Etliche Emotionale Abschiede am Ratsgymnasium

Wie immer verlassen auch dieses Mal mit dem zu Ende gehenden Schuljahr etliche Kolleginnen und Kollegen das Ratsgymnasium. Alle haben auf ihre Weise die Schule und das Schulleben geprägt, sei es in dem einen Jahr als „Bufdi“, so wie es bei Glenn Cedric Fochtler der Fall war, oder als Referendar, so wie es Jannik Sievers in seiner Zeit bis zum erfolgreichen zweiten Staatsexamen geschafft hat.

Vardakis wird von seinen Fachgruppen verabschiedet.

Neben diesen beiden von aus der Natur ihrer Stelle und Funktion am Ratsgymnasium erwachsenden befristeten Zeit sind aber auch noch andere Abschiede zu feiern. Mit Alexander Vardakis verlässt ein Eigengewächs die Gerberstraße, an der er bereits sein Referendariat absolviert hat, ehe er neben seiner Tätigkeit als Sport- und Englischkollege insbesondere in der Unter- und Mittelstufe auch lange Jahre in verschiedenen sozialen Bereichen an der Schule engagiert war. Vardakis tritt eine Stelle am beachbarten Cato-Bontjes-van-Beek-Gymnasium in Achim an.

In den Ruhestand und in die neue Wahlheimat Dänemark verabschiedet das Ratsgymnasium die Schulpastorin Andrea Wauer-Höflich, die nach zahlreichen beruflichen Stationen in ganz Deutschland eine Heimat an der Schule gefunden und etlichen Schülerinnen und Schülern im Rahmen ihrer Tätigkeit eine solche auch geboten hat. Wir sagen: „Tillykke med pensionen!“

Schulleiterin Rehder überreicht Thies die Pensionierungsurkunde.

Ebenfalls in die wohlverdiente Pensionierung entließ Schulleiterin Iris Rehder mit einer Urkunde des Landes Niedersachsen die Kollegin Annette Thies, die seit 2004 an der Schule tätig war. Zuvor hatte sie bereits an zahlreichen anderen Stationen nicht nur in Deutschland oder Niedersachsen gewirkt. Die Fachgruppen Englisch und Deutsch bedankten sich sehr herzlich für ihre kollegiale Arbeit – Thies hatte aber auch im Bereich Kunst über Jahre auch aus persönlicher Neigung dabei geholfen, den Personalnotstand zu überbrücken.

Abschied unter großer Beteiligung: Frank Domhardt.

Natürlich sind alle Abschiede schwer und alle hinterlassen ihre Lücken – wenn aber ein das Ratsgymnasium so prägender und so prominent in der öffentlichen Wahrnehmung repräsentierender Kollege wie Frank Domhardt die Schule verlässt, dann ist das schon etwas ganz Besonderes. Nachdem er 1988 als dann einer von zwei (!) Musiklehrern seinen Dienst aufnahm, wurde er sehr schnell die treibende Kraft hinter Big Band und Jazz-AG, ganz besonders im Gedächtnis nicht nur der Schule sondern auch der Rotenburger sind aber auch solche Musicals wie „Joseph“ oder „Linie 1“ geblieben. Auch für den Aufbau des Musikleistungskurses und der Musikprofilklassen zeichnet Frank Domhardt verantwortlich. „Ich bin hier ein Dino an der Schule“, so schätzte der Musiker und Biologielehrer in seiner Abschiedsrede seine eigene Situation schmunzelnd ein, als solcher sei es vielleicht ein guter Zeitpunkt, jetzt zu gehen. Pläne, so ließ sich aus den Beiträgen seiner beiden Fachgruppen entnehmen, hat er noch genug.

Wie bedeutend und nachhaltig die Arbeit Frank Domhardts am Ratsgymnasium war, das ließ sich aber an einer ganz besonderen Geste ablesen: Aus ganz Deutschland, sogar aus ganz Europa waren ehemalige Schülerinnen und Schüler, ehemalige Orchester- und Big-Band-Mitglieder nach Hause ans „Rats“ gekommen, um sich mit einem letzten musikalischen Tribut vor ihrem ehemaligen Lehrer zu verneigen. Was für ein Abend!

(Text und Bilder: Niels ten Brink)

Eindrücke aus dem entkernten „100er“

Nicht alle Einblicke und Zugänge stehen an einer Schule allen Besuchern offen – insbesondere dann nicht, wenn es sich um eine durchaus risikobehaftete Baustelle handelt. Unter Einhaltung aller notwendigen Schutzmaßnahmen haben wir deshalb für alle Interessierten einen Streifzug durch den inzwischen schon recht weit zurückgebauten und entkernten „100er“ gemacht und dabei einige interessante Entdeckungen gemacht…

Briefe der Frau Ministerin Hamburg zum Schuljahresende 2022/2023

Lesen Sie hier die Mitteilungen der niedersächsischen Kultusministerin Julia Willie Hamburg zum Schuljahresende an die Eltern und Erziehungsberichtigten. Die Briefe an die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II finden Sie unten auf dieser Seite.

