%. Überraschend anders als beim Realergebnis: die FDP wäre mit 50 Stimmen und 12,8% wäre nach dem Willen der juniorwahlberechtigten Schülerschaft am Ratsgymnasium noch deutlich im Landtag vertreten. Anders als im Landestrend zu erkennen, erreichte die AfD mit 31 Stimmen und 7,8% bei den Gymnasiasten ein vergleichsweise mageres Ergebnis deutlich unter 10%. Bis auf Die Linke mit 5,3% – nach Ratsgymnasiums-Juniorwahl also auch im fiktiven Landtag vertreten – blieben alle der sogenannten „anderen“ Parteien unter 20 Stimmen.
Spannend wird es in den kommenden Tagen im Politikunterricht sein, die Ergebnisse auszuwerten, zu beurteilen und zu diskutieren – sowohl die der Juniorwahl als auch die der großen Schwester…
Nun hat es dann endlich doch geklappt: beim nunmehr dritten Anlauf zum „Berufsweg-Parcours“ konnte dieser am vergangenen Dienstag, den 30.08.2022, nunmehr endlich durchgeführt werden. Zuvor hatte beide Male die Coronalage dazwischen gefunkt und allenthalben für lange Gesichter gesorgt.
Umso glücklicher waren nunmehr Veranstalter, Ausrichter, die teilnehmenden Unternehmen und Institutionen. Die Aula des Ratsgymnasium war dementsprechend sehr gut gefüllt -180 Schülerinnen und Schüler des 12. und 13. Jahrgangs konnten in Kleingruppen in jeweils neun geführten Gesprächsrunden von 20 Minuten die insgesamt 18 unterschiedlichen Aussteller kennenlernen konnten. Natürlich können im Rahmen dieser Messe nicht alle Berufe vorgestellt werden, die breit gefächerte Auswahl der Unternehmen bot aber sicherlich für alle Teilnehmenden. Im Anschluss an die im Rahmen des Parcours geplanten Gespräche nutzen etliche Schülerinnen und Schüler das Angebot, sich über die „Berufsweg-App“ noch freie Speeddating-Termine zu buchen. Die so entstanden Kontakte werden sicherlich in Zukunft zahlreich genutzt werden, um den eigenen Lebensweg mit einem freiwilligen sozialen Jahr, einer Ausbildung oder einem Studium fortzusetzen.
Das abschließende Fazit von Unternehmen, Schülerinnen und Schülern sowie den Organisatoren, Kathrin Bertram und Susanne Schmieta-Rautmann von der Firma Up Consulting sowie Koordinator André Artinger, der am Ratsgymnasium für die Betreuung im Bereich der Studien- und Berufsorientierung zuständig ist, war dementsprechend sehr positiv.
Pünktlich um 11:34 Uhr machte sich der 12. Jahrgang des Ratsgymnasiums gemeinsam mit dem für die Berufsorientierungam Ratsgymnasium zuständigen Koordinator André Artinger mit dem Metronom auf nach Bremen zur Fachmesse für Ausbildung und Studium Vocatiumin der Messehalle 4 auf der Bürgerweide. In einem Zeitfenster von 12:00-15:00 Uhr hatten die Schülerinnen und Schüler dort ihre jeweiligen zuvor arrangierten Termine und Messegespräche mit den unterschiedlichsten Ausstellern. Insgesamt 92 Aussteller mit einem breiten Spektrum an Ausbildungsangeboten von „Anlagenmechaniker/in“ über „Multimedia-Designer/in“ bis hin zur Zahnmedizin waren vertreten, ebenso Hochschulen und Universitäten, die der interessierten Besucherschaft ihre Möglichkeiten vorstellen wollten und um Interesse und Interessenten buhlten.
Eigenständig machten sich die Ratsgymnasiastinnen und Ratsgymnasiasten auf, um ihre Gespräche zu führen und die lebhafte und betriebsame Messeatmosphäre aufzunehmen. Der Messebesuch endete für viele mit zahlreichen positiven Eindrücken und Gesprächen, so mancher Schüler und so manche Schülerin sind einer konkreten Vorstellung für den weiteren Lebensweg ein gutes Stück näher gekommen. So war es denn auch hochverdient, dass einige im Anschluss die Gelegenheit nutzten, die Hansestadt Bremen und ihr Einkaufsangebot genauer zu erkunden…
Gleich drei Termine an einem Tag führten den SPD-Vorsitzenden und Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Rotenburg I–Heidekreis Lars Klingbeil ans Ratsgymnasium:
Am 12. Februar war der internationale „Red Hand Day“, an dem weltweit gegen den Einsatz von Kindersoldatinnen und Kindersoldaten protestiert wird. Die rot gefärbte Hand der Protestierenden steht hier als Symbol für das an den Kindern begangene Unrecht, denn obwohl die Rekrutierung von Kindern als Soldaten bereits seit dem Jahr 2002 als Kriegsverbrechen gilt, sind weltweit immer noch mindestens 300.000 Kinder in kriegerischen Konflikten im Einsatz.
