Bei Windböen und drohendem Regen mussten die Spendenempfänger die symbolisch übergebenen Schecks gut festhalten – sie wussten aber wohl, warum: 1892,26 € konnten die Schülersprecher Jannik Ballhaus und Tim Hartjen im Namen der Schülerschaft des Ratsgymnasiums jeweils an die diesjährigen Empfänger, Herzcaspar e.V., vertreten durch Katharine von Schiller, und das Äthiopien-Projekt des Diakonissen-Mutterhauses in Rotenburg, vertreten durch Johannes Stephens, übergeben – insgesamt also unglaubliche 3784,52 €. Da störte das wechselhafte Wetter dann gar nicht mehr.
Die beiden Organisationen waren der Schülerschaft für ihre Spenden besonders ins Auge gefallen, weil sie aus der Region heraus aktiv sind und sich für Altersgenossen in Not einsetzen.
Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Erde und ist zudem stark von der Immunschwächekrankheit AIDS und deren Folgen betroffen. In der Stadt Nekemte leben beispielsweise hunderte Waisenkinder, die ihre Eltern durch AIDS verloren haben. In der 200 Kilometer entfernten Stadt Aira unterstützt das Diakonissen-Mutterhaus deshalb eines von drei Krankenhäusern in einer Region, die so groß ist wie Niedersachsen. Dabei ist das Diakonissen-Mutterhaus zur Durchführung und Fortsetzung seiner Arbeit auf Unterstützung und Spenden von außen angewiesen.
Herzcaspar e.V. indes hat sich einer gravierenden Lücke im heimischen Gesundheitssystem angenommen. Zwar sind Patienten hierzulande in der Regel zwar medizinisch bestens versorgt, der Lebensalltag bei einem langwierigen Aufenthalt im Krankenhaus und in der REHA-Phase ist aber häufig gerade für Kinder und Jugendliche langweilig, bedrückend und emotional belastend. Der Verein hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Geschwistern und Angehörigen Hilfestellungen zu bieten. So gibt es Angebote zur Begleitung und Unterstützung bei langwierigen Krankenhausaufenthalten, bei REHA-Maßnahmen und bei der Wiedereingliederung ins tägliche Leben.
Die Unterstützung dieser Ziele war offenbar auch den Klassen des Ratsgymnasiums sehr wichtig, legten sie sich doch enorm ins Zeug, um im Zuge des Weihnachtsbasars im vergangenen Dezember ein tolles Programm auf die Beine zu stellen. Neben den obligatorischen Essens- und Getränkeständen gab es zahlreiche Angebote für Spiel und Spaß, aber auch viele kunsthandwerkliche Produkte – teilweise von tollem Niveau. Kein Wunder also, dass Elternschaft, Gäste, Kollegium und nicht zuletzt auch die Schülerinnen und Schüler selbst gerne Geld für die gute Sache gaben.