Professor Wolfgang Reinbold hält Vortrag zum 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes

In diesem Jahr feiert u. a. das Grundgesetz 75-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass hielt Professor Wolfgang Reinbold einen Impulsvortrag vor dem 12. Jahrgang. Professor Reinbold ist Professor für Neues Testament an der Georg-August-Universität Göttingen. Unter anderem ist er auch Gründungsvorsitzender des Trägervereins des Hauses der Religionen und Beauftragter für Interreligiösen Dialog der hannoverschen Landeskirche.

In seinem Vortrag zeigt Herr Professor Reinbold zunächst die Relevanz des Grundgesetzes anhand des Böckenförde-Diktums auf: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“

Reinbold machte deutlich, dass die Demokratien weltweit zunehmend herausgefordert werden. Dies habe sich aktuell bei der Europawahl in den Wahlerfolgen rechtspopulistischer Parteien gezeigt. Dabei gelte: Demokratische Werte müssten jeden Tag verteidigt und von Neuem mit Leben gefüllt werden. Dabei müsse die Kraft für die Demokratie von der Bevölkerung kommen.

Wie dies gelingen könne, fragte Professor Reinbold anhand konkreter Impulse, die er den Schülerinnen und Schülern des 12. Jahrgangs zur Diskussion stellte. Vincent Schwiebert und Emma  Lüdemann baten die Schülerinnen und Schüler zunächst, ihre Fragen zu sammeln, um anschließend souverän den engagierten Austausch zwischen den Anwesenden zu moderieren. Unter anderem wurde – aktuell angesichts der in Deutschland stattfindenden Europameisterschaft – diskutiert, inwiefern die Deutschlandfahne bzw. die Nationalfarben und die Nationalhymne als Kultur einer Einwanderungsgesellschaft passend seien. Als zur Einwanderungsgesellschaft passende Emotionen hielten einige Sprecher Stolz und Dankbarkeit in Hinblick auf das nach 1945 Erschaffene angemessen.

Abschließend  stellte sich Herr Professor Reinbold auch den interessierten und teils kritischen Fragen der Schülerinnen und Schüler z. B. zu den Grenzen der Freiheit, die den Erhalt des freiheitlichen Staates sichern müssten.

Text und Fotos: Kerstin Lubkowitz

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