Die AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ engagierte sich bei der Protestaktion und gewann zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte, ihre solidarische rote Hand als Zeichen zu setzen. Lars Klingbeil, selbst seit vielen Jahren für den „Red Hand Day“ aktiv, nahm aus den Händen zweier engagierter AG-Mitglieder die schier endlose Rolle mit Umrissen und Abrücken entgegen und versprach, sich auch weiterhin für eine Verbesserung der Situation zu engagieren.
Für den Spitzenpolitiker ging es gleich weiter: Er stellte sich im Interview mit der Film-AG des Ratsgymnasiums den Fragen des Schülerreportes Jannick Ballhaus, der erkennbare Freude am Gespräch hatte – ein Gefühl, das sich angesichts der gut vorbereiteten Fragen und der netten Atmosphäre im Schulgarten offenkundig auf Klingbeil übertrug. Trotz des ernsthaften Hintergrundes des Interviews zum „Red Hand Day“ und zur Lage der Schulen während der Pandemie blieb also auch Raum für etwas privatere Fragen wie dem beispielsweise dem erschreckenden Bekenntnis Klingbeils zum FC Bayern München.
Trotz der beiden vorherigen Termine nahm sich Lars Klingbeil dann auch noch die Zeit, mit den beiden Politik-Leistungskursen des 12. Jahrgangs ins Gespräch zu kommen. Und es wurde tatsächlich ein Gespräch: Als Bundestagsabgeordneter berichtete er nicht nur – in beeindruckender persönlicher und nachdenklicher Art und Weise – von seiner Sichtweise auf den Krieg in der Ukraine und dem Umgang mit Russland, sondern erkundigte sich bei den jungen Menschen auch nach ihren Fragen, Sichtweisen und Sorgen. So wurde es ein ernsthaftes Gespräch, in dem – so die Schülerinnen und Schüler in der Nachlese – der SPD-Parteivorsitzende vermitteln konnte, dass er ernsthaft Interesse an den Schülerinnen und Schülern, ihren Vorstellungen und Themen hat.
Auf Klingbeils Einladung, immer wieder in Kontakt mit ihm zu treten, wird sicherlich noch die eine oder andere Anfrage erwachsen – und vielleicht kann es ja sogar einen Gegenbesuch in Berlin geben.
Die Juniorwahlenfinden seit 1999 parallel zu Bundestags-, Landtags- und Europawahlen statt, seitdem haben sich bundesweit über 3,8 Millionen Schülerinnen und Schüler ab der Klassenstufe 7 daran beteiligt, die so Demokratie üben und erleben können.
Auch der Großteil der Schüler*innen des 10. Jahrgangs hat seine Stimme abgegeben.
Selbsterklärtes Ziel des Projekts ist es, „Schülerinnen und Schüler frühzeitig an das Thema Wahlen und Politik heranführen und sie auf die künftige Partizipation im politischen System vorzu bereiten. Neben der Motivation, zur Wahl zu gehen, soll Begeisterung und Interesse an Politik geweckt werden und somit die Grundlage für späteres gesellschaftliches Engagement entstehen.“ Das Projekt zur politischen Bildung basiert dabei auf zwei Hauptsäulen: der unterrichtlichen Einbindung und einer originalgetreuen Wahlsimulation. Mehrfach wurde nachgewiesen, dass die Juniorwahl die Wahlbeteiligung sowohl bei jungen Erstwählern als auch bei deren Eltern deutlich erhöht.
Auch am Ratsgymnasium hat das Schulprojekt zur politischen Bildung anlässlich der Bundestagswahl am 26. September 2021 schon eine lange Tradition. Und wie in der Vergangenheit auch begleitete die Fachgruppe Politik-Wirtschaft der Woche vom 20. bis zum 24. September die Vorbereitung im Unterricht und schloss die Simulation mit dem Wahlakt in der Bibliothek ab. An der Schule waren 621 stimmberechtigte Schülerinnen und Schüler vom 8. bis zum 13. Jahrgang aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben – 86% machten auch Gebrauch von diesem Recht. Zwar gab es aufgrund der Coronalage in diesem Jahr die Möglichkeit, die Stimme online abzugeben, Koordinator André Artinger erläuterte hierzu: „Wir haben uns gegen eine Onlinewahl entschieden, um den Wahlakt mit Wahlkabinen und Wahlurne so authentisch wie möglich zu gestalten.“
Sehen Sie hier die Ergebnisse der Wahl:
Übrigens: An der Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021 beteiligen sich neben den 533 Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums außerdem noch 1,5 Millionen Jugendliche an bundesweit über 4.500 Schulen sowie weltweit die deutschen Auslandsschulen! Die Bundesweiten Ergebnisse der Wahl finden Sie hier.
