„Wir tun etwas für das Klassenklima“ lautet das Motto des jährlichen Aktionstages für alle 6. Klassen des Rotenburger Ratsgymnasiums, der in diesem Jahr im November stattfand.
Ziel des Programms ist es, sich frühzeitig mit dem Thema Mobbing auseinanderzusetzen, damit dieses Problem innerhalb der Klassen gar nicht erst akut wird. Mit Hilfe von Theater- und Rollenspielen sowie Gesprächen und anderen Spielen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Thematik und auch mit der Frage, was eine Klassengemeinschaft funktionieren lässt, was sie stört und wen man gegebenenfalls um Hilfe bitten kann.
Die Schülerinnen und Schüler waren dann auch mit großem Ernst bei der Sache, als es beispielsweise um die Bewertung der Ereignisse im Beispielfilm „Sandra wird fertig gemacht“ ging. Mit Hilfe theaterpädagogischer Ansätze wurden entscheidende Konflikte und mögliche Lösungen zunächst spielerisch herausgearbeitet. Wesentlich dabei war die Erkenntnis, dass man etwas gegen Mobbing tun kann und dass letztlich die Schülerinnen und Schüler, die sich zunächst selbst nur als Zuschauerwahrnehmen, doch die Macht haben, ein Mobbing zu beenden. Nach dieser fallbezogenen Einführung wurden dann, innerhalb der Klassen nach Jungen- und Mädchengruppen getrennt, die eigenen Konflikte in der Klasse konkret benannt und mit Hilfe eines „Mobbing-Barometers“ verdeutlicht. Im letzten Teil der Veranstaltung hatten alle Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, diese Probleme offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Organisiert wird dieses regelmäßig stattfindende Projekt von den Beratungslehrkräften des Ratsgymnasiums Rotenburg, Marina Petersen und Gerd Wenschkewitz. Unterstützt werden sie an diesem Tag durch etliche sehr engagierte Lehrkräfte, die dafür extra als Moderatoren geschult und vorbereitet wurden. Nach einer kurzen Wartephase werden diese Moderatoren auch wieder in die von ihnen begleiteten Klassen gehen und mit Unterstützung der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer überprüfen, was sich verbessert hat und wo noch Handlungsbedarf besteht. Das Programm setzt also sehr deutlich nicht auf kurzzeitigen Aktionismus, sondern auf nachhaltiges Wirken.