„Ihr habt’s geschafft!“ – Das Ratsgymnasium ist Europaschule

Es war ein langer Marsch durch Bewertungen, Kategorien, Evaluationen, der da am Morgen des 14. Juni in der Aula des Ratsgymnasiums mit der Ernennung des Ratsgymnasiums durch Schuldezernentin Christine Hartmann seinen erfolgreichen Abschluss fand.

Nach angemessen internationaler Begrüßung mit Musik aus Frankreich, einem Cancan dargeboten von der Streicherklasse 7c unter der Leitung von Frank Domhardt und dem Chanson „Vois sur ton chemin“ von Chorklasse 6c und 5m unter der Leitung von Astrid Mujica Alvarado, hieß Schulleiterin Iris Rehder die Gäste willkommen, die gemeinsam mit dem Ratsgymnasium die Ernennung feiern wollten.

Aus der Landesschulbehörde in Lüneburg war auch die Koordinatorin für den Bereich Europa und Internationales, Sylvia Onstein, gekommen. Die benachbarte Europaschule, die BBS Rotenburg, wurde von Schulleiter Wolf Hertz-Kleptow und deren Europakoordinator Erwin Eggers vertreten. Weiter gefüllt wurde die Aula durch Elternvertreter, interessierte Kolleginnen und Kollegen und das „Europa-Team“ des Ratsgymnasiums, das unter der Leitung von Koordinatorin Susanne Rohde dafür gearbeitet hat, nunmehr diesen Ehrentitel führen zu dürfen.

Erreicht wurde dieses Ziel, so Iris Rehder, durch die besondere und dauerhafte Verbindung mit den Partnerschulen in Frankreich, durch den nunmehr wiederbelebten Ungarnaustausch, durch Oxfordfahrt und Friedensarbeit in Lommel, aber eben auch durch den abwechslungsreichen und europaoffenen Unterricht in den Fremdsprachen, in Musik und Kunst, in Politik und Geschichte. Schlussendlich trügen aber doch alle Unterrichtsfächer zum Gelingen bei.

Dezernentin Christine Hartmann gratulierte mit den Worten „Ihr habt’s geschafft!“ in Richtung der Anwesenden Ratsgymnasiasten. Aber Europa sei immer noch ein Projekt, verwies sie auf aktuelle Abgrenzungstendenzen und populistisch-nationalistische Tendenzen in der Union. Der Keim für Frieden und Verständigung liege in der Kenntnis des vermeintlich Anderen – die Europaschulen vermittelten genau dieses Wissen über Europa und seine Vielfältigkeit und trügen so zum gegenseitigen Verständnis bei. „Das Ratsgymnasium Rotenburg leistet diese Arbeit sehr überzeugend und ganz offenkundig auch von Herzen,“ stellte Christina Hartmann fest, ehe sie Ernennungsurkunde, Europafahne und Schild in die Hände von Iris Rehder übergab.

Zu den Klängen der Europahymne, abermals vorgetragen von den Klassen 5m und 6c, ging es dann für alle ans Feiern, noch die Zeilen im Ohr: „Unser Herz schlägt für Europa und wir stehen dafür ein, dass dem Erdteil es gelinge, in der Vielfalt eins zu sein!“

Hoher Besuch zum Empfang: Polnische Gäste am Ratsgymnasium

Bereits am Freitagabend waren sie pünktlich um 21:34 Uhr in Rotenburg eingetroffen, am Ratsgymnasium konnten sie aber erst am Montag gebührend empfangen werden: Zwölf Schülerinnen und Schüler aus dem polnischen Węgorzewo haben im Rahmen des gut gepflegten Austausches zwischen den beiden Städten und ihren Landkreisen den Weg nach Niedersachsen zu ihren Austauschpartnern gefunden. Begleitet werden sie von zwei Lehrkräften.

Am Ratsgymnasium wurden sie erwartet vom Organisationsteam bestehend aus Metta Lorenzen-Mahnken und Eckhardt Teichgräber, von Schulleiterin Iris Rehder und vom Landtagsabgeordneten Eike Holsten, der eigens zur Begrüßung angereist war.

In seiner kurzen an die polnischen und deutschen Schülerinnen und Schüler gerichteten Ansprache verwies Eike Holsten auf seine eigenen Erfahrungen als Schüler, die ihn unter anderem nach England und Weißrussland geführt haben. „Die beiden Weltkriege waren für uns ja irgendwie schon weit weg, Europa fühlte sich schon so gewachsen an, so zusammen,“ so der Landtagsabgeordnete. Dass dieses Gefühl bei Jugendlichen abhanden zu kommen scheint, beobachtet Holsten in zahlreichen Diskussionen an Schulen in der Region. „Wir haben zum Glück keine Weltkriege mehr erlebt, keinen Nachkrieg, in dem um Verständigung gerungen werden muss. Umso wichtiger ist es für uns, im Gespräch zu bleiben.“ Deshalb wünsche er allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass auch nach dem Austausch das Gefühl bleibe, Europäer zu sein.