Brief an die Schülerinnen und Schüler

Brief an die Eltern und Erziehungsberechtigen

Ein tolles Gartenschachspiel gespendet

Der Freundeskreis des Ratsgymnasiums freut sich über eine großzügige Spende. Die Familie Runge möchte ihre Begeisterung für den Schachsport mit den Schülerinnen und Schülern des Ratsgymnasiums teilen und schenkt dem Freundeskreis deshalb ein Gartenschachspiel. Besonders glücklich darüber ist natürlich die Schach-AG der Schule. Aber das Spiel soll auch im Rahmen der „aktiven Pause“ für alle Interessierten zur Verfügung stehen.

Wohnzimmerkonzert der Streicherklasse

Die 6m des Ratsgymnasiums hat mit ihrem Lehrer Frank Domhardt ihren Abschluss als Streicherklasse mit einem Fahrradausflug durch die Stadt zum Hospiz Zum Guten Hirten am Therkornsberg gekrönt. Dort spielten die jungen Musiker vor einem kleinen, aber sehr begeisterten Publikum aus Bewohnern und dem Team ihre im Unterricht erarbeiteten Stücke, die einen Konzertabend gefüllt hätten. In den Melodien ging die Reise über den Piraten-Tango aus Argentinien nach Norden über einen Ragtime für Weisen aus Schottland zurück nach Europa. Bei dem abschließenden Can-Can waren die Zuhörer fast versucht, beim Accelerando am Schluss die Beine und Röcke in die Luft zu werfen. Eine überaus reife Leistung der jungen Streicher und sicher ein Highlight im Leben von Spielenden und Zuhörern.

Wir wünschen „Schöne Sommerferien!“

Es war ein langes Schuljahr, doch nun ist’s geschafft! Wir wünschen Euch allen ganz tolle und erholsame Sommerferien und sehen uns am 17.8.2023 zum Unterrichtsbeginn des neuen Schuljahrs wieder. 

Schulleitung, Kollegium und Mitarbeiter*innen des Ratsgymnasiums

Abiturentlassung 2023

So viele SchülerInnen sind dieses Jahr geehrt worden!

Wir freuen uns und gratulieren allen Schülern und Schülerinnen, die im Jahr 2023 erfolgreich am Ratsgymnasium ihr Abitur geschafft haben. Herzlichen Glückwunsch!

Im Rahmen eines bunten musikalischen Programmes und bei schönem Wetter sind die AbiturientInnen gebührend verabschiedet und gefeiert worden. Um 11.00 zogen die stolzen Abiturienten und Abiturienten in eine mit ihren Familien und Lehrkräften gefüllten Aula ein, um ihr Zeugnis und die von der Kreisgemeinschaft Angerburg gespendeten Alberten entgegen zu nehmen.

Frau Rehder erinnerte in ihrer Rede an ihre vor neun Jahren gehaltene Begrüßungsrede für die damaligen neuen FünftklässlerInnen und warf noch einmal die „Große Frage“ auf, für die die Abiturienten und Abiturientinnen nun schon einige Antworten in ihrem bisherigen Leben gefunden hätten. Für ihre neue Lebenszeit, die von vielen Möglichkeiten, aber auch zur Zeit von wenig Halt gefüllt sein werde, und für die vielen noch kommenden Fragen wünschte sie Ihnen, dass sie fähig sein werden, „auch zukünftig konstruktiv mit Hindernissen und Krisen umzugehen.“

Als Jahrgangskoordinator verabschiedete sich Norbert Bitzer von seinem Jahrgang. Nachdem er anfänglich eine von ChatGPT verfasste Rede rezitierte, stellte er bald klar, dass diese Form mehrere Nachteile aufweise und vor allem nicht die individuelle Ebene mit einbeziehe. So konnten die Abiturienten und Abiturientinnen dann doch noch einer Rede folgen, die seine sehr persönlichen Erlebnisse mit diesem Jahrgang offenbarte.

Für die Eltern gratulierten Herr Rinck und Herr Kehrstephan den AbiturientInnen herzlich, sprachen den LehrerInnen einen besonderen Dank für ihre engagierte Arbeit aus und wünschten den Schülern und Schülerinnen für ihren weiteren Weg alles Gute. Dabei sollten sie – so Herr Rinck – sich bei ihren weiteren Entscheidungen für eine Ausbildung, ein Studium oder andere Wege gleichermaßen von ihren Interessen und ihren Fähigkeiten leiten lassen. Auch Herr Onno Hagenah, Vorsitzender des Freundeskreises, gratulierte und warb in besonderer Weise für eine Mitgliedschaft, um die Schule zu unterstützen.

Auch die SchülervertreterInnen hatten sichtlich Freude, von ihren Erlebnissen mit und in diesem Jahrgang zu erzählen.

