Webinar: Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

Der Präventionsrat der Stadt Rotenburg in Kooperation mit der Polizeiinspektion Rotenburg lädt Interessierte zu einer Online-Veranstaltung zum Thema Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen am Dienstag, 27.04.21, um 19.00 Uhr ein:

“Whatsapp, Instagram und Snapchat: Was geht uns Eltern das an?”

Das Thema Mediennutzung ist in Familien momentan aktueller denn je. Viele Eltern sind bei diesem Thema verunsichert. Der Verein Smiley e.V. aus Hannover führt seit vielen Jahren Medienerziehung an Schulen und in Elternveranstaltungen an, führt verschiedene Fortbildungen im Bereich Schule und Jugendhilfe durch. So besucht der Verein jährlich mehr als 1.100 Schulklassen. Da die fest im Programm verankerten Elternabende durch die Pandemie im Moment nicht möglich sind, entstand die Idee, den Eltern online die Möglichkeit zu bieten, sich über die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen zu informieren und mit dem Referenten in den Austausch zu treten:

Wie soll eine Erwachsenengeneration Kindern und Jugendlichen einen kompetenten Umgang mit Internet und Smartphones vermitteln, wenn sie selbst komplett ohne groß geworden ist? Kindern und Jugendlichen fehlen die Vorbilder in der Mediennutzung; leider auch Schule und Eltern die Vorbilder in der Medienerziehung. Ständig verändert sich das Medienangebot: War gestern noch die Rede von Facebook, fragen sich viele Eltern heute, was überhaupt Snapchat ist.
Darum muss unter anderem geklärt werden, wie es tagtäglich in manchen Fällen zu über 1.500 Nachrichten bei Whatsapp und Snapchat kommt. Um Medienverhalten beurteilen zu können, muss verstanden werden, warum manche Nutzer ohne Rücksicht auf die eigene Privatsphäre andere an ihrem Leben in sozialen Netzwerken teilhaben lassen. Um problematisches Verhalten zu erkennen, müssen Phänomene wie Cybermobbing mit ihren Ursachen und Wirkungen realistisch eingeschätzt werden können.

Auf sehr nachvollziehbare, bisweilen nachdenkliche – aber auch auf überaus unterhaltsame Art und Weise stellt Moritz Becker in dieser Online-Veranstaltung die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen dar und gibt Hilfestellungen in der (Medien-) Erziehung und Argumente für Zuhause. Sein Kollege Ralf Willius wird während der Veranstaltung den Chat betreuen, so dass parallel das Publikum unmittelbar eingebunden werden kann und auch im Anschluss die Möglichkeit besteht, in die Diskussion zu gehen.

Der Referent:

Moritz Becker ist Sozialpädagoge, Eltern-Medien-Trainer und „nebenbei“ selbst Vater. Er arbeitet für den Verein smiley e.V. aus Hannover. Außerdem ist er Lehrbeauftragter an der Universität Hannover und freiberuflich unter anderem für die niedersächsische Landesmedienanstalt tätig.

Das Webinar für Eltern der Jahrgangsstufen 5 und 6 findet am Dienstag, 27.04.2021, um 19.00 Uhr statt.

Die Teilnahme ist kostenlos und erfordert lediglich eine Anmeldung per E-Mail Anmeldeschluss ist am Montag, 26.04.21, um 15.00 Uhr. Den Zugangslink erhalten die Teilnehmer rechtzeitig vor der Veranstaltung, ebenfalls per Mail.

Der Präventionsrat und die Polizeiinspektion Rotenburg freuen sich auf eine informative Veranstaltung mit Ihnen!

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne unter obigem Mail-Link oder unter den Telefonnummern 04261/947-107 oder 04261/947-108 zur Verfügung.

 

 

 

 

 

Es geht auch ohne! Alkoholprävention für die Achtklässler am Ratsgymnasium

„Komasaufen“? „Rauschtrinken“? „Vorglühen“? „Keine gute Feier ohne Alkohol!“ Ist dies die richtige Art mit Alkohol umzugehen? Besonders Jugendliche und junge Erwachsene werden im öffentlichen Bewusstsein häufig mit exzessivem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Daran wird deutlich, dass Jugendliche in unserer Gesellschaft ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol vermittelt werden muss. Schule ist hier der ideale Ort, um möglichst alle Jugendlichen zu erreichen und mit ihnen auch außerhalb des Elternhauses über Alkohol ins Gespräch zu kommen.