Nach der Begrüßung ging es für alle weiter ins Rathaus nach Bremen und auf eine Besichtigung der Hansestadt. Auch in den kommenden Tagen gibt es ein spannendes Programm mit Hamburgbesuch inklusive Hafenrundfahrt, dem Serenadenkonzert am Ratsgymnasium, Besuch der Kornscheune geführt von Friedhelm Horn und einem abschließenden Besuch in der Bundeshauptstadt Berlin. Hier wird dann auch der Lars Klingbeil als Bundestagsmandatsträger des Wahlkreises Rotenburg/Heidekreis mit den Schülerinnen und Schülern zusammentreffen, ehe es für die einen zurück in die polnische Heimat, für die anderen zurück nach Rotenburg geht.

Julius-Club zu Besuch am Ratsgymnasium

Der Besuch des „Julius-Clubs“ hat als Angebot zur Leseförderung bereits eine lange Tradition am Ratsgymnasium, die Möglichkeit, die Stadtbibliothek in die Schule zu holen, wird von Kollegium und Schülerschaft immer gerne wahrgenommen. Die Lese(r)initiative unter dem Langtitel „Jugend liest und schreibt“, aus der sich das Akronym „Julius“ ableitet, sieht dann auch die Schulen als wichtige Partner an. Von der engen Kooperation profitieren alle Beteiligten, da diese dem sogenannten „Leseknick“ entgegenwirken kann.

Vom 28.-30. Mai war deshalb also Christine Braun, Leiterin der Stadtbibliothek Rotenburg, unterstützt von Schulbibliotheksleiterin Sigrid Baden-Schirmer und Bibliothekskraft Doris Nickau zu Gast am Ratsgymnasium. Insgesamt 15 Klassen der Jahrgänge 5-7 kamen in den Genuss von Leseproben verschiedener Bücher, die am ihnen ebenso wie Schülerinnen und Schülern an 50 anderen Standorten in Niedersachsen vorgestellt wurden. Aus insgesamt 100 Buchtiteln wurde eine individuelle Auswahl von Büchern für die jeweilige Bibliothek zusammengestellt. Diese Titel wurden zuvor von einer Jury aus Experten und Jugendlichen zusammengestellt.

Die vorgestellten Werke können bis zum Ende der Sommerferien entliehen und gelesen werden. Ein „Julius-Diplom“ erhält, wer mindestens zwei Bücher liest und für andere Leser bewertet, ab fünf gelesenen Büchern gibt es sogar ein „Vielleser-Diplom“.

Die Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 6d (Bild) gaben sich dann auch kämpferisch: „Fünf Bücher schaffe ich in den Ferien in einer Woche!“ Wenn dann mal die Auswahl von 100 Titeln genug ist…

„Die Welle“ am Ratsgymnasium – Eine wahrlich beeindruckende Leistung

Am vergangenen Wochenende gab die TheaterAG am Ratsgymnasium unter der Regie von Regina Koch zwei Aufführungen von Morton Rhues „Die Welle“ – für alle die dabei waren eine wahrlich bewegende, hochemotionale Erfahrung, ließen doch im Laufe des Stückes Darstellerinnen ihre Haare und am Ende Figuren ihr Leben.

Regina Koch schildert, wie sie die Aufführungen und die Vorbereitungen erlebt hat:

„Ich hätte nicht gedacht, dass mich dieses Stück, das ich in den Proben schon so oft gesehen hatte, so sehr berühren würde. Die Schauspielerinnen haben so eine gewaltige Energie und Leidenschaft für das Theaterspielen und das Drumherum aufgebracht, Requisiten gestalten, wie z.B. Plakate und Armbinden entwerfen und zeichnen, 118 Die-Welle-Kekse für die Statisten backen, den gesamten Text umschreiben, Szenen dazu fügen, die letzte Szene entwickeln und so dramatisch zuspitzen und noch so vieles mehr. Daraus ist ein spannendes Stück geworden, was die Zuschauer beeindruckt hat. Es wurde auf der Hauptbühne und zwei Nebenbühnen vorne links und rechts gespielt, die Schülerinnen haben sich sehr gut in ihren Rollen bewegt und Erstaunliches gezeigt. Ein Höhepunkt in der Premiere am Freitag war sicherlich die Szene vor der Pause, in der sich die Schauspielerin, die den Lehrer verkörperte, die Haare abrasiert (Bild links): Stille im Publikum und gewaltiger Szenenapplaus, als sie in der zweiten Hälfte das erste Mal wiederauftaucht.

