Landrat Marco Prietz hatte zum Ortstermin geladen, um der Schulleiterin Iris Rehder persönlich – zumindest symbolisch – die Schlüssel zum neuen zu Hause eines Teils des Ratsgymnasiums zu übergeben. Gemeinsam mit der leitenden Bauingenieurin Gabriela Behrens überzeugten sich die eingeladenen Gäste vom erfolgreichen Abschluss der notwendigen Bauarbeiten, ehe nach den Osterferien der Unterricht in den temporären Klassenräumen beginnt.
Lesen Sie hier die Pressemitteilung des Landkreises, die Baubericht mit Plänen als pdf sowie eine Bildergalerie finden Sie unten auf der Seite.
Der Landkreis Rotenburg plant das Ratsgymnasium umfassend zu sanieren und in Teilen zu erneuern. Hintergrund der geplanten Maßnahme war die Wiedereinführung von G9 ab dem Schuljahr 2020/21 sowie der festgestellte Sanierungs- und Umbaubedarf. Das Vorhaben wird während des laufenden Schulbetriebs umgesetzt. Das stellt alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen. Für die geplanten Maßnahmen am 100er und 300er Trakt sind Ersatzräumlichkeiten zu stellen.
Als Kompensationsmaßnahme während der Baumaßnahme wird eine 2-geschossige Interimscontaineranlage erforderlich. In der Containeranlage befinden sich im Erdgeschoss je ein Biologie- und ein Chemieunterrichtsraum samt zugehöriger Sammlung sowie zwei Kunstunterrichtsräume samt zugehöriger Sammlung. Im Obergeschoss befinden sich sechs allgemeine Unterrichtsräume. Zwei weitere Unterrichtsräume können in der benachbarten Pestalozzischule genutzt werden. Mit Start der Bauarbeiten im OG 300er Trakt werden zwei zusätzliche allgemein Unterrichtsräume erforderlich. Hierfür ist eine separate Containeranlage auf dem nördlichen Schulhof (im Bereich Sportplatz) vorgesehen. Das Lehrerzimmer wird interimsweise in der Aula untergebracht.
Die Planung erfolgte im Austausch mit der Schule, um die Bedarfe zukünftig bestmöglich zu bedienen. Insbesondere für die Fachbereiche Kunst, Naturwissenschaften und die Ausstattung der Bibliothek fanden intensive Beteiligungen und Erarbeitungen in Kleingruppen statt.
Die Grundrisse im Erd-und Obergeschoss sind so gestaltet, dass räumliche Cluster in Größen zwischen 455m2 und 514m2 entstehen. Diese ermöglichen eine flexible Nutzung in den Verkehrsbereichen, da innerhalb der Cluster keine Brandschutzanforderungen an Wände, Decken und Türen bestehen. Diese Anordnung bildet ein variables und zeitgemäßes Unterrichtsumfeld. Alle Unterrichtsräume erfüllen erhöhte akustische Anforderungen (Schallschutz), um das Hörverstehen zu verbessern und den Anforderungen an Inklusion gerecht zu werden. Die Selbstlernbereiche sind offen gestaltet und dienen den SchülerInnen in Freistunden oder nach dem Unterricht als Raum für freies Lernen. Bei Bedarf können die Räume später als weitere Unterrichtsräume umgebaut und genutzt werden.
(Text: Landkreis Rotenburg)