„So viele Musiker für ein Stück!“ So äußert sich spontan ein Schüler des Kurses 12mu1 des Ratsgymnasiums. Tatsächlich ist die Bühne des Großen Sendesaals im NDR Funkhaus Hannover mit ungefähr 100 Musikern prall gefüllt. Die Musikredaktion des Hauses hat zum 80-jährigen Kriegsende Schostakowitschs 7. Sinfonie aufs Programm gesetzt. Sie wird als Leningrader Sinfonie in diesen Tagen weltweit aufgeführt, um an die Grauen des 2. Weltkrieges zu erinnern und um nach dem Motto „Nie wieder!“ eine Mahnung für uns alle zu sein, was politische Willkür, autoritäre Macht und Repression anzurichten vermögen.
1942 hatte Dmitri Schostakowitsch, dessen Todestag in diesem Jahr 50 Jahre zurückliegt, sein Orchesterwerk dem „Kampf gegen den Faschismus“ gewidmet. Im von deutschen Aggressoren eingekesselten Leningrad verhungerten ca. eine Million Zivilisten, während Schostakowitsch seine Antikriegsmusik komponierte.
Choralartige Klänge von großem Blech und Schlagzeug in vielen Facetten und der Loop der Cellostimme, bekannt aus dem Titel „Alles neu“ von Peter Fox, drücken die Zuhörenden des Kurses 12mu1 und des Orchesters in die Sitze und sie erheben sich nach Verklingen der letzten Töne tief beeindruckt. Das Orchester und die Streicherklasse des Ratsgymnasiums widmen sich im Sommerserenadenkonzert am 24. Juni um 18 Uhr in der Aula mit dem 2. Walzer ebenfalls Schostakowitsch als einem der berühmtesten Komponisten des 20. Jahrhunderts.
(Text und Fotos: Astrid Mujica Alvarado)