Und das von der gesamten Theater-AG entwickelte Ende war sicherlich der zweite Höhepunkt.: So viele Statisten – Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Jahrgängen des Ratsgymnasiums – standen aus dem Publikum auf und brüllten zusammen mit allen Schauspielerinnen „Stärke durch Disziplin, Stärke durch Gemeinschaft“. Und ganz am Schluss ist der dramatische Selbstmord der Schauspielerin, die die Rolle des ausgegrenzten Robert darstellte, nur als riesiger Schatten vor einem weißen Vorhang zu erkennen. Danach traute sich niemand mehr zu klatschen. Erst nach einer ganzen Weile toste der Beifall. Die Bilder werden in Erinnerung bleiben, bei mir, den „stolzen Blumencoaches“, wie auch bei allen Mitwirkenden und Zuschauern. Danke für diese so intensive Zeit mit euch, ich werde euch alle so sehr vermissen.“ (Text: Regina Koch, Fotos: Stephan Slomma)

 Finden Sie hier die Besprechung des Stückes bei der Rotenburger Kreiszeitung.

Tennis-Team erreicht Landesfinale bei „Jugend trainiert für Olympia“

In dieser Woche war das Ratsgymnasium Rotenburg mit zwei Mannschaften beim Bezirksentscheid des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ in der Sparte Tennis vertreten. Gleich 10 der 11 teilnehmenden Jungen sind Mitglieder des TCR.

Für die jüngere Gruppe in der Wettkampfklasse 4 (WK IV, Jahrgänge 2005 und jünger) hat es zum Weiterkommen leider nicht gereicht. Bei der in Soltau ausgetragenen Begegnung gegen das Dom-Gymnasium in Verden gingen Daniel Dirksen, Anton Henning, Hannes Busse, Leander Wohlberg und Bert Vetter (TuS Bothel) als zweite Sieger hervor – die Laune ließ man sich davon aber nicht verderben.

Einen großartigen Wettkampf zeigten die älteren Jungs der Wettkampfklasse 3 (WK III, Jahrgänge 2003-2006, Bild) in Lüneburg. Hier siegten Levi Zegenhagen, John Parry, Thilo Harms, Clemens Reimelt, Jannik Ballhaus und Simon Mattick über das Gymnasium Ottersberg und das Gymnasium Salzhausen. Ohne Satzverlust in insgesamt 8 Einzel- und 4 Doppelspielen erreichten die Spieler des Ratsgymnasiums verdient das Landesfinale, das am 18. Juni in Hannover ausgetragen wird. Wir gratulieren zu dieser tollen Leistung und drücken jetzt schon die Daumen für die nächste Runde.

Bilder und Text mit freundl. Genehmigung von Claudia Harth/TC Grün-Weiß Rotenburg

In der Gluthitze einen kühlen Kopf bewahrt: Ratsgymnasiasten gewinnen Bezirksentscheid!

Mit hartem Kampf, viel Durchhaltevermögen und noch mehr Wasser – anders war der Bezirksentscheid „Jugend trainiert für Olympia“ im Fußball bei diesen Temperaturen nicht zu bewältigen.

„Unsere Jungs haben die Hitzeschlacht überstanden!“, war das Fazit von Trainer André Artinger. Zwar ging das erste Spiel gegen Harsefeld verloren, die beiden anderen wurden aber im Rennen um die Bestplatzierung gewonnen, wenngleich auch knapp und mit beinahe zu viel Spannung bis zum letzten Spiel: Nur mit Unterstützung der Mannschaft aus Bad Bevensen, die selbst keine Chance mehr auf ein Weiterkommen hatte, aber ihr letztes Spiel gegen Harsefeld gewinnen konnten, wurden die Schüler des Ratsgymnasiums Turniersieger. Nun geht es weiter zum Landesentscheid, bei dem Mannschaften aus ganz Niedersachsen gegeneinander antreten.

Wenn unsere WKII-Jungs am 19.06.2018 im August-Wenzel-Stadion in Barsinghausen dann einen ebenso kühlen Kopf bewahren können, ist vielleicht noch mehr drin. Auf jeden Fall erstmal herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung.

„Daidalos“: Theateraufführung nun als Film!