Ein beeindruckendes Sommerserenadenkonzert

Die Streicherklasse 6m hat mit dem eigentlichen Star des Abends Frank Domhardt, alias langjähriger Musiklehrer aus Passion am Ratsgymnasium, das diesjährige Sommerserenadenkonzert in der Aula begonnen. In vier Stücken ging die Reise über den Piraten-Tango aus Argentinien nach Norden über einen Ragtime für Weisen aus Schottland zurück nach Europa. Mit Piraten-Sachkenntnis wurde der Streichernachwuchs bei einer Gesangseinlage von der Chorklasse 5C raubeinig unterstützt, sodass sich die Balken nur so bogen. Die 18 Mädchen und Jungen der Chorklasse 5C sangen danach unter Leitung von Astrid Mujica Alvarado den Vitamine-Cha-Cha-Cha und betonten ihren Bedarf an Mandarinen und Bananen. Im Latino-Sound ging es dann mit dem kanarischen Lied Un poquito cantas weiter.

Karen Farsad kam die besondere Aufgabe zu, das am Tag zuvor gelieferte nigelnagelneue Aula-Klavier einzuweihen: er spielte die ersten beiden Sätze von Beethovens Klaviersonate Pathétique virtuos und besonders den zweiten Satz zum Niederknien schön. Wie wunderbar, dass das Schulpublikum eines der schönsten Geschenke der klassischen Weltliteratur an diesem Abend genießen konnte und es Karen mit standing ovations dankte.

Im Anschluss trumpfte vor der Pause die Chorklasse 6C mit ihrer Lehrerin Betina Griesel auf. Mit einer nachdenklichen Interpretation des Liedes Somewhere aus der West Side Story von Leonard Bernstein erinnerten die reifen Sechstklässler an den Krieg in der Ukraine und daran, dass mitten in Europa das Thema Abschied eine grausame Realität ist. Sie holten das Publikum danach fast wieder aus der melancholischen Stimmung mit Lost Boy der Sängerin Ruth B. und ihrer Gesangspädagogin Bettina Jörgensen. Wie sehr sich die Chorleiterin des Oberstufenchores auf die Nachwuchstalente freuen kann, machte das letzte Lied der Stimmen im Techno-Modus deutlich, in dem sie lustig über Alle meine Entchen remixten. Daran hätten auch die Wise Guys ihre wahre Freude gehabt.

Bei den tropischen Temperaturen in der Aula hielten engagierte Schüler*innen des 12. Jahrgangs in der Pause eiskalte Getränke bereit. So konnten die Zuhörer sich frische Energie für die zweite Hälfte des Konzertabends einverleiben, der noch ein wahres Crescendo bereithielt.

Nach dem Verschnaufen erfreute der Oberstufenchor unter Leitung von Kirsten Toddenroth mit zwei Songs. Mit When I fall in love und You are the reason erzählten die Oberstufenschüler zwei schöne Liebesgeschichten, die nicht an Hurricane-Nachwehen denken ließen.

Jörn Gohde, der gemeinsam mit Dustin Oehlkers wie alle Jahre die technische Bühnenausstattung im Griff hatte – ein heftiger Dank dafür – führte dann die JazzBand durch einige Jazzklassiker. Im Fokus stand Summertime aus Porgy and Bess von George Gershwin, das sich Frank Domhardt zum Abschied gewünscht hat. Mit dem Tenorsax zeigte er seine Stimme im Jazz, die für Generationen von Schülerinnen und Schülern am Ratsgymnasium prägend und unvergleichlich war und noch heute ist. Jahrzehntelang hat Frank Domhardt die BigBand geleitet und das Ensemble des Rotenburger Gymnasiums und somit die Schule weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht.

Als letztes Ensemble zeigte das Orchester unter der Leitung von Astrid Mujica Alvarado zwei Solostücke. Zuerst brachte es eine Fassung von Billie Eilishs Song Bad Guy zu Gehör, die in der Netflixserie Bridgerton als Streichquartett aufgefallen ist. Danach folgte ein erstes Abschiedslied für Frank Domhardt: Petra Wolf sang Time to Say Goodbye mit Orchesterbegleitung, ganz ohne Andrea Bocelli, allein für den langjährigen Kollegen, der zum Zuhören vor die Bühne gesetzt wurde. Danach wurde zum Ende nach gut zwei Stunden musikalisch die Glücksgöttin angerufen. O Fortuna aus Carmina Burana von Carl Orff wurde von den Chorklassen 5C und 6C, dem Oberstufenchor, Orchester und JazzBand mit Gong, Becken und Pauken zum grandiosen Finale des Abends, zum Ausdruck von Glücksgefühlen und für das schicksalhafte Zusammenführen von Menschen mit Musik, die zusammen unermessliche Vermögen schaffen, bleibende Erinnerungen, die das Abschiednehmen erleichtern, jeden Einzelnen weitertragen und hoffentlich mit der Glücksgöttin Fortuna begleiten. Danke, Frank Domhardt! Das Sommerserenadenkonzert in diesem Jahr zeugt von deiner Arbeit über viele Jahre. Das letzte Wort soll eine Mutter aus der Streicherklasse haben: „…mit dem letzten Stück habt ihr euch selbst übertroffen! Ich bin immer noch ergriffen und tief beeindruckt! Danke für diesen wunderbaren Abend der Fachschaft Musik.“

(Text: Astrid Mujica Alvarado, Fotos: Regina Koch)

 

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