„Pura Vida aus Costa Rica!“ – Ratsgymnasiastin Nele Heits berichtet

Hallo hier ist Nele! Nachdem ich die 10. Klasse am Ratsgymnasium beendet habe, bin ich für ein Jahr nach Costa Rica gegangen, um hier ein Auslandsjahr zu absolvieren. Nun wohne ich seit sechs Monaten in einer Costa-Ricanischen Familie und besuche hier eine Highschool.

Wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass ich den Schritt zu einem Jahr in Costa Rica gewagt habe und wie es mir hier so geht, erfahrt ihr in meinem Bericht. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Wie ist es zu meinem Auslandsaufenthalt in Costa Rica gekommen ist:

Meine Pläne für mein Auslandsjahr starteten schon im Oktober 2019, als ich recht spontan eine Auslandsmesse in Bremen besuchte, von der meine Spanischlehrerin Frauke Brieger uns erzählt hatte. Da mir das Spanisch lernen in meiner Spanisch-Profil-Klasse sehr viel Spaß gemacht hat, war für mich klar, dass ich ein Spanisch-sprechendes-Land besuchen wollte.

Zur Auswahl standen lateinamerikanische Länder wie zum Beispiel Mexiko, Argentinien, Peru und Costa Rica. Von den Bildern her hat mich Costa Rica von Anfang an am meisten interessiert und gefesselt. Außerdem hatte ich im Januar 2020 schon die Möglichkeit Mexiko im Rahmen des Schüleraustausches zu besuchen. Der Aufenthalt dort hat mir sehr gefallen, trotzdem wollte ich noch einmal ein anderes Land kennenlernen, sodass ich mich letztendlich für Costa Rica entschieden habe.

Meine Vorbereitung der Reise, der Abschied von Deutschland, die ersten Wochen in der Familie und in der Schule

Um mich auf mein Auslandsjahr vorzubereiten habe ich sehr viel im Internet gelesen und versucht englische und spanische Filme zu gucken ,um ein bisschen sicherer in beiden Sprachen zu werden. Außerdem konnte ich zum Glück mit Hilfe meiner Klassenlehrerin Frau Rohde und Frau Stäblein-Fischer klären, dass ich in Deutschland nach meiner Rückkehr eine Klasse überspringen kann und mir somit mein Schuljahr in Costa Rica anerkannt wird. Für mich ist es eine große Erleichterung zu wissen, dass ich wieder mit meinen Freunden in eine Klasse gehen werde, wenn ich zu rückkomme.

Im Juli 2021 bin ich dann mit sieben anderen Austauschülern meiner Organisation nach Costa Rica geflogen. Die ersten Tage haben wir zusammen in der Gruppe verbracht, um uns erstmal einzugewöhnen und später wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt.

Meine Gastfamilie besteht aus meinem Gastvater, meiner Gastmutter, meiner älteren Gastschwester und meinem älteren Gastbruder. Ich wohne in Limon, einer Hafenstadt an der Karibikküste von Costa Rica. Der Strand ist mit dem Auto nur zehn Minuten entfernt ,und auch die bekannteren Touristenstädte wie Puerto Viejo oder Manzanillo sind nur ungefähr eine Stunde mit dem Auto entfernt.

Limon ist einer der größeren Städte in Costa Rica und (leider) auch eine der gefährlicheren. Trotzdem gefällt es mir hier sehr gut, da die Menschen wirklich sehr offen und fröhlich sind. Mit meiner Gastfamilie verstehe ich mich gut und wir unternehmen an den Wochenenden oft Ausflüge zum Strand.

Nachdem ich mich bei meiner Schule angemeldet- und meine Schuluniform bekommen habe, hatte ich am 27.07.2021 meinen ersten Schultag. Die ersten Tage waren sehr aufregend. Da ich hier eine Privatschule besuche, die seit der ersten Klassen bilingualen Unterricht in Spanisch und Englisch anbietet, habe ich mich anfänglich  mit meinen Klassenkameraden sehr viel auf Englisch unterhalte. Das fand ich gut, um erstmal ein wenig die Leute kennenzulernen.

Der Unterricht in meiner Schule ist sehr gut. Unsere Stunden gehen 35 Minuten lang. Die ersten zwei Monate hatten wir aufgrund der Coronapandemie vormittags sechs Stunden Präsenz-und am Nachmittag nochmal vier Stunden virtuellen Unterricht. Der Unterricht ist größtenteils auf Spanisch, aber wir haben auch einige Fächer auf Englisch.

Die Lehrer sind alle sehr hilfsbereit, und es herrscht ein fast „freundschaftliches“ Verhältnis zwischen den Schülern und Lehrern.  Insgesamt habe ich hier schon dreimal die zweiwöchige Klausurenwoche miterlebt. Diese zwei Wochen fanden wegen Corona bisher immer virtual statt, werden aber ab dem nächsten Schuljahr wieder in Präsenz weitergeführt.

Nach zwei Monat Wechselunterricht wurde der Unterricht wieder normal aufgenommen. So haben wir jetzt jeden Tag bis halb vier Unterricht, was natürlich eigentlich viel besser, aber manchmal auch wirklich anstrengend ist. Da ich mit dem Schulbus zur Schule fahren muss, bin ich so erst jeden Tag nach 16 Uhr  Zuhause.

Alles in einem kann ich sagen, dass das Einleben erstmal anstrengend und teilweise ungewohnt war, aber es mir jetzt nach meinem ersten halben Jahr wirklich sehr gut geht.

Das Spanisch sprechen hat am Anfang nicht ganz so fließend funktioniert wie ich es mir vorgestellt habe, aber ich habe schnell dazugelernt und würde behaupten, dass ich mich nun sicher auf Spanisch verständigen kann. Ich bin froh, dass ich mich dazu entschlossen habe ein Auslandsjahr zu absolvieren und kann es allen, die Lust haben etwas Neues zu erleben, nur empfehlen.

Pura Vida aus Costa Rica 🙂

Nele

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