Die Aufführungen des Stückes Daildalos durch die Schülerinnen und Schüler des Seminarfaches Anfang März ist jetzt auch in der Filmversion verfügbar – ein echtes Highlight also auch für die, die bei den Aufführungen nicht anwesend sein konnten.

Die Mitglieder der Film-AG haben unter der Ägide von Jochen Baecker wieder großartiges geleistet. Entstanden ist ein spannender kurzer Film, der der gelungenen Inszenierung des klassischen Stoffes gerecht wird und einige Stimmen aus dem Publikum und auch der Schauspieler einfängt. Viel Spaß!

Schülerinnen des Ratsgymnasiums spielen „Die Welle“

→Premiere am Freitag, 01.Juni, 19.30 Uhr

In den vergangenen Monaten haben zehn Schülerinnen der TheaterAG des Ratsgymnasiums aus dem 10. und 11. Jahrgang unter Leitung von Regina Koch das Theaterstück „Die Welle“ einstudiert.

Diese Theaterfassung basiert auf dem Roman von Morton Rhue, der wiederum eine wahre Begebenheit als Thema aufgreift: Ron Jones, ein Lehrer an einer kalifornischen High-School, startete ein Experiment mit Schülern, die am eigenen Leib erleben sollten, wie sie einem Menschen ohne Widerspruch folgen. In Anlehnung an den Holocaust sollte ihnen ermöglicht werden, die Autorität eines Vorbildes zu spüren, die von ihrem Lehrer geforderte extreme Disziplin zu zeigen und dabei ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Keiner von ihnen wehrte sich dagegen und das Experiment schien außer Kontrolle zu raten…

Die Schülerinnen der TheaterAG wagen sich hier an ein ernstes Thema, nähern sich unterschiedlichen weiblichen und männlichen Charakteren und nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise, die verschiedene Facetten von Macht, Kontrolle, Respekt und die starke Sehnsucht, einer Gemeinschaft anzugehören, offenbart.

Wer erfahren möchte, wie die Schauspielerinnen diese Geschichte entwickelt haben und in welche Richtung sich dieses dramatische Experiment bewegt, kann es am Freitag, den 1. Juni, 19.30 oder am Samstag, den 2. Juni, 18.00 Uhr, miterleben.

Der Eintritt zu den Vorstellungen ist kostenlos.

Sagenhafte Schülerleistung beim Spendenlauf

Es ist schon nicht einfach für die Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums: Erst fällt im letzten September der Spendenlauf aus, weil es innerhalb kürzester Zeit beinahe 13 Liter pro Quadratmeter regnet – und dann sind es beim nächsten Versuch am 9. Mai sommerliche Temperaturen von bis zu 30°C bei wolkenlosem Himmel und sengender Sonne.

Man solte meinen, dass dies einen ordentlichen Tribut gefordert hat von den Läufern. Aber weit gefehlt… Hoch motiviert zogen zunächst die Jahrgänge 5 und 6 ihre Bahnen, ehe in sie bei steigenden Temperaturen abgelöst wurden von den Jahrgängen 7 und 8. Dennoch wurde die eine oder andere Rivalität bei Spendenerlaufen in Form von Spurts ausgetragen, mit denen die Konkurrenz hinter sich gelassen werden sollte. Den Schlusspunkt setzten in der Mittagshitze die Jahrgänge 9, 10 und 11, denen es gelang, sich immer wieder zu Höchstleistungen anzuspornen. Und trotz der großen Mühe sah man doch sehr viele fröhliche und lachende Gesichter (Bild). Die Bilanz der teilnehmenden Jahrgänge 5-11 beim Spendenlauf in der Ahe:

Sagenhafte 5422 gelaufene Runden oder 2168,8 km kamen zusammen – eine mehr als beeindruckende Zahl, die die betreuende Lehrkraft Bianca Wostbrock da am Ende vermelden konnte. Das Organisationsteam aus Schülersprechern und AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ muss nun bilanzieren, was an Spenden erlöst wurde. Wir sind gespannt, über welche Beträge sich die Empfänger freuen können und reichen das Ergebnis natürlich nach.

Dank an alle, die mit der Organisation betraut waren, die am Rand der Strecke geholfen haben und riesigen Dank an alle, die am Lauf für die gute Sache teilgenommen haben!

 

Es geht auch ohne! Alkoholprävention für die Achtklässler am Ratsgymnasium

„Komasaufen“? „Rauschtrinken“? „Vorglühen“? „Keine gute Feier ohne Alkohol!“ Ist dies die richtige Art mit Alkohol umzugehen? Besonders Jugendliche und junge Erwachsene werden im öffentlichen Bewusstsein häufig mit exzessivem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Daran wird deutlich, dass Jugendliche in unserer Gesellschaft ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol vermittelt werden muss. Schule ist hier der ideale Ort, um möglichst alle Jugendlichen zu erreichen und mit ihnen auch außerhalb des Elternhauses über Alkohol ins Gespräch zu kommen.

