“Ohne Sissi geht gar nichts” – Ratsgymnasiasten zu Besuch in Budapest

In der ersten Schulwoche nach den Herbstferien erkundeten 20 Ratsgymnasiasten der Jahrgänge 10 und 11 mit ihren Lehrkräften Susanne Rohde und André Artinger im Rahmen des Austausches mit dem Deutschen Nationalitätengymnasiums Budapest die Donau-Metropole. Vorangegangen war der Besuch der ungarischen Schülerinnen und Schüler in Rotenburg.

Untergebracht waren die meisten Jugendlichen in Gastfamilien, drei von Ihnen erlebten – wie auch die Lehrkräfte – Internatsleben im angrenzenden Schülerwohnheim. Eine neue Erfahrung mit einem eingeschränkten Internetzugang zu leben und die Bettruhe nicht in Frage zu stellen.

Wesentlicher Bestandteil des Programms war die Teilnahme am Unterricht, sodass auch neue, bei uns eher unbekannte Unterrichtsfächer wie beispielsweise „Volkskunde“ entdeckt werden konnten. Diese Hospitationen machten es nachvollziehbar, weshalb die Schülerinnen und Schüler an der Partnerschule über so gute Deutschkenntnisse verfügen: Deutsch wird mit hoher Stundenzahl unterrichtet, etliche Fächer aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich werden auf Deutsch erteilt – wohingegen das Englische nur mit drei Stunden einen eher untergeordneten Platz hat. Gerade im Literaturunterricht („Sturm und Drang“) und bei den Vorbereitungen auf das deutsche Sprachdiplom waren die Ratsgymnasiasten aktive und wichtige Ansprechpartner.

Außerhalb des Unterrichts entdeckten sie das Alltagsleben in den Gastfamilien:

So machten sie die Erfahrung, dass Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln keinesfalls ein Schicksal ist, das lediglich von den Botheler und Visselhöveder Jugendlichen getragen wird, sie kosteten die Spezialitäten der ungarischen Küche und wandten ihre Englischkenntnisse an, da keineswegs in allen Familien Deutsch gesprochen wird. Außerdem war diese Woche lange genug, um erste Sätze in Ungarisch zu beherrschen. Und sie beobachteten den auffälligen Kontrast zwischen den Randbezirken und der Budapester Innenstadt.

Diese wurde ausgiebig mit begleitenden Referaten der ungarischen Gastgeber mal auf der Buda-Seite mal auf der Pest-Seite erkundigt. Abends waren die Teilnehmer überwältigt von der Schönheit und der Pracht sowohl der Gebäude als auch der Brücken über die Donau – dabei natürlich auch eine „Elisabeth-Brücke“.

Außerdem stand ein Ausflug in den Vorort Gödöllö auf dem Programm. Dieser Vorort wurde z. Zt. in Deutschland wg. der Obdachlosenproblematik in Ungarn erwähnt, in Ungarn selbst hingegen ist er mit seinem Barockschloss das Zentrum des immer noch weit verbreiteten „Sissi“-Kultes. Dank mitreißender Schlossführung ist auch dann auch den Ratsgymnasiasten die Bedeutung dieser modernen, unangepassten Monarchin Elisabeth für Ungarn nachvollziehbar geworden.

Nach dem Wochenende in den Gastfamilien erfolgte die Heimreise – voll neuer Eindrücke und mit der Gewissheit, dass von jetzt an wieder regelmäßig Ratsgymnasiasten und Schülerinnen und Schüler des Deutschen Nationalitätengymnasiums in den Genuss dieser Erfahrung kommen werden. Darauf haben sich die beiden Schulen für die Zukunft verständigt.

„Újra találkozunk!“ – Ratsgymnasiasten freuen sich auf Wiedersehen in Ungarn

Am vergangenen Montag gingen für zwanzig Ratsgymnasiasten und ihre jeweiligen Austauschpartner aus Ungarn ereignisreiche Tage zu Ende, die allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben werden. Die ungarischen Schülerinnen und Schüler, untergebracht bei Gastfamilien in Rotenburg, haben in der Woche in Deutschland das alltägliche Leben ihrer Gastgeber in zahlreichen Facetten kennengelernt. Begleitet und betreut wurden sie dabei von zwei Lehrerinnen der Deutschen Schule Budapest.

Im Watt vor Cuxhaven

Die Anreise mit dem Zug aus Budapest gestaltete sich recht beschwerlich, leider kam die Gruppe aufgrund zahlreicher Verspätungen am 10. September erst sehr verspätet um 23:30 Uhr in Rotenburg an. Hier wurde die Gruppe wurde aber mit viel Freude von den Austauschpartnern begrüßt und herzlich aufgenommen. Nach einer etwas kurzen Nachtruhe konnten am ersten Tag alle gemeinsam den Unterricht am Ratsgymnasium besuchen und erste Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Schulsystem entdecken.

Am Mittwoch machten Gäste und Gastgeber bei bester Laune eine gemeinsame Fahrt nach Bremen und erkundeten im Rahmen einer Stadtralley Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Am Donnerstag stand ein Ausflug ins Wattenmeer bei Cuxhaven auf dem Programm. Mit dem blauen Klassenzimmer und einem Wattführer wurde der Unterricht in die einmalige Natur des Weltnaturerbes verlegt. Die Schüler stapften mutig bei schönsten Wetter zumeist barfuß durch den Schlick und konnten bei bester Sicht sogar bis zur Hallig Neuwerk sehen. Am Freitag stand für die ungarischen Schüler wiederum das Erleben eines ganzen Schultages mit Unterricht am Ratsgymnasium im Vordergrund – eine Besonderheit solcher Schulaustausche, die eine touristische Reise nie bieten kann. Im Rahmen eines gemeinsam durchgeführten Quizz lernten ungarische und deutsche Schülerinnen und Schüler sich und ihre jeweilige Heimat nochmal mit viel Spaß kennen.

Am Wochenende genossen die aufnehmenden Familien ihre ungarischen Gäste die freie Zeit und unternahmen Ausflüge, um das Leben in Rotenburg zu zeigen. Am Montag, den 17. Septemberging die für alle aufregende Zeit vorbei. Sehr früh am Morgen verließen die ungarischen Gäste Rotenburg mit vielen neuen Eindrücken in Richtung Budapest. Am Ratsgymnasium ist die Vorfreude auf den Gegenbesuch vom 15. bis zum 22. Oktober groß, Schülerinnen und Schüler sowie begleitende Kollegen werden dann an der Deutschen Schule in Budapest zu Gast sein.

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