Zuhören was die Anderen zu sagen haben – das war manchmal sogar richtig unterhaltsam…

Deshalb wird im 8. Jahrgang des Ratsgymnasiums unter der Leitung von Maike Clüver und Jörn Gohde regelmäßig eine Präventionsveranstaltung durchgeführt: „Wir haben uns für den achten Jahrgang entschieden, weil die Jugendlichen in diesem Alter häufig das erste Mal bewusst mit Alkohol konfrontiert werden. Es geht dabei nicht darum, den Schülern quasi mit erhobenem Zeigefinger den Alkohol zu verbieten, sondern ihnen in zwei aufeinander aufbauenden Einheiten von je drei Schulstunden verschiedenen Aspekte im Umgang mit Alkohol bewusst zu machen und so einen vernünftigen Umgang mit Alkohol zu vermitteln.“

In dem von der Stiftung Villa Schöpflin, einem Zentrum für Suchtprävention entwickelten Projekt-Workshop „Tom-und-Lisa“ erarbeiten die Jugendlichen im Rahmen eines Planspiels unter anderem die rechtlichen Grundlagen, die Auswirkungen und mögliche Folgen des Alkoholkonsums. Ab wann darf man welche Art von Alkohol trinken? Wie verändert Alkohol die Wahrnehmung? Kann man an Alkohol ersticken? Wie verhalte ich mich richtig, wenn jemand zu viel Alkohol getrunken hat?

„Erstaunlich war für uns zum Beispiel die Tatsache, dass die meisten Schüler davon ausgingen, dass bereits ca. 30-50% der Jugendlichen in ihrem Alter regelmäßig einmal pro Woche Alkohol trinken, obwohl dies laut bundesweiter Statistik tatsächlich ‚nur‘ bei etwa 6% der Fall ist während die überwiegende Mehrheit keinen bis selten Alkohol konsumiert.“

Die Schüler treten bei diesem Planspiel in Kleingruppen gegeneinander an, um möglichst viele Punkte in den einzelnen Spielrunden zu erreichen und am Ende des Workshops als beste Gruppe einen Preis zu bekommen.

So geht es zum Beispiel darum, eine Feier ohne Alkohol zu planen und die besten Ideen für ‚Stimmungsmacher‘ pantomimisch darzustellen. Die gelungenen Vorführungen der einzelnen Gruppen werden dann ebenso wie die Wissensfragen von den Schülern und der Lehrerjury bewertet.

Spaß kann man bei einer Party eben auch ohne Alkohol haben.

Zwischen den Modulen, die jeweils im Abstand einer Woche stattfinden, bekommen die Schüler die Aufgabe, die Eltern zum Thema Alkoholkonsum zu interviewen. So werden auch die Elternhäuser in das Projekt einbezogen, die Auseinandersetzung mit dem Thema wird innerhalb der Familie angeregt.

Besonderen Spaß haben alle, wenn es darum geht, einen Rauschzustand mit Hilfe einer sogenannten Rauschbrille zu simulieren. Für die Schüler wird dabei schon das einfache Geben der Hand oder das Fangen eines Balls zu einer Herausforderung. Während manche Schüler meinen, als so schlimm empfänden sie diesen Zustand gar nicht, fühlen sich andere sehr in der eigenen Wahrnehmung eingeschränkt. Und das, obwohl eine solche Brille ja nur unseren Sehsinn einschränkt, während alle anderen Sinne noch uneingeschränkt funktionieren.

Zum Abschluss des Workshops wird, ebenfalls in einem Rollenspiel, das Verhalten im Ernstfall erprobt. Was ist zu tun, wenn jemand aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums tatsächlich bewusstlos und hilflos am Boden liegt? Warum reicht es nicht aus, einen betrunkenen Mensch allein und ohne Aufsicht seinen Rausch einfach ausschlafen zu lassen?

„Mich hat überrascht, wie gefährlich Alkohol wirklich werden kann“, sagte eine Schülerin nach dem Workshop. Insgesamt haben die Workshops eine sachliche und kritische Reflexion der Schülerinnen und Schüler erfolgreich angeregt. „Ich fand es gut, dass wir so viel selbst machen konnten. Es war überhaupt nicht langweilig, hat sogar richtig Spaß gemacht“ waren sie sich Ende einig.

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