Zuhören was die Anderen zu sagen haben – das war manchmal sogar richtig unterhaltsam…

Deshalb wird im 8. Jahrgang des Ratsgymnasiums unter der Leitung von Maike Clüver und Jörn Gohde regelmäßig eine Präventionsveranstaltung durchgeführt: „Wir haben uns für den achten Jahrgang entschieden, weil die Jugendlichen in diesem Alter häufig das erste Mal bewusst mit Alkohol konfrontiert werden. Es geht dabei nicht darum, den Schülern quasi mit erhobenem Zeigefinger den Alkohol zu verbieten, sondern ihnen in zwei aufeinander aufbauenden Einheiten von je drei Schulstunden verschiedenen Aspekte im Umgang mit Alkohol bewusst zu machen und so einen vernünftigen Umgang mit Alkohol zu vermitteln.“

In dem von der Stiftung Villa Schöpflin, einem Zentrum für Suchtprävention entwickelten Projekt-Workshop „Tom-und-Lisa“ erarbeiten die Jugendlichen im Rahmen eines Planspiels unter anderem die rechtlichen Grundlagen, die Auswirkungen und mögliche Folgen des Alkoholkonsums. Ab wann darf man welche Art von Alkohol trinken? Wie verändert Alkohol die Wahrnehmung? Kann man an Alkohol ersticken? Wie verhalte ich mich richtig, wenn jemand zu viel Alkohol getrunken hat?

„Erstaunlich war für uns zum Beispiel die Tatsache, dass die meisten Schüler davon ausgingen, dass bereits ca. 30-50% der Jugendlichen in ihrem Alter regelmäßig einmal pro Woche Alkohol trinken, obwohl dies laut bundesweiter Statistik tatsächlich ‚nur‘ bei etwa 6% der Fall ist während die überwiegende Mehrheit keinen bis selten Alkohol konsumiert.“

Die Schüler treten bei diesem Planspiel in Kleingruppen gegeneinander an, um möglichst viele Punkte in den einzelnen Spielrunden zu erreichen und am Ende des Workshops als beste Gruppe einen Preis zu bekommen.

So geht es zum Beispiel darum, eine Feier ohne Alkohol zu planen und die besten Ideen für ‚Stimmungsmacher‘ pantomimisch darzustellen. Die gelungenen Vorführungen der einzelnen Gruppen werden dann ebenso wie die Wissensfragen von den Schülern und der Lehrerjury bewertet.

Spaß kann man bei einer Party eben auch ohne Alkohol haben.

Zwischen den Modulen, die jeweils im Abstand einer Woche stattfinden, bekommen die Schüler die Aufgabe, die Eltern zum Thema Alkoholkonsum zu interviewen. So werden auch die Elternhäuser in das Projekt einbezogen, die Auseinandersetzung mit dem Thema wird innerhalb der Familie angeregt.

Besonderen Spaß haben alle, wenn es darum geht, einen Rauschzustand mit Hilfe einer sogenannten Rauschbrille zu simulieren. Für die Schüler wird dabei schon das einfache Geben der Hand oder das Fangen eines Balls zu einer Herausforderung. Während manche Schüler meinen, als so schlimm empfänden sie diesen Zustand gar nicht, fühlen sich andere sehr in der eigenen Wahrnehmung eingeschränkt. Und das, obwohl eine solche Brille ja nur unseren Sehsinn einschränkt, während alle anderen Sinne noch uneingeschränkt funktionieren.

Zum Abschluss des Workshops wird, ebenfalls in einem Rollenspiel, das Verhalten im Ernstfall erprobt. Was ist zu tun, wenn jemand aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums tatsächlich bewusstlos und hilflos am Boden liegt? Warum reicht es nicht aus, einen betrunkenen Mensch allein und ohne Aufsicht seinen Rausch einfach ausschlafen zu lassen?

„Mich hat überrascht, wie gefährlich Alkohol wirklich werden kann“, sagte eine Schülerin nach dem Workshop. Insgesamt haben die Workshops eine sachliche und kritische Reflexion der Schülerinnen und Schüler erfolgreich angeregt. „Ich fand es gut, dass wir so viel selbst machen konnten. Es war überhaupt nicht langweilig, hat sogar richtig Spaß gemacht“ waren sie sich Ende einig.

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