Ehrung der 10k durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Gegen Ende des Schuljahres häufen sich die Ehrungen am Ratsgymnasium Rotenburg und es wird deutlich, mit wieviel Elan und Einsatz sich die Schülerinnen und Schüler bei verschiedensten Anlässen engagieren:

Zu Besuch waren heute als Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., mit dem das Ratsgymnasium auch über einen Kooperationsvertrag eng verbunden ist, der Schulreferent des Volksbundes Karl-Friedrich Boese sowie dessen Geschäftsführer im Kreisverband, Michael Meyer. Auch Landrat Hermann Luttmann, der als Vorsitzender des Kreisverbandes amtiert, fand den Weg in die Klasse 10k von Klassenlehrer André Artinger. Diese hatte sich in der Haus- und Straßensammlung zum Jahresende 2017 besonders eingesetzt und über 400,- € an Spendengeldern geworben.

Schulleiterin Iris Rehder begrüßte die Gäste im Namen der Schule und verwies auf die enge Verbindung des Ratsgymnasium Rotenburg mit dem Volksbund. In seinen an die Schülerinnen und Schüler gerichteten Dankesworten betonte anschließend Hermann Luttmann, wie sehr der Kreisverband auf Spenden angewiesen sei, um seine Friedensarbeit so erfolgreich fortzusetzen. „Die Betroffenengenerations ist 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges bald nicht mehr da“, so Luttmann, um so wichtiger sei es, Friedensarbeit für die jüngeren Generationen anzubieten. Die Pflege und der Erhalt der Kriegsgräber spiele hierbei eine zentrale Rolle, denn, so Luttmann weiter, „Kriegsgräber sind Denkmäler für den Erhalt des Friedens, ihr Besuch zeigt den Menschen, dass Frieden nichts Normales ist, sondern etwas, für das gearbeitet werden muss.“

Der Bildungsreferent des Volksbundes e.V., Karl-Friedrich Boese, ergänzte, dass der Verein zu 70% von Spenden getragen werde – dies zeige die enorme Wichtigkeit der Mithilfe junger Leute, so wie es die 10k eben vorgemacht habe. Auch er sprach der Klasse hierfür seinen Dank aus. Soziales Engagement dieser Art sei inzwischen längst nicht mehr selbstverständlich. Neben den in der Kooperation mit dem Ratsgymnasium Rotenburg fest verankerten Besuchen in der Begegnungsstätte Lommel solle in nächster Zeit auch die Friedensarbeit im ehemaligen Lager Sandbostel in den Fokus rücken.

Zum Dank für ihre Arbeit erhielten alle Schülerinnen und Schüler eine Urkunde im Namen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und ein kleines Präsent.

Es geht auch ohne! Alkoholprävention für die Achtklässler am Ratsgymnasium

„Komasaufen“? „Rauschtrinken“? „Vorglühen“? „Keine gute Feier ohne Alkohol!“ Ist dies die richtige Art mit Alkohol umzugehen? Besonders Jugendliche und junge Erwachsene werden im öffentlichen Bewusstsein häufig mit exzessivem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Daran wird deutlich, dass Jugendliche in unserer Gesellschaft ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol vermittelt werden muss. Schule ist hier der ideale Ort, um möglichst alle Jugendlichen zu erreichen und mit ihnen auch außerhalb des Elternhauses über Alkohol ins Gespräch zu kommen.

Zuhören was die Anderen zu sagen haben – das war manchmal sogar richtig unterhaltsam…

Deshalb wird im 8. Jahrgang des Ratsgymnasiums unter der Leitung von Maike Clüver und Jörn Gohde regelmäßig eine Präventionsveranstaltung durchgeführt: „Wir haben uns für den achten Jahrgang entschieden, weil die Jugendlichen in diesem Alter häufig das erste Mal bewusst mit Alkohol konfrontiert werden. Es geht dabei nicht darum, den Schülern quasi mit erhobenem Zeigefinger den Alkohol zu verbieten, sondern ihnen in zwei aufeinander aufbauenden Einheiten von je drei Schulstunden verschiedenen Aspekte im Umgang mit Alkohol bewusst zu machen und so einen vernünftigen Umgang mit Alkohol zu vermitteln.“

In dem von der Stiftung Villa Schöpflin, einem Zentrum für Suchtprävention entwickelten Projekt-Workshop „Tom-und-Lisa“ erarbeiten die Jugendlichen im Rahmen eines Planspiels unter anderem die rechtlichen Grundlagen, die Auswirkungen und mögliche Folgen des Alkoholkonsums. Ab wann darf man welche Art von Alkohol trinken? Wie verändert Alkohol die Wahrnehmung? Kann man an Alkohol ersticken? Wie verhalte ich mich richtig, wenn jemand zu viel Alkohol getrunken hat?

„Erstaunlich war für uns zum Beispiel die Tatsache, dass die meisten Schüler davon ausgingen, dass bereits ca. 30-50% der Jugendlichen in ihrem Alter regelmäßig einmal pro Woche Alkohol trinken, obwohl dies laut bundesweiter Statistik tatsächlich ‚nur‘ bei etwa 6% der Fall ist während die überwiegende Mehrheit keinen bis selten Alkohol konsumiert.“

Die Schüler treten bei diesem Planspiel in Kleingruppen gegeneinander an, um möglichst viele Punkte in den einzelnen Spielrunden zu erreichen und am Ende des Workshops als beste Gruppe einen Preis zu bekommen.

So geht es zum Beispiel darum, eine Feier ohne Alkohol zu planen und die besten Ideen für ‚Stimmungsmacher‘ pantomimisch darzustellen. Die gelungenen Vorführungen der einzelnen Gruppen werden dann ebenso wie die Wissensfragen von den Schülern und der Lehrerjury bewertet.

Spaß kann man bei einer Party eben auch ohne Alkohol haben.

Zwischen den Modulen, die jeweils im Abstand einer Woche stattfinden, bekommen die Schüler die Aufgabe, die Eltern zum Thema Alkoholkonsum zu interviewen. So werden auch die Elternhäuser in das Projekt einbezogen, die Auseinandersetzung mit dem Thema wird innerhalb der Familie angeregt.

Besonderen Spaß haben alle, wenn es darum geht, einen Rauschzustand mit Hilfe einer sogenannten Rauschbrille zu simulieren. Für die Schüler wird dabei schon das einfache Geben der Hand oder das Fangen eines Balls zu einer Herausforderung. Während manche Schüler meinen, als so schlimm empfänden sie diesen Zustand gar nicht, fühlen sich andere sehr in der eigenen Wahrnehmung eingeschränkt. Und das, obwohl eine solche Brille ja nur unseren Sehsinn einschränkt, während alle anderen Sinne noch uneingeschränkt funktionieren.

Zum Abschluss des Workshops wird, ebenfalls in einem Rollenspiel, das Verhalten im Ernstfall erprobt. Was ist zu tun, wenn jemand aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums tatsächlich bewusstlos und hilflos am Boden liegt? Warum reicht es nicht aus, einen betrunkenen Mensch allein und ohne Aufsicht seinen Rausch einfach ausschlafen zu lassen?

„Mich hat überrascht, wie gefährlich Alkohol wirklich werden kann“, sagte eine Schülerin nach dem Workshop. Insgesamt haben die Workshops eine sachliche und kritische Reflexion der Schülerinnen und Schüler erfolgreich angeregt. „Ich fand es gut, dass wir so viel selbst machen konnten. Es war überhaupt nicht langweilig, hat sogar richtig Spaß gemacht“ waren sie sich Ende einig.

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