Am 21. April wurde das Plakat mit den gesammelten Händen des Red Hand Dayan den Vorsitzenden der SPD, Lars Klingbeil, überreicht. Und wenn der SPD-Chef schon einmal das Ratsgymnasium besucht, dachte sich die Film-AG, es wäre schön, ein Interview mit ihm zu führen. Netterweise schenkte er der Arbeitsgemeinsaft unter der Leitung von Jochen Baecker dann auch zehn Minuten.
Jannik Ballhaus (13LA1) befragte den Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises “Rotenburg I – Heidekreis” über seine Meinung zum Red Hand Day, wollte aber auch wissen, was Jugendlichen heute Hoffnung machen kann und warum Klingbeil als gebürtiger Norddeutscher nicht Fan eines norddeutschen Fußballvereins sei. Ein tolles Interview.
Als weiters Schmankerl aus der Film-AG hier auch noch das Video zum Red Hand Day der AG “Schule mit Courage – Schule gegen Rassismus”:
Gleich drei Termine an einem Tag führten den SPD-Vorsitzenden und Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis Rotenburg I–Heidekreis Lars Klingbeil ans Ratsgymnasium:
Am 12. Februar war der internationale “Red Hand Day”, an dem weltweit gegen den Einsatz von Kindersoldatinnen und Kindersoldaten protestiert wird. Die rot gefärbte Hand der Protestierenden steht hier als Symbol für das an den Kindern begangene Unrecht, denn obwohl die Rekrutierung von Kindern als Soldaten bereits seit dem Jahr 2002 als Kriegsverbrechen gilt, sind weltweit immer noch mindestens 300.000 Kinder in kriegerischen Konflikten im Einsatz.
Die AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ engagierte sich bei der Protestaktion und gewann zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte, ihre solidarische rote Hand als Zeichen zu setzen. Lars Klingbeil, selbst seit vielen Jahren für den “Red Hand Day” aktiv, nahm aus den Händen zweier engagierter AG-Mitglieder die schier endlose Rolle mit Umrissen und Abrücken entgegen und versprach, sich auch weiterhin für eine Verbesserung der Situation zu engagieren.
Für den Spitzenpolitiker ging es gleich weiter: Er stellte sich im Interview mit der Film-AG des Ratsgymnasiums den Fragen des Schülerreportes Jannick Ballhaus, der erkennbare Freude am Gespräch hatte – ein Gefühl, das sich angesichts der gut vorbereiteten Fragen und der netten Atmosphäre im Schulgarten offenkundig auf Klingbeil übertrug. Trotz des ernsthaften Hintergrundes des Interviews zum „Red Hand Day“ und zur Lage der Schulen während der Pandemie blieb also auch Raum für etwas privatere Fragen wie dem beispielsweise dem erschreckenden Bekenntnis Klingbeils zum FC Bayern München.
Trotz der beiden vorherigen Termine nahm sich Lars Klingbeil dann auch noch die Zeit, mit den beiden Politik-Leistungskursen des 12. Jahrgangs ins Gespräch zu kommen. Und es wurde tatsächlich ein Gespräch: Als Bundestagsabgeordneter berichtete er nicht nur – in beeindruckender persönlicher und nachdenklicher Art und Weise – von seiner Sichtweise auf den Krieg in der Ukraine und dem Umgang mit Russland, sondern erkundigte sich bei den jungen Menschen auch nach ihren Fragen, Sichtweisen und Sorgen. So wurde es ein ernsthaftes Gespräch, in dem – so die Schülerinnen und Schüler in der Nachlese – der SPD-Parteivorsitzende vermitteln konnte, dass er ernsthaft Interesse an den Schülerinnen und Schülern, ihren Vorstellungen und Themen hat.
Auf Klingbeils Einladung, immer wieder in Kontakt mit ihm zu treten, wird sicherlich noch die eine oder andere Anfrage erwachsen – und vielleicht kann es ja sogar einen Gegenbesuch in Berlin geben.
Vor allem zum Zuhören sei er hier, sagte der Gast aus Berlin in die in großem Abstand zueinander sitzende Runde in der Aula des Ratsgymnasiums Rotenburg. Lars Klingbeil, Generalsekretär der SPD und selbst Kind der Region war gemeinsam mit Dörte Liebetruth, MdL für den Wahlkreis Verden, an die Gerberstraße gekommen, um mit Schülerinnen und Schülern, Elternvertretern, dem Personalrat des Ratsgymnasiums sowie der Schulleitung über die Folgen der Corona-Pandemie für das System Schule zu sprechen und sich ungefilterte Meinungen einzuholen.
Nach herzlicher Begrüßung durch Schulleiterin Iris Rehder konnte Lars Klingbeil nicht umhin, kurz von den eigenen Erfahrungen bei Besuchen an Schulen aus den vergangenen Tagen und Wochen zu berichten, von den Treffen mit Schülerinnen und Schüler und Kollegien, den abgesagten Besuchen von Unterrichtsgruppen aus der Region bei ihm in Berlin.
