Sozialpraktikum bei den „Rotenburger Werken“

Mit einem gelungenen Abschlusstag im Haus Niedersachsen ging am 15. April 2024 das bereits siebte Sozialpraktikum seit 2016 zu Ende. Die Schülerinnen und Schüler, Betreuende und Lehrkräfte zogen dabei ein sehr positives Fazit.

Seit dem Jahr 2016 haben die Schülerinnen und Schüler des jeweiligen 9. Jahrgangs des Ratsgymnasiums Rotenburg bereits die Gelegenheit, ein Sozialpraktikum bei den Rotenburger Werken zu absolvieren. Der weit überwiegende Teil der Schüler nutzte auch in diesem Jahr wieder die mittlerweile etablierte Kooperation des Ratsgymnasiums mit den Werken und damit die Gelegenheit, bei den Rotenburger Werken gemeinsam mit behinderten Menschen wichtige soziale Erfahrungen zu sammeln. Einzelne Schülerinnen und Schüler hatten sich aber auch im Vorfeld für andere Praktikumsplätze z.B. in der Seniorenarbeit oder in inklusiven Kindertagesstätten entschieden. Im Vordergrund stand in jedem Fall, Kompetenzen auszubauen, die im alltäglichen Schulunterricht manchmal zu kurz kommen.

Am ersten Praktikumstag fanden Einführungsveranstaltungen am Kalandshof und in der Lindenstraße statt, bei denen die Schüler und Schülerinnen herzlich begrüßt wurden. Im Anschluss gingen dann alle an ihre Einsatzorte, wo sie die Möglichkeit hatten, eine ganze Schulwoche in Wohngruppen, Werkstätten, Tagesförderstätten sowie der Lindenschule der Rotenburger Werke am Alltagsleben der Menschen mit Behinderung teilzunehmen. Es wurde gemeinsam gearbeitet, Freizeit verbracht und ungezwungen kommuniziert. Das Praktikum wurde vor Ort von Mitarbeitern der Werke betreut. Die Religions- und Werte und Normen-Lehrer besuchten die Praktikanten während des Praktikums.

Zu einem guten Brauch hat sich mittlerweile der Abschlusstag am Montag nach der Praktikumswoche entwickelt. Im Haus Niedersachsen in der Lindenstraße hatten die Schülerinnen und Schüler ausführlich die Gelegenheit, ihren Betreuern und Organisatoren von den Werken ein Feedback zu geben und weiterführende Fragen und Anregungen zu formulieren. Nach einem humorvollen und entspannten Auswertungsgespräch absolvierten die Schülerinnen und Schüler dann im Wechsel eine Rallye auf dem Gelände der Werke und besuchten unter der fachkundigen Führung von Hendrik Pröhl die Kirche „Zum guten Hirten“, wo sie über die Geschichte der Werke und das dunkle Kapitel der Euthanasie im Dritten Reich informiert wurden. Bei einer persönlichen Nachfrage konnten die Schülerinnen und Schüler fast überall von einer „guten Zeit“ und „wichtigen Erfahrungen“ berichten.

Online mit Tel Aviv: Multikulturelle Kommunikation in der Praxis

Auf eine besondere Religionsstunde konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a und 6c freuen: Eine junge orthodoxe Jüdin aus Tel Aviv beantwortete in einer Videokonferenz ihre Fragen zu Lehre und Glaubenspraxis im Judentum.

Im 6. Jahrgang beschäftigen sich alle Lerngruppen des Ratsgymnasiums regelmäßig in einem fächerübergreifenden Projekt mit dem Thema Judentum. Während im Deutschunterricht ein Jugendbuch zur Verfolgung der Juden im Dritten Reich gelesen wird, erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler in Religion und Werte und Normen grundlegende Kenntnisse über das Judentum. Zunächst war deshalb die Enttäuschung groß, dass in diesem Jahr der Besuch der Cohn-Scheune wegen der Corona-bedingten Schließung des Museums verschoben werden musste. Als dann aber klar wurde, dass die ältere Schwester einer Schülerin zum Judentum konvertiert war und jetzt in Israel lebt, wuchs die Spannung: Würde Noga (so ist der jüdische Name der jungen Frau) Zeit für ein Interview mit der Lerngruppe des Ratsgymnasiums finden? Ja – sie hatte Zeit.

Nun war es also endlich soweit. In der Religionsstunde konnte die Videokonferenz stattfinden. Im Vorfeld hatten alle ihre Fragen zum Judentum formuliert. Während des Gesprächs ging es dann aber nicht nur um koscheres Essen und den Synagogenbesuch, ebenso wurden die Namen und das Alter von Nogas Kindern erfragt wie angesagte Freizeitaktivitäten. Überraschung für alle: auch in Israel kann man im Winter Schlitten fahren!

