Lesen in Corona Zeiten – mit Abstand am besten vorlesen!

Gibt es Tiere, die sprechen können? Und Teufel, die das Bösesein erst lernen müssen? Hat das Sams wirklich Punkte?  Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, als sich am vergangenen Donnerstag fünf Sechstklässler im großen Nebenraum der Bibliothek trafen, um im Rahmen des Vorlesewettbewerbs zu zeigen, wer – mit Abstand – am besten liest.

Emma liest sich zum Sieg.

Wie in den Jahren zuvor hatte die Stiftung  Buchkultur und Leseförderung erneut zum Lesewettbewerb aufgerufen – auch oder gerade in dieser besonderen Zeit der Pandemie, in der das Lesen vielleicht neu entdeckt wird durch das viele „Zuhause-sein-müssen“.

Obwohl die SchülerInnen bereits beim Vorlesen in ihren Klassen als „beste LeserInnen“ ausgewählt worden waren, konnte man die Nervosität deutlich spüren. Konzentriert und ungewöhnlich still saßen sie auf ihren Stühlen neben den Freunden, die sie zur Unterstützung aus ihren Klassen mitbringen durften. Gutes Zureden und Mutmachen war da diesmal nur mit großem Abstand voneinander und hinter der Maske möglich.

Diese durfte dann allerdings beim Vorlesen für kurze Zeit abgenommen werden: 3 Minuten lang lasen die Kinder aus einem Buch ihrer Wahl einen Ausschnitt  vor, nachdem sie diesen zunächst in den Zusammenhang einordnen und etwas zum Buch allgemein erzählen mussten. Gar nicht so leicht, wenn die Jury, bestehend aus ihren DeutschlehrerInnen und den Bibliothekarinnen, genau vor ihnen saß,  gut zuhörte und sie nicht aus den Augen ließ.

Anschließend mussten die Kinder ihr Lesekönnen für zwei Minuten an einem ihnen fremden Text unter Beweis stellen. Dafür hatte man ihnen mit einem Auszug aus dem Roman „Das Labyrinth des Fauns“ von Cornelia Funke und Guillermo del Toro schon ganz schön anspruchsvolle Literatur vorgelegt – die sie aber alle mit Bravour vortrugen.

Die anschließende Bewertung war für die Lehrkräfte deshalb wieder einmal deutlich schwer: Lesetechnik, Interpretation und die Textauswahl waren dabei die Kriterien. War der Vortrag lebendig? Wer hatte die Stimmung des Textes am besten vermittelt, hatte deutlich und in einem angemessenen Lesetempo gelesen?

Die Entscheidung fiel schließlich auf Emma Peleikis aus der 6m, die es gar nicht fassen konnte. Schokoladenweihnachtsmänner gab es anschließend als Belohnung für alle – für Emma allerdings zusätzlich noch eine Urkunde als Schulsieger.

Wünschen wir ihr, dass sie beim Regionalentscheid im Frühjahr wieder eine Urkunde in den Händen hält!

(Text: M. Lechner-Domhardt, Fachobfrau Deutsch)

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