Am 13. Juli 2021 konnten nach langem Warten endlich Hauptpreis und Urkunden des Wettbewerbs für demokratisches Engagement, ausgerichtet mit Unterstützung des Fördervereins der Cohn-Scheune e.V. in Rotenburg, an die auszuzeichnenden Schülerinnen und Schüler am Ratsgymnasium übergeben werden. Der von der Schulbibliothek des Ratsgymnasiums initiierte Wettbewerb fand anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar statt.
Da die pandemiebedingten Schulschließungen die vorgesehenen Gedenkformate nicht zuließen, konnte mit freundlicher Unterstützung der Leiterin des Jüdischen Museums in Rotenburg, Prof. Inge Hansen-Schaberg, der Gedenktag dennoch in digitaler Form stattfinden. Der damit verbundene Wettbewerb richtete sich anhand konkreter antisemitischer Vorfälle, beispielsweise einer antisemitischen Zeichnung im Schulheft eines jüdischen Mädchens, an Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs. Ihre Aufgabe war es, möglichst einfühlsame und effektive Reaktionen auf solche oder ähnliche Situationen zu entwickeln, die der betroffenen Schülerin in oder nach der Situation hätten helfen können. Als Abgabeformate waren beispielsweise Fotostory, ein Drehbuch für ein Rollenspiel, ein Podcast, eine Zeichnung oder ein Comic möglich. Entsprechend vielfältig und spannend waren die über 100 eingegangenen Beiträge.
Emma June Greßmann aus der 8L hat schließlich mit einem aufwändig produzierten Video die Jury besonders davon überzeugen können, dass die von ihr inszenierten Handlungsmöglichkeiten eine effektive Reaktion auf antisemitische Handlungen darstellen: Zivilcourage, die Einbindung von Erziehungsverantwortlichen, von Lehrkräften und Schulleitung, standen bei Emmas Ansatz im Mittelpunkt.
Eine Fotostory, eine Zeichnung und ein Comic gehören zu den weiteren preiswürdigen Beiträgen gegen Antisemitismus: Mariella Wilzer und Letizia Gerla aus der 8K konnten den 2., Hannes Busse und Bastian Emshoff aus der 8L den 3., Johannes Heilscher (8P2) den 4. Platz, Jenna Sophie Behrens (8P2) und Finni Lotte Kuhlke (8L) den 5. und Nike Westermann (8L) den 6. Platz erreichen.
Während der Preisverleihung, coronabedingt ohne Publikum in der Aula des Ratsgymnasiums, fand nicht nur Schulleiterin Iris Rehder lobende Worte, auch die den Wettbewerb und die Schülerinnen und Schüler begleitende Lehrkraft Dr. Corinna Barholdt war sichtlich beeindruckt von den Leistungen. In einer eine Videobotschaft gratulierte schließlich auch Prof. Inge Hansen-Schaberg und würdigte das besondere Engagement der Preisträgerinnen und Preisträger. Sie wiederholte bei dieser Gelegenheit auch ihre Zusage, die prämierten Arbeiten in der Cohn-Scheune einem breiteren Publikum präsentieren zu wollen.
Das Konferenzmodul von IServ bewährte sich mal wieder – auch ganz bis Brüssel.
11.35 Uhr, zu Beginn der 5. Stunde funktioniert die Digitaltechnik zur Freude aller Beteiligten zuverlässig, so dass Susanne Rohde, Europakoordinatorin am Ratsgymnasium, die Videokonferenz mit Brüssel starten und Jan-Christoph Oetjen als ehemaligen Ratsgymnasiasten und Mitglied des Europaparlamentsherzlich im Namen der Schule beim gemeinsamen Onlinetreffen mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 10Pl begrüßen konnte. Ziel des Austausch war es zu zeigen, dass Europa und sein Parlament kein theoretisches Konstrukt sind, sondern dass dort Menschen arbeiten, die sich mit den Fragen gerade auch der jungen Menschen auseinandersetzen.
Antje Gortmann und Susanne Rohde organisierten das Gespräch.