Zum Abschluss des online-Gesprächs gab es viel Lob von der israelischen Gesprächspartnerin, die sich beeindruckt vom Kenntnisstand und dem engagierten Interesse der Ratsgymnasiasten  zeigte und eine baldige Fortsetzung des digitalen Gesprächs anbot. Die Themen würden allen Beteiligten sicherlich nicht so schnell ausgehen!

Ehrung und Auszeichnung für die Ausstellung zum Holocaust-Gedenktag

Viel Arbeit hat Johanna Weiler, Schülerin der Klasse 8P1 am Ratsgymnasium, in die Erstellung eines Quiz‘ zur von ihrer und anderen Klassen und Kursen anlässlich des Holocaust-Gedenktages vorbereiteten Ausstellung investiert.

Seit dem 27. Januar haben sich die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, aber auch Besucher von außerhalb, an den zahlreichen Stellwänden über die Shoah und Antisemitismus, Hass und antidemokratische Bestrebungen der Gegenwart informieren können. Initiiert hatte das Projekt, dass aus den Fachgruppen Religion, Geschichte und Politik begleitet wurde, die Lehrerin Dr. Corinna Barkholdt (Politik/Geschichte).

Neben den Informationstafeln entstand auch in der Schulbibliothek ein die Ausstellung begleitender Büchertisch. Auf diesem fand auch der im Rahmen der Holzwerken-AG entstandene Nachbau des Hinterhauses, in dem sich die Familie Frank und ihre Bekannten vor der Gestapo versteckte, seinen Platz.

Im Rahmen der Besichtigungen der Ausstellung wurden an die Besucherinnen und Besucher begleitende Fragen in Form eines Quiz‘ verteilt, insgesamt mehr als 200 an der Zahl. Ausgewertet wurden die Bögen von der Klasse 8P1, die auch den Ausstellungsteil zu Anne Frank vorbereitet hatte. Preisträgerin ist die Schülerin Silja Kiesel aus der Klasse 8F, sie erhielt aus den Händen von Schulleiterin Iris Rehder einen vom Freundeskreis des Ratsgymnasiums Rotenburg gestifteten 20-Euro-Gutschein für die Buchhandlung Mauer.

Die gesamte Klasse 8P1 (Bild) wird am 28. Februar eine Exkursion in das Rotenburger Rathaus unternehmen, in dem eine Ausstellung zum heutigen Antisemitismus präsentiert wird. Das Ratsgymnasium plant eine jährliche, fächerübergreifende Veranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktages zu etablieren, für deren Ausgestaltung sich bereits jetzt die ersten Klassen mit Ideen gemeldet haben.

Als Anerkennung für ihre Ausstellungsbeiträge erhielten zunächst alle Schülerinnen und Schüler der 8P1 mit dem Halbjahreszeugnis eine würdigende Urkunde mit den Unterschriften der Schulleiterin und des Vorstands der Cohn-Scheune. Auch in Zukunft soll dieses gesellschaftliche und demokratische Engagement von Seiten der Schule, der Cohn-Scheune und anderer lokaler Institutionen gewürdigt werden.

Eindrücke der Ausstellung

Sozialpraktikum bei den „Rotenburger Werken“

Bereits zum vierten Mal seit 2016 absolvierte der 9. Jahrgang des Ratsgymnasiums Rotenburg ein Sozialpraktikum im Rahmen des Religions– und Werte-und-Normen-Unterrichts.

Der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler nutzte hierzu wieder die mittlerweile fest etablierte Kooperation des Ratsgymnasiums mit den Rotenburger Werken und damit die Gelegenheit, dort gemeinsam mit behinderten Menschen wichtige soziale Erfahrungen vor Ort zu sammeln. Einzelne Schülerinnen und Schüler hatten sich aber auch im Vorfeld für andere Praktikumsplätze, z.B. in der Seniorenarbeit oder in inklusiven Kindertagesstätten, entschieden. Im Vordergrund stand aber bei jedem dieser Praktikumsplätze der Gedanke, Kompetenzen auszubauen, die im alltäglichen allgemeinbildenden Schulunterricht manchmal weniger gefordert werden.

Am ersten Praktikumstag fanden Einführungsveranstaltungen am Kalandshof und in der Lindenstraße statt, bei denen aufgrund der Sturmböen der vorangegangenen Nacht und der damit verbundenen Verkehrseinschränkungen noch nicht alle Schüler und Schülerinnen begrüßt werden konnten. Spätestens am zweiten Tag gingen dann aber alle Schülerinnen und Schüler an ihre Einsatzorte, wo sie die Möglichkeit hatten, eine ganze Schulwoche in Wohngruppen, Werkstätten, Tagesförderstätten sowie der Lindenschule der Rotenburger Werke am Alltagsleben der Menschen mit Behinderung teilzunehmen. Es wurde gemeinsam gearbeitet, Freizeit verbracht und ungezwungen kommuniziert.