„Wir können alle stolz darauf sein, wie wir die vergangenen Monate gemeistert haben – jetzt wollen wir aber auch die Mängel hören!“ Er setzte dabei gleich Akzente auf die Kernthemen, die alle Anwesenden umtrieben: Digitalisierung, Präsenzunterricht und Homeschooling, die bestehenden und geplanten Maßnahmen zur Schulöffnung. „Ich habe in diesen Tagen keine Beschwerden über unsere Schulen oder die Lehrerinnen und Lehrer gehört – mein Eindruck ist: Es läuft!“ Aber Schülerinnen und Schüler machten sich eben auch Sorgen um ihre Zukunft, ein wesentlicher Aspekt sei da die weitere Digitalisierung der Schulen. „Wie klappt das bei Ihnen? Haben sie da Möglichkeiten?“, so die Frage in Richtung der Schulgemeinschaft.
Iris Rehder konnte sich an dieser Stelle beim Landkreis Rotenburg für schnelle und unbürokratische Hilfe bedanken – bemerkenswerter Zufall: Gerade während der Gesprächsrunde installierte eine Fachfirma im Keller der Schule den neuen, wesentlich Leistungsstärkeren Server für das Schulnetzwerk, der das Ratsgymnasium technisch für die Anforderungen der kommenden Jahre ertüchtigt. Gleichzeitig werden bereits seit mehreren Wochen vom Landkreis die Zugriffspunkte im Gebäude aufgerüstet. Der Schulträger habe sehr schnell reagiert, nun sei es aber wichtig, so ergänzend der stellvertretende Schulleiter Jonas Kruse, keine Investitionen in teure Technik zu tätigen, ohne zuvor ein klares Nutzungskonzept zu entwickeln. Als wesentlich warf Personalrätin Bianca Baecker hier auch die Frage des rechtlichen Rahmens auf. Die Lehrkräfte müssten im Spagat zwischen digitalem und analogem Lehrbetrieb derzeit häufig von Stunde zu Stunde Unterricht ganz neu denken – da sei ein klares Digitalisierungskonzept ebenso notwendig wie ein daten-, arbeits- und dienstrechtlicher Rahmen.
Die Vertreter der Schülerinnen und Schüler am Ratsgymnasium, Jannick Ballhaus und Tim Hartjen, betonten ebenso, dass es an einheitlichen Konzepten für die Nutzung von digitalen Unterrichtsmethoden fehle. Dies habe oftmals ebenso direkte Auswirkungen auf den analogen Präsenzunterricht. Als wesentlich machten beide aus, dass man auch auf Schülerseite nicht von einem einheitlichen Wissens- und Technikstand ausgehen könnte – eine Beobachtung, die die Vertreterinnen der Elternschaft mit dem Hinweis auf eine fehlende, auch digitale Lernmittel abdeckende Lehrmittelfreiheit untermauerten. Nur so könnten auch soziale Ungleichheiten aufgefangen werden, so Martina Patschull-Vellguth.
Sie sah grundsätzliche Probleme der Schulen in den oftmals dominierenden technischen Problemen, die aus wenig zeitgemäßer Ausstattung resultierten, aber nicht aus fehlendem Engagement der Schulen oder Lehrkräfte. In der gegenwärtigen Situation müsse indes schnell Klarheit über den Fortgang des Unterrichts geschaffen werden, auch angesichts des im kommenden Schuljahr anstehenden Abiturs müsse es weiter voran gehen. Elternvertreterin Ellen Wendt ergänzte, es seien leider nicht alle Eltern und Erziehungsberechtigten dem Dauerzustand des Homeschoolings gewachsen – weder fachlich noch zeitlich. Sie sah die abwartende Geduld vieler Eltern am Ende.
Dörte Liebetruth erläuterte an dieser Stelle die Maßnahmen und den Phasenplan des Landes zur Lockerung der Coronamaßnahmen und betonte dabei die Unterschiedlichkeit der Situation in Niedersachsen. Priorität habe nach wie vor die Minimierung von Risiken für Schülerinnen und Schüler, Kollegien und, in der Folge, die Gesamtgesellschaft. Nicht desto trotz sei es begrüßenswert, dass ab dem 15. Juni alle Kinder in Niedersachsen wieder beschult würden.
Die Kinder und Jugendlichen müssten zurück in den direkten Kontakt und Austausch miteinander und mit den Lehrkräften kommen, pflichtete Schulleiterin Iris Rehder bei. „Schule ist eben auch ein den Alltag strukturierender Raum für Jugendliche“. Mit einem klaren Hygienekonzept sowie der Unterstützung durch Elternschaft und Schülerinnen und Schüler sei die Wiederaufnahme des Schulbetriebes bisher gut gemeistert worden, in den kommenden Wochen stelle aber die Rückkehr insbesondere auch der jüngeren Jahrgänge die Schule vor klare Platzprobleme.