Nach einer persönlichen Vorstellung des Abgeordneten unter der Moderation der Politiklehrerin Antje Gortmann fand ein angeregter und anregender Austausch zu diversen Themen wie etwa der „Sofagate-Affäre“, dem möglichen EU-Beitritt der Türkei, der Migrationspolitik statt und es wurden – unmittelbar damit verbunden – Gedanken zur Entwicklungspolitik formuliert. Unabhängig von Parteipolitik zog Jan-Christoph Oetjen Vergleiche zwischen seiner politischen Tätigkeit auf den unterschiedlichen legislativen Ebenen und beantwortete dadurch auch Fragen zu der Tragweite der eigenen Mitwirkungsmöglichkeiten. Die Schülerinnen und Schüler erhielten darüber hinaus vertiefte, auch hier sehr persönliche Einblicke in den Arbeitsalltag eines Mitglieds des Europaparlaments – und damit vielleicht auch eine Berufsperspektive für die Zukunft der heranwachsenden Europäerinnen und Europäer.
Das offene Gespräch hat den Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums als Europaschule in Niedersachsen gezeigt, dass ihre Fragen gehört und ernstgenommen werden und gesamteuropäische Politik in und aus Brüssel durchaus die Interessen der Menschen in den jeweiligen Ländern auszuloten und zu vertreten sucht. Die Politiklehrkräfte haben hellhörig registriert, dass sich derartige Gespräche nicht auf diese Projekttage beschränken müssen. Das Ratsgymnasium bleibt daher sicherlich im auch diese Weise weiterhin im Gespräch mit Europa.
„Du Jude!“ – das ist als lockerer Spruch nicht witzig, gerade dann, wenn er „witzig“ gemeint sein soll… Warum diese Art der Verwendung mehr als problematisch ist, daran erinnert der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar jeden Jahres. Auch wir am Ratsgymnasium Rotenburg begehen ihn wieder – in diesem Jahr allerdings digital. Worum geht es an diesem Gedenktag denn überhaupt? Und was hat er mit der Cohn-Scheune in Rotenburg und dem Ratsgymnasium zu tun? Das erfahrt ihr im Folgenden:
Der 27. Januar als Holocaust-Gedenktag
Der Holocaust-Gedenktag erinnert vorrangig an die Ermordung der deutschen und europäischen Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. Nach 1941 wurden Juden nur noch aus einem einzigen Grund in Konzentrationslager geschickt: um sie dort zu ermorden. Insgesamt wurden von 1933 bis 1945 in Europa mehr als sechs Millionen Juden ermordet.
Diesen Massenmord nennt man auch den Holocaust, abstammend vom griechischen Wort holokaustus – „völlig verbrannt“. Die überlebenden und nachgeborenen Juden nennen den Holocaust auch Shoa. Das ist Hebräisch und bedeutet so viel wie „Katastrophe“.
Der 27. Januar markiert den Tag der Befreiung eines der schrecklichsten der sogenannten „Konzentrationslager“, in denen die Ermordung systematisch organisiert wurde, Auschwitz-Birkenau, durch die Rote Armee im Jahr 1945. Deshalb ist dieses Datum der offizielle Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Hier drei Quellen, mit denen Ihr Euch eingehender informieren könnt:
Was hat dieser Tag mit der Cohn-Scheune und dem Ratsgymnasium in Rotenburg zu tun?
Lasst Euch von Frau Hansen-Schaberg, der Vorsitzenden des Fördervereins des Jüdischen Museums Cohn-Scheune in Rotenburg/Wümme, in ihrer Videobotschaft an die Schulgemeinschaft des Ratsgymnasiums auf dem schuleigenen youtube-Kanal erklären, wo die Verbindung von Holocaust und Rotenburg ist.
Die Cohn-Scheune in Rotenburg
Ihr seid überrascht, dass es ein jüdisches Museum in Rotenburg gibt? Wollt Ihr einmal reinschauen? Kein Problem – hier geht es zum virtuellen Rundgang durch die Cohn-Scheune:
Dass der Antisemitismus der Vergangenheit aber leider längst nicht Geschichte ist, dass kann man teilweise auch aus solchen gedankenlos dahingesagten Bemerkungen wie der eingangs geschilderten ableiten. Vielleicht habt Ihr sogar selbst schon mal solche Erfahrungen gemacht?
Hier berichten jüdische Schülerinnen und Schüler von heute in einer zdf-Dokumentationvon ihren eigenen Erfahrungen mit Antisemitismus in deutschen Schulen – aber nicht 1938, sondern im Jahr 2020:
Kann man da nichts machen?Auf jeden Fall! Die 8. Klassen des Ratsgymnasiums zeigen euch, wie es geht: in Kürze lest ihr hier ihre Vorschläge, die sie am heutigen Gedenktag erarbeiten werden! Bis dahin, schaut doch mal hier hinein:
Und ein Argumentationstraining gegen Ausgrenzung und Diskriminierung startet bei uns mit einer Peerausbildung im April – vielleicht habt ihr Glück und bekommt den letzten freien Platz? Schickt einfach Eurer Klassenlehrkraft eine Mail.
Ihr wisst ja, es gibt nichts Gutes, außer man tut es…
Corinna Barkholdt
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