Betreut wurde das Praktikum vor Ort von Mitarbeitern der Rotenburger Werke, die Religions– und Werte-und-Normen-Lehrer des Ratsgymnasium Rotenburg besuchten die Praktikanten während des Praktikums aber regelmäßig – so ganz schul- und lehrerfrei war die Zeit dann doch nicht.

Gegenüber den Praktika der letzten Jahre gab es im Schuljahr 2019/20 einige Neuerungen. So fand das Praktikum erstmalig nicht im Frühherbst, sondern im Winter statt. Außerdem wurde die Praktikumszeit um einen zusätzlichen Tag in der anschließenden Schulwoche verlängert, um den Schülerinnen und Schüler mehr Zeit am jeweiligen Einsatzort zu geben. Der Abschluss des Praktikums findet seit diesem Jahr nunmehr nicht am mehr Hartmannshof, sondern in der Lindenstraße statt.

Hier absolvierten die Gäste vom Ratsgymnasium im Wechsel eine Rallye auf dem Gelände der Rotenburger Werke. Anschließend besuchten sie unter der fachkundigen Führung von Hendrik Pröhl die Kirche „Zum guten Hirten“ (Bild links), wo sie über die Geschichte der Werke und das dunkle Kapitel der Euthanasie im Dritten Reich informiert wurden.

Den Abschluss des Tages und damit auch bildete ein schmackhaftes Mittagsbuffet im „Haus Niedersachsen“ in der Lindenstraße.

"Eine Vorstellung von Gott" Theater am Ratsgymnasium

„Eine Vorstellung von Gott“ – Theaterstück und Ausstellung regen am Ratsgymnasium Rotenburg zur Diskussion an

 „Zeig‘ Dich!“ ruft der junge Niklas gleich zu Beginn des Theaterstücks „Skyline“ in Richtung Himmel. Er will Gott von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten, um sich mit ihm über die Ungerechtigkeit der Welt, die er geschaffen hat, streiten. Niklas hat verständliche Gründe für seine Gefühle: Bei einem Kletterunfall hat er seinen Vater verloren, nun hadert er mit sich, der Welt und mit Gott. Er klettert gemeinsam mit Freundin Emma über die Dächer um zu taggen – eigentlich aber will er der Kletterroute seines Vaters durch die Alpen folgen, um zu verstehen, was passiert ist. Gott indes zeigt sich ihm nach Niklas‘ Aufforderung – und sie trägt kurze blonde Haare und eine Glitzerjeans. Nicht ganz, was Niklas erwartet hat. Und genau hier setzt das Stück an, stellt Fragen danach, wie Gott ist, was er für die Menschen sein kann.

"Eine Vorstellung von Gott" Theater am Ratsgymnasium„Skyline“ eröffnet mit einem erfrischend schlichten, modernen Bühnenbild: Eine dunkle graue, gebrochene Konstruktion steht auf der Bühne, halb Berg, halb Dach. Auf sie werden eingangs Fragen projiziert (Bild links), die Jugendliche in der Vorbereitungsphase des Stückes an Gott, sich selbst und an ihre eigene Religiosität gestellt haben. In beinahe als einjähriger Recherchearbeit haben das Landesjugendpfarramt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche und Tim von Kietzell als Theaterautor und Regisseur Ideen und Gedanken für das Theaterstück und für eine begleitende interaktive Ausstellung zusammengetragen.

Das entstandene Projekt aus Aufführung und begleitender Ausstellung gastierte nun in Rotenburg. In der Aula des Ratsgymnasiums trat das Ensemble aus Tim Schaller, Yvonne Becker, Inka Grund und Tim von Kietzell am Montag vor den Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 10 und 11 auf. Unterrichtlich angebunden ist das Stück an Fragen sowohl des Religions– als auch des Philosophie– und Werte-und-Normen-Unterrichts: „Wer bin ich?“ „Wie geht der Mensch mit Leid um?“ oder „Wer oder was ist Gott?“ sind immer wiederkehrende menschliche Grundfragen. Nach der Aufführung war für Zeit und Raum für Diskussion über das Stück und die Grundfragen, die aufgeworfen wurden.

Gerade wegen der Zweifel, wegen der immer wieder direkt oder indirekt angesprochene Suche nach dem eigenen Platz in dieser Welt war das Stück auch nicht nur spannend für religiöse Zuschauer, es bot auch anderen eine Bühne für die Auseinandersetzung mit der eigenen Weltsicht.

Die zeitgleich in der Kirche Zum Guten Hirten in Rotenburg stattfindende interaktive Ausstellung wird von verschiedenen Klassen der Mittelstufe des Ratsgymnasiums Rotenburg im Rahmen des Religionsunterrichtes besucht.

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