Erhellend sei der Austausch gewesen, so bedankte sich zum Abschluss Lars Klingbeil bei allen Anwesenden. Vieles habe sich in den vergangenen Wochen und Monaten sehr schnell geändert, nun dürfe man nicht in den alten Trott zurückfallen, wenn andere Themen vielleicht vordergründig wichtiger würden als die Situation der Schulen im Land. „Corona,“ so Klingbeil, „war ein Brennglas für die Digitalisierung.“ Nun müsse es weiter voran gehen, ohne ganze Jahrgänge zurückzulassen.
Insgesamt 33 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 7 bis 10 des Ratsgymnasiums konnten am 15. Juni einen Workshop zum Thema „Apps programmieren“ erleben. Die vom Branchenverband bitkom im Rahmen der unter der Schirmherrschaft von insgesamt 140 Bundestagsabgeordneten stehende Initiative „erlebe IT“ hat es sich zum Ziel gemacht, bei Jugendlichen ein digitales Grundverständnis zu entwickeln, und sie somit für die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu wappnen.
Die Ratsgymnasiasten, die sich für den Workshop beworben hatten, lernten mit dem Programm „App-Inventor“ zunächst einmal, einfache Apps für mobile Endgeräte zu programmieren. Da zahlreichen Teilnehmern mit „scratch“ eine ähnliche modulare Programmierumgebung aus dem Informatikunterricht bekannt war, war der Zugang „erfreulich niedrigschwellig“, so der begleitende Informatiklehrer Dr. Kurt Freund.
Im Rahmen seines Besuchs im Workshop dankte Lars Klingbeil (MdB, SPD), der als netzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Schirmherr von „erlebe IT“ ist, den Schülerinnen und Schülern für ihre Teilnahme am Projekt und freute sich über die, wie er beobachte, „lebendige Mitarbeit“. Klingbeil ließ sich in einer Vorstellungsrunde von den verschiedenen Schülergruppen ihre jeweiligen selbstprogrammierten Apps vorführen, die darauf ausgelegt waren, einfache Fragen mit zufällig generierten Antworten zu beantworten. Die unterschiedlichen, auch humorigen und pfiffigen Lösungen der Teilnehmer sorgten dabei immer wieder für Heiterkeit, aber auch für Erstaunen über die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler.
Im sich anschließenden Gespräch mit den Nachwuchsprogrammierern stellte sich Lars Klingbeil den Fragen der Teilnehmer, zeigte sich aber selbst auch sehr interessiert an den technischen Fähigkeiten und dem Medienverhalten der Anwesenden. Themen waren hier zum Beispiel die Nutzung von youtube, sozialen Medien und Streamingdiensten. „Ich schaue mir viele Schulen an, war aber zum heute zum ersten Mal bei einem Programmierworkshop dabei. Ich bin dankbar, dass diese Schule sich bereit erklärt hat und engagiert dabei ist, sich mit der Digitalisierung zu befassen. Deutschland braucht kluge Köpfe, die programmieren können,“ äußerte sich Klingbeil im Rahmen der Veranstaltung. Besonders fiel ihm hier die große Zahl weiblicher Teilnehmer auf. Dies sei in der Branche leider noch immer die Ausnahme, bedauerte er. Workshops wie dieser hälfen aber eben allen dabei, ein grundlegendes IT-Sicherheitsverständnis zu entwickeln. Sie seien außerdem auf dem Arbeitsmarkt eine wesentliche Qualifikation. Es sei „originäre Aufgabe der Schule, auf das Leben vorzubereiten.“
Auch Christine Domgörgen, die für die Initiative „erlebe IT“ zusammen mit Hannes Riechert vom Deutschen Jugendforscher Netzwerk e.V. den Workshop leitete, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Engagement und den Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler. Sie betonte, die Möglichkeit, auf diese Weise am Computer kreativ Tätig zu sein, motiviere sehr stark und entwickle in der Folge häufig eine große Eigendynamik. „Apps zu programmieren fördert logisches Denken, das Nachdenken über Abfolgen sowie Ursache und Wirkung“, so Domgörgen.
Abschließend bedankte sich Schulleiterin Iris Rehder bei „erlebe IT“ und Lars Klingbeil für die Möglichkeit, solche Veranstaltungen am Ratsgymnasium durchführen zu können. Innerhalb der Schule würden viele Gespräche über Medien und deren Nutzung geführt, Impulse von außen seien da immer wichtig. Folglich freue sich die Schule auf die Rückkehr von „erlebe IT“ nach den Sommerferien, wenn ein Workshop zur Mediennutzung stattfände.
error: Die Inhalte dieser Seite sind geschützt und können nicht gespeichert werden.